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Beitrag 1 - 10 von 10
Beitrag vom 24.03.2016 - 19:32 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
In einem Bericht bei aerotelegraph wird eine angebliche Hypothese aus Ermittlerkreisen von einem technischen Defekt verbreitet. Möglicher Frost im Bereich der Höhenruder ...

Wie seht ihr das? Möglich?

Ich kann mir das nicht vorstellen.

 http://www.aerotelegraph.com/hatte-flug-fz981-probleme-mit-dem-hoehenruder
Beitrag vom 24.03.2016 - 23:10 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
@AILERON,

eine schnelle synchrone Vereisung der Pitot-Sonden kann man nicht ausschlissen.
Der A/P oder Pilot hat die Nase sehr schnell nach unten gedrückt...Und aus dem AF-Flug hatte man nichts bzw. das Falsche gelernt!
Beitrag vom 25.03.2016 - 00:08 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
eine schnelle synchrone Vereisung der Pitot-Sonden kann man nicht ausschlissen.
Der A/P oder Pilot hat die Nase sehr schnell nach unten gedrückt...Und aus dem AF-Flug hatte man nichts bzw. das Falsche gelernt!

Die bisher bekannten Daten lassen zunächst nicht unbedingt ein Überziehen nach dem 2. Go Around mit anschließendem Stall erkennen. Die Daten des Steigfluges bis zum Absturz sahen erstmal noch im erklärbaren Rahmen und damit anders als bei AF447.

Es muss da oben plötzlich etwas ganz Verheerendes passiert sein: das kann sowohl mit Vereisung als auch mit dem Erfassen des Flugzeugs durch einen heftigen Downstream zu tun haben in Kombinationen mit noch weiteren Faktoren.

Bald werden wir es wissen und die Instustrie hoffentlich ihre Erkenntnisse daraus ziehen.
Beitrag vom 25.03.2016 - 10:52 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
@Weideblitz,

nicht ganz!
Falls man übermüdet ist und die IAS plötzlich bedrohlich in den Keller geht, könnte man glatt auf die Idee kommen, die Nase zu senken - oder gar sofort ganz zügig zu senken!
Mit klarem Kopf sagt man sich aber: Die Motoren liefern vollen Schub, GS ist ordentlich und nahm zu ,das Flugzeug steigt, der Anstellwinkel ist normal - wo ist das Problem? Die IAS muß falsch sein...
(Wie das auf der 737 mit AoA-Sensor-Unterstützung läuft, weiss ich nicht!)

Dieser Beitrag wurde am 25.03.2016 10:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.03.2016 - 11:16 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
@fbwlaie

da stimmt natürlich, halte ich aber für nicht sehr wahrscheinlich, weil die Piloten zum einen schon einen erfolgreichen Go Around geflogen sind und zum zweiten anhand des Funkverkehrs keinen gestressten oder übermüdeten Eindruck hinterließen, sondern anhand der Stmmlage relativ entspannt wirkten trotz 2h Warteschleifen in der Luft.

Fakt ist, das sich die Nase extrem schnell gesenkt hat und die 737 plötzlich wie ein Stein vom Himmel gefallen ist. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass die Piloten für dieses extreme Flugmanöver verantwortlich sind und die Nase so extrem abgesenkt haben.

Eher wahrscheinlich sehe ich hier einen technischen Einfluss, ggf. in Kombination mit einem moderatem Flugmanöver, welches warum auch immer in einem extremen geendet hat.

Das Ganze bleibt ein spekulativer Blick in die Glaskugel und natürlich kann das auch alles täuschen und sie unterlagen doch irgendwo einer Desorientierung und/oder Fehlinterpretation.


Beitrag vom 25.03.2016 - 16:24 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Zum Thema Eis, das hier ist ganz interessant, Seite 23/24

 http://www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/DGAC_Icing_flight_manual.pdf
Beitrag vom 25.03.2016 - 20:29 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Zum Thema Eis, das hier ist ganz interessant, Seite 23/24

 http://www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/DGAC_Icing_flight_manual.pdf

Interessant - das würde dem Unfallverlauf sehr gut entsprechen.

Frage an die Piloten: sind die Erkennung von Tail Stall und Wing Stall, deren Unterscheidung als auch deren unterschiedliche Recovery-Verfahren Teil der Ausbildung?
Beitrag vom 26.03.2016 - 08:19 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Scheinbar ist die Abschrift des CVR an die russischen Medien gelangt. Aufzeichnungen könnten! auf einen Runaway Stabilizer hindeuten. So wie ich das interpretiere (kein Pilot) läuft der Motor für den Trim bis zum Anschlag weiter, d.h. hier sehr schnell in die Full Nose Down Position. Scheinbar gibt es hierfür auch ein Verfahren um da wieder raus zu kommen, aber die Flughöhe war einfach zu gering. Es geht wohl sehr schnell.

Vielleicht hätte ein Pilot hierzu ein paar Informationen.
Beitrag vom 26.03.2016 - 13:39 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Tröpfchenweise kommen mehr Details aus Tageslicht.
Anscheinend haben die Piloten in der Kürze der Zeit nicht verstanden, dass der Stabilizer für den Deep Dive verantwortlich war:

 http://www.channelnewsasia.com/news/world/pull-up-russian-tv-airs/2638914.html

Aber noch ist das alles mehr als wage...
Beitrag vom 27.03.2016 - 12:16 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
Boeing schreibt etwas zum deep dive bzw. zu "Performing Safe
Go-Around Maneuvers" siehe ab Seite 12:
 http://www.boeing.com/commercial/aeromagazine/articles/2014_q3/pdf/AERO_2014q3.pdf
Offenbar ist der Übergang vom forcierten Steigflug zum Horizontalflug nicht unkritisch: Man muß unbedingt die Instrumente beobachten - sonst bemerkt man nicht eine fehlerhafte Trimmung und es geht physisch(!) unbemerkt recht schnell nach unten!

P.S.: Sonst habe ich nichts zum "deep dive" mit Fliegern gefunden! Da gab es zuviel zum Tauchen und "in die Tiefe gehen" (bei z. B. Finanzanalysen)!
Mit "Airbus" findet man etwas zu vereisten AoA-Sensoren... Wurde beim Abfangen dabei - nach dem Ausschalten bzw. neustarten der Rechner - nicht auch eine leichte Kurve geflogen?

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2016 12:34 Uhr bearbeitet.