Ist bekannt was da wirklich genau vorgefallen ist?

" … der Ausfall von Radaranlagen und Funk-Kommunikation etwa 90 Sekunden gedauert. …"

Die Radaranlagen sind sicher nicht ausgefallen. Vermutlich eher das System zur Darstellung der Radardaten oder die Komponente welche die Daten der Radaranlagen in dieses einspeist. Wenn sich gleichzeitig auch noch ein Ausfall der Funkkommunikation ereignet hat (inkl. Backup ?), dann könnte es sich eventuell um einen Komplettausfall der Stromversorgung gehandelt haben. Normalerweise sollte aber auch dafür eine Redundanz vorhanden sein 🤔. Gibt es dazu schon ein offizielles Statement der FAA?

Das ist jetzt Haarspalterei. Dass sich der Radarkopf auf dem Türmchen vielleicht weitergedreht hat, heißt jetzt ja nicht, dass der Radar noch funktionstüchtig war.

Da gehört das gesamte System vom funktionierende Radarkopf bis zum letzten Monitor, der die dazwischen aufbereiteten Daten anzeigt, hinzu. Eine Diskussion über die genaue Bezeichnung des Ausfalles und wo im Detail es nun gehapert hat, ist eher Wortklauberei.

Wenn das Auto nicht anspringt, Du im Autohaus anrufst und sagst, das Auto ist kaputt, bekommst Du hinterher ja auch nicht einen Rüffel für diese Formulierung, weil nur die Zündspule defekt war, aber das ganze ansonsten Auto super funktioniert hat. 🤣

wo im Detail es nun gehapert hat, ist eher Wortklauberei.

Eher nicht, das nennt man Root Cause Analyse.
Wenn Ihnen die Werkstatt nach einer Panne die Zündspule tauscht und 2 Tage später bleiben Sie wieder liegen, dann hat genau das auch gefehlt.
Ist schon wichtig, da hat @Tagesprophet schon recht, zumindest wenn man die Ursache beheben möchte.

 https://edition.cnn.com/2025/05/09/us/newark-delays-air-traffic-control-safety-invs
Zur Ursache spekuliert CNN hier, dass die Ausfälle mit den parallel laufenden Umbau-Arbeiten der Daten-Übertragung in Newark zu tun haben könnte.
Das würde auch zu "going dark" passen, da das im Englischen auch "offline" bedeuten kann.
Klartext: Da hätte jemand bei Änderungen im laufenden Betrieb den falschen Netzwerk-Stecker gezogen ...

Ich denke mal, so ziemlich jeder Techniker in Newark wird Ursachen und Gründe benennen können. Dass hier in den Kommentaren danach geforscht wird, ist wohl mehr als überflüssig und bringt die Technik vor Ort sicher nicht wieder in Schuss.

Das Problem liegt wohl -wie auch schon vermutet wird- in dem etwa ein halbes Jahrhundert alten Gesamtsystem, wo immer nur da Pflästerchen aufgeklebt werden, wo es mal ein auffallendes Wehwehchen gibt. Irgendwann löst sich das Konstrukt dann gänzlich auf, wenn es an allen Ecken und Enden anfängt zu hakeln.

Außerdem wurde hier ja explizit auf eine Formulierung aus dem Bericht angespielt. Und ja, das IST Wortklauberei. 😉

Ich denke mal, so ziemlich jeder Techniker in Newark wird Ursachen und Gründe benennen können.

Für diesen einen Vorfall?
Denke nicht, dass die alle daneben gestanden haben ...
Und Spekulation und Hörensagen sind was anderes als eine Ursachenanalyse.

Dass hier in den Kommentaren danach geforscht wird, ist wohl mehr als überflüssig und bringt die Technik vor Ort sicher nicht wieder in Schuss.

Und der Sinn eines Diskussionsforum besteht für Sie genau worin?

Das Problem liegt wohl -wie auch schon vermutet wird- in dem etwa ein halbes Jahrhundert alten Gesamtsystem,

Das ist auch nur die Behauptung eines Juristen und TV Talkers.
Das "halbe Jahrhundert alte Gesamtsystem" funktioniert ja eigentlich gut. Die gehäuften Beinahe-Unfälle der letzten Jahre gehen mWn (man möge mich da gerne korrigieren) nicht auf Technikausfälle zurück, sondern auf die Nicht-Einhaltung von Vorschriften, laissez-faire Mentalität, Überlastung durch zu geringe Personaldecke oder unklare Anweisungen.

Klar, das US System ist veraltet. Ob dieser Ausfall aber jetzt darauf zurückzuführen ist, oder, wie CNN vermutet, auf parallel stattfindende Arbeiten an der Netzwerk-Infrastruktur, die nur als "medium Risk" eingestuft und entsprechend lässig mitigiert wurden, ist aktuell nur Spekulation.

Die angeblich veraltete Hardware ist trotz ihres Alters mMn noch mit der zuverlässigste Aspekt des U.S. ATC.

Genauso wie bei der Kollision über dem Potomac, die ja ebenfalls u.A. dem "veralteten System" angelastet wird.
Die Kollision war zusammen mit der Proximity Warning auf dem Schirm klar zu sehen.
Die alte Hardware hätte gereicht, wenn der operative Betrieb mit genug Resourcen vor Ort gewesen wäre und reagiert hätte.

Meiner Meinung nach dient diese "wir machen das jetzt mal schnell neu" Ankündigung eher dazu, eigentlich notwendige Konsequenzen im personellen und organisatorischen Bereich der ATC erst mal nicht umsetzen zu müssen.


Dieser Beitrag wurde am 10.05.2025 14:20 Uhr bearbeitet.

Nein, das mit der alten Technik ist das offizielle Statement der amerikanischen Regierung, namentlich des Herrn Sean Duffy.

Mal einer der wenigen aus Trumps Besetzung, die nicht Moderator oder Wetterblondchen waren. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

Nein, das mit der alten Technik ist das offizielle Statement der amerikanischen Regierung, namentlich des Herrn Sean Duffy.

Ja, genau den meinte ich mit "Jurist und TV Talker"

Mal einer der wenigen aus Trumps Besetzung, die nicht Moderator oder Wetterblondchen waren. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

 https://en.wikipedia.org/wiki/Sean_Duffy
Zwar nicht in der Wettervorhersage, da ist ja Wissenschaft involviert, das ist in den aktuellen USA ein Karrierekiller.
Aber als Reality TV B-Sternchen und später bei FOX als Moderator.


Dieser Beitrag wurde am 10.05.2025 12:14 Uhr bearbeitet.

... Genauso wie bei der Kollision über dem _Hudson_ ...

Meinst du nicht den Potomac River?

... Genauso wie bei der Kollision über dem _Hudson_ ...

Meinst du nicht den Potomac River?

Stimmt, danke für den Hinweis. Habs korrigiert.

Das ist jetzt Haarspalterei. Dass sich der Radarkopf auf dem Türmchen vielleicht weitergedreht hat, heißt jetzt ja nicht, dass der Radar noch funktionstüchtig war.

Da gehört das gesamte System vom funktionierende Radarkopf bis zum letzten Monitor, der die dazwischen aufbereiteten Daten anzeigt, hinzu. Eine Diskussion über die genaue Bezeichnung des Ausfalles und wo im Detail es nun gehapert hat, ist eher Wortklauberei.

Wenn das Auto nicht anspringt, Du im Autohaus anrufst und sagst, das Auto ist kaputt, bekommst Du hinterher ja auch nicht einen Rüffel für diese Formulierung, weil nur die Zündspule defekt war, aber das ganze ansonsten Auto super funktioniert hat. 🤣

Ich kenne jetzt Ihren fachlichen Background nicht, aber aus meiner Sicht ist diese Unterscheidung sehr wohl wichtig. Wenn mir eine Radaranlage ausfällt, dann ist das u. U. kein so großes Problem. So lange in der betreffenden Region noch ausreichend weitere Anlagen Überdeckung in der Zielerfassung liefern, errechnet der Tracker die Zieldarstellung aus diesen Daten. In dem Fall brauche ich zur Fehlerbehebung nur Spezialisten für die betreffende Radaranlage und muss z. B. ggf. die Staffelung ändern. Eine ganz andere Hausnummer ist es, wenn alle Radaranlagen zwar Zieldaten liefern, deren Weiterleitung aber komplett unterbrochen ist, oder das Radardarstellungssystem vollständig ausfällt, die Redundanz versagt sowie der Funk nicht mehr funktioniert. Das ist ein ganz anderes Fehlerbild und in seiner Auswirkung deutlich gravierender. Hier müssen dann ganz andere Maßnahmen eingeleitet werden (Luftraum leeren/sperren, andere Spezialisten zur Fehlerbehebung hinzuziehen, contingency Verfahren einleiten etc.). Ich hoffe, ich konnte Sie mit meinen Anmerkungen davon überzeugen, dass es in dem Punkt doch auf eine exakte Berichterstattung ankommt.

Das ist jetzt Haarspalterei. Dass sich der Radarkopf auf dem Türmchen vielleicht weitergedreht hat, heißt jetzt ja nicht, dass der Radar noch funktionstüchtig war.

Da gehört das gesamte System vom funktionierende Radarkopf bis zum letzten Monitor, der die dazwischen aufbereiteten Daten anzeigt, hinzu. Eine Diskussion über die genaue Bezeichnung des Ausfalles und wo im Detail es nun gehapert hat, ist eher Wortklauberei.

Wenn das Auto nicht anspringt, Du im Autohaus anrufst und sagst, das Auto ist kaputt, bekommst Du hinterher ja auch nicht einen Rüffel für diese Formulierung, weil nur die Zündspule defekt war, aber das ganze ansonsten Auto super funktioniert hat. 🤣

Ich kenne jetzt Ihren fachlichen Background nicht, aber aus meiner Sicht ist diese Unterscheidung sehr wohl wichtig. Wenn mir eine Radaranlage ausfällt, dann ist das u. U. kein so großes Problem. So lange in der betreffenden Region noch ausreichend weitere Anlagen Überdeckung in der Zielerfassung liefern, errechnet der Tracker die Zieldarstellung aus diesen Daten. In dem Fall brauche ich zur Fehlerbehebung nur Spezialisten für die betreffende Radaranlage und muss z. B. ggf. die Staffelung ändern. Eine ganz andere Hausnummer ist es, wenn alle Radaranlagen zwar Zieldaten liefern, deren Weiterleitung aber komplett unterbrochen ist, oder das Radardarstellungssystem vollständig ausfällt, die Redundanz versagt sowie der Funk nicht mehr funktioniert. Das ist ein ganz anderes Fehlerbild und in seiner Auswirkung deutlich gravierender. Hier müssen dann ganz andere Maßnahmen eingeleitet werden (Luftraum leeren/sperren, andere Spezialisten zur Fehlerbehebung hinzuziehen, contingency Verfahren einleiten etc.). Ich hoffe, ich konnte Sie mit meinen Anmerkungen davon überzeugen, dass es in dem Punkt doch auf eine exakte Berichterstattung ankommt.

Und Sie können exakt 'Bericht erstatten?
Waren Sie dabei, oder spekulieren Sie auch nur 'aus der Ferne'?

Wortklauberei...
Naja, die Piloten wollen "nur" sicher bedient werden. Die Person im Turm will "nur" die zur Arbeit nötigen Werkzeuge haben. Da ist es Wurtsch, wo genau der Fehler liegt.
Der Systemverantwortliche will natürlich genau wissen, was alles passiert ist und wie und wer darauf reagiert hat.
90 Sekunden Ausfall sind in der UIR sicherlich meist akzeptabel.
Wenn Freigaben nur zeitnah - also kurz vor dem Bedarf - erteilt werden, sind 90 Sekunden Ausfall u. U. noch akzeptabel. Welche Vorgaben gibt es in D?
Falls man Situationen wie am Potomac - Heli darf ein in den kurzen Endanflug eindrehendes Flugzeug unterfliegen - zulässt, dann ist die zulässige Ausfallzeit unter einer Sekunde.

Dieser Beitrag wurde am 11.05.2025 13:53 Uhr bearbeitet.

Die fliegen in den USA aber auch knappe Staffelungen und Parallelanflüge auf Bahnen, da klappen einem hier in Europa die Fußnägel hoch.

Dazu Trumps Politik, weshalb viele sich einfach nicht mehr zur Arbeit trauen, andere Mitarbeiter haltlos überlastet sind. Dazu kommt, dass an der NTSB herumgeschraubt wird.

Dazu viele Flugplätze auf kleinstem Raum um New York herum (9 Stück im Umkreis von 30NM).

Das alles zusammen im Mixer mit dem veralteten System in KEWR sorgt dann einfach für Probleme, auf die eine, oder die andere Weise.

Und Sie können exakt 'Bericht erstatten?
Waren Sie dabei, oder spekulieren Sie auch nur 'aus der Ferne'?

Genau so wenig wie Sie das können. Deswegen hatte ich eine Frage formuliert und anhand des Artikels eine Analyse versucht. Bitte lesen Sie am Anfang der Diskussion noch einmal nach.

Wortklauberei...
Naja, die Piloten wollen "nur" sicher bedient werden. Die Person im Turm will "nur" die zur Arbeit nötigen Werkzeuge haben. Da ist es Wurtsch, wo genau der Fehler liegt.
Der Systemverantwortliche will natürlich genau wissen, was alles passiert ist und wie und wer darauf reagiert hat.
90 Sekunden Ausfall sind in der UIR sicherlich meist akzeptabel.
Wenn Freigaben nur zeitnah - also kurz vor dem Bedarf - erteilt werden, sind 90 Sekunden Ausfall u. U. noch akzeptabel. Welche Vorgaben gibt es in D?
Falls man Situationen wie am Potomac - Heli darf ein in den kurzen Endanflug eindrehendes Flugzeug unterfliegen - zulässt, dann ist die zulässige Ausfallzeit unter einer Sekunde.

Rechthaberei … 😉