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Beitrag 1 - 13 von 13
Beitrag vom 06.01.2013 - 21:44 Uhr
UserStingray
User (79 Beiträge)
Unglaublich... Aber leider wahr...
Beitrag vom 06.01.2013 - 22:01 Uhr
User1. FC Köln (TOGA)
User (137 Beiträge)
@stingray:

Leider nicht unglaublich.
Ich arbeite in der Bauindustrie. In der Bauindustrie ist schon länger davon die Rede, dass 2013 nicht mehr machbar ist. Das habe ich in einem früheren Kommentar auch schon mal so geschrieben. Zwar kannte ich das bisher nur als Gerücht, aber an den meisten Gerüchten ist in der Regel ein Funken Wahrheit dran. Und das Gerücht hielt sich doch sehr hartnäckig seit geraumer Zeit.

Bin mal gespannt, ob tatsächlich offiziell verkündet wird, dass der Termin 2013 geplatzt ist, oder ob nach wie vor politisches Stillhalten nach den Meldungen aus der Regenbogenpresse angesagt ist.

Dieser Beitrag wurde am 06.01.2013 22:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.01.2013 - 22:44 Uhr
UserEDDM08R
Bauing. Student
User (129 Beiträge)
Hab ich auf YouTube in einer Dokumentation aus dem Jahre 1992 über den neuen Flughafen München gehört.
"Wunder dauern gewöhnlich etwas länger, aber in Bayern werden sie immernoch wahr!"
 https://www.youtube.com/watch?v=md9App6TUZI&feature=youtube_gdata_player (0:50)

Wieso schafft man es in Dubai ein A380-Terminal ,das damit auch auf große Menschenmengen ausgelegt sein muss, in kurzer Zeit zu bauen.
Man hätte die Pläne des Terminal 2 von München nehmen können, sofern die FMG und die DLH, beide Bauherren des T2, damit einverstanden wären. Beide Terminals sehen ja fast gleich aus.
Beitrag vom 06.01.2013 - 22:49 Uhr
Usernighthawk
EDDF
User (353 Beiträge)
Es war zu befürchten... und es ist wieder einmal erschreckend, wie lange von offizieller Seite her Dinge dementiert werden, die dem gut informierten Publikum (und den mit dem Bau vertrauten Personen) längst bekannt sind. Salamitaktik par excellence. Im Übrigen wird in den Berichten sogar eine Erföffnung erst 2015 empfohlen.

Für Air Berlin ist das eine Katastrophe. Mehdorn gehen so langsam die Alternativen aus. Am besten lassen die ein billiges, tenporäres Terminal aus Containern am BER bauen -- das wäre auf jeden Fall günstiger, als auf die Eröffnung zu warten.

Nur einer wird seine Hände wieder in Unschuld waschen: Wowereit. Der kann da ja nix für.

Anmerkung: dieses Szenario habe ich bereits in einem Post vor über einem Jahr vorhergesagt. War eigentlich auch nicht so schwer... aber bedauerlich, dass wirklich alles so schlecht läuft, wie es nur laufen kann. Was ich nicht vorausgesehen habe: dass Wowereit in Kenntnis der neuen Verschiebung *erst* auf Urlaub fährt und erst sehr viel später die Öffentlichkeit informiert. Diese Kaltschnäuzigkeit ist einfach unfassbar dreist.

Dieser Beitrag wurde am 06.01.2013 22:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.01.2013 - 03:50 Uhr
Usergolffox
User (132 Beiträge)
Wann tritt dieses Politikergesindel im Aufsichtsrat endlich zurueck? Wann werden diese Typen endlich haftbar gemacht? Diesem unfaehigen Wowereit gehoert die Politikerpension bis ans Lebensende bis auf das Existenzminimum gepfaendet. Ersetzt zwar nicht den Schaden aber so einer darf nicht ungestraft davon kommen.
Beitrag vom 07.01.2013 - 07:50 Uhr
UserSoarHigh
User (137 Beiträge)
Es war zu befürchten... und es ist wieder einmal erschreckend, wie lange von offizieller Seite her Dinge dementiert werden, die dem gut informierten Publikum (und den mit dem Bau vertrauten Personen) längst bekannt sind. Salamitaktik par excellence. Im Übrigen wird in den Berichten sogar eine Erföffnung erst 2015 empfohlen.

Für Air Berlin ist das eine Katastrophe. Mehdorn gehen so langsam die Alternativen aus. Am besten lassen die ein billiges, tenporäres Terminal aus Containern am BER bauen -- das wäre auf jeden Fall günstiger, als auf die Eröffnung zu warten.

Nur einer wird seine Hände wieder in Unschuld waschen: Wowereit. Der kann da ja nix für.

Und die Finanzlücke hole man sich am Besten bei den Betroffenen zurück - den Airlines. Den für die baut man ja überhaupt nur - inkl. Party-Zuschlag. Die Zuschläge eines Tickets sind doch eh schon so hoch, da fällt das doch gar
nicht mehr auf.- Und wenn dann weitere Airlines ins Schleudern geraten, umso besser. Dann braucht man vlt. diesen
Flugplatz überhaupt nicht.

Bsp.: Flug nach Toronto - Die eigentlichen Fluggebühren machen nur noch 1/3 des Gesamtpreises aus. Der Rest sind Abgaben und Zuschläge.... Es sind nicht nur die Golfstaaten, die ihre Airlines fördern, es sind unsere Politiker, die heimische Airlines benachteiligen.....

Fazit: ist doch alles halb so schlimm mit BER! Apropos, wann steigt die nä. Party da drüben.....?


Dieser Beitrag wurde am 07.01.2013 07:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.01.2013 - 09:24 Uhr
Userflo2323
User (262 Beiträge)
Hinter vorgehaltener Hand ist doch jetzt schon klar, dass auch 2014 unmoeglich eingehalten werden kann.

Die urspruenglichen Kosten beliefen sich auf 2 Milliarden, durch die Brandproblematik klettern sie jetzt auf 4,2 Milliarden und vermutlich noch viel mehr. Das Problem liegt darin, dass sich die Brandschtzanlagen durch alle Flughafengebaeude ziehen und man diese Rammscharbeit eben mit Fertigstellung der Gebaeude kaum noch loesen kann. Billiger und besser waere daher von Anfang an der Komplettabriss und erneute Neubau des Flughafens gewesen. Aber vermutlich kommt das frueher oder spaeter ohnehin noch, nur bis dato wollen sich einige weiter die Taschen vollschaufeln.

Letztlich waere doch die vernuenftigste Loesung: Das Teil abreissen bzw. eine andere Verwendung dafuer finden und die in und um Berlin vorhandenen Flughaefen weiter nutzen bzw. modernisieren. Das sollte voellig ausreichen.
Beitrag vom 07.01.2013 - 09:48 Uhr
Userfbwlaie
User (4893 Beiträge)
@SoarHigh,

bis Aschermittwoch gibt es noch jede Menge Parties: Abschiedsparties, Erster Tag in Amt (und Würden?)...

@flo2323,

zur Beweissicherung müsste wohl der ganze BER-Bereich geschlossen werden...Unabhängig Gutachter müßten die Baustelle mit den Vorgaben (Baupläne, ggf. auch mündliche Vorgaben) vergleichen. Sonst fängt man sich nur Verleumdungsklagen ein. Gekld zurück wg. Fusch am Bau???

Was sagen die Fachleute zu so einer verkorksten Sachlage?


Beitrag vom 08.01.2013 - 23:37 Uhr
User1. FC Köln (TOGA)
User (137 Beiträge)
@EDDM08R

>> Man hätte die Pläne des Terminal 2 von München nehmen können, sofern die FMG und die DLH, beide Bauherren des T2, damit einverstanden wären. Beide Terminals sehen ja fast gleich aus.


So leicht ist das leider nicht. Jede Baustelle - und Großbaustellen wie diese erst recht - sind immer Unikate. Das gilt auch dann, wenn sie vielleicht optisch ähnlich sind, oder ähnliche Parameter wie Passagierkapazität etc. haben mögen. Solche Baustellen werden immer von Grund auf geplant. Es lassen sich allenfalls Lösungsideen aus anderen Projekten übernehmen. Mehr als Ideen sind das dann aber wirklich nicht.



Dieser Beitrag wurde am 08.01.2013 23:43 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.01.2013 - 00:06 Uhr
User1. FC Köln (TOGA)
User (137 Beiträge)
@fbwlaie

"Was sagen die Fachleute zu so einer verkorksten Sachlage?"

Ich kenne BER wie weiter oben gesagt mehr über den brancheninternen Flurfunk, selber hatte ich nur ca. 2 Wochen lang im Rahmen eines angrenzenden Infrastrukturprojektes dort zu tun, und das ist auch schon 2 Jahre her. Nach dem was ich aber über den Flurfunk gehört habe sind Planungsmängel maßgeblich verantwortlich.

Die ganze Chronik des Desastes ist im Zeitraffer auf Wikipedia durchaus brauchbar nachzulesen, und bezüglich der Planungsmängel ist z.B. der dort in Fußnote 24 angegebene Spiegel-Online Bericht durchaus lesenswert.

Hauptproblem ist vermutlich einfach, dass die Planung von Grund auf verkorxt war. Und das war branchenintern schon Jahre lang Thema. Und das bezieht sich bei Leibe nicht nur auf den Brandschutz.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Berlin_Brandenburg

BER ist übrigens nicht der einzige Fall, wo der Brandschutz zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme geführt hat. In WAW ist bei dem Neubau dem Polnisch-Spanischen Konsortium Ferrovial/Estudia Lamela/Budimex der Auftrag gekündigt worden. Damals bezogen sich die Probleme aber nur auf die Akustik. Bei Betrieb der Entlüfter gab es einen solchen Lärm, dass keine Ansagen mehr zu hören waren. Die Verzögerungen betrugen aber nur ca. 1 Jahr, wenn ich mich recht entsinne.

Gruß aus WAW

Dieser Beitrag wurde am 09.01.2013 00:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.01.2013 - 05:28 Uhr
Userda64291
User (312 Beiträge)
Berlin will doch die Olympiade 2024 haben. Bis dorthin sollte doch alles geklärt sein. :)
Beitrag vom 09.01.2013 - 08:39 Uhr
Userskyes
User (208 Beiträge)
Was mir dabei tierisch auf den Sender geht, ist die mangelnde Haftbarkeit der Verantwortlichen!! Das steckt aber schon von vornherein in schlechten Verträgen. Bei öffentlichen Projekten hat sich, meiner Meinung nach, diese schlechte Angewohnheit eingebürgert, dass es offene Verträge sind, mit offenem Ausgang und offenem Preis. Wohl dem geschuldet, dass die Auftraggeber durch Unwissen glänzen, bei Vertragsunterzeichnung. Zusätzliche Kosten können ja beliebig hoch steigen, sie werden vor Allem bei öffentlichen Großprojekten immer weiter gezahlt. Wenn man jetzt aber die Planer und Bauunternehmer vertraglich verpflichtet für eine Summe X, mit einem Spielraum von +/- 30%, dann hat man schon mal Fixkosten. Hätte zur Folge, dass schon von Unternehmerseite wesentlich mehr auf die korrekte Arbeitsdurchführung geachtet wird.... Aber die Politiker springen ja lieber nach dem billigsten Angebot.....
Aber da werde ich wahrscheinlich mit der Vorstellung im unrealistischen Bereich liegen, wäre aber mal gespannt, was Leute aus der Baubranche, wie der FC Köln hier dazu sagen können....
Gruß ins Rund...
Beitrag vom 09.01.2013 - 22:59 Uhr
User1. FC Köln (TOGA)
User (137 Beiträge)
@skyes:

"dass es offene Verträge sind, mit offenem Ausgang und offenem Preis"

nicht richtig. Üblich sind im Grundsatz 2 Vertragsarten: Einheitspreisvertrag und Pauschalvertrag.

In beiden Fällen sind die Preise im Rahmen der geschuldeten Leistung (Bausoll) fixiert, in dem einen Fall die einzelne Mengeneinheit m2, m3, to etc., in dem anderen Fall das gesamte Bauvorhaben, halt eben Pauschal. Dies hat Auswirkungen auf das Massenrisiko:

EP-Vertrag = Abrechnung nach Menge x EP: Massenrisiko beim Auftraggeber (AG)
Pauschalvertrag: Massenrisiko beim Auftragnehmer (AN)

Im Rahmen des geschuldeten Bausolls und bei ungestörtem Bauablauf ist der Werklohn also definiert. Naturgemäß kann bei einem EP-Vertrag die Vergütung von der beauftragten Summe abweichen.

In BER wurden durch den AG mehrere Auftreäge erteilt. Er hat quasi die Rolle des Generalunternehmers (GU) übernommen. Ich weiss nicht genau, ob die Verträge als EP- oder Pauschaslverträge geschlossen wurden. Im Hochbau sind Pauschalverträge zwar die üblichere Variante, es besteht aber keine Zwangsläufigkeit.

Aus Sicht des AG gibt es Mehrkosten nur dann, wenn
- im Rahmen des geschuldeten Bausolls bei einem EP-Vertrag sich die Massen ändern (bei einem Pauschalvertrag haben Massenänderungen im Rahmen des Bausolls also gar keine Auswirkung auf die Vergütung)
- das Bausoll geändert wird (= geänderte oder zusätzliche Leistungen, die nicht beauftragt waren)
- unvorhergesehenen Störungen. In diesem Fall ist es i. d. R. werkvertraglich geregelt, wer die Risiken trägt (solche Störungen können durch eine Seite verschuldet sein, wie z. B. verspätete Planlieferung, aber auch unverschuldet sein, z.B. Archäologie, Wetterbedingungen)

Was das geschuldete Bausoll ist bestimmt bei öffentlichen Aufträgen der AG, da er die Projekte ausschreibt. Das auf die Ausschreibung folgende Angebot stellt dann lediglich klar, zu welchem Preis ein Unternehmen die geforderte Leistung auszuführen bereit ist.

Derjenige, der einen Flughafen ausschreibt, ist sicher nicht unwissend/blind. Das sind Fachbehörden und Fachplaner. Allerdings wird bei so einem "Ding" - bis zu einem gewissen Grade unvermeidlich - mit Annahmen gearbeitet. Diese werden jedoch häufig auf mangelhafter Grundlage getroffen (z.B. unzureichende Bodengutachten). Bei Ausschreibung weiß noch keiner, wie so ein Flughafen also tatsächlich im Detail genau aussieht (optisch vielleicht schon, aber nicht im Detail, und das gilt von der Gründung bis zu den Brandschutzklappen über den Tower bis zur Landebahn). Dann kommen die notwendigen Änderungen mit unendlichen Schnittstellenproblematiken dazu. Brandschutz betrifft z. B. sowohl die Statik, die Architektur, die Haustechnik. Ich kann nicht einfach irgendwo ein Loch in eine Wand bohren, weil ich dort gerade eine Brandschutzklappe brauche etc...)

In BER hat meinem Wissenstand nach aus Sicht der bauausführenden Firmen die Planung maßgeblich Schuld an der Misere. Insofern hätte der AG Regressansprüche gegen das planende Konsortium. Die Frage ist jedoch, inwieweit der AG eine Mitschuld trägt, z. B. durch Änderungen, nochmalige Änderungen, Änderungen der Änderungen .... Diese Frage kann ich überhaupt nicht mehr beantworten und wird meiner Meinung nach wohl den Gerichten vorbehalten bleiben.

Bauliche Mängel mögen ebenfalls einen Grund darstellen. Ich kann mir derzeit aber nicht vorstellen, dass diese der wesentlichen Einflußfaktor sind.

Gruß aus WAW


Dieser Beitrag wurde am 09.01.2013 23:32 Uhr bearbeitet.