Wozu müssen Europäer ins All befördert werden, wenn dies bereits genug andere leisten, wenn alles nach Plan läuft, auch Indien in nächster Zukunft.

Wozu müssen Europäer ins All befördert werden, wenn dies bereits genug andere leisten, wenn alles nach Plan läuft, auch Indien in nächster Zukunft.

Weil amerikanische, russische, chinesische und in Zukunft indische Kapseln mit einem ESA Stack inkompatibel sind. Man kann also immer nur mehr oder weniger passiv jemnden "mitfliegen" lassen.

Da die ESA aber aktuell neben ihren Partnerprogrammen gar kein eigenständiges bemanntes Raumfahrtprogramm hat, sehe ich die Entwicklung einer eigenen Kapsel auch als Schritt 2, wenn überhaupt.

"Selbstständig Astronauten ins All zu schicken" ist ja kein Selbstzweck, sondern wird im Bedarfsfall in entsprechende Programme eingebunden sein, die dann das Missionsdesign und damit die Anforderungen für das Raumfahrzeug vorgeben.

Das ist wieder mal mehr eine politische als eine technische Diskussion...

@EriCM
Das ist wieder mal mehr eine politische als eine technische Diskussion...

Ja, und?

Blickt man auf das Verhalten Russlands seit dem 24.02. auch in puncto ISS, wird klar: Die einzige Raumfahrtnation, auf die sich Europa halbwegs verlassen kann, sind die USA. Und dort wird die Raumfahrt zunehmend von Unternehmen dominiert.

Das ist eine alles andere als ideale Situation, wenn man selbständig Raumfahrt betreiben möchte, und die wird in Zukunft immer wichtiger werden. Ab Mitte des Jahrhunderts dürfte z.B. die Förderung von Rohstoffen im Weltall beginnen.

Es wird nicht mehr nur um Wissenschaft und nationales Prestige gehen, sondern um Geld und Wettbewerbsvorteile. Da kann Europa nicht als Bittsteller in Peking auftauchen wollen – nicht in einer Welt, in der seine wertebasierte rechtsstaatliche Ordnung zusehends zum Standortnachteil wird.

@EriCM
Das ist wieder mal mehr eine politische als eine technische Diskussion...

Ja, und?

Blickt man auf das Verhalten Russlands seit dem 24.02. auch in puncto ISS, wird klar: Die einzige Raumfahrtnation, auf die sich Europa halbwegs verlassen kann, sind die USA. Und dort wird die Raumfahrt zunehmend von Unternehmen dominiert.

Korrekt.

Das ist eine alles andere als ideale Situation, wenn man selbständig Raumfahrt betreiben möchte, und die wird in Zukunft immer wichtiger werden. Ab Mitte des Jahrhunderts dürfte z.B. die Förderung von Rohstoffen im Weltall beginnen.

Gerade beim Aspekt Rohstoff-Gewinnung im All halte ich Robotik menschlicher Arbeitskraft ganz grundsätzlich für weit überlegen. Die ganzen Lebenserhaltungssysteme und Vorräte an Nahrung, Wasser und Luft, die man nicht mitschleppen muss sollten den Nachteil der fehlenden vor-Ort Problemlösung mehr als kompensieren.

Es wird nicht mehr nur um Wissenschaft und nationales Prestige gehen, sondern um Geld und Wettbewerbsvorteile. Da kann Europa nicht als Bittsteller in Peking auftauchen wollen – nicht in einer Welt, in der seine wertebasierte rechtsstaatliche Ordnung zusehends zum Standortnachteil wird.

Alles richtig. Ich meinte auch nur : Ein bemanntes europäisches Raumfahrzeug zu fordern ist der zweite Schritt. Im ersten Schritt müsste mal ein europäisches Programm zur bemannten Weltraumfahrt aufgesetzt und finanziert werden. Und erst wann man das Programm und seine Ziele kennt, kann man ein Fahrzeug entwerfen, das diese Ziele auch erfüllt.

Und im Sinne des Wettbewerbs: Europa ist bereits führend in robotischen Missionen. Ich würde lieber diesen Vorteil ausbauen anstatt irgendein manntragendes System ohne konkretes Ziel zu entwickeln, nur weil andere Länder auch eins haben oder daran arbeiten.

Alles richtig in der Theorie, nur, Europa hat kein Geld für den Aufbau einer eigenständigen bemannten Raumfahrt, man kann also nur hoffen als Junior-Partner bei den "Großen" mit dabei sein dürfen, mutmaßlich unter Preisgabe des gewonnenen Know-hows.