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Beitrag vom 23.03.2014 - 08:31 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
[...] Und die Tatsache, dass andere Konzernbereiche schlechter abgeschnitten haben, kann man schlecht der VC, beziehungsweise den Piloten anlasten. Wir können nur für uns streiken. Ich gönne jedem, der gute Arbeit macht, also allen Lufthanseaten genauso wie uns, eine Beteiligung an den guten Ergebnissen der letzten Jahre.

Piloten könnten für den ganzen Konzern verhandeln oder auch andere Geschäftsbereiche in die Gewerkschaft aufnehmen, aber wozu? Es geht ja nicht in die eigene Tasche. Wozu sollte man für die Schwächeren einen Finger krümmen? Man ist selbst das stärkste Glied in der Kette und wenn man für sich alleine kämpft dann kriegt man relativ gesehen mehr vom Kuchen.
Beitrag vom 23.03.2014 - 09:29 Uhr
User2dothigh
User (21 Beiträge)
Piloten könnten für den ganzen Konzern verhandeln oder auch andere Geschäftsbereiche in die Gewerkschaft aufnehmen, aber wozu? Es geht ja nicht in die eigene Tasche. Wozu sollte man für die Schwächeren einen Finger krümmen? Man ist selbst das stärkste Glied in der Kette und wenn man für sich alleine kämpft dann kriegt man relativ gesehen mehr vom Kuchen.

Hallo,
ich glaube, dass genau das nicht so leicht geht. Der Tarifvertrag, um den es geht, gilt ja für die im Cockpit Angestellten. IG Metall, ver.di, UFO und andere verhandeln die Tarifverträge für ihre Beschäftigten. Man kann es jetzt gut oder schlecht finden, dass es in einem Konzern so viele Tarifpartner gibt. Aber warum jetzt die VC Schuld ist, wenn UFO nicht so durchsetzungsfähig ist kann ich mir nicht erklären. Und wie gesagt, ich glaube nicht dass die VC jetzt einfach andere Konzernbereiche in die Verhandlungen aufnehmen kann. Ich lasse mich aber gerne korrigieren.
Grüße
Beitrag vom 23.03.2014 - 09:46 Uhr
Userfreightdawg
busfahrer
User (241 Beiträge)
Das individuelle Gefühl der persönlichen Benachteiligung scheint hier ganz oben mitzuspielen. In dem Fall ist allerdings die Herangehensweise die Falsche:

Nicht "...warum kriegen die anderen so viel..." sondern "...warum kriege ich so wenig..." ist dann die Frage die man stellen sollte.
Beitrag vom 23.03.2014 - 10:24 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
Der Grund warum es zu Spartengewerkschaften kommen kann, ist u.a. folgender:
Die Interessen sind zT unterschiedlich. Für Arbeitnehmer mit geringerem Gehalt können Einmalzahlungen bzw. Gehaltserhöhungen um zB 80€ im Monat attraktiv sein, während diese für mittlere bis höhere Gehaltsklassen sehr geringere Steierungen darstellen.
Beitrag vom 23.03.2014 - 11:04 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Der Grund für die Spartengewerkschaften ist einfach das es bestimmte Berufsgruppen gibt, die aufgrund ihrer Position eine wesentlich stärkere Verhandlungsposition gegenüber den AG haben. Lokführer und Piloten gehören dazu.

Ich denke es steht außer Frage das die Piloten durch eine eigene Gewerkschaft individuell bessere Ergebnisse erziehlen als in einer gemeinsamen Gewerkschaft mit dem Bodenpersonal und der restlichen Crew.
Auf der Gegenseite glaube ich auch das die Nichtpiloten deutlich schlechter abschneiden.

Von daher ist das Verständnis für diese besonders verhandlungsstarken Berufsgruppen in der Öffentlichkeit (zumindest bei mir) recht gering. Der Raubtierkapitalismus den sie ihrem AG vorwerfen leben sie gegenüber ihren schwächeren Kollegen aus.

Spontan ist es vermutlich nicht möglich das eine Gewerkschaft für alle Mitarbeiter verhandelt, aber langfristig wäre es möglich (wenn die VC es denn wollte).
Beitrag vom 23.03.2014 - 11:30 Uhr
Usercessy
Landwirt / Bauer
User (217 Beiträge)
Deutschland ist scheinbar wirklich ein sehr reiches Land. Da streiken sogar die (fast)Millionäre.
Beitrag vom 23.03.2014 - 14:01 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)

Zitat: Gibt es nicht schon ab 89 Fh im Monat eine satte Mehrflugstundenvergütung? Wenn ich jetzt noch die Flugvorbereitung dazu zähle kommen vielleicht noch 2 Std pro Flug dazu (interkont 4, max 5 Flüge im Monat) Die Stunden arbeitet wahrscheinlich so mancher Manager in der Woche, Arzt in 2 Wochen usw.

Also die Auslösegrenze für Überstunden liegt zur Zeit so um und bei 72 Flugstunden im Monat, +/- 1 Stunde. Für die Berechnung der Flugstunden wird dabei die Zeit gerechnet, in der sich das Flugzeug bewegt. Also vom Zurückschieben bis zum Abschalten der Triebwerke an der Parkposition. Die Flugvorbereitung, die Zeit im Transit, Nachbereitung, Flugzeugwechsel im Umlauf, etc. werden dabei nicht berücksichtigt. Eine typische 5-Tages-Tour hat so in etwa 20 Flugstunden, wenn man das mal so pauschalisieren will. Wenn man einen einzelnen Tag in einer solchen Tour betrachtet, könnte der in etwa so aussehen: FRA-LIN und zurück, FRA-NUE und zurück, und dann noch FRA-BRU zum Nightstop. Die Flugzeit an einem solchen Tag würde dann etwa 4,5 Stunden betragen. Trotzdem ist man 10 Stunden am Arbeitsplatz, dazu kommt noch die Fahrt zum und vom Flughafen, plus Sicherheitskontrollen, etc.

72 Stunden ist ja noch besser, hatte vor einigen Jahren mal den Tarifvertrag gelesen und meinte es wäre bei 89 Stunden gewesen, vielleicht wurde da auch mal was geändert in der Zwischenzeit. Bei der Kurzstrecke sieht das schon etwas anders aus, um auf seine Stunden zu kommen. Hab aber bewusst das Beispiel Langstrecke genommen, da in der Regel in den Cockpit`s der Langstrecke die Piloten sitzen die schon recht lange dabei sind und dementsprechend gut verdienen und dort wirklich nur 4 bis max 5 Flüge im Monat auf dem Dienstplan stehen. Ebenso die Copiloten sind meist schon länger dabei als die auf der Kurzstrecke, wenn der normale Werdegang immer noch so ist, dass man auf Kont anfängt, nach ein paar Jahren als Co zur Interkont wechselt und dann als CPT wieder auf Kont zurückkommt bis man wieder als CPT ins Langstreckencockpit wechselt, oder ist das mittlerweile anders, hab das so in Erinnerung?
Die Fahrt zur Arbeit und Sicherheitskontrolle kann man aber nicht rechnen, die hat jeder und durch die Sicherheitskontrolle muss auch jeder sobald er im Sicherheitsbereich zu tun hat.
Auch wenn der Verdienst gut ist und der Beruf mit Sicherheit auch nicht schlecht ist, ich möchte nicht tauschen.

Zitat: 12 Monatsgehälter + Urlaubs + Weihnachtsgeld ist 13 Monatsgehälter!

Wenn ich jetzt mal annehme, dass die anderen Kollegen keine anderen Verträge als ich haben, dann bekommen wir alle 12 Monatsgehälter, plus eine einmalige gewinnabhänge Auszahlung im Jahr (die in den letzten Jahren übrigens immer deutlich unter einem Monatsgehalt lag). Darüber hinaus nichts.


Das wusste ich nicht, dass das Cockpit kein Urlaubs und Weihnachtsgeld bekommt, dachte dass wäre im ganzen Konzern gleich geregelt! Wieder was dazugelernt.

Das mit der Gewinnbeteiligung ist so eine Sache, da wäre man die letzten Jahre in der Automobilindustrie wahrscheinlich besser bedient gewesen. Aber ist fraglich ob man da freiwillig hinwechseln möchte, wenn man einen vernünftigen Job irgendwo im LH Konzern hat.
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