Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Flughafen Frankfurt Streik durch GdF

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Beitrag vom 20.02.2012 - 09:50 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
@airborn,

gute Darstellung der Situation. Aber die Reaktion der anderen Seite zeigt das Selbstzweifel nicht vorhanden sind. Ich halte die von Matze zitierten Steigerungsraten ungefähr für realistisch auch wenn sie nur eine grobe Einteilung beinhalten. Das FoolOnFire die Zahlen für falsch erklärt aber nicht bereit ist seine Zahlen dar zu legen sagt mir genug.

Das auch ein Schlichterspruch keine göttliche Offenbarung ist sondern nur eine Version möglicher Kompromisse darstellt wird souverän übergangen. Insgesamt ist die Steigerung völlig unverhältnismäßig. Streiks haben meine Unterstützung und Bewunderung wenn akzeptable Forderungen mit einem gewissen eigenen Risiko verknüpft sind. Hier wird eine Schlüsselposition nahezu erpresserisch ausgenutzt und ein ungeheurer Schaden mit vielen zig- oder sogar hunderttausend Betroffenen (Passagiere, andere Flughafenmitarbeiter, Airlinepersonal) verursacht.

Demnächst gründen die Stadiontoröffner auch eine Gewerkschaft. Dann genügen 18 Leute die streiken und die Bundesliga findet nicht statt. Da wo die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gewahrt ist und moralische Schranken bedenkenlos ignoriert werden kann wohl nur noch der Gesetzgeber ein Halt gebieten. Eines ist schon jetzt sicher. Selbst wenn die GdF noch ein wenig nach gibt, der kommende Abschluss wird nicht in den gesellschaftlichen Konsens passen.

Dieser Beitrag wurde am 20.02.2012 09:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.02.2012 - 14:01 Uhr
Userairborn
User (240 Beiträge)
Lasst mich mal einen weiteren Aspekt in die bisher meiner Meinung nach sehr rege aber fair gefügte Diskussion einbringen:
Mich würde sehr interessieren, wie verhalten sich den die Fluggesellschaften in dieser doch für sie unerträglichen Situation?
Ich kann mir vorstellen, dass diese sowohl den Fraport als auch die GdF unter Druck setzen, um möglichst schnell zu einem normalen Flugbetrieb zurückkehren zu können.
Wer weiß hierzu mehr?

Dieser Beitrag wurde am 20.02.2012 14:33 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.02.2012 - 16:36 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
Die haben doch ihre ramp manager, die aufpassen, daß die Fluzeuge richtig versorgt werden.
Können die einspringen?
Am Rande bemerkt, nicht nur in München, Berlin und Frankfurt gibt es Mitarbeiter, die auf dem Vorfeld und den dazugehörigen Rollwegen die Luftfahrzeuge steuern wie z.B. Einweiser. Die hätte - wie alle - gern eine Entlohnungssteigerung, die beim Arbeitgeber mit 70% Mehrkosten zu Buche schlägt!

P.S.: Was verdient man so als Einweiser, Marshaller, "Aufpasser" beim push back?

Dieser Beitrag wurde am 20.02.2012 16:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.02.2012 - 21:35 Uhr
UserMatze20111984
Student / stud. Aushilfe
User (8 Beiträge)
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,816472,00.html

Wenn ich mir diese Aussage von Herrn Siebers anschaue, dann wird einem klar wie egoistisch dort vorgegangen wird:
"Naja. Es läuft mehr Verkehr, als wir erwartet haben. Aber der Streik ist trotzdem ein Erfolg. Es geht doch um mehr als um annullierte Flüge. Dazu kommen die Verspätungen und noch wichtiger: Die Buchungszahlen bei den Airlines sind eingebrochen."

Hier wird massiver Schaden bei Unternehmen in Kauf genommen, die nichts mit dem Streik zu tun haben! Hier sollten langsam aber sicher mal Gerichte oder die Regierung eingreifen, am besten sollten dort gewisse Köpfe rollen! Das ist eine mutwillige Schädigung unserer Wirtschaft auf perverse Art und Weise!
Beitrag vom 21.02.2012 - 09:44 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
Die GdF ist doch nicht ganz doof - die weiß doch, wenn en Mitarbeiter 20% mehr Entgeltkostet, der Arbeitgeber mehr als 20% zuzahlen muß (Sozialversicherungsbeiträge etc.).
30.000 EUR ist sicherlich nicht viel im Schichtbetrieb - aber was macht eine Vorfeldaufsicht wirklich. Ist das so streßig wie im Turm, wenn jede Minute ein Flugzeug per Rollanweisungen gesteuert werden muß?
Seid wann bildet die DFS auch Vorfeldaufsicht aus? Benötigt man für Rollanweisungen bzw. für Vorfeldaufsicht ein AZF?
Beitrag vom 21.02.2012 - 10:09 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Dazu ein Bericht der SZ:

 http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/lotsen-streik-in-frankfurt-bis-freitag-die-macht-der-1.1289340

Daraus einige Fakten:.
Ein Vorfeldaufseher verdient derzeit 37.200,- Euro. Die neue Forderung 54.100,-.
Zur Vorfeldaufsicht gehören die Mitarbeiter die in "Follow me" Fahrzeugen den Flugzeugen voraus fahren. Außerdem fahren sie die Start- und Landebahnen zur Kontrolle ab.

Das muss sicher mit Sorgfalt und Verantwortung durchgeführt werden und soll auch ordentlich bezahlt werden Ordentlich heißt aber nicht exorbitant. Was rechtfertigt da 54100,- Euro insbesondere im Vergleich zu kompletten Studium- und Ausbildungsberufen. In meinen Augen nichts denn außer einem Führerschein ist dafür doch nur eine relativ kurze Anlernzeit erforderlich denn dem Prinzip nach macht das jeder Parkplatzwächter.

Bei den anderen Funktionsbereichen ist die Verantwortung sicher größer aber die sollen ja noch mehr bekommen. Nein, diese hohen Forderungen sind nicht gerechtfertigt und auch wenn das viel Geld kostet den Wildwestforderungen muss entgegen getreten werden.

Dieser Beitrag wurde am 21.02.2012 10:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.02.2012 - 10:39 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
@FoolsOnFire,
gehört wohl nicht zur Vorfeldaufsicht...
Die Ausgliederung in eine GmbH ist für die Mitarbeiter immer eine zweischneidige Angelegenheit. Die Entgelte können sicherlich anders ausgehandelt werden. Wenn aber keine Arbeit mehr vorhanden ist, drohen viel früher betriebsbedingte Kündigungen. Eine Rückkehr in die alte Gesellschaft muß nicht immer möglich sein!
.
Wenn die GdF und Fraport so weitermachen, wer braucht da noch die MA der ausgegliederten GmbH, die auf dem Vorfeld "kontrollieren"?
Der Flughafen ist komplex? Darüber lächelt doch jeder alte Taxifahrer in Frankfurt!

Beitrag vom 21.02.2012 - 13:02 Uhr
UserMike8202
User (117 Beiträge)
Stell dir vor, es wird gestreikt und keiner merkt es....
Offensichtlich bekommen die Verantwortlichen am Flughafen die Situation immer besser in den Griff, immer weniger Flüge fallen aus, und es sollte mich nicht wundern, wenn zum Ende der Woche der komplette Flugplan auch ohne die GdF-Mitglieder normal abgewickelt werden kann. Die Aufforderung von GdF-Sprecher Maas an die Fraport, nun endlich den Schlichterspruch zu unterschreiben sowie die Kritik an der kurzen Einarbeitungszeit der Mitarbeiter, welche jetzt die Aufgaben der GdF-Mitglieder übernommen haben, hört sich für mich nach einem verzweifelten Aufschrei einer Gruppe an, die anscheinend ihre Felle davonschwimmen sieht...
Beitrag vom 22.02.2012 - 18:43 Uhr
Userairborn
User (240 Beiträge)
Hier der Link zu einem sehr neutral gehaltenen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigt:

Dürfen Kleinstgewerkschaften das Land lahmlegen?
[Url=Link:] 

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2012 18:44 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.02.2012 - 20:44 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
Das erinnert mich an die Bremser auf den Zügen in GB. Nur die wurden irgenwann überflüssig...
Die Flughäfen sind aber auch selbst in Schuld. So wie die Abflugdaten per Funk übertragen werden, könnte es auch mit den Rollanweisungen passieren - dann ab ins Navi und der Flieger rollt zum Gate oder zur Vorfeldparkposition.
Die Vorfeldkontrolle überprüft dann nur, ob die ramp manager kein Chaos auf den Parkpositionen hinterlassen....
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