Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Fluglotsen kritisieren Airlines und ...

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 16.07.2018 - 17:30 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Die Airlines werden wohl kaum einen Abbau bei den Fluglotsen gefordert haben. Hier wird man es auf die Zahl der Mitarbeiter in der Verwaltung gemünzt haben.
Auch die DFS wird hier einen gewissen Wasserkopf haben, genaue Zahlen habe ich allerdings im Netz bisher nicht gefunden,
Beitrag vom 16.07.2018 - 18:45 Uhr
UserA320Fam
User (1718 Beiträge)
RobR
... werden wohl... wird man ...

... wird hier ..., genaue Zahlen habe ich allerdings im Netz bisher nicht gefunden

'Toller' Konjungtiv-Kommentar ...

Ganz klar wurden günstigere/billigere Gebühren verlangt, was erreicht wurde ...
mit dem jetzigen Ergebnis: einer zu den billigeren Gebühren korrespondierenden Arbeitsleistung, welche nur leider nicht mehr mit den aktuellen Anforderungen korrespondiert.
Die Spirale nach unten dreht weiter und nun ist der Aufschrei gross.
Es passt eben nicht zusammen, in der gesamten Branche, viel Fliegen wollen und beim Personal massiv kürzen um die Billigpreise zu halten.
Beitrag vom 16.07.2018 - 19:27 Uhr
Userfbwlaie
User (4863 Beiträge)
"Die Airlines werden wohl kaum einen Abbau bei den Fluglotsen gefordert haben."
dann haben die Airlines wohl nur einen billigeren Wasserkopf und geringere Entlohnung der DFS-MA gefordert?
Bei einer einfachen Analyse hätten die Airlines dann festgestellt, dass der MA-Puffer bei der Flugsichgerung zu gross wäre....
Wie sieht die Flottenplanung, Flupstreckenplanung bei den Airlines aus? Ganz kurzfristig?
Wie lange dauert es, bis ein geeigneter Abiturient als Fluglotse, Pilot oder Dispatcher profitabel arbeiten kann? Das wissen doch alle!
Die Airlines müssen nicht jammern sondern den Flugsicherungen ihren Bedarf frühzeitig kundtun, auch wenn die Flugsicherer dann ein paar MA zuviel haben sollten und die Flugsicherungsgebühren pro Einheit teurer als gewünscht werden.
Beitrag vom 16.07.2018 - 20:06 Uhr
Usernetworkcomplexity
User (12 Beiträge)
Es ist mehr als schade, dass sich die DFS dermaßen von den Airlines ans Bein pinkeln und sich öffentlich als Buhmann hinstellen lässt, sodass sich die GdF quasi genötigt fühlt, sich vor die eigenen Mitglieder zu stellen. Ich hätte mir eine deutlichere Gegendarstellung seitens der DFS gewünscht. Aber nein, man lässt sich lieber den Schwarzen Peter zuschieben, weil man ja Lufthansa und Co. nicht verärgern mag. Leider leidet unter der gesamten Situation nur einer - der Fluggast.

Aber vielen Dank an aero.de, dass ihr die PM nicht einfach in den Müll habt wandern lassen, sondern dass sie euch einen Artikel wert war.
Beitrag vom 17.07.2018 - 09:05 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
Die Lange ist ja NOCH problematischer.

Ganz allgemein gilt ja die Regel: Ausbildung kostet Kapazität.

Wenn ich jetzt massenweise neue Anwärter ausbilde (und qualifizierten Nachwuchs muss ich erst mal bekommen), dann fehlen mir die Ausbilder in täglichen Arbeitsbetrieb.

Den richtigen Engpass dürfte es in 2-3 Jahren geben, wenn die Junglotsen erstmals mit Ausbilder einen eigenen Sektor übernehmen. Der ist dann Ausbildungsbedingt kleiner und die Jungs und Mädels sind noch nicht so richtig effektiv.

Die Verspätungen dürften also noch deutlich zunehmen.
Beitrag vom 17.07.2018 - 11:25 Uhr
UserLH1649
User (113 Beiträge)
@networkcomplexity
Da das ganze eine dpa Meldung ist, hat aero nichts anderes, als Copy and Paste gemacht, was öfters vorkommt. Wenn man sich die dpa Meldungen der letzten Zeit ansieht, stellt man fest, dass es der dpa sehr oft an Qualität und Fachwissen fehlt.
Man sollte also auch hier mal den Inhalt hinterfragen.
Natürlich ist es so, dass die Forderung nach billig von den Airlines kam und dass die DFS das mit Verringerung des Personals erreichen musste.
Es ist tatsächlich so, dass die Kontrollzone von Hamburg immer mal wieder wegen zu wenig Lotsen für den VFR Verkehr geschlossen wird und dass der Fluginformationsdienst oft einzelne Lufträume nicht besetzt hat und auch keine Informationen mehr geben kann.
Tatsache ist aber auch, dass die DFS es verschlafen hat in der benötigten Zahl Nachwuchs für regulär ausscheidende Lotsen auszubilden und das erklärt wiederum den Lotsenmangel.
Die GdF tut nichts anderes, als genau das anzuprangern.

Der Kernpunkt des Problems ist ein ganz anderer:
Der Staat meint er müsse hoheitliche Aufgaben wie Flugsicherung und Passagierkontrollen oder Straßenbau privatisieren, weil das besser und billiger würde. Aus öffentlicher Daseinsvorsorge, die genau wie öffentliche Krankenhäuser bei maximaler Versorgung einfach Geld kosten und nicht wirtschaftlich sein können, wird ein Unternehmen, dass nach betriebswirtschaftlichen Regeln arbeiten muss.
Das bedeutet dann weniger Personal oder höhere Gebühren. Da seitens der EU an den Kosten gedreht wird, ist die Konsequenz also weniger Personal...

Als Pilot muss ich jeden Mist von der DFS für horrendes Geld im Vergleich zum Ausland kaufen. Auch das dient nämlich der Finanzierung der DFS...

Man muss endlich mit diesem Unfug der Privatisierung aufhören und hoheitliche Aufgaben auch so behandeln.
Über die Lufverkehrssteuer wird genug Geld eingenommen, um daraus die Flugsicherung angemessen auszustatten.

Das Problem des Lotsenmangels wird aber wie gesagt noch eine ganze Weile weiter bestehen, weil die DFS wie gesagt die Ausbildung vernachlässigt hat. Und so schließt sich der Kreis, dass eben viele Schuld an der Misere haben...
Beitrag vom 17.07.2018 - 12:01 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
Der Kernpunkt des Problems ist ein ganz anderer:
Der Staat meint er müsse hoheitliche Aufgaben wie Flugsicherung und Passagierkontrollen oder Straßenbau privatisieren, weil das besser und billiger würde. Aus öffentlicher Daseinsvorsorge, die genau wie öffentliche Krankenhäuser bei maximaler Versorgung einfach Geld kosten und nicht wirtschaftlich sein können, wird ein Unternehmen, dass nach betriebswirtschaftlichen Regeln arbeiten muss.

Ja und Nein.
Wäre die DFS nach wie vor eine Behörde, wäre sie nach wie vor Weisungsgebunden. Käme also vom Verkehrsministerium eine Weisung an die untergeordnete Behörde "DFS", dass würden die auch Stellen abbauen (müssen) - mit dem gleichen Ergebnis wie aktuell.

Auch wenn ich die allgemeine Kritik an der nachlassenden öffentlichen Daseinsvorsorge von LH1649 durchaus teile, so war der Grund für die Privatisierung der DFS seinerzeit ein völlig anderer. Man wollte bei der Flugsicherung gerade von beamtenrechtlichen Vorschriften (Bezahlung, Beförderung usw.) wegkommen, um durch attraktivere Rahmenbedingungen mehr Personal anlocken zu können.
Beitrag vom 19.07.2018 - 08:23 Uhr
UserEricM
User (5429 Beiträge)
Die Spirale nach unten dreht weiter und nun ist der Aufschrei gross.
Es passt eben nicht zusammen, in der gesamten Branche, viel Fliegen wollen und beim Personal massiv kürzen um die Billigpreise zu halten.

Es wurden in der Vergangenheit ja speziell geringere Gebühren pro Flugbewegung gefordert.
Amsonsten hätte ja das gestiegenen Flugaufkommen für einen Mehrumsatz und damit für eine gewisse Planungssicherheit bei der DFS gesorgt, was es ihr ermöglicht hätte, mehr Personal auszubilden.

Auch wenn ich die allgemeine Kritik an der nachlassenden öffentlichen Daseinsvorsorge von LH1649 durchaus teile, so war der Grund für die Privatisierung der DFS seinerzeit ein völlig anderer. Man wollte bei der Flugsicherung gerade von beamtenrechtlichen Vorschriften (Bezahlung, Beförderung usw.) wegkommen, um durch attraktivere Rahmenbedingungen mehr Personal anlocken zu können.

Ich denke es braucht eine sebstbewusst auftretende DFS Geschäftsführung, die nicht auf ihrer eigenen Schleimspur ausrutscht um den Airlines gefügig zu sein, sondern die ihre eigenen Interessen so gut vertritt, dass sie zumindest arbeitsfähig bleibt.

Und in diesem Zusammhang sehe ich die Doppelrolle des Herrn Scheurle als langjähriger Leiter der DFS und neuerdings auch Präsident des BDL also als oberster Interessenvertreter und Lobbyist der Airlines durchaus als gewaltigen Interessenkonflikt.

Ein Interessenkonflikt zwischen fordernden Airlines und einer schwachen DFS, der zu genau der heutigen Situation mit der zu dünnen Personaldecke der DFS geführt hat.