Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Gefährliche Situation am Flughafen ...

Beitrag 1 - 7 von 7
Beitrag vom 07.07.2014 - 17:54 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
Wie kann denn sowas bei besten Sichtverhältnissen passieren! Echt unglaublich!
Auch beim Überqueren der Bahn muss sich die Crew vergewissern das alles chico ist. Natürlich erscheint die 767 durch den Zoom recht nah, war aber auch locker für die Crew der 340 sichtbar.
Die Towerlotsen haben wohl auch gepennt.
Unter schwierigen Sichtverhältnissen hätte das auch böse enden können ...
Beitrag vom 07.07.2014 - 18:54 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)
die bahn muss spätestens beim erreichen der Entscheidungshöhe (minimum) frei sein. Das zu gewährleisten ist erstrangig Aufgabe der Lotsen. In diesem Fall hätte auch die Crew der AR Maschine checken müssen ob da noch einer im Endanflug ist.
Beitrag vom 07.07.2014 - 21:05 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
Der Funkverkehr wird doch aufgezeichnet.
Falls der entsprechende Lotse eine explizite Rollfreigabe zum Überqueren der Landebahn gegeben hat, hat er den schwarzen Peter.
Was helfen die schönsten Phrasen, wenn sie nur unverständlich in das Mikrofon gebrabelt werden?


Dieser Beitrag wurde am 07.07.2014 21:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.07.2014 - 21:23 Uhr
Usermagic_carpet
User (37 Beiträge)
die bahn muss spätestens beim erreichen der Entscheidungshöhe (minimum) frei sein. Das zu gewährleisten ist erstrangig Aufgabe der Lotsen. In diesem Fall hätte auch die Crew der AR Maschine checken müssen ob da noch einer im Endanflug ist.


stimmt nicht...du kannst bis zur Schwelle fliegen. am minimum musst du lediglich die erforderlichen Sichtmerkmale haben. Hat der lotse die landefreigabe gegeben und der rollende Verkehr ist ausserhalb der benoetigten landestrecke kannst du auch landen. moeglich sind auch konditionelle Landefreigaben. Ist aber in Europa eher selten...aber im zweifel sind eh immer die Piloten schuld
Beitrag vom 08.07.2014 - 22:50 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
... wie dem auch sei. So etwas darf nicht passieren. BCN ist kein Sportflugplatz in der Heide!
So ein Debakel unter VFR mag ja unwichtig erscheinen. Unter IFR hätte es böse enden können. Da könnt Ihr mir als aktives fliegendes Personal gerne beruhigende Wissenschaften schreiben ...
Das Ganze war mal einfach wieder eine 0 Nummer. Sorry, aber sowas darf heutzutage einfach nicht passieren ...


Dieser Beitrag wurde am 08.07.2014 22:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.07.2014 - 23:32 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
@Aileron,
typischerweise landet man auf der Piste, nachdem das landende oder querende Flugzeug sie velassen hat. Das gilt für den "Sportflugplatz" in der Heide und auch auf BCN!
Wäre der UTAIR-Flieger ein bisschen zu schnell und hätte dann hart aufgesetzt, dann wäre ein Durchstarten angesagt....
Ein Durchstarten mit Turbinen im Leerlauf ist sicherlich nicht so passagierfreundlich. so hat sich der UTAIR-Pilot für eine bessere Variante entschieden!
Beitrag vom 08.07.2014 - 23:41 Uhr
Userswift1212
User (146 Beiträge)
die bahn muss spätestens beim erreichen der Entscheidungshöhe (minimum) frei sein. Das zu gewährleisten ist erstrangig Aufgabe der Lotsen. In diesem Fall hätte auch die Crew der AR Maschine checken müssen ob da noch einer im Endanflug ist.


stimmt nicht...du kannst bis zur Schwelle fliegen. am minimum musst du lediglich die erforderlichen Sichtmerkmale haben. Hat der lotse die landefreigabe gegeben und der rollende Verkehr ist ausserhalb der benoetigten landestrecke kannst du auch landen. moeglich sind auch konditionelle Landefreigaben. Ist aber in Europa eher selten...aber im zweifel sind eh immer die Piloten schuld


@magic_carpet
Das ist eine sehr gefährliche Einstellung, wenn man sich auf sein Recht verlässt und auch genau weiß, wer der Schuldige sein soll.
Es nutzt mir nichts, wenn auf meinem Grabstein steht "und er hatte doch Recht" oder " er hatte Vorfahrt" - darauf verzichte ich gerne.




... wie dem auch sei. So etwas darf nicht passieren. BCN ist kein Sportflugplatz in der Heide!
So ein Debakel unter VFR mag ja unwichtig erscheinen. Unter IFR hätte es böse enden können. Da könnt Ihr mir als aktives fliegendes Personal gerne beruhigende Wissenschaften schreiben ...
Das Ganze war mal einfach wieder eine 0 Nummer. Sorry, aber sowas darf heutzutage einfach nicht passieren ...



@AILERON
Das ist hundertprozentig richtig, aber Fehler und Missverständnisse passieren immer und überall - Da macht es keinen Unterschied, ob es sich um technische oder menschliche Fehler oder Pannen oder um irgendwelche Verfahren wie VFR oder IFR handelt.

Fehler, Pannen, Irrtümer, etc. sind vollkommen normale Vorgänge und das kann jeder überall zur Genüge erleben, dass es zu Fehlern und Missverständnissen kommt und es manchmal wirklich haarscharf an einer Katastrophe noch vorbei geht.
Manchmal geht es leider auch schief.

 http://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeugkatastrophe_von_Teneriffa
.
oder
.
 http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Exclusiv-im-Ersten-Crash-am-Himmel/Das-Erste/Video?documentId=21495316&bcastId=799280

Aber manchmal geht es auch gut, weil Menschen anders entscheiden und handeln, als ihnen das vorgegeben wurde.
Respekt vor den Piloten und Entscheidern, die den Mut und das Rückgrat haben rechtzeitig "feige zu sein" und die rechtzeitig andere und unkonentionelle Entscheidungen treffen, um kritische Situationen rechtzeitig zu entschärfen und sich nicht auf die Einhaltung der Regeln und/oder ihre Rechte verlassen.

Aber es gibt immer noch viele Menschen, die sich als unfehlbar und perfekt einschätzen, dass sie hinsichtlich ihrer eigenen Fehler und Schwächen vollkommen blind und immun sind und auch an die "Perfektion der Technik" und ihren Computerergebnissen blind glauben.

Das hat der russische Pilot sehr gut gemacht, gleichgültig, welche Einschätzungen und Abmilderungen der Situation hier alles auftauchen werden. Seine Tatsachenentscheidung war kompromisslos richtig.


Andere Beispiele?


Wer kennt "Stanislaw Petrow"?

" ... Am 26. September 1983 meldete der Computer kurz nach Mitternacht eine auf die Sowjetunion anfliegende US-amerikanische Atomrakete. Petrow schlussfolgerte die Unwahrscheinlichkeit eines mit einer einzelnen Rakete durchgeführten Erstschlages, da der massive Gegenschlag die totale Auslöschung des Aggressors bedeuten würde. Zusätzlich war die Verlässlichkeit des Satellitensystems (Kosmos 1382)[1] zuvor mehrfach in Frage gestellt worden. Auf Satellitenaufnahmen der US-Militärbasis konnte Petrow keine Rakete erkennen. Da die Basis jedoch zu dem Zeitpunkt genau auf der Tag-Nacht-Grenze lag, hatten die Bilder nur eingeschränkte Aussagekraft. Petrow meldete der Militärführung einen Fehlalarm.[3] Kurze Zeit später meldete das Computersystem eine zweite, dritte, vierte und fünfte abgefeuerte Rakete. Da das Satellitensystem letztlich keine weiteren Raketen meldete, ging Petrow bei seiner Einschätzung weiterhin von einem Fehlalarm aus, da ein tatsächlicher Atomschlag seiner Ansicht nach mit deutlich mehr Waffen hätte stattfinden müssen. Dabei standen ihm keine anderen Daten zur Verfügung, um seine Einstufung im maßgeblichen Zeitraum überprüfen zu können. Das landgestützte sowjetische Radar konnte keine zusätzlichen Daten liefern, da dessen Reichweite insoweit zu kurz war.

Petrow stand während dieser Entscheidungsphase unter erheblichem Druck: Einerseits würde eine Weiterleitung von fehlerhaften Satellitendaten (Fehlwarnung) zu einem sowjetischen Atomschlag führen. Andererseits würden im Falle eines tatsächlichen US-amerikanischen Angriffs umgehend dutzende nukleare Sprengköpfe auf sowjetisches Territorium niedergehen und seine Einstufung der Satellitenwarnung als Falschmeldung eine gravierende Einschränkung der sowjetischen Handlungsoptionen bedeuten. Dies auch vor dem Hintergrund, dass eine notfalls dezentral organisierte Zweitschlagfähigkeit der Sowjetunion während der Zeit des Kalten Krieges als Gegenmaßnahme gegen Enthauptungsstrategien teilweise aufgebaut wurde.

Am Morgen stellte sich heraus, dass Petrows Einschätzungen richtig waren – das satellitengestützte sowjetische Frühwarnsystem hatte Sonnenreflexionen auf Wolken in der Nähe der Malmstrom Air Force Base in Montana, wo auch US-amerikanische Interkontinentalraketen stationiert waren, als Raketenstarts fehlinterpretiert.

Auch wenn den Befehl zum Gegenschlag letztlich noch das sowjetische Oberkommando und die Staatsführung hätten anordnen müssen, hatte Petrow durch sein Verhalten die hierarchische Kettenreaktion bis zu einem möglichen Nuklearkrieg rechtzeitig unterbrochen. ..."
 http://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow

Diese einsame Entscheidung von Stanislaw Petrow hat vielen Menschen wohl den dritten Weltkrieg erspart.


oder wer kannte Chesley Sullenberger vor seiner Landung abseits der Landebahn?

 http://de.wikipedia.org/wiki/Chesley_B._Sullenberger

Dieser Beitrag wurde am 09.07.2014 01:24 Uhr bearbeitet.