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Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 10.08.2012 - 01:11 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Verringertes Angebot verbessert Auslastung; hieraus kann aber keine weitere Erkenntnis gezogen werden ausser rman kennt die Fixkosten . Die Fixkosten werden aber erst später berichtet. Aber Journalisten wollen immer etwas berichten.
Beitrag vom 10.08.2012 - 07:10 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Kapazitätskürzungen sind ein zweischneidiges Schwert: nach einem halben Jahr kann man zwar PR-wirksam bessere Auslastung verkünden, die sich eigentlich zwangsläufig ergibt. Ein erneutes Anfahren der alten oder ähnlichen Strecken wird aber ebenso erschwert, Kunden wandern ab, und die muss man in Zukunft auch erstmal wiedergewinnen, ein Rückzug, der nachträglich auch immer erkauft wird mit schwindendem Marktanteil und Verringerung des absolut möglichen Gewinns. Es ergibt sich am Ende die Tendenz zu einer gefährlichen Spirale: Die Frequenzen werden verringert, die Kunden wandern mangels passendem Angebot ab, auch die verringerte Kapazität verliert dann mittelfristig die Auslastung, und man streicht weiter - also selbstinduzierte Selbstabschaffung. AF-KLM, AB, und jetzt AUA - bei allen kommen die gleichen Meldungen, aber wirklich schwarze Zahlen werden nicht geschrieben, im besten Fall der Verlust begrenzt.
Beitrag vom 10.08.2012 - 13:13 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Lieber Rudergänger, "wirklich schwarze Zahlen" schreibt man in dieser Brannche auch nur, wenn man in einem Marktsegment unterwegs ist und bewusst gesetzte Unterscheidungsmerkmale vom Kunden auch tatsächlich honoriert werden.
Beitrag vom 10.08.2012 - 14:10 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
Coole Diskussion. Tatsache ist, dass bei allen Netzairlines, die vorwiegend vom Europaverkehr leben, der Ertrag immer knapper wird, trotz massiver Sparmaßnahmen. Was auf der eine Seite eingespart wird, frißt die Inflation beim Sprit und die Deflation bei den Ticketpreisen gleich wieder auf. Fazit: Mit Kapazitätskürzungen kann man zwar die Verluste verringern (kurzzeitig!), aber keine Gewinne machen. Und irgendwann verliert man auch die Kunden, eben genau an die Konkurrenz, gegen die man sich kostenseitig absichern möchte, nämlich die großen Lowcostcarrier. Sehe das wie Reynolds.

Die Therapie? Siehe Lumi, das Produkt muss überzeugen. Und erfolgreich abgesetzt werden. Dabei kann ein gestrafftes Angebot durchaus nützlich sein. Die AUA hat derzeit aber noch ein ganz anderes Problem. Sie muss jetzt erstmal den Betriebsübergang auf die Reihe kriegen, und damit ist sie sicher noch bis 2013 beschäftigt. Der magere Juli ist in erster Linie eine Folge davon (weniger Crews, weniger Maschinen, weniger Angebot). Trotz besserer Auslastung ging die Produktivität (Flieger/Mitarbeiter) de facto erstmal runter, und damit die (Stück)Kosten kräftig rauf !

Dieser Beitrag wurde am 10.08.2012 14:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.08.2012 - 16:54 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Lieber Lumi, ich teile Deine Ansicht.
Beitrag vom 10.08.2012 - 16:57 Uhr
Userflygoogle
User (53 Beiträge)
@ Reynolds

kommt ganz darauf an wie die Kapazitaet gekuerzt wird. Bei Austrian wird schon alleine durch die Umstellung von 737-800 auf A320 die Kapazitaet durch kleineres Fluggeraet \ weniger Sitzplaetze pro Flug reduziert.

Ansonsten stimme ich Ihnen vollkommen zu.
Beitrag vom 10.08.2012 - 17:37 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Hmm, also zwischen B738 und A320 würde ich jetzt keine maßgeblichen Kapazitätsunterschiede sehen, ausser dass die
C-Class wegfällt (man möge mich korrigieren), das würde ein paar mehr Plätze freigeben.
Beitrag vom 10.08.2012 - 19:15 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Werte Foristen, die Tragödie liegt maßgeblich in dem Umstand begründet daß in dieser Branche einer hochflexiblen Nachfrage nach und Zahlung von Transportleistung kostentechnisch "sprungfixe Bereitschaftskosten" gegenüberstehen; salopp gesagt: Bordpersonal und Leasinggeber z.B. erwarten fixe monatliche Überweisungen -unabhängig von der tatsächlichen Inanspruchnahme ihrer Leistung- aber die Anpassung der sprungfixen Kosten an die Nachfrage gelingt meist nur zeitversetzt und daher ökonomisch nicht immer optimal. Ganz abgesehen davon ist weltweit ein zu hohes Angebot an Flugtransportleistung vorhanden, welches nicht wie geplant vom Markt bezahlt wird - sondern von den Eigentümern der carrier.
Beitrag vom 10.08.2012 - 23:59 Uhr
Userfbwlaie
User (4894 Beiträge)
@Lumi,

da muß man nicht an die alten Griechen erinnern... ein Blick auf den Frischobstmarkt und zum Frisör reicht schon:
Hat man zu wenige ErdbeerenAngestellte gehen die möglichen Kunden zum nächsten Stand/Frisör... hat man zuviele Erdbeeren/Angestellte ...auch nicht gut.

P.S.: Es gilt auch der Spruch "Man kann sich totsparen.."

Dieser Beitrag wurde am 11.08.2012 00:03 Uhr bearbeitet.