Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / IG-Metall droht mit Ausweitung des A...

Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 16.03.2021 - 23:06 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (308 Beiträge)
Wie weltfremd muss man sein, um in der aktuellen weltweiten Lage einen Arbeitskampf oder gar Streik zu forcieren. Also mal im Ernst - als Arbeitnehmer, der aktuell das Glück hat persönlich wohlmöglich doch noch nicht betroffen von Stellenstreichungen zu sein.

Eine Krise, wie sie die Weltluftfahrt noch nicht gesehen hat. Wie stellt sich die Lage denn da?
Im MOment sahen wir zumindest kurz- bis mittelfristig implodierende Auftragsbücher. Ja, verbunden mit der Hoffnung auf die baldige Besserung und damit wieder eintrudelnde Bestellungen und irgendwie klammert man sich zu dem an bestehende langfristigere Orders.

Aber mal unter uns und Hand aufs Herz - lasst und die Lage doch mal skizzieren. Welche Airline verfügt denn anschließend noch über überschwänglich Kapital dafür!? Es wird Orders geben aber gleichzeitig stehen die Wüsten voll mit recht noch vergleichsweise neuen Flugzeugen.

Eine ähnliche Situation wie 2002/2003 zeichnet sich doch ab, als nach dem 11. September und der Nahostkrise die Hersteller arge Probleme hatten, überhaupt Bestellungen zu verzeichnen.

Auf die Besserung wartet man aktuell nun auch schon seit einem Jahr und die Coronalage bessert sich nicht nennenswert - leider schon gar nicht im Weltflugverkehr.

Bin sonst selbst auf der Seite der Arbeitnehmer aber mal im ernst - ist da irgendwer im Jahr 2018/19 hängen geblieben, der ausgerechnet jetzt meint ein Streik wäre nützlich!? In diesem Jahr läuft noch KUG und die Personalkosten reißen die Herstellern, bei denen wohlmöglich weniger Arbeit anfällt, kostenmäßig 2021 noch nicht gravierend runter.

Wie wird es denn dann sein nächstes Jahr, vor allem wenn man nun sogar noch höhere Löhne forciert?

Angesichts der Lage kann man Airbus danken, dass sie noch keine Fertigungslinien reduziert haben. Wie viele Zulieferer so etwas mit rein reißen würde, mag ich mir nicht mal ausmalen. Ich verstehe den Konfrontationskurs nicht!

Sorry aber kann gar nicht stark genug meinen Kopf schütteln bei solch einer Haltung, bei der ich fürchte, dass man sich in Konsequenz absolut keinen Gefallen tut.

Dieser Beitrag wurde am 16.03.2021 23:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.03.2021 - 23:20 Uhr
User47441
User (120 Beiträge)
Na ja, ungefähr 7,5 Kilometer Luftlinie südwestlich von der IG Metall ist eine andere Gewerkschaft zu Hause. Vielleicht kommt der Wind manchmal aus 225 Grad.
Beitrag vom 17.03.2021 - 16:51 Uhr
UserWarbird85
User (6 Beiträge)
@Charlie-Alpha

Stimmt man kann wirklich nur mit dem Kopf schüttlen, aber nicht über die Forderungen, sondern den Quark den sie schreiben.

1. Haben sie sich mal das Angebot der Arbeitgeber angeschaut? Nein? Sollten sie aber, dann würden sie villeicht anders denken.

- Urlaubs- und Weihnachtsgeld nur wenn es dem Chef grad passt und selbst we´nn, dann nur gekürzt

- mehr Flexibiliät bei den Arbeitszeiten, also arbeiten dann und so lange wie es der Chef will (er weiß schließlich am besten was gut für den MA ist)

- immer noch keine Angleichung der Arbeitzeit zwischen West- und
Osttarif (35h/38h)

2. Glauben sie allen Ernstes, dass die Luftfahrt in der Metallindustrie
eine gewichtige Rolle spielt? Im Vergleich zum Automobilbau ist sie ein Nebenschauplatz, mit Prestige vielleicht, aber letzlich nur eine Nebensächlichkeit in der Tarifpolitik.

3. Die Personalkosten sind in der Luftfahrt nicht das größte Stück vom Kuchen, da gibt es noch ganz Andere.

Darüber hinaus versucht der Arbeitgeberverband gerade Kapital aus der jetztigen Situation zu schlagen und die Zeit zurückzudrehen, nämlich beim Lohn und den Arbeitnehmerrechten.

Beitrag vom 17.03.2021 - 17:46 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
3. Die Personalkosten sind in der Luftfahrt nicht das größte Stück vom Kuchen, da gibt es noch ganz Andere.

So? Welches sind denn die größten Stücke vom Kuchen?

Dieser Beitrag wurde am 17.03.2021 17:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.03.2021 - 12:06 Uhr
Userwenigflieger
User (36 Beiträge)
@Charlie-Alpha

1. Haben sie sich mal das Angebot der Arbeitgeber angeschaut? Nein? Sollten sie aber, dann würden sie villeicht anders denken.

- Urlaubs- und Weihnachtsgeld nur wenn es dem Chef grad passt und selbst we´nn, dann nur gekürzt

- mehr Flexibiliät bei den Arbeitszeiten, also arbeiten dann und so lange wie es der Chef will (er weiß schließlich am besten was gut für den MA ist)

- immer noch keine Angleichung der Arbeitzeit zwischen West- und
Osttarif (35h/38h)

Soweit das, was der aktuelle Inhalt der IG-Metall Flugblätter sein dürfte.

Darüber hinaus versucht der Arbeitgeberverband gerade Kapital aus der jetztigen Situation zu schlagen und die Zeit zurückzudrehen, nämlich beim Lohn und den Arbeitnehmerrechten.

Können Sie diese Worthülse auch mit Fakten füllen?

Eigentlich ist so eine Tarifauseinandersetzung ganz einfach zu erklären: Warnstreiks sind ein ziemlich fester Bestandteil des Tarifrituals. Die Gewerkschaften müssen ihren Mitgliedern für den nicht ganz unerheblichen Mitgliedsbeitrag schließlich etwas bieten, da ist ein Streikevent eine hoch willkommene Gelegenheit. Plastikwesten mit Logo, Trillerpfeifen, kämpferische Parolen übers Megaphon und ein bisschen Klassenkampfromantik - das erzeugt dieses wohlige wir-gegen-die-Ausbeuter-da-oben Gefühl.