Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Kein Ferienstress in Erfurt

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 15.07.2022 - 07:54 Uhr
UserFRAHAM
User (657 Beiträge)
Naja - bei 13 Flügen pro Woche braucht man auch nur 2 Personen oder? Ich finde sowas gehört in einen Regionalteil der Erfurter oder Thüringer Presse. Ansonsten dürfte der Informationsgehalt für ein Luftfahrtportal eher bei null liegen.
Beitrag vom 15.07.2022 - 09:12 Uhr
UserAir Marshall
User (82 Beiträge)
So verkehrt finde ich den Beitrag gar nicht. Beleuchtet er doch den Kern, der bei den ganzen "Chaos/Nebelkerzen"-Meldungen unbeachtet bleibt. Es heißt überall Systemversagen, unvorhergesehene Nachfrage, die Leute arbeiten jetzt woanders, etc....

Wie kann es sein, das ein Flughafen quasi unlimitiert Kunden/Flüge annehmen darf, ohne für JEDEN Prozess ausreichend Personal zu haben?

Wie kann es sein, dass eine Airline im Januar Flüge/Frequenzen für den Sommer plant und freischaltet, ohne ausreichend Personal zu haben, um die Flüge zu bereedern? Ist hier der Grund für die derzeitigen Flugstreichungen aus Airlinesicht "nur" eine 5-10% höhere Krankenquote? Oder auch Fehlplanung?

Beitrag vom 15.07.2022 - 09:24 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1691 Beiträge)

Wie kann es sein, das ein Flughafen quasi unlimitiert Kunden/Flüge annehmen darf, ohne für JEDEN Prozess ausreichend Personal zu haben?

Wie kann es sein, dass eine Airline im Januar Flüge/Frequenzen für den Sommer plant und freischaltet, ohne ausreichend Personal zu haben, um die Flüge zu bereedern? Ist hier der Grund für die derzeitigen Flugstreichungen aus Airlinesicht "nur" eine 5-10% höhere Krankenquote? Oder auch Fehlplanung?


Naja, am Ende sind es privatwirtschaftliche Unternehmen. Wer sollte es Ihnen verbieten und auf welcher Grundlage? Wenn Sie eine Tischlerei haben, verbietet Ihnen ja auch keiner mehr Tische zu verkaufen als Sie herstellen können. Dann müssen Sie eben nur mit den evt. Vertragsstrafen und Reaktionen (Unzufriedenheit, schlechte Mund-zu-Mund Propaganda) leben.

Wenn wir da jetzt von staatlicher Seite eingreifen wollen, wird das doch schon wieder ein Bürokratiemonster. Welche PErsonalschlüssel braucht man denn dann pro Flieger, pro Passagier, pro Gepäckstück? Jeder Flughafen ist infrastrukturell anders aufgebaut und hat andere Begebenheiten. Das sinnvoll hinzubekommen, damit da sam Ende auch wirklich einen Mehrwert bringt, sehe ich nicht.
Beitrag vom 15.07.2022 - 09:52 Uhr
UserAir Marshall
User (82 Beiträge)

Naja, am Ende sind es privatwirtschaftliche Unternehmen. Wer sollte es Ihnen verbieten und auf welcher Grundlage? Wenn Sie eine Tischlerei haben, verbietet Ihnen ja auch keiner mehr Tische zu verkaufen als Sie herstellen können. Dann müssen Sie eben nur mit den evt. Vertragsstrafen und Reaktionen (Unzufriedenheit, schlechte Mund-zu-Mund Propaganda) leben.

Wenn wir da jetzt von staatlicher Seite eingreifen wollen, wird das doch schon wieder ein Bürokratiemonster. Welche PErsonalschlüssel braucht man denn dann pro Flieger, pro Passagier, pro Gepäckstück? Jeder Flughafen ist infrastrukturell anders aufgebaut und hat andere Begebenheiten. Das sinnvoll hinzubekommen, damit da sam Ende auch wirklich einen Mehrwert bringt, sehe ich nicht.

Zuerst geht es mir um die scheinbar fehlenden Instanzen in beiden Systemen (Airline/Flughafen), die die Produktion an zur Verfügung stehenden Produktionskapazitäten (Personal) ausrichten...deswegen nochmal gefragt, warum man Flüge plant, die wissentlich nicht bereedert werden können.

Und so schaukelt sich das Unheil hoch wie gerade beobachtbar, da sollte man doch über eine Regulierung aus Verbrauchersicht nachdenken dürfen, wenn die Systempartner damit durchkommen, sich die Schuld gegenseitig zuzuschieben...jedes Flugzeug, Boot, Bus ist doch auch nur für eine gewisse Zahl an Passagieren zugelassen
Beitrag vom 15.07.2022 - 09:58 Uhr
UserAir Marshall
User (82 Beiträge)

Wenn Sie eine Tischlerei haben, verbietet Ihnen ja auch keiner mehr Tische zu verkaufen als Sie herstellen können. Dann müssen Sie eben nur mit den evt. Vertragsstrafen und Reaktionen (Unzufriedenheit, schlechte Mund-zu-Mund Propaganda) leben.

ALs Tischler sage ich dann aber dem zweiten Kunden, dass er 1 Woche später als der erste Kunde den Tisch bekommt...dann halte ich das ein, wenn der Kunde trotzdem noch bei mir bestellt;-)

Beitrag vom 15.07.2022 - 10:14 Uhr
Usercontrail55
User (4688 Beiträge)
So verkehrt finde ich den Beitrag gar nicht. Beleuchtet er doch den Kern, der bei den ganzen "Chaos/Nebelkerzen"-Meldungen unbeachtet bleibt. Es heißt überall Systemversagen, unvorhergesehene Nachfrage, die Leute arbeiten jetzt woanders, etc....

Wie kann es sein, das ein Flughafen quasi unlimitiert Kunden/Flüge annehmen darf, ohne für JEDEN Prozess ausreichend Personal zu haben?

Wie kann es sein, dass eine Airline im Januar Flüge/Frequenzen für den Sommer plant und freischaltet, ohne ausreichend Personal zu haben, um die Flüge zu bereedern? Ist hier der Grund für die derzeitigen Flugstreichungen aus Airlinesicht "nur" eine 5-10% höhere Krankenquote? Oder auch Fehlplanung?
Die KQ spielt sicher eine Rolle, plus ein paar andere Faktoren, die nur die Airline betreffen und nicht das gesamte System. Wenn das System funktioniert hätte, hätte man es vielleicht wuppen können. Aber alles zusammen war dann zuviel und die Mängel haben sich selbst befeuert und zu den Streichungen geführt. Bei der Kappa Planung hat meines Wissens keiner der Beteiligten mit "Achtung Engpass" aufgemerkt und eine höhere KQ in die Berechnungen eingefordert.
Beitrag vom 15.07.2022 - 10:16 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1691 Beiträge)
Zuerst geht es mir um die scheinbar fehlenden Instanzen in beiden Systemen (Airline/Flughafen), die die Produktion an zur Verfügung stehenden Produktionskapazitäten (Personal) ausrichten...deswegen nochmal gefragt, warum man Flüge plant, die wissentlich nicht bereedert werden können.


Dazu müsste man aber wissen, ob man wirklich wissentlich zu viel geplant hat oder ob man einfach falsche Annahmen getroffen hat (Krankenstand, Effizienz, Mitarbeit der Passagiere, etc.). Ich glaube eher das Zweite. Da war man deutlich zu optimistisch; aber wissentlich, also vorsätzlich, glaube ich kaum, dass man das so geplant hat. Fahrlässig meinetwegen, vorsätzlich sicher nicht.

Und so schaukelt sich das Unheil hoch wie gerade beobachtbar, da sollte man doch über eine Regulierung aus Verbrauchersicht nachdenken dürfen, wenn die Systempartner damit durchkommen, sich die Schuld gegenseitig zuzuschieben...jedes Flugzeug, Boot, Bus ist doch auch nur für eine gewisse Zahl an Passagieren zugelassen

Klar, darf man darüber nachdenken. Wahrscheinlich muss man das sogar. Für mich stellt sich da halt nur die Frage, wie man das sinnvoll Regulieren kann. Da fehlt mir gerade die Vorstellungskraft.

Bei Ihren Beispielen ist das sicher machbar. Ein Bus hat nur eine gewisse Zahl an Plätzen, ein Flugzeug auch. Dazu kommen dann Evakuierungszeiten etc etc.

Aber wie viele Gepäckabfertiger brauchen Sie denn um 100 Gepäckstücke abzufertigen in einer Stunde? Und das an einem Flughafen wie Erfurt oder Hamburg oder Frankfurt? Sind das überall gleich viele? Wie viele Busfahrer brauche ich? Wie viele Check-In Schalter? Alles in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Infrastrukturen. Da gibt es so viele Variablen, die die Kapazitäten begrenzen, das ich mir schlicht nicht vorstellen kann, dass es da eine Regulierungsbehörde hinbekommen würde.
Beitrag vom 15.07.2022 - 10:30 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1691 Beiträge)

Wenn Sie eine Tischlerei haben, verbietet Ihnen ja auch keiner mehr Tische zu verkaufen als Sie herstellen können. Dann müssen Sie eben nur mit den evt. Vertragsstrafen und Reaktionen (Unzufriedenheit, schlechte Mund-zu-Mund Propaganda) leben.

ALs Tischler sage ich dann aber dem zweiten Kunden, dass er 1 Woche später als der erste Kunde den Tisch bekommt...dann halte ich das ein, wenn der Kunde trotzdem noch bei mir bestellt;-)



Was anderes machen die Airlines ja auch nicht, Die fliegen Sie nicht heute, sondern morgen. ODer fahren Sie mit der Bahn irgendwo hin ;-)

Das Prozedere läuft eben nicht so gut, da es nicht nur ein Kunde mit einem Tisch ist, sondern pro Flieger dann eben 100+ Passagiere sind. Aber das Prinzip ist da das gleiche.
Beitrag vom 16.07.2022 - 08:48 Uhr
UserFRAHAM
User (657 Beiträge)
Ich glaube die Analogie ist eine andere ... man hat eine Tischmanufaktur mit 3400 Tischlern. Einer Zulieferkette in entsprechendem Ausmass. Nun kann man mit diesem Eckdaten planen. Um die Lagerbvestände (totes Kapital) nicht zu groß zu halten, werden Tische mit Produktionsdaten von 2-3 Monat im Voraus verkauft. Die Kunden sind auch fein damit.

Jetzt kommt ein Bericht im Fernsehen, dass Holztische krank machen. Dadurch sinkt die Nachfrage, die Tischler werden in Teilzeit geschickt oder man muss sich von 400 trennen um die anderen 3000 weiter beschäftigen zu können. Nach einiger Zeit berichten die Hochglanzmagazine, dass diese Studien alle falsch waren und Holztische der Renner.

2 Fragen:
1.) wie soll man das planen?
2.) wie soll das jemand überwachen?

Sorry - schöner Wunsch, aber nicht möglich.