Durchaus interessante Ansätze, aber in meinen Augen teilweise auch sehr optimistisch.

"Kurzfristig sollten den Vorschlägen zufolge Flugverkehr auf die Schiene verlagert und Flugzeug-Emissionen kompensiert werden."
-> Dafür fehlt in Deutschland wohl noch die Bahn Infrastruktur. Stichwort: Deutschlandtakt 2070!

"2025 könnten dann erste Kurzstreckenflugzeuge mit Hybridantrieb starten."
-> Zwei Jahre klingen doch sehr optimistisch. Flugzeugproduktion- und Zulassung dauern mehrere Jahre, die Nutzungsdauer von aktuellen Modellen beträgt mehrere Jahre/ Jahrzehnte. Auch die Infrastruktur für hybride Antriebe fehlt weitestgehend.

"Ab 2030 wird dem Kerosin den Plänen nach synthetischer Kraftstoff beigemischt."
-> Ist bereits heute möglich und sollte deutlich weiter ausgebaut und gefördert werden. Kurzfristig wird das wohl die effektivste Möglichkeit sein. Aber am Ende hängt es vermutlich wieder am Preis. Airlines wie Ryanair & co werden das bestimmt nicht aus gutem Willen einführen und die Passagiere die Preise nicht zahlen.

"Fünf Jahre später könnten die ersten mit Wasserstoff betriebenen Flugzeuge starten."
-> Siehe Punkt 2: keine Infrastruktur und keine Modelle in absehbarer Zeit.

"Im europäischen Luftraum könne mit effizienteren Strecken deutlich Kerosin eingespart werden."
-> Definitiv! Wenn ich sehe, was wir teilweise für Umwege fliegen (oft militärisch bedingt), graut es mir die Haare!

Keine Frage, ich unterstütze den Vorstoß. Es muss sich definitiv etwas ändern. Allerdings halte ich es im derzeitigen Tempo für nicht realistisch.

Hmmm.

 https://de.wikipedia.org/wiki/Zentrum_Liberale_Moderne


Man fragt sich ja, was eine liberale "Denkfabrik" fachlich bei einem ziemlich technischen Luftfahrtthema beitagen kann...


 https://de.wikipedia.org/wiki/Zentrum_Liberale_Moderne#Kritik


Stellt sich raus: Nix Sinnvolles sondern nur eine Mixtur aus Wiederholung des aktuellen FDP Wunschtraums ( Förderung e-Fuels) naiver Fortschrittsgläubigkeit (Hybridantriebe bis 2025, Wasserstoffantrieb bis 2035), Forderung nach staatlicher Förderung und natürlich der Klassiker Liberalisierung des Luftraums ...

Also ein etwas aufgehübschtes "wir machen weiter wie bisher", denn all diese Maßnahmen werden ja bereits diskutiert, sind bereits in der Entwicklung oder sind sogar bereits wie die Beimischung bis 2030 vorgeschrieben.

Die Überschrift sollte also eher lauten: BDLI: Klimaneutrales Fliegen - mit uns nicht (mehr in diesem Jahrhundert)

Keine Frage, ich unterstütze den Vorstoß. Es muss sich definitiv etwas ändern. Allerdings halte ich es im derzeitigen Tempo für nicht realistisch.

Stimme zu.
Das liegt aber auch daran, dass es gut ausgestattete und vernetzte Interessengruppen gibt, die Veränderungen verhindern möchten um ihr Geschäftsmodell zu schützen und die Fliegerei als weiter stark wachsenden Massenmarkt so zu erhalten wie sie ist - was ja aus deren rein wirtschaftlichem Eigeninteresse heraus motiviert verständlich ist.
Leider finden Meldungen wie diese in der Politik noch zuviel Gehör.

Dieser Beitrag wurde am 07.03.2023 22:13 Uhr bearbeitet.

Zentrum_Liberale_Moderne,
eine Ansammlung von "Facharbeitern" der Branchen Philosophie, Psychologie, Schriftsteller, Politik, Freidenker.

Was dieser Thinktank an Prognosen abgeliefert hat, wurde durch @B738 ja schon ausreichend kommentiert.
Dass sich der BDLI mit solchen Auguren umgibt, ist doch eher peinlich. Fehlt nur noch die Umstellung der Aviation auf den "kleinen Uhu" ab 2025 zu prophezeien.

Hier noch ein Bericht der mir realistischer erscheint.

 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/illusion-klimaneutrales-fliegen-101.html

Hier noch ein Bericht der mir realistischer erscheint.

 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/illusion-klimaneutrales-fliegen-101.html

Das deckt sich mit meiner früher geäußerten These, dass allein die schiere Anzahl der jetzt noch, mit herkömmlicher Antriebstechnik in den Auftragsbüchern stehenden und zum Einsatz gebracht werdenden Flieger (selbst wenn man sofort für jeden neuen Flieger einen alten stilllegen würde) diese Ziele obsolet werden lassen.

Schade:
In dem Bericht wird wieder einmal von Stickoxiden (NOx) als Treibhausgas gesprochen. Das stimmt auch beim 100. mal nicht. Wasserdampf ist der größte "Schädling", dann folgt CO2 und weiter Methan. Aber alles wegen der Quantität. Das größte Potenzial haben Distickstoffoxid (Lachgas oder N2O) und die ganzen flourierten Verbindungen.