Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / LBA fehlen bis zu 50 Mitarbeiter

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 16.06.2015 - 11:53 Uhr
Usermlowrey
User (82 Beiträge)
Abseits vom Thema eine Frage an die Redaktion:
Wann hat auch der letzte aero Schreiberling verstanden, dass es Luftfahrt-Bundesamt und nicht Luftfahrtbundesamt heisst?

Nun zum Thema:
Wer regelmaessig mit dem LBA zu tun hat weiss, dass dieses Problem nicht erst seit gestern besteht. Es ist allerdings nicht nur die Zahl der Mitarbeiter, sondern auch die Qualitaet der Mitarbeiter und deren Arbeit.
Der Grossteil der guten Leute beim LBA haben in den letzten Jahren festgestellt, dass man in der Industrie deutlich mehr Geld verdienen kann bzw. sitzen heute in Koeln bei der EASA, die nunmal auch um Laengen besser bezahlt.
Ein Grossteil der verbliebenen Mitarbeiter ruht sich auf seinem Beamtenstatus aus und reitet fern ab der Praxis auf Paragraphen herum oder schiebt ne ruhige Kugel im Buero, wenn nicht gerade irgendwo geflogen wird, was fuer Betriebspruefer im Bereich Flugbetrieb Pflicht ist.
Hinzu kommen die Sachbearbeiter, die zwar nicht wissen WARUM sie WAS WIE machen, aber es eben einfach machen.
Beitrag vom 16.06.2015 - 17:30 Uhr
Userwfv6tdi
User (57 Beiträge)
@mlowrey
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Insiderwissen. An welcher Theke haben Sie sich das denn angeeignet?
Beitrag vom 16.06.2015 - 19:46 Uhr
Userbig_stress
User (118 Beiträge)
Beamtenhasser? Leiharbeitskraft?
Beitrag vom 17.06.2015 - 15:16 Uhr
Usermlowrey
User (82 Beiträge)
Vielen Dank fuer die freundliche Nachfrage wfv6tdi...

Um die Frage zu beantworten, ich habe mein Wissen im Rahmen langjaehriger Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen dem LBA erlangt und kann obendrein einen Vergleich mit anderen Luftfahrtbehoerden auf dieser Welt aufstellen.

Ich sage nicht, dass das LBA sich seine Probleme selber geschaffen hat. Schliesslich macht das BMV die Vorgaben. Durch das Erlebte und eine Menge Gespraechen mit LBA Mitarbeitern (Beamte, wie auch Angestellte) weiss ich auch, dass dem Amt zum Teil die Haende gebunden sind.

Ich habe selber ueber Monate auf die Bearbeitung von Antraegen gewartet, was mit Personalmangel begruendet wurde..
Das LBA ist seit Langem chronisch unterbesetzt und hinkt obendrein den internationalen Standards (ICAO) hinterher. Es sind teilweise die Unternehmen, die dem LBA sagen wie etwas umgesetzt werden kann oder sollte, ehe das LBA selber aktiv wird. Aktuelles Beispiel hierzu ist die Implementierung eines Safety Management Systems nicht nur in Flugbetrieben, sondern z. B. auch in Instandhaltungsbetrieben.
In anderen Teilen dieser Welt ist es - und so sollte es auch sein - eben umgekehrt. Die Behoerde macht die Vorgaben und gibt Laitfaeden heraus, anhand derer die Unternehmen der Umsetzung des Luftrechts nachkommen koennen und muessen.

@big_stress
Gerne lasse ich Ihnen den Raum fuer Ihre Interpretationen, aber ich bin weder Beamtenhasser, noch Leiharbeiter, sondern Postholder einer durchaus bekannten Fluggesellschaft.
Beitrag vom 17.06.2015 - 23:33 Uhr
Userfbwlaie
User (4897 Beiträge)
Beamte sind universell einssetzbar - bei "Bedarf" (der abgebenden Stelle) auch ins LBA versetzbar.
Das Ergebnis kann man bei Lizenzen, Sicherheitsgurten, ... bewundern oder verdammen.
An einer Stelle ist man überlastet, an anderer moniert man einen nicht vorhandenen Transponder in einem zerlegten Flugzeug.

Beitrag vom 18.06.2015 - 08:13 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Sind denn alle Mitarbeiter im Luftfahrt-Bundesamt Beamte? Die Mehrheit dürften Angestellte (im öffentlichen Dienst sein).

Die Beobachtung von Forums-Mitglied mlowrey dürfte kein Einzelfall sein, das LBA hat teilweise die Anbindung an internationale Norm- und Vorgabegremien, wie z.B. die IAQG verloren und Herstellungsbetriebe sehen sich oftmals einer bürokratischen Tod-Prüfung ausgesetzt.
Beitrag vom 18.06.2015 - 08:54 Uhr
Usermlowrey
User (82 Beiträge)
@fbwlaie
Ist ja prima, dass Beamte universell einsetzbar sind. Wenn aber die erforderlichen kenntnisse nicht vorhanden sind, ist letztlich niemandem geholfen. Und hier kommt dann zum Tragen, was VJ 101 beschreibt, die Betriebe werden ausgebremst und vor enorme Probleme gestellt.

Letztlich dreht man sich bei dem Thema im Kreis. Das LBA benoetigt dringend und nicht seit gestern neues Personal. Gutes, erfahrenes Personal laesst sich aber kaum gewinnen, da in der Industrie bessere Gehaelter gezahlt werden. Ein Problem, das eine Reihe nationaler Luftfahrtbehoerden haben. In Luxemburg hat man die Problematik verstanden und reagiert. Die Angestellten der dortigen Behoerde werden ueber ein "privates" Unternehmen auf Industieniveau bezahlt, sodass eben keine Abwanderungsgedanken aus finanziellen Beweggruenden aufkommen.
Beitrag vom 18.06.2015 - 10:46 Uhr
Userfbwlaie
User (4897 Beiträge)
@mlowrey,
...Beamte...
Das ist die Praxis einiger Ministerien - nicht meine Mewinung...
Das LBA galt immer als das größtes Flughindernis in D. Daran ändert sich auch nichts, wenn z. B. ein Fachmann für "Salzsteuer oder Zündhoilzmonopol" ins LBA versetzt wird.
Wir sind da schon der gleichen Meinung - leider!