Beitrag vom 31.12.2023 - 22:08 Uhr
Und jetzt stelle ich mir wieder die Frage ... sind das Abschreibungsobjekte oder sind die Investoren und Partner vielleicht doch "visionärer" (und versprechen sich etwas von dem Engagement), als es hier viele Kommentierende sind.
Beitrag vom 01.01.2024 - 03:22 Uhr
Und jetzt stelle ich mir wieder die Frage ... sind das Abschreibungsobjekte oder sind die Investoren und Partner vielleicht doch "visionärer" (und versprechen sich etwas von dem Engagement), als es hier viele Kommentierende sind.
Berechtigte Frage.
Als Dipl.-Ing. tendiere ich manchmal eventuell zu kritischen Bewertungen zu nahe am aktuellen Stand der Technik. Da rutscht Visionäres vielleicht schon mal durch ...
Andererseits: Welches Wissen haben die visionären Investoren, das wir nicht haben, und das die Bewertung der physikalischen Eckwerte andern würde?
Frohes Neues :-)
Beitrag vom 01.01.2024 - 15:26 Uhr
Und jetzt stelle ich mir wieder die Frage ... sind das Abschreibungsobjekte oder sind die Investoren und Partner vielleicht doch "visionärer" (und versprechen sich etwas von dem Engagement), als es hier viele Kommentierende sind.
Berechtigte Frage.
Als Dipl.-Ing. tendiere ich manchmal eventuell zu kritischen Bewertungen zu nahe am aktuellen Stand der Technik. Da rutscht Visionäres vielleicht schon mal durch ...
Andererseits: Welches Wissen haben die visionären Investoren, das wir nicht haben, und das die Bewertung der physikalischen Eckwerte andern würde?
Frohes Neues :-)
Lilium behauptet ja mit der neuen Akku Generation die angeblich die doppelte Leistungsdichte erreichen wird ihr Konzept umsetzen zu können. Das ist dann eine reine Kostenfrage.
Aber auch das ist natürlich fraglich, den bisher hat niemand so einen Akku, auch wenn man seit langer Zeit daran forscht.
Am Ende krankt daran auch BEV - und die gesamte Energiewende. Man hat weiterhin keine Alternativen weil man Energie nicht vernünftig speichern kann.
Wenn man natürlich einfach doppelte so gute oder 4-fach so Leistungsstarke Batterien annimmt, dann wird plötzlich so einiges möglich.
Lilium hat aber noch einige Themen im technischen und wirtschaftlichen Bereich.
Im Technischen sehe ich v.a. die oft kritisierte Auslegung als VTOL fraglich. Senkrecht braucht halt extrem viel Energie, für die man dann leere Batteriemasse mit umherfliegt.
Die Frage nach den vielen Motoren - da ist mir heute noch nicht klar warum es besser sein soll 36 Motoren mit ducted fan zu haben statt eine andere, geringere Zahl.
Auch die Komplexität mit vertikal vs. horizontalflug ist enorm.
Ich traue dem Braten hinsichtlich der Energie nicht - was letztendlich die Reichweite bestimmt.
Laut Hr. Wiegand müssen 150km übertroffen werden.
Nur: Wie? Mit welcher Batterie?
Und dann ist es das eine, ein Flugzeug zu entwickeln, das andere ist aber es zu zertigizieren und dann eines zu Produzieren, zu unterhalten und das Ökosystem bereit zu stellen.
Da sind noch erhebliche Stolpersteine, selbst wenn das technisch irgendwie aufgeht.
Wirtschaftlich ist das natürlich ein enormes Wagnis, und mittlerweile hat man ja auch wieder Zins - d.h. man kann nicht weiter einfach Mrd. in ein Unternehmen pumpen und hoffen das es irgendwann aufgeht.
Lilium verbrennt enorme Mengen an Geld, alleine weil die Angestellten bezahlt werden müssen.
Und das ohne jedes Marktfähige Produkt.
Dazu kommt ein massives Marktrisiko, das unterschätzt ist.
Wen will man denn ersetzen?
Das Auto? Wie soll das gehen, man kann maximal von Heliport zum Heliport fliegen.
Den Hubschrauber? Na dann viel Erfolg, das ist ein Nischenmarkt, das wird sich nicht rechnen.
Es gibt noch ein gewaltiges Risiko: Lilium ist 1st mover - wer sagt das Airbus / Boeing / Embraer das nicht einfach kopiert, und mit seiner Marktmacht etabliert?
Sollte es zu einer Wirtschaftskrise kommen, sind solche Projekte (Moonshots) die ersten, die ins Gras beissen.
Beitrag vom 01.01.2024 - 18:34 Uhr
@FRAHAM
Und jetzt stelle ich mir wieder die Frage ... sind das Abschreibungsobjekte oder sind die Investoren und Partner vielleicht doch "visionärer" (und versprechen sich etwas von dem Engagement), als es hier viele Kommentierende sind.
Die Investoren verstehen i.d.R. nichts von den Details ihrer Investitionen. Brauchen sie auch nicht. Sie brauchen nicht einmal davon wirklich überzeugt zu sein, daß die der Investition zugrunde liegende Idee sicher funktionieren wird. Es reicht ihnen schon, wenn die Idee eine gute Story abgibt, die wenigstens bis zum IPO nicht glaubhaft widerlegt wird (was bei Lilium derzeit noch zutrifft). Dann verkauft man in etwa soviele Anteile, daß die bisherigen Investments wieder glatt gestellt sind, der Rest steht dann quasi gratis in den Büchern. Alles, was dann noch kommt, ist i.d.R. sicherer Gewinn, da Shareholder für künftige Verluste keine Haftung übernehmen müssen.
Beitrag vom 01.01.2024 - 20:09 Uhr
Naja, also meine bisherigen Erfahrungen mit Investoren: Niemand kauft eine Katze im Sack. Klar gibt es risikobereitere, die mehr an Visionen glauben. Aber die meisten "größeren" Investitionen, also wenn es um mehrere Millionen geht, haben schon i.d.R. eine Due-Dilligence Phase im Rahmen der Investition beinhaltet und die Fragen sind auch immer am Puls gewesen. Vielleicht ist aber das Modell so "anders" als der Alltagsbrei, dass der Wunsch eines funktionieren Fluggerätes größer ist als der Realismus.
Beitrag vom 01.01.2024 - 20:49 Uhr
@GB,
bei einem Wagniskaptalgeber muss nicht jede Investition erfolgreich sein.
Ende 2024 wissen wir mehr...
Beitrag vom 01.01.2024 - 22:13 Uhr
Und jetzt stelle ich mir wieder die Frage ... sind das Abschreibungsobjekte oder sind die Investoren und Partner vielleicht doch "visionärer" (und versprechen sich etwas von dem Engagement), als es hier viele Kommentierende sind.
Berechtigte Frage.
Als Dipl.-Ing. tendiere ich manchmal eventuell zu kritischen Bewertungen zu nahe am aktuellen Stand der Technik. Da rutscht Visionäres vielleicht schon mal durch ...
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Du hast (FH) vergessen.