Beitrag vom 23.10.2023 - 18:55 Uhr
Lockheed hat (vermutlich zu Recht) eingesehen das es kein fairer Wettbewerb sein wird. Warum also Zeit und Geld investieren.
Airbus könnte technisch vermutlich auch allein anbieten denn mit 330MRTT haben die International bereits das erfolgreichere Modell. Das nützt aber nichts wenn die Ausschreibungsbedingungen sehr auf Boeing zugeschnitten sein werden.
Lockheed war als Partner vermutlich ohnehin mehr ein Versuch ein wenig buy american zu schaffen.
Das sich Airbus bei den vorherigen Ausschreibungen beteiligt hat kostete zwar Geld hat sich indirekt doch gelohnt. Boeing hat deshalb billig anbieten müssen und hat bei der Entwicklung Milliarden verloren die woanders fehlen.
Würde mich überraschen wenn sich Airbus allein noch mal beteiligt. Risiko und Chancen stehen in keinem Verhältnis bei diesem ungleichen Rennen.
Beitrag vom 23.10.2023 - 20:14 Uhr
Vielleicht wurden Lockheed für den Ausstieg auch andere military Aufträge versprochen, mit dem Ziel Airbus loszuwerden. Ist ja auch nicht usus beim Militär EU Gerät einzusetzen. Insoweit hat Airbus sinnlos Geld verbrannt.
Beitrag vom 24.10.2023 - 04:06 Uhr
Vielleicht wurden Lockheed für den Ausstieg auch andere military Aufträge versprochen, mit dem Ziel Airbus loszuwerden. Ist ja auch nicht usus beim Militär EU Gerät einzusetzen. Insoweit hat Airbus sinnlos Geld verbrannt.
Unwahrscheinlich.
Den Anreiz braucht es nicht.
Man wird die Ausschreibung schon wieder so gestaltet haben, das Boeing das Ding gewinnt.
Airbus hat den besseren Tanker, weiss auch jeder. Aber das interessiert in den USA einfach niemand, weil das auch Industriepolitik ist.
Lockheed wird einfach nur dem alten indianischen Sprichwort gefolgt sein:
Wenn du ein totes Pferd reitest, steig ab.
Boeing wird das Ding gewinnen, die Frage ist ob sie nochmal so blöd sind sich selbst so runter zu bieten das sie Geld verlieren.
Es ist ja mittlerweile bekannt geworden das der Preis von Boeing wohl fast 10% unter dem von Airbus lag,
was Boeing eigentlich auch recht einfach kalkulieren hätte können. Der Preis für einen A330 ist ja kein Geheimnis.
Das wird nicht nochmal passieren, ausser Airbus geht mit einem Dumping Angebot in den Markt.
Beitrag vom 24.10.2023 - 06:55 Uhr
Ungern breche ich für Boeing eine Lanze, aber … Während die ursprüngliche KC-X-Ausschreibung selbstverständlich auf "Buy American" zugeschneidert war, kann ich das hier nicht erkennen. Ganz einfach deshalb, weil es die Überlegungen, doch noch A330 MRTT zu kaufen, in der US-Luftwaffe nicht gegeben hat. Das waren vor allem Gedankenspiele der damaligen demokratischen Kongress-Mehrheit, um Boeing unter Druck zu setzen, endlich in die Pötte zu kommen. Ich kann nicht erkennen, dass es dazu ernsthafte Überlegungen gegeben hätte. Das würde auch wenig Sinn ergeben, solange die KC-46 noch zu retten ist. Schließlich war der Hauptzweck des Programms, die Zahl der Jet-Tanker-Typen auf eins zu reduzieren.
Beitrag vom 24.10.2023 - 07:13 Uhr
Airbus hatte von Anfang an nur eine Chance, wenn Boeing die KC-46 so versemmelt, dass rein technisch nur Airbus in Frage gekommen wäre. Die Supply Chain des MRTT dürfte auch nur wenig begeistert gewesen sein, sich den rigiden amerikanischen Beschaffungsvorschriften zu unterwerfen. Diese sind für Außenstehende derart kryptisch und deren Rechtsfolgen nur mit teurer anwaltlicher Beratung nachzuvollziehen. Und für die paar Geräte lohnt es sich auch nicht, eine amerikanische Supply Chain aufzubauen. Für die Hersteller des Equipments ist nur ein Nischengeschäft.
Von daher hätte Airbus/LM eh ein weitgehend "non-compliant" Angebot abgeben müssen.