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Beitrag vom 27.03.2012 - 10:43 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Offensichtlich besteht in Deutschland eben ein massiver Widerstand gegen Nachtflüge. Das ist eben ähnlich wie mit der Atomenergie.

Repräsentativ gemessen, wo, wann und durch wen? "...ähnlich wie mit der Atomenergie" - genau, und "ähnlich wie mit" Killerspielen, Geschmacksverstärkern und Massentierhaltung: wenn man die Leute fragt, haben alle was dagegen. Aber auf die Annehmlichkeiten verzichten? Another cup of tea...

Wir sind ein reiches Land und brauchen schlichtweg auch nicht mehr jeden Industriezweig. Wenn der Widerstand so groß ist, dann soll man eben in Deutschland aus dem Luftfrachtgeschäft aussteigen (da es nur tagsüber offensichtlich nicht rentabel ist). Klar gehen kurzfristig einige Arbeitsplätze verloren, aber auf die Gesamtwirtschaft wird das genau 0 Einfluss haben. Wenn es den Menschen dadurch besser geht und sie in Frieden leben können - so what?

Luftfracht ist ein Geschäft, was vom schnellen Umschlag der Güter lebt, denn der Faktor Zeit wird ja erst durch den Lufttransport minimiert. Es geht hier häufig um precious/perishable goods, also Waren, die nur frisch bzw. schnell am Zielort zum Verkauf eintreffen müssen, ansonsten ist der gesamte Transport unsinnig. Aufgrund des besonderen Wertes der Waren wird hier auch richtig Geld verdient. Wer hier meint, dass "die paar" Arbeitsplätze ja verzichtbar seien, der unterschätzt den wirtschaftlichen Einfluss dieses Güterverkehrs und würde sich wahrscheinlich wundern, was es von heute auf morgen hier nicht mehr zu kaufen gäbe, wenn die Luftfracht wegfiele. Denn der Strom kommt ja aus der Steckdose und die Milch von Aldi....

Warum sind wir ein reiches Land? Weil wir bisher sehr aktiv im Welthandel mitmischen konnten und wollten. Wenn wir meinen dies nicht mehr zu müssen, wird sich das ganz schnell ändern - grundlegende Logik des Wettbewerbs: wenn wir nicht wollen, machen es andere und verdienen daran. Wir nicht.

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 11:20 Uhr bearbeitet.
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