Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa-Personal meldet Pan-Pan

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Beitrag vom 06.07.2022 - 18:41 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1646 Beiträge)
Wenn aber nach mehreren Jahren Dauereinsatz von Beratern eine Organisation daran gewöhnt wurde, Berater dauerhaft in Entscheidungs-Prozesse einzubinden, geht oftmals diese Kontrolle de facto an die Berater über. Und sei es nur, weil sie Entscheidungen mit Bewertungen "begleiten" müssen.
An diesem Punkt kann das Verhältnis Kunde-Dienstleiter beginnen parasitär zu werden.

Wo die LH in dem Prozess steht, kann ich von aussen nicht beurteilen.

Ja was denn nun? Ich dachte diese unfähigen Berater haben nur das Ziel schnelles Geld zu kassieren, schnell den Auftrag abzuarbeiten und bevor es knallt weg zu sein. Jetzt lese ich hier was von langjährigens Dauereinsätzen..

Ich bin langsam verwirrt, was ich denn jetzt eigentlich für Ziele verfolgen soll als Berater ...
Beitrag vom 06.07.2022 - 19:20 Uhr
UserEricM
User (5500 Beiträge)
Wenn aber nach mehreren Jahren Dauereinsatz von Beratern eine Organisation daran gewöhnt wurde, Berater dauerhaft in Entscheidungs-Prozesse einzubinden, geht oftmals diese Kontrolle de facto an die Berater über. Und sei es nur, weil sie Entscheidungen mit Bewertungen "begleiten" müssen.
An diesem Punkt kann das Verhältnis Kunde-Dienstleiter beginnen parasitär zu werden.

Wo die LH in dem Prozess steht, kann ich von aussen nicht beurteilen.

Ja was denn nun? Ich dachte diese unfähigen Berater haben nur das Ziel schnelles Geld zu kassieren, schnell den Auftrag abzuarbeiten und bevor es knallt weg zu sein.

Auch das soll schon vorgekommen sein :)

Jetzt lese ich hier was von langjährigens Dauereinsätzen..

Die Dauer des Einsatzes und die Güte des Ergebnisses sind nicht strikt proportional. In meiner Erfahrung ist oft das Gegenteil der Fall.
Wenn der Consultant sich vor Ende des EInsatzes verdrückt, ist das schlecht für das Unternehmen.
Wenn er Folgeauftrag um Folgeauftrag generiert und langsam Teil oder sogar Controller des Unternehmens wird, ist das aus den genannten Gründen oft noch schlechter.

Haben Sie dazu andere Erfahrungen gemacht?
Beitrag vom 06.07.2022 - 20:57 Uhr
UserEin Leser dieser..
... Seite
User (656 Beiträge)
@PRED
... Die Personalgruppen, die (noch) einen ausreichenden Hebel haben, haben sich geschützt, aber ansonsten wurden die Daumenschrauben immer weiter angezogen. Sei es in den Flugbetrieben oder im Handling oder welchem (wichtigen) Partner der Wertschöpfungskette....

Meinen Sie die Personalgruppen, die sich vom restlichen Personal abgekoppelt haben, um für sich noch bessere Konditionen heraushohlen zu können?
Beitrag vom 07.07.2022 - 02:43 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1646 Beiträge)
Die Dauer des Einsatzes und die Güte des Ergebnisses sind nicht strikt proportional. In meiner Erfahrung ist oft das Gegenteil der Fall.
Wenn der Consultant sich vor Ende des EInsatzes verdrückt, ist das schlecht für das Unternehmen.
Wenn er Folgeauftrag um Folgeauftrag generiert und langsam Teil oder sogar Controller des Unternehmens wird, ist das aus den genannten Gründen oft noch schlechter.

Haben Sie dazu andere Erfahrungen gemacht?

Sicher. Da sieht man aber auch das Problem wieder mal in Ihrer Engstirnigkeit und, sorry, Ahnungslosigkeit der Materie. Nach Ihrer Aussage ist das Szenario egal, "der Consultant" liefert immer schlechte Arbeit ab.

Und wenn Sie das so sehen, dann ist sowieso jegliche Diskussion überflüssig.

Ich, für meinen Teil, habe diese Erfahrung nicht gemacht. Mir ist es egal, ob ich 1 Monat oder 3 Jahre bei einem Kunden bin, ich versuche immer die bestmögliche Arbeit abzuliefern. Alleine schon, weil wir eine Gewährleistung auf die erbrachte Leistung geben müssen! Wenn wir also Schrott liefern, dann fällt das auf uns zurück.

Aber das Hauptproblem ist dabei auch, dass hier undifferenziert immer von "dem Berater" oder "dem Consultant" gesprochen wird. Und diese Pauschalisierung ist einfach totaler Bullshit. Nicht jeder Manager, der einen "Berater" anstellt, ist "schwach" oder ein Idiot. Es gibt viele Szenarien, wo das durchaus Sinn ergibt sich externe Expertise einzukaufen. @Contrail hat ein gutes Beispiel geliefert.
"Berater" ist so ein weit gefasster Begriff, dass die meisten Kommentare hier einfach total idiotisch sind und aufgrund der Pauschalisierung wirklich nach nichts anderem aussehen, als einen Schuldigen zu suchen, damit man sich nichts selbst an die eigene Nase fassen muss.
Beitrag vom 07.07.2022 - 06:56 Uhr
UserPRED
User (5 Beiträge)
@PRED
... Die Personalgruppen, die (noch) einen ausreichenden Hebel haben, haben sich geschützt, aber ansonsten wurden die Daumenschrauben immer weiter angezogen. Sei es in den Flugbetrieben oder im Handling oder welchem (wichtigen) Partner der Wertschöpfungskette....

Meinen Sie die Personalgruppen, die sich vom restlichen Personal abgekoppelt haben, um für sich noch bessere Konditionen heraushohlen zu können?


korrekt
Beitrag vom 07.07.2022 - 07:09 Uhr
UserPRED
User (5 Beiträge)
Zwei Dinge verstehe ich absolut nicht:

2) Wofür wurde in den letzten 2 Jahren nochmal Kurzarbeitergeld bezahlt? Das war doch genau dafür da, um Personal nicht entlassen zu müssen.


KUG wurde u.a. gezahlt um niemanden zu kündigen.
Aber:
- das griff nicht oder nur bedingt im Ausland
- verbietet KUG nicht Freiwilligenprogramme aufzulegen, welche auch genutzt wurden. Prominentes Beispiel bei den Piloten. Die Krux bei solchen Programmen: die besten Fachkräfte und Experten gehen. Die, die leicht woanders unterkommen, nehmen den goldenen Handschlag. Oder gehen auch ohne Bonus - wie haben ja noch immer einen "Fachkräftemangel"

Und mit direktem Bezug zur aktuellen Lage: LH hat wie alle/viele anderen Airlines auch schon seit langer Zeit outgesourced, was das Zeug hält. Werft einen Blick in‘s Warehouse der Lufthansa Cargo: Externe Dienstleister ohne Ende, an elementaren Enden der Wertschöpfungskette. Ebenso Handling für PAX. Der Bund hat die Security an private Dienstleister gegeben. Alles immer mit dem Ziel die Tätigkeit an jemanden zu geben, der es für 1 ct weniger macht.. Dadurch verliert man dann Kontrolle über das Endprodukt, weil SLAs mit Penalties will wieder keine bezahlen. Dann wird‘s nämlich nicht mehr schön billig. Und ein Dienstleistungsvertrag mit SLA ohne Strafe ist halt nicht viel wert.
Strafen bringen dem Endkunden zwar nix, aber sie helfen ein Preisniveau zu halten bei dem auch mit Puffern geplant und vor allem anständig entlohnt werden kann.
Beitrag vom 07.07.2022 - 07:15 Uhr
UserEricM
User (5500 Beiträge)
Die Dauer des Einsatzes und die Güte des Ergebnisses sind nicht strikt proportional. In meiner Erfahrung ist oft das Gegenteil der Fall.
Wenn der Consultant sich vor Ende des EInsatzes verdrückt, ist das schlecht für das Unternehmen.
Wenn er Folgeauftrag um Folgeauftrag generiert und langsam Teil oder sogar Controller des Unternehmens wird, ist das aus den genannten Gründen oft noch schlechter.

Haben Sie dazu andere Erfahrungen gemacht?
Sicher. Da sieht man aber auch das Problem wieder mal in Ihrer Engstirnigkeit und, sorry, Ahnungslosigkeit der Materie. Nach Ihrer Aussage ist das Szenario egal, "der Consultant" liefert immer schlechte Arbeit ab.

Stichwort "engstirnig": Sie lesen selektiv.
Ich habe hier lediglich 2 problematische Verläufe aufgezeigt und nicht behauptet, dass alle Einsätze so laufen.
Lesen Sie dazu auch nochmal meinen Beitrag von gestern 18:28.

Ich, für meinen Teil, habe diese Erfahrung nicht gemacht. Mir ist es egal, ob ich 1 Monat oder 3 Jahre bei einem Kunden bin, ich versuche immer die bestmögliche Arbeit abzuliefern. Alleine schon, weil wir eine Gewährleistung auf die erbrachte Leistung geben müssen! Wenn wir also Schrott liefern, dann fällt das auf uns zurück.

Und sie haben nie bemerkt, dass nach mehreren Jahre langen Einsätzen beim Team des Kunden Know-How verloren geht, Ihre Arbeit nicht mehr wirklich distanziert bewertet werden kann und dadurch schleichend eine Abhängigkeit entsteht?

Aber das Hauptproblem ist dabei auch, dass hier undifferenziert immer von "dem Berater" oder "dem Consultant" gesprochen wird. Und diese Pauschalisierung ist einfach totaler Bullshit. Nicht jeder Manager, der einen "Berater" anstellt, ist "schwach" oder ein Idiot.

Auch das habe ich nicht behauptet.
Ich lass mich ja gerne für das kritisieren, was ich schreibe, aber nicht dafür, was Sie an angeblichen Aussagen von mir erfinden.
Was ich geschrieben habe, war, dass Beratungen, gerade Strategieberatungen, bei schwacher Führung aus dem Ruder laufen und Schaden im Unternehmen anrichten können.
Das ist weder eine pauschale noch eine undifferenzierte Aussage.

Es gibt viele Szenarien, wo das durchaus Sinn ergibt sich externe Expertise einzukaufen. @Contrail hat ein gutes Beispiel geliefert.

Was auch meine Aussage im oben referenzierten Post war.

Dieser Beitrag wurde am 07.07.2022 07:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.07.2022 - 07:15 Uhr
UserPRED
User (5 Beiträge)


Meine Anerkennung fusst darauf, dass hier alle sehr genau wissen, was die Probleme in der Vergangenheit waren. Meine Verwunderung darauf, dass alle wissen, dass es die LH verbockt hat.

Nicht nur die Probleme in der Vergangenheit, sondern auch heute. und deren Ursachen.
Und es hat nicht nur LH verbockt.

Den Status Quo hat eine ganze Generation Entscheider in der Branche, über alle Gewerke hinaus und sowohl Wirtschaft wie auch Politik hin verbockt: Alles für die nächste Rendite und dabei den Fokus auf nachhaltiges Arbeiten verloren. Ja, Preiskampf ist da und privatwirtschaftliche Unternehmen haben andere Prioritäten als versorgungsorientierte / gemeinwohlorientierte Unternehmen. und irgendwoher müssen und mussten Investitionen in die Zukunft auch gestemmt werden. Aber das ganze System "Luftverkehr" ist krank..
Beitrag vom 07.07.2022 - 08:50 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1646 Beiträge)
Stichwort "engstirnig": Sie lesen selektiv.
Ich habe hier lediglich 2 problematische Verläufe aufgezeigt und nicht behauptet, dass alle Einsätze so laufen.
Lesen Sie dazu auch nochmal meinen Beitrag von gestern 18:28.

Okay, zugegeben, dass mit dem älteren Beitrag da ein anderes Bild entsteht. Der hier kommentierte Beitrag alleine, ist da missverständlich.

Und sie haben nie bemerkt, dass nach mehreren Jahre langen Einsätzen beim Team des Kunden Know-How verloren geht, Ihre Arbeit nicht mehr wirklich distanziert bewertet werden kann und dadurch schleichend eine Abhängigkeit entsteht?

Nö. Schon deshalb nicht, weil zum Ende jedes Projekts bei uns das Knowledge Sharing mit dem Kunden dazu gehört und wir uns zum Ende der Projektlaufzeit immer mehr rausziehen und die Themen mehr und mehr in die Hände des Kunden übergeben.

Auch das habe ich nicht behauptet.
Ich lass mich ja gerne für das kritisieren, was ich schreibe, aber nicht dafür, was Sie an angeblichen Aussagen von mir erfinden.

Sorry, das hätte ich besser kennzeichnen sollen, dass ich ab hier generell auf all die Kommentare hier in diesem Thread reagiere.

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