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Beitrag vom 30.12.2015 - 10:27 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
An einem Tag arbeiten zu gehen, an dem man eigentlich frei gehabt hätte und private Termine geplant hatte, ist für Sie ein Bein ausreißen? Okay, also DAS hatten wir phasenweise mehrmals im Monat, damit die Flieger irgendwie in die Luft kommen.

Das ist doch mal ein gutes Beispiel!
War zuerst diesen Unsinn mit der Flugsicherung?

Dieser Beitrag wurde am 30.12.2015 10:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.12.2015 - 11:09 Uhr
Userstanfield
User (258 Beiträge)
Wer verschießt denn schon sein ganzes Pulver am Anfang? Wenn es mit dem einen oder anderen sowieso eine Diskussion darüber geben wird, ob das jetzt wirklich "ein Bein ausreißen" ist oder nicht, fange ich lieber klein an. Dass ein Funkspruch mehr oder weniger (oder 20) mich nicht zum Helden machen, dürfte offensichtlich sein.
Ein anderes Beispiel dürfte der bei der einen oder anderen Tochter der LH gern angenommene Kapitänsentscheid sein. Wenn eine Crew meint, es wird schon noch gehen, aber trotzdem schon sehr erschöpft ist (aber eben noch nicht die Sicherheit gefährdend müde), kann sie trotz Verspätung (der Tag war also schon lang und ereignisreich) trotzdem noch den Rückflug antreten. Meint der Kapitän aber, dass eins oder mehrere Besatzungsmitglieder (er/sie selbst eingeschlossen) zu müde sind, findet der Rückflug erst nach einer vollen Ruhezeit statt. Mit allen Unannehmlichkeiten und Kosten für Firma, Passagiere und die Crew, die idR ja auch nach Hause möchte. Im Bereich "kann, muss aber nicht" wird die Entscheidung eines motivierten Mitarbeiters vielleicht anders ausfallen, als die eines unmotivierten oder gar vergrätzten. Nennen Sie es unprofessionell, ich nenne es menschlich. Vielleicht ist es das, was die Entscheidungsträger in dieser Gemengelage vergessen. Sie beschäftigen Fachleute, ja, aber das sind auch "nur" Menschen. Wer unbelastet ist, springt nunmal höher.
Beitrag vom 30.12.2015 - 12:35 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Wer verschießt denn schon sein ganzes Pulver am Anfang? Wenn es mit dem einen oder anderen sowieso eine Diskussion darüber geben wird, ob das jetzt wirklich "ein Bein ausreißen" ist oder nicht, fange ich lieber klein an. Dass ein Funkspruch mehr oder weniger (oder 20) mich nicht zum Helden machen, dürfte offensichtlich sein.
Ein anderes Beispiel dürfte der bei der einen oder anderen Tochter der LH gern angenommene Kapitänsentscheid sein. Wenn eine Crew meint, es wird schon noch gehen, aber trotzdem schon sehr erschöpft ist (aber eben noch nicht die Sicherheit gefährdend müde), kann sie trotz Verspätung (der Tag war also schon lang und ereignisreich) trotzdem noch den Rückflug antreten. Meint der Kapitän aber, dass eins oder mehrere Besatzungsmitglieder (er/sie selbst eingeschlossen) zu müde sind, findet der Rückflug erst nach einer vollen Ruhezeit statt. Mit allen Unannehmlichkeiten und Kosten für Firma, Passagiere und die Crew, die idR ja auch nach Hause möchte. Im Bereich "kann, muss aber nicht" wird die Entscheidung eines motivierten Mitarbeiters vielleicht anders ausfallen, als die eines unmotivierten oder gar vergrätzten. Nennen Sie es unprofessionell, ich nenne es menschlich. Vielleicht ist es das, was die Entscheidungsträger in dieser Gemengelage vergessen. Sie beschäftigen Fachleute, ja, aber das sind auch "nur" Menschen. Wer unbelastet ist, springt nunmal höher.

Ich gebe Ihnen Recht, so hatte ich das bisher noch nicht gesehen.

Darf ich jetzt noch eine hypothetische Frage stellen?
Wenn sich der Entzug der F-Class für die Kapitäne schon derart auf die Motivation der Crews auswirkt, was würde denn passieren, wenn die Lufthansa das 500-Mio-Euro-Angebot der VC wider Erwarten doch annehmen würde? Die Auswirkungen dieses Angebotes wirken doch schwerer als die seltenen DH-Flüge zum/vom Einsatzort.
Wie würde es denn dann um Ihre persönliche Motivation stehen?
Beitrag vom 30.12.2015 - 13:24 Uhr
User21papacharlie
Linkl.
User (194 Beiträge)
Wer verschießt denn schon sein ganzes Pulver am Anfang? Wenn es mit dem einen oder anderen sowieso eine Diskussion darüber geben wird, ob das jetzt wirklich "ein Bein ausreißen" ist oder nicht, fange ich lieber klein an. Dass ein Funkspruch mehr oder weniger (oder 20) mich nicht zum Helden machen, dürfte offensichtlich sein.
Ein anderes Beispiel dürfte der bei der einen oder anderen Tochter der LH gern angenommene Kapitänsentscheid sein. Wenn eine Crew meint, es wird schon noch gehen, aber trotzdem schon sehr erschöpft ist (aber eben noch nicht die Sicherheit gefährdend müde), kann sie trotz Verspätung (der Tag war also schon lang und ereignisreich) trotzdem noch den Rückflug antreten. Meint der Kapitän aber, dass eins oder mehrere Besatzungsmitglieder (er/sie selbst eingeschlossen) zu müde sind, findet der Rückflug erst nach einer vollen Ruhezeit statt. Mit allen Unannehmlichkeiten und Kosten für Firma, Passagiere und die Crew, die idR ja auch nach Hause möchte. Im Bereich "kann, muss aber nicht" wird die Entscheidung eines motivierten Mitarbeiters vielleicht anders ausfallen, als die eines unmotivierten oder gar vergrätzten. Nennen Sie es unprofessionell, ich nenne es menschlich. Vielleicht ist es das, was die Entscheidungsträger in dieser Gemengelage vergessen. Sie beschäftigen Fachleute, ja, aber das sind auch "nur" Menschen. Wer unbelastet ist, springt nunmal höher.

Ich gebe Ihnen Recht, so hatte ich das bisher noch nicht gesehen.

Darf ich jetzt noch eine hypothetische Frage stellen?
Wenn sich der Entzug der F-Class für die Kapitäne schon derart auf die Motivation der Crews auswirkt, was würde denn passieren, wenn die Lufthansa das 500-Mio-Euro-Angebot der VC wider Erwarten doch annehmen würde? Die Auswirkungen dieses Angebotes wirken doch schwerer als die seltenen DH-Flüge zum/vom Einsatzort.
Wie würde es denn dann um Ihre persönliche Motivation stehen?

Ich denke, dass ist nicht direkt vergleichbar.
Beitrag vom 30.12.2015 - 13:52 Uhr
Userstanfield
User (258 Beiträge)
Ich habe es nicht so mit Bilanzen, grundsätzlich sehe ich aber derzeit keine Notwendigkeit, irgendetwas abzugeben, da wie so oft schon geschrieben wurde Rekordergebnisse erzielt werden. Dass die Zukunft nun aufgrund von IFRS statt HGB düsterer beschrieben wird... ich kann es nicht recht nachvollziehen. Aber wenn die VC nun verhandelt, dass die Piloten Zugeständnisse machen, dann muss ich wohl davon ausgehen, dass es auch nötig ist. Sie sehen also, ich nehme es so, wie es kommt. Ändern kann ich das Ergebnis ja auch nicht, wenn es steht. Aber den Weg zum Ergebnis beeinflussen vielleicht.
Bezug zur Reiseregelung sehe ich hier aber kaum, denn die war "seat available" F-Class für Kapitäne (für die anderen der C-Ebene eigentlich auch?! ich weiß es nicht), kostete also niemals den Verzicht auf einen zahlenden F-Gast. Insofern war sie ein für die Firma sehr günstiges Zeichen der Wertschätzung. Die Entscheidung jetzt kann somit nur als Zeichen der Nicht-mehr-Wertschätzung gedeutet werden.
Aber warum hat die Pressestelle die Meldung "Piloten der Lufthansa dürfen nicht mehr First Class fliegen" rausgegeben und nicht "Führungskräfte der Lufthansa..."? Will die GL versuchen, einen neuen, vorschiebbaren Grund für eventuelle Streiks zu produzieren?
Beitrag vom 30.12.2015 - 17:23 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Ich habe es nicht so mit Bilanzen, grundsätzlich sehe ich aber derzeit keine Notwendigkeit, irgendetwas abzugeben, da wie so oft schon geschrieben wurde Rekordergebnisse erzielt werden. Dass die Zukunft nun aufgrund von IFRS statt HGB düsterer beschrieben wird... ich kann es nicht recht nachvollziehen. Aber wenn die VC nun verhandelt, dass die Piloten Zugeständnisse machen, dann muss ich wohl davon ausgehen, dass es auch nötig ist. Sie sehen also, ich nehme es so, wie es kommt. Ändern kann ich das Ergebnis ja auch nicht, wenn es steht. Aber den Weg zum Ergebnis beeinflussen vielleicht.
Bezug zur Reiseregelung sehe ich hier aber kaum, denn die war "seat available" F-Class für Kapitäne (für die anderen der C-Ebene eigentlich auch?! ich weiß es nicht), kostete also niemals den Verzicht auf einen zahlenden F-Gast. Insofern war sie ein für die Firma sehr günstiges Zeichen der Wertschätzung. Die Entscheidung jetzt kann somit nur als Zeichen der Nicht-mehr-Wertschätzung gedeutet werden.

So genau kenne ich die Regeln nicht, allerdings hat ein Pilot auf dem Weg zum Einsatz selbstverständlich die höchste Priorität (sogar vor dem Vorstand ;-)) und kann auch vollzahlende Passagiere verdrängen. Das, im übrigen, völlig zu Recht.

Und das mit der Wertschätzung hatte ich ja schon mal angesprochen. Durch Änderung der Privatreiseregel (keine Kinder in der F) kann ich mit Familie nicht in der F in Urlaub fliegen. Dabei hätte ich, im Gegensatz zu den Kapitänen, der Firma sogar noch Geld gebracht. Da ich die Gründe aber verstehe (Exklusivität in dieser Klasse) fühle ich mich in keinster Weise weniger gewertschätzt. Mir fällt da nur wieder das Stichwort 'Eitelkeit' ein.

Aber warum hat die Pressestelle die Meldung "Piloten der Lufthansa dürfen nicht mehr First Class fliegen" rausgegeben und nicht "Führungskräfte der Lufthansa..."? Will die GL versuchen, einen neuen, vorschiebbaren Grund für eventuelle Streiks zu produzieren?

Und das ist jetzt schon wieder eine Verschwörungstheorie!
Es gibt keine entsprechende Pressemitteilung der Lufthansa. "Die Fluggesellschaft bestätigte am Donnerstag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel"". So steht es im Bericht.
Vielleicht hat ja die Pilotenschaft dies dem SPIEGEL erzählt, um eine Reaktion der Lufthansa zu provozieren.
Beitrag vom 30.12.2015 - 17:41 Uhr
UserAnulu
User (105 Beiträge)
Darf ich jetzt noch eine hypothetische Frage stellen?
Wenn sich der Entzug der F-Class für die Kapitäne schon derart auf die Motivation der Crews auswirkt, was würde denn passieren, wenn die Lufthansa das 500-Mio-Euro-Angebot der VC wider Erwarten doch annehmen würde? Die Auswirkungen dieses Angebotes wirken doch schwerer als die seltenen DH-Flüge zum/vom Einsatzort.
Wie würde es denn dann um Ihre persönliche Motivation stehen?

Das Angebot gilt aber nicht mehr (bzw. das kann es jetzt gar nicht mehr). Die Lufthansa Geschäftsleitung hat es doch selbst gerichtlich unterbunden, Tarif- mit Nichttarifthemen zu vermischen, oder nicht?
Beitrag vom 30.12.2015 - 19:04 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Darf ich jetzt noch eine hypothetische Frage stellen?
Wenn sich der Entzug der F-Class für die Kapitäne schon derart auf die Motivation der Crews auswirkt, was würde denn passieren, wenn die Lufthansa das 500-Mio-Euro-Angebot der VC wider Erwarten doch annehmen würde? Die Auswirkungen dieses Angebotes wirken doch schwerer als die seltenen DH-Flüge zum/vom Einsatzort.
Wie würde es denn dann um Ihre persönliche Motivation stehen?

Das Angebot gilt aber nicht mehr (bzw. das kann es jetzt gar nicht mehr). Die Lufthansa Geschäftsleitung hat es doch selbst gerichtlich unterbunden, Tarif- mit Nichttarifthemen zu vermischen, oder nicht?

Hier ging es ja nicht um konkrete Tarifthemen, sondern um die Frage, warum man motiviert seinem Beruf nachgeht.
Beitrag vom 30.12.2015 - 22:30 Uhr
Userdidigolf
User (353 Beiträge)
Diese Massnahme allein hat keine grossen Auswirkungen auf die Motivation der Mitarbeiter.
Zusätzlich werden die Standby Tickets für Mitarbeiter immer teurer, so dass es für einige Shuttler billiger ist, mit der Konkurrenz festgebucht zu fliegen.
Dazu gibts schliesslich einen seit 2012 ausgelaufenen Vergütungstarifvertrag, die Kündigung des Vertrages zur Übergangsversorgung mit Bestreiten der Nachwirkung,die zunehmende Verlagerung der Flugzeuge auf die neuen Tochtergesellschaften usw usw.

Als besonders Motivationsfördernd kommt dann noch die 15% Gehaltserhöhung des Vorstandes.


Beitrag vom 30.12.2015 - 22:34 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
War der Stautus für CPT und DH Langstrecke nicht FSA, First SEAT AVAILABLE? Ist doch etwas anderes als hier bzw. im SPON verbreitet wurde.

der 2. Teil der SPON Meldung wurde hier noch nicht kommentiert:

"Bei einem Einsatzrückflug aus dem Ausland nach Hause kann es sogar passieren, dass die Flugzeugführer Economy sitzen müssen, wenn die Business Class ausgebucht ist. Das sei eine "Degradierung" und "ein Schlag ins Gesicht", heißt es in einem internen Rundschreiben der Kapitäne. Man wolle gegen die Neuregelung vorgehen."

Auch hier sehe ich Unterschiede zum Diskutierten. 12 Std. Holzklasse und dann (z.B.) 2 Tage später wieder auf eine 10/12 Std. Langstrecke ist m.E. sehr fragwürdig.
Beitrag vom 30.12.2015 - 23:28 Uhr
Userstanfield
User (258 Beiträge)
Zumindest das Bestreiten der Nachwirkung des TV ÜV ist mW inzwischen wieder vom Tisch. Alles andere dürfte nach wie vor gültige Kritik sein und die Liste ist sicherlich nicht abschließend.
Beitrag vom 31.12.2015 - 08:35 Uhr
UserAnulu
User (105 Beiträge)
Zumindest das Bestreiten der Nachwirkung des TV ÜV ist mW inzwischen wieder vom Tisch. Alles andere dürfte nach wie vor gültige Kritik sein und die Liste ist sicherlich nicht abschließend.

Damit wäre LH sowieso juristisch auf die Nase gefallen, der TV-ÜV ist nach deutscher Rechtslage in der Nachwirkung. VC-seitig hätte man da vor Gericht schnell Rechtsklarheit bekommen. Daher ist das kein "Entgegekommen", wird aber gerne so verkauft. Ich würde es eher unter "Einsicht" verbuchen.

Dieser Beitrag wurde am 01.01.2016 10:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.12.2015 - 13:04 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
War der Stautus für CPT und DH Langstrecke nicht FSA, First SEAT AVAILABLE? Ist doch etwas anderes als hier bzw. im SPON verbreitet wurde.

Richtig!

der 2. Teil der SPON Meldung wurde hier noch nicht kommentiert:

"Bei einem Einsatzrückflug aus dem Ausland nach Hause kann es sogar passieren, dass die Flugzeugführer Economy sitzen müssen, wenn die Business Class ausgebucht ist.

Das ist alles nichts Neues und war schon immer so. Es gab nie eine Garantie für eine bestimmte Klasse. Ich bin mit meiner gesamten Crew schon öfters in Y DH geflogen, wenn es nicht anders ging. Bei Fremdairlines sowieso. Mich würden mal die Reisebedingungen der ersten Rückflug Crew von Mauritius oder Male interessieren. 10-12 Std in der Eco bei DE o. ä.

Das sei eine "Degradierung" und "ein Schlag ins Gesicht", heißt es in einem internen Rundschreiben der Kapitäne. Man wolle gegen die Neuregelung vorgehen."
Auch hier sehe ich Unterschiede zum Diskutierten. 12 Std. Holzklasse und dann (z.B.) 2 Tage später wieder auf eine 10/12 Std. Langstrecke ist m.E. sehr fragwürdig.

Kommt aber bei Kabinencrew nicht selten vor und geht auch. Bei Langstrecke ist ohnehin eine lokale Nacht vor dem Rückflug. Sicherheitsseitig alles kein Problem. Ob so eine Maßnahme angebracht oder notwendig ist, sei dahingestellt.

Ich bleibe dabei, die Meldung hat einen reißerischen Charakter, Informationsgehalt gleich Null.

Dieser Beitrag wurde am 31.12.2015 13:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.12.2015 - 13:21 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Mal was Off Topic...

Wünsche allen Foristen hier einen guten Rutsch ins neue Jahr und uns wieder spannende Themen in der Luftfahrt mit angeregten Diskussionen.

Happy 2016
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