Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa-Piloten lassen nicht locker

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Beitrag vom 25.11.2016 - 10:13 Uhr
Usershred
User (17 Beiträge)
Das Verständnis fällt vielleicht deshalb so schwer, weil beide Konfliktparteien sich schon jetzt in Gehaltsregionen bewegen, von denen der größte Teil der Fluggäste sein Leben lang nur träumen kann.

Bei den Gehältern der Konfliktparteien mögen in den Sand gesetzte tausende Euro für einen bestreikten Flug nur "Peanuts" sein. Für ihre Kunden ist das unter Umständen verdammt viel Geld. Sie werden sicherlich kein Verständnis mehr haben, denn umgekehrt hat die Lufthansa (Management wie Piloten) bei dem Streik auch ihr Verständnis für den Kunden schlichtweg verweigert.
Beitrag vom 25.11.2016 - 10:57 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Das was hier im Forum gerade stattfindet, findet im Tarifkonflikt auch statt. Das macht es ja so schwierig. Man stellt beliebig ausgewählte Fakten zusammen, garniert sie mit der eigenen Meinung und hat eine Position. Das Gegenüber macht das auch. Beide in der vollen Überzeugung, dass man recht hat. Nur sind die Positionen kaum Deckungsgleich.

Bei einer Schlichtung könnte ja jemand vermitteln um hier die Kommunikation zu führen. Aber soweit sind wir noch nicht, auf keiner Seite.

Ich kann die Position der LH verstehen, aber auch die der VC. Das nützt aber nix, man muss zusammenkommen. Einem hier die alleinige Schuld zu geben ist der Grund, warum es nicht weiter geht. Wenn man mich verteufelt, verteufele ich zurück. Klassischer Kommunikationsgau. Ich vermute es wird noch eine Weile weiter gehen, bis von außen, Politik zB, ein Schlichter aufgedrängt wird. Erst dann kann man ohne Gesichtsverlust aus der Ecke.



Beitrag vom 25.11.2016 - 11:06 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Das was hier im Forum gerade stattfindet, findet im Tarifkonflikt auch statt. Das macht es ja so schwierig. Man stellt beliebig ausgewählte Fakten zusammen, garniert sie mit der eigenen Meinung und hat eine Position. Das Gegenüber macht das auch. Beide in der vollen Überzeugung, dass man recht hat. Nur sind die Positionen kaum Deckungsgleich.

Bei einer Schlichtung könnte ja jemand vermitteln um hier die Kommunikation zu führen. Aber soweit sind wir noch nicht, auf keiner Seite.

Ich kann die Position der LH verstehen, aber auch die der VC. Das nützt aber nix, man muss zusammenkommen. Einem hier die alleinige Schuld zu geben ist der Grund, warum es nicht weiter geht. Wenn man mich verteufelt, verteufele ich zurück. Klassischer Kommunikationsgau. Ich vermute es wird noch eine Weile weiter gehen, bis von außen, Politik zB, ein Schlichter aufgedrängt wird. Erst dann kann man ohne Gesichtsverlust aus der Ecke.


Einer meiner Chefs hat gesagt, dass manchmal einfach ein dritter Entscheiden muss, damit es weiter gehen kann.

Das Problem sehe ich schon seit fast 4 Jahren darin, dass man nicht einmal dahingehend übereinkommt, worüber man schlichtet!

Deshalb auch die Verweigerung der VC. Und vorher die Weigerung der LH. Und vorher der VC und vorher der LH usw....;-(

Meine Meinung ist deutlich gefärbt. Und das weiß ich auch! Unter anderem deshalb bin ich in diesen Foren unterwegs, um meine Meinung hinterfragen zu lassen. Ist manchmal schwierig auszuhalten, aber es bildet;-)

Deshalb meine Fragen:

Warum KANN die LH es nicht zulassen, dass in einer eventuellen Schlichtung mit der VC/KTK über alle Flugbetriebe der LH in Deutschland gesprochen wird?

Warum MUSS die VC Geld abgeben, wenn es NUR um die LH-Klassik geht?
Beitrag vom 25.11.2016 - 11:11 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
es ist unglaublich, mit welcher stirn diese hochbezahlte pressure group sich die weitere auspolsterung ihrer pfruende erstreiken will. wobei der tatsaechliche hintergrund nmM der illegale versuch ist, sich in die leitung der gesellschaft und ausrichtung der firmenpolitik einzumischen. piloten sind angestellt und keine "leitenden" angestellten, aber das ist fuer deren "vertreter" VC wohl zu hoch, um es zu begreifen...

saludos a todos
charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography//design//madrid

es ist einfach unglaublich, mit welcher arroganz sie es sich erlauben, bei offensichtlich völliger ahnungslosigkeit, 5200 leitenden angestellten (und das sind piloten!) illegales handeln zu unterstellen

um mal auf ihrem niveau zu argumentieren: überarbeiten sie mal ihre website... fine art aus der Steinzeit des Internets ist nicht gerade ein aushängeschild für ihre kompetenz
Beitrag vom 25.11.2016 - 11:59 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Warum KANN die LH es nicht zulassen, dass in einer eventuellen Schlichtung mit der VC/KTK über alle Flugbetriebe der LH in Deutschland gesprochen wird?

Digiflieger,

beim Management von einzelnen Flugbetrieben handelt es sich um unternehmensstrategische Entscheidungen. Wenn die LH das mit der VC/KTK besprechen würde, dann müsste sie dies folgerichtig mit allen anderen Gewerkschaften auch tun - und zwar nicht nur für diesen Fall sondern grundsätzlich. Ein solches Vorgehen ist aber weder vom Abstimmungsaufwand noch von der Chance zur Einigungfähigkeit mit allen Seiten her nicht mal ansatzweise denkbar. Zusätzlich würden damit die Unternehmensentscheidungen zeitlich enorm stark ausgebremst und Verantwortlichkeiten verwässert.

Kurzum: ein Wirtschaftsunternehmen ist keine Demokratie, sondern eine Hierarchie, wo der Oberste Leiter am Ende alles entscheidet. Und das betrifft in erster Linie Strategiefestlegungen.

Um trotzdem Mitarbeitermitbestimmung zu realisieren, hat der Gesetzgeber - getragen durch demokratisch Entscheidungen und damit gesellschaftlich legitimiert - das Streikrecht vorgesehen und die strenge Unternehmenshierarchie aufgeweicht, in dem der Aufsichtsrat einer AG den Vorstand kontrolliert und der Aufsichtsrat zu 50% aus Arbeitnehmervertretern besetzt wird. Damit sind die Mitarbeiter also an Strategieentscheidungen schon beteiligt.

Aus diesen Gründen kann es beim Thema Tarifbereich/Gewerkschaften rein um Fragen der Gehalts- und Lohnentwicklung gehen. Das hat mittlerweile die Judikative ja auch bestätigt.

Dieser Beitrag wurde am 25.11.2016 12:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.11.2016 - 12:26 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Warum KANN die LH es nicht zulassen, dass in einer eventuellen Schlichtung mit der VC/KTK über alle Flugbetriebe der LH in Deutschland gesprochen wird?

Digiflieger,

beim Management von einzelnen Flugbetrieben handelt es sich um unternehmensstrategische Entscheidungen. Wenn die LH das mit der VC/KTK besprechen würde, dann müsste sie dies folgerichtig mit allen anderen Gewerkschaften auch tun - und zwar nicht nur für diesen Fall sondern grundsätzlich. Ein solches Vorgehen ist aber weder vom Abstimmungsaufwand noch von der Chance zur Einigungfähigkeit mit allen Seiten her nicht mal ansatzweise denkbar. Zusätzlich würden damit die Unternehmensentscheidungen zeitlich enorm stark ausgebremst und Verantwortlichkeiten verwässert.

Es wird ja hier immer wieder ausgeführt, dass die "billigen" ja den gleichen Job machen... In anderen Branchen sind Flächentarifverträge üblich. Warum ist es dann so verwerflich, wenn man wenigstens innerhalb eines Konzerns (analog VW) den gleichen Tarif für gleiche Arbeit fordert oder zumindest eben Mitbestimmung bei diesen Tarifen?


Kurzum: ein Wirtschaftsunternehmen ist keine Demokratie, sondern eine Hierarchie, wo der Oberste Leiter am Ende alles entscheidet. Und das betrifft in erster Linie Strategiefestlegungen.

"Strategie" ist aber doch kein Freifahrtschein für Ersatz durch billige Arbeitskräfte? Strategie darf man kritisieren, aber verhindern wollte man das als VC doch nie?!?


Um trotzdem Mitarbeitermitbestimmung zu realisieren, hat der Gesetzgeber - getragen durch demokratisch Entscheidungen und damit gesellschaftlich legitimiert - das Streikrecht vorgesehen und die strenge Unternehmenshierarchie aufgeweicht, in dem der Aufsichtsrat einer AG den Vorstand kontrolliert und der Aufsichtsrat zu 50% aus Arbeitnehmervertretern besetzt wird. Damit sind die Mitarbeiter also an Strategieentscheidungen schon beteiligt.

Da gehört sie ja auch hin. Wenn es auch für meinen Geschmack zu wenig Mitbestimmung ist (In Realität hat das "Kapital" ja immer die Mehrheit;-)), so gebe ich Ihnen Recht, dass Strategien dort besprochen und festgelegt werden und auch sollen!


Aus diesen Gründen kann es beim Thema Tarifbereich/Gewerkschaften rein um Fragen der Gehalts- und Lohnentwicklung gehen. Das hat mittlerweile die Judikative ja auch bestätigt.

Da gibt es aber eben auch keine Beschränkung für wen das im Unternehmen verhandelt wird, oder?!? Wenn gleiche Bedingungen für gleiche Arbeit für alle im Konzern gelten würden, hätte die VC doch schon alles erreicht, was sie will;-)

Wobei die AN immer in einem gewissen Nachteil sind, da eben in dieser globalen Welt keine Bedingungen im Ausland nach deutschen Standards festgelegt werden können. Aber das ist wiederum eher ein politisches Problem, als ein tarifliches...
Beitrag vom 25.11.2016 - 13:34 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
es ist unglaublich, mit welcher stirn diese hochbezahlte pressure group sich die weitere auspolsterung ihrer pfruende erstreiken will. wobei der tatsaechliche hintergrund nmM der illegale versuch ist, sich in die leitung der gesellschaft und ausrichtung der firmenpolitik einzumischen. piloten sind angestellt und keine "leitenden" angestellten, aber das ist fuer deren "vertreter" VC wohl zu hoch, um es zu begreifen...

saludos a todos
charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography//design//madrid

es ist einfach unglaublich, mit welcher arroganz sie es sich erlauben, bei offensichtlich völliger ahnungslosigkeit, 5200 leitenden angestellten (und das sind piloten!) illegales handeln zu unterstellen

um mal auf ihrem niveau zu argumentieren: überarbeiten sie mal ihre website... fine art aus der Steinzeit des Internets ist nicht gerade ein aushängeschild für ihre kompetenz

Nicht doch, ich erkenne ihr Bemühen auf einem sachlichen Niveau zu bleiben. Eine persönliche Meinung gönne ich jedem, gehe nur nicht mehr darauf ein. Zu Sache. Piloten sind keine leitenden Angestellten, das ist arbeitsrechtlich klar definiert. Selbst der Kommandant mit seinen beliehenen Funktionen ist da grenzwertig. Sie sind aber Angestellte in leitender Funktion. Das ist allerdings jeder Teamleiter auch. Aber diese Qualität spielt im Tarifkonflikt keine Rolle

@Weideblitz
Zunächst eine persönliche Anmerkung. Ich tue mich damit schwer, wenn Sie Ihre Beiträge als "Moderator" kennzeichnen. Sie äußern sich ja hier als Privatperson, nicht in Funktion. Wenn Sie in Funktion unterwegs sind, sollte das auch so rüberkommen. Ich weiß, Spagat, irritiert mich aber etwas.

Zum Thema. Soweit ich das verfolgt habe, stellt VC nicht die strategische Entscheidung zur EWE in Frage, im Gegenteil. Es wird nur befürchtet, dass über dieses Modell Arbeitsplätze verschwinden über Ausflaggen usw. Das soll verhindert werden. Hier gibt es leider zu viele negative Beispiele im Konzern. Man ist gewarnt. Aktuell doktort LH am gerade abgeschlossenen TV der Kabine herum. Soll nichts rechtfertigen, nur den Blick erweitern.

Rechtlich betrachtet kann alles bestreikt werden was in einem TV geregelt ist. Wenn ich einen TV Management hätte könnte man auch da streiken.

Dieser Beitrag wurde am 25.11.2016 14:39 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.11.2016 - 15:25 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
@Weideblitz
Zunächst eine persönliche Anmerkung. Ich tue mich damit schwer, wenn Sie Ihre Beiträge als "Moderator" kennzeichnen. Sie äußern sich ja hier als Privatperson, nicht in Funktion. Wenn Sie in Funktion unterwegs sind, sollte das auch so rüberkommen. Ich weiß, Spagat, irritiert mich aber etwas.


Wenn ich mich als Moderator äußere, kennzeichne ich diese Beiträge gesondert im Beitrag selbst. Ohne diese Kennzeichnung ist es ein normaler Beitrag wie jeder andere auch. Dazu gehört auch der o.g. Beitrag.

So handhaben das andere Moderatoren idR auch.
Beitrag vom 25.11.2016 - 15:54 Uhr
UserCJSJ
User (4 Beiträge)
Wer hat sich ein Streikrecht ausgedacht, bei dem 5000 Personen eine Firma mit 130000 Beschäftigten und ein ganzes Land schikanieren können? Die Väter des Grundgesetzes würden sich im Grabe herumdrehen wenn sie das sehen würden. Ich habe den Eindruck dass die Piloten jedes Maß und Ziel verloren haben und nur nach dem Motto handeln "ich zuerst - nach mir die Sintflut". Vermutlich sind es wieder die Putzfrauen, die die Zeche bezahlen dürfen.
Beitrag vom 25.11.2016 - 16:59 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Deshalb meine Fragen:
Warum KANN die LH es nicht zulassen, dass in einer eventuellen Schlichtung mit der VC/KTK über alle Flugbetriebe der LH in Deutschland gesprochen wird?
Sie haben die Antwort doch schon selbst geschrieben:
Deshalb auch die Verweigerung der VC. Und vorher die Weigerung der LH. Und vorher der VC und vorher der LH usw....;-(
Beitrag vom 25.11.2016 - 17:02 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Piloten sind angestellt und keine "leitenden" angestellten, aber das ist fuer deren "vertreter" VC wohl zu hoch, um es zu begreifen...
es ist einfach unglaublich, mit welcher arroganz sie es sich erlauben, bei offensichtlich völliger ahnungslosigkeit, 5200 leitenden angestellten (und das sind piloten!) illegales handeln zu unterstellen
Piloten sind keine leitenden Angestellten, das ist nun mal so.
Beitrag vom 25.11.2016 - 18:08 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Es wird ja hier immer wieder ausgeführt, dass die "billigen" ja den gleichen Job machen... In anderen Branchen sind Flächentarifverträge üblich. Warum ist es dann so verwerflich, wenn man wenigstens innerhalb eines Konzerns (analog VW) den gleichen Tarif für gleiche Arbeit fordert oder zumindest eben Mitbestimmung bei diesen Tarifen?


Verwerflich ist das überhaupt nicht. Ganz grundsätzlich würde sich die Lufthansa auch nicht gegen einen Flächentarif (für alle, nicht nur Piloten) stellen, aber...
Die Marktveränderungen und -bedingungen erfordern nun mal ein LLC-Konzept, welches LH mit EW versucht zu etablieren. Und einen LCC kann man nun einfach mal nicht mit der hohen Kostenstruktur eines Netzwerkcarriers betreiben - egal ob man das mag oder nicht. Wenn die VC bereit wäre den KTV um einen niedrigere Tarifbereich zu erweitern oder zu ergänzen, wäre das ggf. ein möglicher Weg. Da dies aber von der VC kategorisch abgelehnt wird und auch die LH dies nicht will, bleibt nur der Weg einen Tarifbereich neben/außerhalb des KTV zu etablieren.
Übrigens: bei VW gilt der Flächentarif nur für VW Deutschland, nicht außerhalb an anderen Konzernstandorten weltweit.

"Strategie" ist aber doch kein Freifahrtschein für Ersatz durch billige Arbeitskräfte? Strategie darf man kritisieren, aber verhindern wollte man das als VC doch nie?!?

Die VC wollte den KTV- und damit Ihren Einflußbereich auf die anderen LH-Gesellschaften ausdehnen, vor allem im Zuge der EW Etablierung - und zwar auf Basis der aktuellen KTV-Tarife. Und das kann die LH natürlich nur ablehnen, sonst könnten sie ihr LCC-Konzept gleich einpacken und würden damit mittelfristig den Europaverkehr an die Konkurrenz verlieren.


Da gehört sie ja auch hin. Wenn es auch für meinen Geschmack zu wenig Mitbestimmung ist (In Realität hat das "Kapital" ja immer die Mehrheit;-)), so gebe ich Ihnen Recht, dass Strategien dort besprochen und festgelegt werden und auch sollen!


Generell ist das ein diskussionwürdiger Punkt, wie Mitarbeiterbestimmung in einer globalisierten Wirtschaftswelt gestaltet werden müsste. Die aktuellen Regelungen stammen ja noch aus der Zeit davor.
Generell hat die Politik hier die Aufgabe jedem AN das Gefühl zu nehmen, nur noch ein Kostenfaktor zu sein. Aber das Thema würde den Rahmen des Forums hier sprengen.


Wobei die AN immer in einem gewissen Nachteil sind, da eben in dieser globalen Welt keine Bedingungen im Ausland nach deutschen Standards festgelegt werden können. Aber das ist wiederum eher ein politisches Problem, als ein tarifliches...

Das kann man so sehen. Aber das riecht wieder nach Abschottungs-Populismus. Zigtausende Arbeitsplätze, ggf. sogar Mio. in unsrem Land sind vom internationalem Handel direkt abhängig. Nicht nur bei der LH, sondern weit verbreitet. Zehntausenden von Ingenieuren und Arbeitern, die Audi A4/6, BMW 3/5er und Mercedes C/E-Klasse entwickeln und herstellen, würden sofort Ihren Job verlieren, wenn man als durch Protektionismus nur noch auf dem lokalen Markt konkurrenzfähig Autos verkaufen könnte.

Ergo: ja, die hiesigen Arbeitsbedingungen müssen sich ein gutes Stückweit am internationalen Standard messen lassen, weil es die Produkte und ihre Preise ebend auch müssen. Aber das ist bei weitem besser, als gar keine Arbeitsplätze zu haben.

Und genau um diesem Konflikt dreht es sich hier beim Pilotenstreik.
Und zusätzlich darf man bei den Piloten sehr wohl bemerken, daß es sich hier um ein Gehaltsniveau handelt, wo sich die Piloten im Gegnsatz zur Kabine oder dem Boden keine Gedanken machen brauchen, ob sie damit ihre Familien versorgen können.

Dieser Beitrag wurde am 25.11.2016 18:28 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.11.2016 - 18:38 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Es wird ja hier immer wieder ausgeführt, dass die "billigen" ja den gleichen Job machen... In anderen Branchen sind Flächentarifverträge üblich. Warum ist es dann so verwerflich, wenn man wenigstens innerhalb eines Konzerns (analog VW) den gleichen Tarif für gleiche Arbeit fordert oder zumindest eben Mitbestimmung bei diesen Tarifen?


Verwerflich ist das überhaupt nicht. Ganz grundsätzlich würde sich die Lufthansa auch nicht gegen einen Flächentarif (für alle, nicht nur Piloten) sein, aber...
Die Marktveränderungen und -bedingungen erfordern nun mal ein LLC-Konzept, welches LH mit EW versucht zu etablieren. Und einen LCC kann man nun einfach mal nicht mit der hohen Kostenstruktur eines Netzwerkcarriers betreiben - egal ob man das mag oder nicht. Die Personalkosten (und auch andere) müsssen runter - beim gehaltsniveau und auch bei der Stellenzahl. Dazu müsste man theoretisch die Gehälter den Flächentarif nach unten, und nicht nach oben anpassen - natürlich völlig irrealistisch. Wenn die VC bereit wäre den KTV um einen niedrigere Tarifbereich zu erweitern oder zu ergänzen, wäre das ggf. ein möglicher Weg. Da dies aber von der VC kategorisch abgelehnt wird und auch die LH dies nicht will, bleibt nur der Weg einen Tarifbereich neben/außerhalb des KTV zu etablieren.

Woher kommt es, dass alle glauben, die VC würde diese Marktveränderungen leugnen und nicht mitgehen? Man möchte ja schließlich daran teilhaben.
Es wurde mehrfach eine "neue" Struktur angeboten, um dem LCC-Charakter gerecht zu werden.
Bei der GWI wurde das schon praktiziert. Das aktuelle LH-"Angebot" spiegelt einen Verhandlungsstand, der als Konsens über die Bedingungen bekannt gegeben wurde. Allerdings fehlt die eben die Einordnung der EW in die Senliste. Die EINMALIGE Wechselmöglichkeit ein Schritt in die richtige Richtung, aber es reicht eben noch nicht, wenn man die normale Pilotenkarriere innerhalb der LH dort drüber stülpt.
Dafür würden aber jetzt alle(!) Piloten des aktuellen KTVs richtig Geld abgeben.

Würde man die LH Operation mit andern Aviationgroßkonzernen vergleichen, wären die Einstiegsgehälter der LCC-Sparten wohl teilweise billiger, allerdings die Endgehälter der Langstrecken auch deutlich höher...



Übrigens: bei VW gilt der Flächentarif nur für VW Deutschland, nicht außerhalb an anderen Konzernstandorten weltweit.

Bis jetzt war der KTV DER Flächentarifvertrag für Piloten des LH-Konzerns in Deutschland;-)

"Strategie" ist aber doch kein Freifahrtschein für Ersatz durch billige Arbeitskräfte? Strategie darf man kritisieren, aber verhindern wollte man das als VC doch nie?!?

Die VC wollte den KTV- und damit Ihren Einflußbereich auf die anderen LH-Gesellschaften ausdehnen, vor allem im Zuge der EW Etablierung - und zwar auf Basis der aktuellen KTV-Tarife. Und das kann die LH natürlich nur ablehnen, sonst könnten sie ihr LCC-Konzept gleich einpacken und würden damit mittelfristig den Europaverkehr an die Konkurrenz verlieren.

Richtig und falsch. Einfluß wollte man eher erhalten (gegen die Auslagerung), als erweitern und für EW auch nicht auf Basis der KTV-Tarife. Es wurden sinnvolle Wechselmöglichkeiten erhofft... Hin und wieder zurück;-)



Da gehört sie ja auch hin. Wenn es auch für meinen Geschmack zu wenig Mitbestimmung ist (In Realität hat das "Kapital" ja immer die Mehrheit;-)), so gebe ich Ihnen Recht, dass Strategien dort besprochen und festgelegt werden und auch sollen!


Generell ist das ein diskussionwürdiger Punkt, wie Mitarbeiterbestimmung in einer globalisierten Wirtschaftswelt gestaltet werden müsste. Die aktuellen Regelungen stammen ja noch aus der Zeit davor. Aber das Thema würde den Rahmen des Forums hier sprengen.

OK;-)

Wobei die AN immer in einem gewissen Nachteil sind, da eben in dieser globalen Welt keine Bedingungen im Ausland nach deutschen Standards festgelegt werden können. Aber das ist wiederum eher ein politisches Problem, als ein tarifliches...

Das kann man so sehen. Aber das riecht wieder nach Abschottungs-Populismus. Zigtausende Arbeitsplätze, ggf. sogar Mio. in unsrem Land sind vom internationalem Handel direkt abhängig. Nicht nur bei der LH, sondern weit verbreitet. Zehntausenden von Ingenieuren und Arbeitern, die Audi A4/6, BMW 3/5er und Mercedes C/E-Klasse entwickeln und herstellen, würden sofort Ihren Job verlieren, wenn man als durch Protektionismus nur noch auf dem lokalen Markt konkurrenzfähig Autos verkaufen könnte.

Nee, Abschottung ist nicht die Lösung, aber verbindliche Regeln, wären wohl notwendig. Das richtige Maß ist dabei entscheidend und können und werden wir hier nicht in diesem Forum erarbeiten...

Ergo: ja, die hiesigen Arbeitsbedingungen müssen sich ein gutes Stückweit am internationalen Standard messen lassen, weil es die Produkte und ihre Preise ebend auch müssen. Aber das ist bei weitem besser, als gar keine Arbeitsplätze zu haben. Und genau um diesem Komflikt dreht es sich hier beim Pilotenstreik.

Dann müssen wir aber tatsächlich alles am internationalen Standart messen. Da gehören dann die erschreckenden "Qualitäten" der asiatischen Billigflieger genauso dazu, wie die Traumtänzergehälter in China und Co....

Da sehe ich den LH-Konzern und seine Piloten weder auf der schlechten Seite der Qualität beim Billigfliegen, noch bei den krass exorbitanten Gehältern der Asiaten...

Die LH-Piloten können genauso wenig Rosinen picken, wie der LH-Konzern;-)
Beitrag vom 25.11.2016 - 22:36 Uhr
UserFly-away
Moderator
An @alle zur Info
Das Thema Lufthansa Streik verteilt sich mittlerweile auf nachstehende 4 Threads.
.
--Lufthansa Piloten lassen nicht locker
--Lufthansa-Piloten lassen Streikende offen
--Lufthansa unterbreitet Piloten neues Angebot
--Lufthansa Piloten lehnen neues Angebot ab
Um ein weiteres Auseinanderdriften zu vermeiden, die Übersichtlichkeit zu verbessern, habe ich die erstgenannten 3 Threads auf " r e a d o n l y " gesetzt.

Weitere Beiträge bitte ich deshalb unter dem letztgenannten Thread

L u f t h a n s a P i l o t e n l e h n e n n e u e s A n g e b o t a b
--------------------------------------------------------------------------------
einzustellen.

Fly-away
Moderator


Dieser Beitrag wurde am 25.11.2016 22:40 Uhr bearbeitet.
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