Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa hält dem Druck ihrer Pilo...

Beitrag 1 - 13 von 13
Beitrag vom 12.09.2014 - 12:30 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
"Nicht zu vermeiden" fällt für mich in die gleiche Kathegorie wie "alternativlos"...

Verbreitet sich leider immer mehr.
Beitrag vom 12.09.2014 - 14:20 Uhr
UserExpediter
ATC
User (30 Beiträge)
Man sollte den Passagieren mal klar machen, wie es wäre wenn dort vorne jemand mit 60 sitzt und die Verantwortng zu übernehmen hat, wenn eine Situation sofortiges Handeln benötigt. 60 Ist ein Alter in dem nicht jeder noch im Besitz der erforderlichen Fähigkeiten ist. Und den Piloten quasi zu zwingen länger zu arbeiten und die erforderlichen Mittel den Piloten selbst abzuknöpfen zumal alle neu angestellten Piloten ja sowieso schlechter verdienen, finde ich einfach dreist. Und alles zum Wohle des Shareholders ....
Beitrag vom 12.09.2014 - 14:52 Uhr
UserRoti Muc
User (230 Beiträge)
Wie alt war den der Pilot von US Airways bei der Landung im Hudson? Die Piloten, die heute streiken, haben ihre Ausbildung nicht selbst finanzieren müssen.
Beitrag vom 12.09.2014 - 15:08 Uhr
Userabc1234
User (51 Beiträge)
@Expediter

Wo bitte ausser bei LH im Cockpit und bei ihrem Arbeitgeber (vermute mal sie sind Fluglotse und bei der DFS) gibt es denn sonst noch solche Vorruhestandsregelungen? Ich kenne sonst keinen Beruf. Übrigens haben bei DLH alle Piloten den selben Vertrag ob Altvertrag oder Neueinstellung. Alle anderen Konzernmitarbeiter haben je nach Einstellungsdatum verschiedene Verträge, verdienen wesentlich weniger, müssen bis 67 arbeiten und wenn diese nicht bis 67 arbeiten möchten oder können, müssen diese auch selbst dafür sorgen dass dann die Kohle reicht. Wie bei fast allen Angestellten in Deutschland.

Auch können Piloten bei fast allen Airlines bis 65 (vielleicht auch länger) fliegen solange sie ihr Medical bestehen. Soll auch ehemalige LH Piloten geben die nach der LH Pensionierung bei anderen Airlines weiterfliegen weil sie noch nicht aufhören wollen...

Und die Techniker die gezwungen werden bis 67 an den Fliegern zu schrauben usw wer denkt an die? Wenn jemand mit 60 nicht mehr in der Lage ist ein Flugzeug zu führen, wie soll dann ein 67 jähriger in der Lage sein ein Flugzeug zu reparieren usw, das stellen sie scheinbar nicht in Frage. Ausserdem ist mindestens noch ein zweiter Mann im Cockpit der meist jünger ist als der CPT. Oder möchten sie von einem 67 jährigen Arzt operiert werden, der zittrige Hände hat und vielleicht nicht mehr so gut sieht oder reagiert? Da fliege ich lieber mit einem halbwegs fitten 60 jährigen der noch einen 40 jährigen Co neben sich hat.

Wenn ein Pilot nicht mehr in der Lage ist ein Flugzeug zu fliegen, weil er beim Medical durchgefallen ist, wird das ja durch die Loss of License aufgefangen und die soll soweit ich mitbekommen habe auch weiterhin wie bisher bestehen.
Es geht ja scheinbar nur darum das Eintrittsalter für den Vorruhestand anzuheben und einen Teil der Kosten auf die Neueinstellungen zu übertragen. Da alle Piloten regelmässig zum Medical müssen, wird sowieso niemand fliegen, der nicht "fit" genug dafür ist.

Denke eher, dass es bei dem Streik mittlerweile mehr um das neue "Wings" Konzept für die Interkont geht als um Lohnerhöhung und Rente...
Beitrag vom 12.09.2014 - 16:19 Uhr
UserEscheg
User (1 Beiträge)
@ Roti Muc
Nur weil Cpt. Sullenberger das sehr gut gemacht hat, heisst das doch noch lange nicht, das alle Piloten über 60 noch die Leistung erbringen können, die dieser Beruf mit sich bringt. Beim Medical fällt dieser Leistungsabfall mit Sicherheit nicht auf.
Für die Ausbildung muss man mindestens seit ca.15 Jahren einen Eigenanteil aufbringen, der mitlerweile auf ca.68.000 Euro gestiegen ist. Somit musste ein großer Teil der jetzt streikenden Piloten die Ausbildung mitfinanzieren.
Beitrag vom 12.09.2014 - 17:06 Uhr
Userstanfield
User (258 Beiträge)
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Herr Spohr sprach: " In dieser Umgebung müsse Lufthansa für alle 113.000 Konzernmitarbeiter Perspektiven schaffen, "nicht nur für die 5.000 streikenden Piloten"." Dann wird es wohl Zeit, 108.000 Konzernmitarbeitern auch endlich ein Stück vom Kuchen abzugeben, und dafür Blackrock und die anderen Heuschrecken leer ausgehen zu lassen.

Ansonsten verstehen einige immer noch nicht, dass beim Medical die Physis überprüft wird. Niemand legt beim Medical einen Test über ihr/sein Reaktionsvermögen ab oder gar über die Fähigkeit, komplexe technische Probleme immer noch schnell genug und vor allem richtig analysieren zu können. Auch die Fähigkeit, bei ständigen Zeitzonenwechseln noch eine gute "Schlafhygiene" hinzubekommen, steht außer Betracht. Es geht um Blutdruck, Lungenvolumen, Zuckerwerte und das Sehvermögen. Sorry, aber aber ein Klasse 1 Medical allein macht noch lange keinen Piloten.

Außerdem ist die Aussage, dass die im jetzigen Arbeitskampf streikenden Piloten ihre Ausbildung nicht selbst finanzieren mussten, schlicht falsch. Wer 1999 seine Ausbildung begonnen hat, hat 80.000,-DM Eigenanteil als Kredit aufnehmen müssen, sofern Mama und Papa das nicht zahlen konnten oder wollten. Auch diese Kollegen streiken mit.

Modhinweis
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Beitrag bearbeitet.
Fly-away
Moderator

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2014 17:42 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.09.2014 - 17:53 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
@abc123: Nicht alle LH Piloten haben den gleichen Vertrag. Seit 1998 wurden schon bei Condor (LH Tochter damals) die Verträge bis 60 Jahre abgeschlossen. Seit einigen Jahren werden bei Germanwings Flugschüler eingestellt - für weniger Gehalt und Vertrag bis 60. LH dagegen hat bis zuletzt das höhere Gehalt gezahlt und auch die 55 im Vertrag gehabt, nun stellt LH seit ca. 1 Jahr praktisch keine Flugschüler mehr ein, der Weg geht nur über GWI. Auch KA Stellen fallen überwiegend bei GWI an, also von hinten herum wird schon ordentlich Druck aufgebaut.

Zur Kostenbeteiligung und zum Medical haben die Vorredner standfield und Esche schon die Richtigstellung vorgenommen. Und die loss of licence wird von den Piloten selbst bezahlt.

Trotzdem finde ich die Regelung ab 55 gehen zu können (im Schnitt der Kohorte eines Jahres 57,5) mit 60% nicht i.O. weil: Wenn sie über die Gesundheit klagen sollten sie die Lizenz zurückgeben und nicht noch 5 + Jahre in der Sandkiste fliegen ohne deutsche Steuern zu bezahlen. Und zur Langstreckenbelastung im Alter habe ich schon mal geschrieben: die Herren sollten zwischen 50 und 55 wieder auf Kont Muster umgeschult werden. Dauer nicht so lange weil sie den Typ als Einstiegsmuster bereits 2 mal geflogen haben - als CO und CPT. Da ist der Stress mit jetlag und einer fehlender Nacht / Woche und Strahlenbelastung nicht so hoch.

Wo einige Hartbeleibte der VC auch nicht ran wollen: Man könnte 320 und 330 gemischt fliegen, dann ist der Stress wegen des höheren Kont Anteils auch geringer. 330/340 ist weniger sinnvoll als alle 2 Mot und 4 Mot gemischt. = 320/330, 340/380 und 744/748 (das wird gemacht).

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2014 17:55 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.09.2014 - 20:03 Uhr
Userabc1234
User (51 Beiträge)
Ich ging jetzt nur von den Piloten aus die direkt bei LH fliegen, da haben alle die gleichen Verträge. Das die GW, Clh... Verträge anders sind weiss ich, aber diese sind auch nicht so schlecht dass man da jammern müsste. Dafür wird man bei LH nicht so schnell Kapitän wie bei GW usw. Darum finden sich immer genug freiwillige die für den nicht ganz so guten aber immer noch guten Vertrag bei GW... fliegen, weil sie da wesentlich früher den vierten Streifen bekommen. Hat alles seine Vor und Nachteile.

Viele Condor und Condor Berlin Piloten flogen aber auch noch bis vor kurzem mit LH Vertrag, da diese ausgeliehen waren.
Beitrag vom 12.09.2014 - 20:20 Uhr
Userabc1234
User (51 Beiträge)
Ich weiss was bei einem Medical gecheckt wird. Wenn aber ein Pilot bei einem Medical als Fit for Fly eingestuft wird ist er aus medizinischer Sicht flugtauglich. Wenn ein Pilot sich selbst nicht mehr Fit genug für den Job fühlt sollte er seine Konsequenzen ziehen, auf seine eigenen Kosten, so wie fast alle anderen auch.
Die Reaktion usw lässt doch auch schon vor dem 55ten nach, man kommt mit Zeitverschiebung... nicht mehr so gut klar, da jammert aber auch noch keiner.
Jeder der Schicht arbeitet und vielleicht eine anspruchsvolle Tätigkeit bei der Reaktion, Konzentration usw gefordert ist hat das selbe Problem und muss das noch wesentlich länger aushalten und hat nicht die Möglichkeit eher, auf Firmenkosten aufzuhören. Ich wenn das wollte müsste das komplett selbst finanzieren.

Was die LH Piloten da zusätzlich zu ihrem Gehalt und sonstigen Vergünstigungen bekommen ist schon ein extremer Luxus und ich finde es normal wenn in Zeiten in denen alle länger arbeiten müssen auch die Regelung bei LH angepasst wird.
Beitrag vom 13.09.2014 - 07:29 Uhr
UserMike8202
User (117 Beiträge)
Frage an alle: Auch wenn beim Medical Reaktionsfähigkeit u.ä. nicht überprüft wird, es gibt doch auch noch den Simulator Check. Würde eine mangelnde Flugfähigkeit dort nicht auffallen? Wenn die Berichte, die ich über diese Checks kenne, richtig sind, werden Piloten dort doch durch das Abarbeiten von Abnormals gezielt darauf getestet, ob sie den Ansprüchen insbesondere in kritischen Situationen gewachsen sind. Und wenn ich richtig informiert bin ist doch nach dem zweiten, nicht bestandenen Simulator Check auch vorbei mit dem Fliegen, unabhängig vom Medical.
Beitrag vom 13.09.2014 - 09:21 Uhr
UserFlugzeugschrauber
User (294 Beiträge)
Man sollte den Passagieren mal klar machen, wie es wäre wenn dort vorne jemand mit 60 sitzt und die Verantwortng zu übernehmen hat, wenn eine Situation sofortiges Handeln benötigt. 60 Ist ein Alter in dem nicht jeder noch im Besitz der erforderlichen Fähigkeiten ist. Und den Piloten quasi zu zwingen länger zu arbeiten und die erforderlichen Mittel den Piloten selbst abzuknöpfen zumal alle neu angestellten Piloten ja sowieso schlechter verdienen, finde ich einfach dreist. Und alles zum Wohle des Shareholders ....

Nach ihrer Logik sind damit alle Airlines unsicher, welche Piloten bis 65 fliegen lassen? Also auch die meisten deutschen?

Piloten der Lufthansa haben vor dem europäischen Gerichtshof geklagt, das sie bis 65 fliegen möchten. Sie fühlten sich diskriminiert, wegen ihres Alters! Sie konnten an Hand von Expertisen klar nachweisen, das der heutige Mensch gesundheitlich problemlos bis zu diesem alter ein Flugzeug sicher führen kann. Bekamen dort also recht.

Es gibt viele verantwortliche Berufe und dort wird nicht so gejammert wie bei den Rudergängern der Lufthansa. Z.B. Ärzte,Lokführer usw. auch diese haben täglich das Leben anderer Menschen in der Hand.

Auch die Techniker,die die Flugzeuge warten, in welche sich die Piloten hinterher setzen. Diese sind den gleichen Widrigkeiten ausgesetzt wie Piloten, Ausnahme Jetlag, dafür aber mehr Nachtschichten, teilweise bis zu 7 Nächte am Stück. Das scheint aber kein Problem für die Herren zu sein, wenn ein 64 jähriger Schrauber, der die 7 Nachtschicht hat und in einer Straße wohnt, wo ständig gebaut wird, komplexe Arbeiten an ihrer Maschine durchgeführt hat.

Das ist für die Herren der VC alles ok, Hauptsache bei ihnen stimmt die Kasse. Kommt doch mal runter auf den Boden der Tatsachen.
Beitrag vom 13.09.2014 - 13:33 Uhr
Userfreightdawg
busfahrer
User (241 Beiträge)
Lieber Flugzeugschrauber. Genau wie bei den Technikern und Lokführern gibt es sicher auch unter den Piloten nicht wenige, die auch jenseits der 60 noch physisch und psychisch topfit sind.

Ja, mir ist es lieber, da vorne sitzen zwei 40-jährige, als zwei jenseits der 60. Absolut.

Für die Widrigkeiten deines Berufes habe ich Verständnis und vor 7-tägigen Nachtschichten einen gehörigen Respekt, nur musst du dich auch fragen lassen, ob zum einen dieses Forum, oder gar die Piloten der Lufthansa für diese zugegebenermaßen anspruchsvollen Arbeitsbedingungen der richtige Ansprechpartner sind.
Beitrag vom 13.09.2014 - 14:15 Uhr
Usercessy
Landwirt / Bauer
User (217 Beiträge)
Die LH ist halt nun mal ein ehemaliger Staatscarrier. Da fühlen sich eben manche noch wie Beamte (hier eben Piloten). Warum auch nicht. Die Chefs bemühen ja auch ständig die Politik um sich die Konkurrenz vom Leib zu halten damit man das eigene Produkt nicht verbessern muss.