Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa weitet den CO2-Kompensatio...

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 06.08.2021 - 13:00 Uhr
UserEricM
User (5547 Beiträge)
Wenn man sich mal anschaut, was gerade in Griechenland, der Türkei oder im nördlichen Russland passiert, wird auch klar, warum Aufforstung ganz generell eine ziemlich labile Möglichkeit für eine CO2 Kompensation bzw Speicherung ist.

Mühevoll in 20 Jahren aufgeforstete Wälder können innerhalb einer Woche komplett abbrennen und so das gesamte gespeicherte CO2 freisetzen. Oder wie auch in den letzten Jahren auch hier im Taunus immer öfter zu beobachten ist: Quadratkilometerweites Absterben von Bäumen durch Wassermangel - was das im Holz gebundene CO2 innerhalb weniger Monate/Jahre ebenfalls wieder freisetzt.

Dummerweise erhöht ein aufgeforsteter, dichterer Wald sogar den Wasserverbrauch und damit die Dürreanfälligkeit und das Brandrisiko.

Dieser Beitrag wurde am 06.08.2021 15:44 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.08.2021 - 18:32 Uhr
UserJan M.
User (41 Beiträge)
Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, EricM.
Nichtsdestotrotz hilft natürlich jeder Baum. Auf die richtige Mischung an Bäumen und den richtigen Ort zu achten gehört natürlich unbedingt dazu. Dass Risiko, dass ein Feuer oder ein Pilz die Pflanzen vernichtet, besteht immer.
Daher ist das Einzige, was Airlines in den nächsten ca. 20 Jahren tun können den Verbrauch signifikant zu reduzieren (A350, 787 usw.).

Bei mir weckt "Squake" eher den Verdacht auf Green Washing sowie auf netten Zusatzerlöse (10% der Kompensation landen im LH-Konzern) als auf signifikanten Klimaschutz. Der beste Schutz ist den Kohlenstoff erst nicht in die Luft zu blasen.
Beitrag vom 06.08.2021 - 20:19 Uhr
Usercontrail55
User (4689 Beiträge)
Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, EricM.
Nichtsdestotrotz hilft natürlich jeder Baum. Auf die richtige Mischung an Bäumen und den richtigen Ort zu achten gehört natürlich unbedingt dazu. Dass Risiko, dass ein Feuer oder ein Pilz die Pflanzen vernichtet, besteht immer.
Daher ist das Einzige, was Airlines in den nächsten ca. 20 Jahren tun können den Verbrauch signifikant zu reduzieren (A350, 787 usw.).

Bei mir weckt "Squake" eher den Verdacht auf Green Washing sowie auf netten Zusatzerlöse (10% der Kompensation landen im LH-Konzern) als auf signifikanten Klimaschutz. Der beste Schutz ist den Kohlenstoff erst nicht in die Luft zu blasen.
Na klar, wer bezahlt denn sonst die Menschen und die IT, die so eine Abwicklung erst möglich machen? Mit 10% ist man eher am unteren Ende der Skala, 8 - 20%.
Beitrag vom 07.08.2021 - 09:57 Uhr
UserEricM
User (5547 Beiträge)
Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, EricM.
Nichtsdestotrotz hilft natürlich jeder Baum. Auf die richtige Mischung an Bäumen und den richtigen Ort zu achten gehört natürlich unbedingt dazu. Dass Risiko, dass ein Feuer oder ein Pilz die Pflanzen vernichtet, besteht immer.
Daher ist das Einzige, was Airlines in den nächsten ca. 20 Jahren tun können den Verbrauch signifikant zu reduzieren (A350, 787 usw.).

Bei mir weckt "Squake" eher den Verdacht auf Green Washing

Ja, das klingt leider genau so:

Für einen Flug von Frankfurt nach Barcelona fallen insgesamt 1,43 Euro an, um den CO2-Ausstoß auszugleichen, 13 Cent davon fließen an das Start-up, rechnet Squake auf der Webseite vor.

 https://www.wiwo.de/erfolg/gruender/lufthansa-gruendet-start-up-aus-gruen-mit-zwei-zeilen-code/27398746.html

Laut Atmosfair beträgt die Kompensation für die gleiche Strecke zwisch 10 und 39€, je nach Buchungsklasse und Fluggerät.
1€43 Kompensation wäre denke ich eher angemessen wenn man die Strecke mit dem eBike fährt und dabei gezielt Braunkohlestrom nachtankt :)

Die Unternehmen können so gewissermaßen mit zwei Zeilen Code grün werden

Grüner Anstrich mit 2 Zeilen Code wäre wohl passender.



Dieser Beitrag wurde am 07.08.2021 10:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.08.2021 - 15:25 Uhr
UserFW 190
User (2119 Beiträge)


Dummerweise erhöht ein aufgeforsteter, dichterer Wald sogar den Wasserverbrauch und damit die Dürreanfälligkeit und das Brandrisiko.

Ich empfehle sich mal die Argumente von Herrn Peter Wohleben anzuhören von wegen Wald/Bewirtschaftung/PlantagenEntnajhmen für VBaustoffe und zur Beheizung von Häusrn etc... Er kommt dann immer zum "Urwald" im Bayrischen Wald als Vorbild. 40 Jahre abwarten dann sieht man wie die Natur sich entwickelt und dann mindesten 400 Jahre wachsen lassen.

Dann noch die Aussagen von Wissenschaftlern zu Mooren und deren Klimawirksamkeit. Im Hochmoor in der Rhön steht auf einem Erklärschild, dass die Moore der Welt die doppelte Menge an CO2 speichern wie alle Wälder der Welt zusammen (kann aber kaum stimmen ist aber die offizielle Aussage).

Also das Geld für Alibi "Plantagen" zu spenden ist nicht zielführend.
Beitrag vom 07.08.2021 - 16:50 Uhr
UserJoachimE
User (460 Beiträge)
Das mit den Mooren kann schon stimmen.

Wenn man einen Wald fällt hat man vielleicht eine Schicht von 50 cm Holz ( -> CO2 ).

Ein Moor kann sich auf einer viele Meter von ihm gebildeten Torfschicht befinden. Aus diesem Torf sind ja auch Braun- und Steinkohle entstanden.

Von daher kann ein 1 qm Torf "vielen" qm Wald entsprechen und somit auch ein vielfaches von Kohlenstoff/CO2 speichern.
Beitrag vom 07.08.2021 - 21:18 Uhr
UserFW 190
User (2119 Beiträge)
Das Verhältnis Moorfläche zur Waldfläche beträgt ww 1:10 (4 Mio km^2 zu 40 Mio) Im allgemeine wird die höhere CO2 Speicherfäigkeit der Moore mit 5-6 angegeben und nicht 10.

 https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/klimawandel-und-anpassung/moorboeden

"700 Tonnen Kohlenstoff je Hektar, sechsmal mehr als ein Hektar Wald."

Der Nabu dagegen:
 https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/moore-und-klimawandel/13340.html

"Obwohl Moore weltweit lediglich drei Prozent der globalen Landfläche einnehmen, binden sie ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffes – doppelt so viel wie alle Wälder dieser Erde zusammen."

Aber egal es sollte dann die Kompensationsabgabe besser in Moore als Wälder investiert werden.
Beitrag vom 08.08.2021 - 14:31 Uhr
UserFW 190
User (2119 Beiträge)

Der Nabu dagegen:
 https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/moore-und-klimawandel/13340.html

"Obwohl Moore weltweit lediglich drei Prozent der globalen Landfläche einnehmen, binden sie ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffes – doppelt so viel wie alle Wälder dieser Erde zusammen."

Aber egal es sollte dann die Kompensationsabgabe besser in Moore als Wälder investiert werden.

Nachtrag: Dann wäre die CO2 Speicherung der Moore es sogar 20 mal mehr pro Hektar als der Wald. Darum habe ich ganz oben das auch angezweifelt.

" dass die Moore der Welt die doppelte Menge an CO2 speichern wie alle Wälder der Welt zusammen (kann aber kaum stimmen ist aber die offizielle Aussage)."

Immer dieser Mist mit unrichtigen Aussagen von Interessierten.