Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / NTSB: Bei Boeing-Zwischenfall fehlte...

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Beitrag vom 07.02.2024 - 11:31 Uhr
UserKosmopolit
User (197 Beiträge)
Die Frage ist doch nur. Liegt der Fehler wirklich bei Spirit oder Boeing, oder später beim Kundent? Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass das Flugzeug nachträglich mit irgendwas ausgestattet wurde und dafür die Blende entfernt wurde. Finde das aber grad nicht wieder.

Das betreffende Flugzeug wurde nach der Übergabe an Alaska Airlines in Oklahoma City nachträglich mit einem WiFi-System ausgestattet. Die ausführende Firma AAR hat aber nach dem Unfall zeitnah ein öffentliches Statement rausgegeben, dass bei dieser Modifikation keinerlei Arbeiten an den Türblenden vorgenommen wurden.

 https://www.aarcorp.com/en/newsroom/press-releases/2024/aar-issues-statement-on-january-5-2024-alaska-airlines-boeing-737-max-9-incident/

Warum sollte man für ein Inflight WiFi auch eine Door Plug ausbauen, den die meisten Max 9 garnicht haben?
Man wird sich hüten da einen Notausgang ausbauen zu müssen im Falle das dort einer ist, und sicher wird man nicht dafür 2 Versionen haben.
Das wäre sehr seltsam.
Beitrag vom 07.02.2024 - 11:51 Uhr
UserEricM
User (5551 Beiträge)
Irrtum, sie können ja schon ab Werk nicht eingebaut gewesen sein.
Der zuständige MA hat das dann ausgebaut, und genau so wie es war wieder eingebaut.

Und das rauszufinden, ist natürlich ein Thema denn wer war es jetzt?

Diese Vorgehensweise könnte dazu führen, hier einen Sündenbock finden zu wollen.
Seht her, dieser Techniker hat die Schrauben nicht wieder vebaut.
Könnte sogar sein, dass Boeing das noch versucht, haben sie bisher aber zumindest öffentlich nicht gemacht.

Das QUalitätsmanagement und die QUalitätskontrolle ist natürlich schuldig, das muss man überprüfen.

Das ist der Punkt.
Egal wie ein Teil in der Endmontage angeliefert wird, nach der Endmontage müssen Prozesse sicherstellen, dass alles OK ist.
Und dann ist es tatsächlich egal, wer warum diese Bolzen aus-, bzw. nicht wieder eingebaut hat.
Der Fehler war, den späteren Zusammenbau nicht zu prüfen.
Bei Boeing war jahrelang das Fertigstellungsdatum wichtiger als der OK check.

Dieser Beitrag wurde am 07.02.2024 12:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.02.2024 - 12:00 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
... Der zuständige MA hat das dann ausgebaut, und genau so wie es war wieder eingebaut.

Das macht nix besser.
Allgemein: Der letzte Bearbeiter eines Themas ist verantwortlich für den abgegeben Zustand.
Speziell: Hier also der Boeing-Mitarbeiter und seine Qualitätskontrolle. Denn er hat den Plug nicht nach den Konstruktions-/Wartungsunterlagen zusammengebaut. Egal wie der vorher Zusammengebaut war, was im übrigen nicht nachvollziehbar sein sollte. Es sei denn, es wurde beim Ausbau vermerkt. Und dann hätte es auch in einem normal funktionierenden Betrieb eine Meldung an die Qualitätsabteilung zur Analyse geben müssen.
Beitrag vom 07.02.2024 - 13:32 Uhr
UserDaedalos1504
User (529 Beiträge)
Nach dem, was wir über diesen Vorfall und seine Hintergründe bereits wussten, ist es keine Überraschung mehr zu erfahren, dass hier ein Produktionsfehler bzw. mangelhafte Qualitätskontrolle den Vorfall verursacht hat.

Das ist die grosse Frage.

Denn angeblich wird der door plug erst bei Spirit eingebaut, und bei Boeing anschließend aus Fertigungsgründen wieder aus- & erneut eingebaut.

Es ist also unklar wo der Fehler aufgetreten ist.

Da man mehrere gefunden hat ist es in jedem Fall ein systematisches Problem, ein Versagen des QUalitätsmangements und der Kontrolle liegt in jedem Fall vor.

Man darf gespannt sein, was noch so alles ans Licht kommt.

Wenn Boeing den Door Plug noch einmal aus- und eingebaut hat, kann ja nur Boeing die Sicherungsbolzen vergessen haben.

Irrtum, sie können ja schon ab Werk nicht eingebaut gewesen sein.
Der zuständige MA hat das dann ausgebaut, und genau so wie es war wieder eingebaut.

Und genau so etwas darf man nicht machen. Man baut immer nach Manual ein. Das sollte spätestens nach dem BAC 1-11 Unglück klar sein. Insofern hat der letzte der den Door Plug eingebaut hat, die Bolzen vergessen.
Beitrag vom 07.02.2024 - 13:45 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Dass Boeing es geschafft hat, vier Bolzen zum Gegenstand einer internationalen Diskussion zu machen, dass das Internet und weltweit die großen Medien sich momentan sozusagen um vier Bolzen drehen, dass der US-Kongress und die US-Regierung mit dem US-Präsidenten an der Spitze, statt Weltpolitik zu machen, sich um vier Bolzen kümmern müssen, ist doch per se schon das im negativen Sinne Außergewöhnliche an diesem Fall.

Eigentlich ist alles, was man dazu sagen kann, bereits vielfach gesagt worden und man kann es nur immer und immer wieder wiederholen.
Beitrag vom 07.02.2024 - 16:14 Uhr
Useri_like_airplanes
User (30 Beiträge)
"Vlt. ist jemand aus der Produktion hier und kann genauere Infos geben, wie das abläuft."

Ich kenne es von Bauaufsichten da drüben so, dass ein Baufortschritt nach der Durchführung zwei QA Schritte durchläuft. 1.) Abnahme durch Boeing internal QA
2.) CQS Customer Quality Support macht die zweite Abnahme sofern kein Kunden-Repräsentant vor Ort ist, der sich für die Abnahme eingetragen hat.

So wie ich es gelesen habe, wurde der Plug von Boeing ausgebaut und der Ausbau angeblich auch dokumentiert. Warum dann diese Workorder, NCR oder was auch immer, offen geblieben ist, bleibt ein Rätsel. Nur die übrig gebliebenen Bolzen müssten irgendwo sein-vielleicht in der Schrott-Tonne bei Boeing?




Dieser Beitrag wurde am 07.02.2024 16:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.02.2024 - 16:22 Uhr
Usermpilot
User (397 Beiträge)
 https://www.faa.gov/newsroom/faa-halts-boeing-max-production-expansion-improve-quality-control-also-lays-out-extensive

FAA Halts Boeing MAX Production Expansion to Improve Quality Control
The enhanced maintenance process will require:
- An inspection of specific bolts, guide tracks and fittings
- Detailed visual inspections of left and right mid-cabin exit door plugs and dozens of associated components
- Retorquing fasteners
- Correcting any damage or abnormal conditions

"enhanced", daraus kann man schließen, dass die bisherige Anweisung/Kontrolle unzureichend war, somit die Schuld wohl nicht ausschließlich den Werktätigen anzulasten ist. Die Dualität der fehlerhaften Montage sowohl beim Zulieferer als auch bei Boeing nur wegen Schlamperei scheint fast entlastend.
Beitrag vom 07.02.2024 - 18:29 Uhr
UserMHalblaub
User (765 Beiträge)
Bei Boeing wurde an der Tür gearbeitet. Egal ob das jetzt Mitarbeiter von einer Fremdfirma waren, dort ist Boeing verantwortlich.

Ein Whistle-Blower hat bei LeehamNews folgendes geschrieben:

Die Türdichtung wurde erneuert. Wird die Tür ausgebaut, so muss eine neue Prüfung stattfinden. Es wurde dokumentiert, dass die Tür nie ausgebaut wurde aber die Dichtung wurde erneuert...

Es gibt zwei Boeing zwei Dokumentationssysteme. Ein offizielles für die FAA und eines für das Management. In dem zweiten konnte der Pfeifer nachlesen, dass die Bolzen ausgebaut wurden aber nicht wieder eingebaut wurden...
Beitrag vom 07.02.2024 - 19:52 Uhr
UserFW 190
User (2119 Beiträge)

Normalerweise sichert man solche Bolzen mit locktight und dann einem lackstrich, das muss dann zuminderst meines Wissens nach jemand abnehmen wenn es ein sicherheitskritisches Teil ist.
Vlt. ist jemand aus der Produktion hier und kann genauere Infos geben, wie das abläuft.

In einem der zahlreichen Berichte mit Bildern zu diesem Fall konnte man sehen, dass die Muttern der Gewindebolzen mit einem Splint gesichert werden. Da löst sich nichts von allein.
Beitrag vom 08.02.2024 - 05:55 Uhr
UserKosmopolit
User (197 Beiträge)
Nach dem, was wir über diesen Vorfall und seine Hintergründe bereits wussten, ist es keine Überraschung mehr zu erfahren, dass hier ein Produktionsfehler bzw. mangelhafte Qualitätskontrolle den Vorfall verursacht hat.

Das ist die grosse Frage.

Denn angeblich wird der door plug erst bei Spirit eingebaut, und bei Boeing anschließend aus Fertigungsgründen wieder aus- & erneut eingebaut.

Es ist also unklar wo der Fehler aufgetreten ist.

Da man mehrere gefunden hat ist es in jedem Fall ein systematisches Problem, ein Versagen des QUalitätsmangements und der Kontrolle liegt in jedem Fall vor.

Man darf gespannt sein, was noch so alles ans Licht kommt.

Wenn Boeing den Door Plug noch einmal aus- und eingebaut hat, kann ja nur Boeing die Sicherungsbolzen vergessen haben.

Irrtum, sie können ja schon ab Werk nicht eingebaut gewesen sein.
Der zuständige MA hat das dann ausgebaut, und genau so wie es war wieder eingebaut.

Und genau so etwas darf man nicht machen. Man baut immer nach Manual ein. Das sollte spätestens nach dem BAC 1-11 Unglück klar sein. Insofern hat der letzte der den Door Plug eingebaut hat, die Bolzen vergessen.

Scheint sich leider nicht bis nach Seattle rumgesprochen zu haben?

Aber es ist durchaus entscheident, ob Spirit die Bolzen eingebaut hat oder nicht.
Und wenn ja, wie.
Denn angeblich wurden ja bei der Überprüfung lose Bolzen / Schrauben gefunden. Von "da hätten Bolzen sein sollen, aber es waren keine da" war keine Rede.

Denn wenn sie den Fehler bei Boeing finden - es ist mir unbekannt ob Boeing jeden dieser Plugs ausbaut oder ob das in dem Fall ein Einzelfall war - und sie fixen den bei Spirit nicht, kann das Problem ja wieder auftreten.
Beitrag vom 08.02.2024 - 05:57 Uhr
UserKosmopolit
User (197 Beiträge)

Normalerweise sichert man solche Bolzen mit locktight und dann einem lackstrich, das muss dann zuminderst meines Wissens nach jemand abnehmen wenn es ein sicherheitskritisches Teil ist.
Vlt. ist jemand aus der Produktion hier und kann genauere Infos geben, wie das abläuft.

In einem der zahlreichen Berichte mit Bildern zu diesem Fall konnte man sehen, dass die Muttern der Gewindebolzen mit einem Splint gesichert werden. Da löst sich nichts von allein.

Das steht ja auch nicht zur Diskussion, es ist ja klar das sie nicht vorhanden waren und an anderen Maschienen wohl locker.

Was sicherheitskritisch ist gehört gesichert und geprüft.
Ob das dann Splint, Locktight oder eine andere Sicherung ist, zweitrangig.

Gute Beobachtung jedenfalls, ich kann es auf dem Bild hier jetzt nicht direkt erkennen.
Beitrag vom 08.02.2024 - 06:01 Uhr
UserKosmopolit
User (197 Beiträge)
"Vlt. ist jemand aus der Produktion hier und kann genauere Infos geben, wie das abläuft."

Ich kenne es von Bauaufsichten da drüben so, dass ein Baufortschritt nach der Durchführung zwei QA Schritte durchläuft. 1.) Abnahme durch Boeing internal QA
2.) CQS Customer Quality Support macht die zweite Abnahme sofern kein Kunden-Repräsentant vor Ort ist, der sich für die Abnahme eingetragen hat.

So wie ich es gelesen habe, wurde der Plug von Boeing ausgebaut und der Ausbau angeblich auch dokumentiert. Warum dann diese Workorder, NCR oder was auch immer, offen geblieben ist, bleibt ein Rätsel. Nur die übrig gebliebenen Bolzen müssten irgendwo sein-vielleicht in der Schrott-Tonne bei Boeing?


Danke!

Es hätte in jedem Fall bei Boeing auffallen müssen. Entweder in der Qualitätskontrolle oder eben bei demjenigen der das Ding ein und ausgebaut hat.

Ob die Bolzen überhaupt vorhanden waren, ist ja die Frage.

Waren sie es nicht, ist Spirit mit im Boot.
Spirit ist ja generell ein Problem, das war eben der Wahn der Boeing Manager die Rumpffertigung dort auszulagern um Kosten zu senken. Man kann ja mittlerweile sehen das es bei Spirit weiter geht, weil Qualität nunmal kostet.
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