Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Neue Probleme bei der 737 MAX

Beitrag 16 - 19 von 19
1 | 2 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 16.04.2023 - 05:31 Uhr
UserDer-Heinz
User (8 Beiträge)
Seit den zwei tragischen 737-MAX-Abstürzen schauen alle genauer hin.

Das ist eine gute Sache für die Sicherheit der Maschinen.

Ich fliege regelmäßig mit dem Dreamliner und würde mich inzwischen auch ohne Bedenken in eine 737 MAX setzen. Jeder Fehler macht Schlagzeilen, verbessert aber letztendlich die Qualität und die Sicherheit des Flugzeugs. So sehe ich das.
Beitrag vom 16.04.2023 - 16:20 Uhr
UserDer-Heinz
User (8 Beiträge)
Man sollte dieses Forum Headhuntern der Luftfahrtbranche wärmstens empfehlem. Da sitzen noch unentdeckte Perlen mit Fähigkeit zur Ferndiagnose auf Basis minimalen Inputs und weitgehend unbekannter technischer Details. Chapeau.

Was soll das?
Beitrag vom 17.04.2023 - 09:23 Uhr
Userfranky515
User (3 Beiträge)
Meine Güte ist das ein Saftladen geworden. Was anderes kann man leider nicht mehr sagen…

Da möchte ich widersprechen.
Endlich verhält sich Boeing, wie man es von einem renomierten und verantwortlichen Hersteller erwarten kann:
Problem erkennen, melden und beheben.
Und erst dann weitermachen mit Geld verdienen.

Na is klar.

Boeing ist es 4 oder mehr Jahre nicht selbst aufgefallen, sondern erst durch die Selbstmeldung durch den Zulieferer.

Qualitätsmanagement setzen 6.

Das ist mal so gar nichts vorbildlich und wie man es erwartet.

Und weil man dann nicht anders konnte, hat man es an die FAA gemeldet.

Wenn man aber den weiterführendn Artikel auf dem Konkurrenzportal aerotelegraph weiterliest, sieht man, dass die Lobbyabteilung von Boeing das Gaspedal schon wieder bis auf das Bodenblech durchgedrückt hat.

Komplett widersprüchliche Argumentation und man weiß noch gar nicht was überhaupt alles betroffen ist.

 https://gutekredit.de/
Wie kann es sein, dass sie das Problem seit vier Jahren nicht erkannt haben?

Dieser Beitrag wurde am 17.04.2023 09:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.04.2023 - 19:28 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Seit den zwei tragischen 737-MAX-Abstürzen schauen alle genauer hin.

Das ist eine gute Sache für die Sicherheit der Maschinen.

Ich fliege regelmäßig mit dem Dreamliner und würde mich inzwischen auch ohne Bedenken in eine 737 MAX setzen. Jeder Fehler macht Schlagzeilen, verbessert aber letztendlich die Qualität und die Sicherheit des Flugzeugs. So sehe ich das.

Letztendlich ist es nicht entscheidend, das jeder Fehler die Qualität u. Sicherheit des Flugzeugs erhöht. Das hat sich sowieso in der ganzen Luftfahrtbranche seit langem etabliert. Vielmehr entscheidend für die ganze Diskussion und Bewertung der Fehler ist, auf welchem Sicherheitsniveau sich das Flugzeug im Ganzen befindet. FAA, EASA usw. bewerten dies auf Basis der bekannten Probleme und machen davon Zulassungen und ADs von abhängig. Es gibt darüber hinaus aber noch die zulässige und nötige Bewertung, was da an Problemen noch evtl. kommen könnte.

In der Softwareentwicklung ist die Vorhersage von unbekannten Bugs nach Schweregraden anhand bekannter Bugs hinlänglich bekannt. Das gilt im allgemeinen auch für ein technisches Gesamtprodukt wie ein Flugzeug. Beim Flugzeug müssen und werden im Normalfall alle dringlichsten sicherheitsrelevanten Probleme vor der Zulassung gelöst. Die 737 MAX wurde hingegen zugelassen mit schwersten sicherheitsrelavanten Problemen. Das bekannteste, MCAS hat zu 2 Abstürzen geführt. Aber auch dieses Verbindungsthema gehört in diese Kategorie. Denn die FAA hat ja bestätigt, dass "auf der Grundlage der von Boeing vorgelegten Fakten und Daten die Einschätzung des Unternehmens bestätigt hat, dass kein unmittelbares Sicherheitsproblem besteht", was gleichsam bedeutet, das ein mittelbares Sicherheitsproblem sehr wohl besteht und alle davon betroffenen ausgelieferten 737 MAX wahrscheinlich auch noch nachgearbeitet werden müssten.

Und wenn man das bewerten möchte, dann muss man such die Ursache der Fehler auch anschauen. Viele technisch (mit-)bedingte Unfälle in der Vergangenheit sind entstanden u.a. aus Unkenntnis der Gesamtsituation oder durch fehlerhafte Teile im Einzelfall, sei es der Riss der Druckkabine wg. rechteckiger Fenstern (Comet), Triebwerkausfall wegen Asche (BA009, 747-200), Ermüdungsriss in Fanschaufel (UA232, DC-10), nur eine statt 2 Nietenreihen am Drockschott (JL123, 747-100SR), Fehlbohrung an einem Ölzufuhrstutzen im Triebwerk und gebrochene Rippen in den Tragflächen (QF32, A380), um nur einige bekannte zu nennen. Im Falle der 737 MAX sprechen wir allerdings von Fehlern, deren Ursache bekanntermaßen in mangelhaften Prozessen und Qualitätsmanagment liegt (die 787 ist auch ein Betroffener), und ein schon Workaroundetes Produkt (737 NG, ovale TW-Einlässe weil Aggregate des CFM56 wg. mangelender Bodenfreiheit seitlich integriert werden mussten, fehlendes EICAS) nochmal viel schlimmer Workzuarounden (737 MAX, MCAS ist nichts anderes als ein Workround für das verschlechte Flugverhalten wg höhere TWs wg. zur kleinem, Fahrwerk, immer noch fehlendes EICAS, was der A320 (ECAM) schon seit 40 Jahren hat) - das alles bedingt durch die Profit vor Sicherheits-Mentalität bei Boeing. Diese hat seit der McDonnellDouglas-Übernahme bei Boeing um sich gegriffen. Harry Stonecipher sagte ja mal selbst: "When people say I changed the culture of Boeing, that was the intent, so it’s run like a business rather than a great engineering firm.”

Diese dargelegten Probleme belegen die bekannten strukturelle Defizite während der 737MAX Entwicklung und nicht Einzelfallfehler, weswegen man ganz objektiv von möglichen weiteren noch unentdeckten Problemen ausgehen kann. Daher kann die Sichtweise eigentlich nicht sein, Fehler behoben, Qualität verbessert, alles gut außer die "Schlagzeilen". So sehe ich das.

Um es auf den Punkt zu bringen: die frühere Ingenieursfirma Boeing hat u.A. den Gamechanger 747 hervorgebracht, das heutige Businessunternehmen Boeing dagegen abstürzende 737 MAX und Groundings (737, 787) und damit einhergehend den Verlust der jahrzehntelangen Marktführerschaft im Zivilflugzeugbereich.

Boeing muss wieder eine Ingenieursfirma werden.

Dieser Beitrag wurde am 17.04.2023 19:30 Uhr bearbeitet.
1 | 2 | « zurück | weiter »