Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Rolls-Royce will A350-Triebwerke nic...

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 29.08.2023 - 11:51 Uhr
UserD.A.R.Y.L.
User (6 Beiträge)
Nun zeigt es sich was für Folgen es hat wenn man sich an einen Zulieferer bindet.
Ich bezweifle dass AIRBUS am Preis etwas ändern kann. Somit muss AIRBUS die Kosten an die Kunden weitergeben oder selbst übernehmen.

Ich bin gespannt was letztendlich passiert!
Beitrag vom 29.08.2023 - 13:11 Uhr
UserThomas-7976
User (8 Beiträge)
Ich glaube nicht das Airbus noch ein Mal den Fehler macht nur auf ein Triebwerkhersteller zu setzten. Die Folgen davon sieht man beim A220, und jetzt auch noch beim A350.
Beitrag vom 29.08.2023 - 16:25 Uhr
Userbadkapp
User (38 Beiträge)
Für jeden Triebwerkstyp müssen die Flugzeughersteller umfangreiche Tests machen. Deswegen lohnen sich 2 verschiedene Hersteller nur bei höheren Stückzahlen. Das gleiche gilt für die Triebwerkshersteller. Da die Triebwerke für die jeweilige Flieger angepasst sind, muss man schon eine gewisse Menge an Triebwerken verkaufen damit sich der Aufwand lohnt.

Aber vielleicht redet Airbus mit GE und sie bringen eine kleinere Variante des GE9X und einen A350neo in ein paar Jahren. Wenn Airbus noch einen exklusiv Vertrag mit Rolls Royce für die A350-900 hat, könnten sie ja mit der -1000 anfangen.
Beitrag vom 29.08.2023 - 17:39 Uhr
Usersuper_uschi
User (86 Beiträge)
Das A und O des Einkaufs: Risiken streuen bei der Zuliefererwahl!
Beitrag vom 29.08.2023 - 17:41 Uhr
Usertriangolum
User (274 Beiträge)
Es wird darauf hinaus laufen, dass Airbus selbst weiteren Nachlass einräumen wird müssen. Die Position ist keine gute hier für Airbus. Allerdings wird dies Folgen habe für RR auf lange Sicht. Airbus könnte nun ernsthafter eine eigene Triebwerkssparte Andenken. Natürlich mit einer Übernahme um nicht von 0 Anzufangen und natürlich beginnend mit einem neuen Flugzeugtyp. Aber es ist einfach viel zu viel Risiko wie man sieht. Eine andere Option ist es, Triebwerke selbst einzukaufen und damit einen gewissen Nachlass mit zu bekommen. Allerdings besteht das Risiko der Abnahme usw. So oder so, Airbus wird hier sich was einfallen lassen.
Beitrag vom 29.08.2023 - 20:20 Uhr
UserEricM
User (5539 Beiträge)
Das A und O des Einkaufs: Risiken streuen bei der Zuliefererwahl!

Aber je komplexer das Zulieferteil, eventuell sogar eine Eigentwicklung des Zulieferers, desto problematischer wird es, mehrere Zulieferer zu haben.
Und Triebwerke dürften die Spitze der Komplexität eines "Zuliefererteils" darstellen.

Single Sourcing ist bei nicht-Massenteilen im Einkauf die Regel, nicht die Ausnahme, nicht nur im Flugzeugbau.
Beitrag vom 29.08.2023 - 20:31 Uhr
UserDocBird
User (2 Beiträge)
Das A und O des Einkaufs: Risiken streuen bei der Zuliefererwahl!

Aber je komplexer das Zulieferteil, eventuell sogar eine Eigentwicklung des Zulieferers, desto problematischer wird es, mehrere Zulieferer zu haben.
Und Triebwerke dürften die Spitze der Komplexität eines "Zuliefererteils" darstellen.

Single Sourcing ist bei nicht-Massenteilen im Einkauf die Regel, nicht die Ausnahme, nicht nur im Flugzeugbau.

Naja, das hier ist ja eigentlich kein "Single Sourcing", weil Airbus nichts kauft.
Airbus hat die Kunden in die Situation gebracht, dass die mit dem Glider nur dann was anfangen können, wenn RR so gnädig ist und die Triebwerke liefert. Ja, das kann man natürlich so machen und gefällt sicher den Controlern, weil Airbus kein Geld in die Hand nehmen muss. Klug wäre es aber gewesen, sich entweder selbst Lieferpositionen zu sichern oder Lieferverpflichtungen für RR vertraglich zu fixieren. Sonst hängt man halt später am Fliegenfänger.
Aber wer braucht schon Juristen für gute Verträge...
Beitrag vom 29.08.2023 - 21:59 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Gut der Urfehler war, das GE nicht an den A330 zu hängen.
Das brachte die Exklusivität der B77W und GE, und führte zur heutigen Situation.

Airbus kann RR ganz schnell die Pistole auf die Brust setzen. Denn sobald Airbus mit Pratt spricht, ist RR mit dem Preis unten.
Falls Airbus was macht, ist RR Geschichte.

Das die Abhängigkeit keine gute ist, weiss man bereits seit GE einfach die besseren Triebwerke baute und RR auch bei der B787 der Dog ist.

Sollte bei RR die jetzt im amerikanisch geprägten Flugzeugbau die Dealmaker Qualität abhanden gekommen sein, dann muss man sich halt fragen was RR noch an Geschäft machen will.
Im Volumengeschäft sind sie raus, sie haben noch die B787, da sind sie 40 zu 60 hinten.
Und den A33N, der kaum eine Rolle spielt.
Also entweder sie helfen Airbus den A350 zu verkaufen, oder sie gehen unter.

Dann machen es halt GE und Pratt.
Beitrag vom 29.08.2023 - 23:11 Uhr
UserEricM
User (5539 Beiträge)
Das A und O des Einkaufs: Risiken streuen bei der Zuliefererwahl!

Aber je komplexer das Zulieferteil, eventuell sogar eine Eigentwicklung des Zulieferers, desto problematischer wird es, mehrere Zulieferer zu haben.
Und Triebwerke dürften die Spitze der Komplexität eines "Zuliefererteils" darstellen.

Single Sourcing ist bei nicht-Massenteilen im Einkauf eher die Regel, nicht die Ausnahme, nicht nur im Flugzeugbau.

Naja, das hier ist ja eigentlich kein "Single Sourcing", weil Airbus nichts kauft.
Airbus hat die Kunden in die Situation gebracht, dass die mit dem Glider nur dann was anfangen können, wenn RR so gnädig ist und die Triebwerke liefert.

Vom kommerziellen Standpunkt ist "single sourcing" vielleicht nicht ganz richtig, da es sich nicht um ein klassisches Einkaufsteil handelt. Vom Endprodukt her und von den Abhängigkeiten, die sich daraus ergeben gesehen ist es ein Zulieferteil, für das es bei diesem Modell nur einen Lieferanten gibt.

Ja, das kann man natürlich so machen und gefällt sicher den Controlern, weil Airbus kein Geld in die Hand nehmen muss. Klug wäre es aber gewesen, sich entweder selbst Lieferpositionen zu sichern oder Lieferverpflichtungen für RR vertraglich zu fixieren. Sonst hängt man halt später am Fliegenfänger.
Aber wer braucht schon Juristen für gute Verträge...

Wenn RR jahrelang Miese mit dem Triebwerksbau machte, läuft ja auch was falsch. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hatten wir doch noch vor ein paar Jahren die Situation, dass mehrere große Triebwerkshersteller dank "guter Verträge" der Flugzeughersteller trotz Vollauslastung vor der Pleite standen, weil hohe Rabatte in dem Markt üblich waren und nur mit Wartung etwas Geld verdient werden konnte.

Was nützt der beste Vertrag, wenn der Lieferant insolvent wird?
Von daher waren Preissteigerungen bzw sinkende Rabatte bei Triebwerken doch schon langfristig absehbar?

Ich hab immer den Eindruck, jede Industrie muss erst mal selbst in die Lopez-Falle laufen, um rauszubekommen, dass man mit kaputtgesparten und geknebelten Zulieferern auch im besten Fall nur noch Mist produziert - und im schlechteren Fall dann auch mal gar nichts mehr.

Dieser Beitrag wurde am 30.08.2023 07:31 Uhr bearbeitet.