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Beitrag vom 28.12.2009 - 16:16 Uhr
UserSR-111
Schüler
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Ab 23. Januar will Ryanair keine inneritalienischen Flüge mehr anbieten. Der irische Billigflieger gab zur Begründung an, er wolle sich nicht von der italienischen Luftfahrtbehörde vorschreiben lassen, mit welchen Dokumenten die Passagiere einchecken dürften. Doch die wahren Gründe dürften woanders liegen.

Vordergründig scheint es ein Streit zwischen der Billigfluggesellschaft Ryanair und Italiens Luftfahrtbehörde ENAC zu sein - aber vermutlich dürften wirtschaftliche Gründe der wahre Auslöser für die Entscheidung sein: Ryanair-Chef Michael O'Leary hat angekündigt, ab dem 23. Januar alle inneritalienischen Flüge vorübergehend einzustellen. Davon betroffen sind zehn Flughäfen, unter anderem Rom-Ciampino, Pisa und Bergamo, aber auch klassische Urlauberziele wie Alghero und Pescara.
Streit um Führerscheine und Reisepässe

Ryanair ist der Auffassung, dass die Luftfahrtbehörde der Fluglinie nicht vorschreiben könne, bestimmte Ausweisdokumente ihrer Passagiere anzuerkennen. Die Billigfluglinie zwingt ihre Gäste durch hohe Strafgebühren, im Internet einzuchecken und sich durch Personalausweis oder Reisepass zu identifizieren. Auf Inlandsflügen können sich Passagiere in Italien nach Anweisung der Luftfahrtbehörde aber auch mit Führerscheinen und anderen Dokumenten ausweisen - das lehnt der Billigflieger ab.

Ryanair argumentiert mit Sicherheitsvorkehrungen und will die Luftfahrtbehörde durch die Einstellung der inneritalienischen Verbindungen unter Druck setzen. Wahrscheinlich dürfte der Airline-Chef den Streit aber eher dazu nutzen, im Winter unprofitable Strecken aufzugeben. Denn das gewinnbringende Auslandsgeschäft behält Ryanair bei.

Rigide Unternehmenspolitik
Die Fluglinie ist für ihre ziemlich rigide Unternehmenspolitik bekannt. So zog die Linie vor einigen Jahren ihre Flugzeuge vom Straßburger Flughafen ab, als dort ein Gericht Zuschüsse untersagte. In Basel wurden Anfang Dezember kurzerhand sechs Verbindungen gestrichen, als sich der Flughafen weigerte, die Gebühren zu senken. Vor kurzem strich Ryanair im Streit um Lieferbedingungen außerdem einen Milliardenauftrag für den Flugzeughersteller Boeing.

Quelle:  http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ryanair124.html