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Beitrag vom 26.05.2024 - 08:28 Uhr
Userfliegerschmunz
User (642 Beiträge)
Na da hat wohl tatsächlich jemand die Fürsorgepflicht der Gesellschaft und des Kapitäns für die Passagiere wiederentdeckt, und das Servicegedöns in der Hierarchie dahingestellt, wo es hingehört - ganz ans Ende. Einen knurrenden Magen kann man nämlich leichter ertragen als gebrochene Knochen.
Man sollte die Piloten stattdessen besser in Meteorologie schulen und wieder mit der an Temperaturverlauf und Windentwicklung erkennbaren Annäherung an Zonen mit CAT vertraut machen. Man kann CAT zwar nicht sehen, aber kommen sehen. Und um noch eine Schimäre zu benennen, das geht nicht mit computer based training, sondern ganz old school mit Tafel und Kreide im Frontalunterricht durch einen Meteorologen und /oder erfahrenen Piloten. Und wenn die tolle KI alles kann - das wäre mal etwas sinnvolles, ein Tool, das genau mit den Beobachtungen von Wind und SAT vor CAT warnt.
Der dümmste Spruch aller Zeiten in diesem Kontext war übrigens "Service is our success!", wobei sich der success ja auch nie eingestellt hat.

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2024 08:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.05.2024 - 08:55 Uhr
UserNiedersachsenHans
User (208 Beiträge)
Sie haben nicht so ganz unrecht, aber in diesem Falle waren nicht CAT die Ursache, sondern hier flog man durch die ItC, die innertropische Konvergenz Zone. Die liegt in dieser Jahreszeit 10-15 grad nördlich des Äquators und erstreckt sich rund um den Globus. In diesem Bereich gibt es sehr oft eine Anreihung von riesigen CB‘s, die man umfliegen muss, was oft sehr schwer möglich ist. Da sucht man sich auf dem Wetterradar eine Lücke, wo es grad nicht rot oder gelb ist.
Nur verändert sich die Situation sehr schnell, und dann gibt’s auch mal Turbulenzen, die ja auf dem WX Radar nicht angezeigt werden.
Allerdings muss man den SN Crews schon den Vorwurf machen, dass gerade sie das wissen sollten. Bervor man in so ein Gebiet einfliegt, müssen eigentlich immer die Anschnallzeichen angeschaltet werden und auch der Service eingestellt werden.
Warum das nicht oder zu spät geschah, wird sich bei der Untersuchung des Unfalles zeigen.
Beitrag vom 26.05.2024 - 09:33 Uhr
Userfliegerschmunz
User (642 Beiträge)
@NiedersachsenHans:
das ist nicht von der Hand zu weisen, was Sie da ausführen, ich dachte nur, ich hätte irgendwo etwas von CAT zu dem Fall gelesen. Die SIG WX Karte von eben zeigt tatsächlich ein Band von Zonen mit EMB CB leicht nördlich des Äquators über dem Golf von Bengalen und ich Richtung Miyanmar und Thailand.
Umso schlimmer, dass die Crew, zumal die ITC nicht wie auf dem Südatlantik üblich senkrecht, sondern im spitzen Winkel durchflogen wird, überhaupt irgendeinen Service zugelassen hat. Bei Annäherung an die ITC ist "der Dampfer wetterfest zu machen", da gibt es keinen Service, aber wenn man "dedicated to passenger service" und Sicherheit zweitrangig ist, dann passiert eben so etwas. Dieser ganze 5 Sterne Schwachsinn...
Ich kenne die Flächenbelastung nicht, die der Flieger an der Ecke hatte, aber kann auch gut sein, dass tiefer fliegen zur Erhöhung des buffet-margin auch angezeigt gewesen wäre, aber das ist reine Spekulation.
Fliegen ist eben immer zuerst angewandte Physik, und die kümmert sich einen Dreck um Service und "Kundenwünsche". Und wenn man die Physik ignoriert, dann rächt sie sich. Safety first - Service last ! Und was zur Sicherheit erforderlich ist, bestimmen nicht die Produktmanager, oder wie auch immer diese Leute sich nennen. Sie haben in der Industrie zu viel zu sagen, und das kostet eben dann und wann Menschenleben.