Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Tiger Airways in Australien mit Flug...

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 02.07.2011 - 10:00 Uhr
Userflo2323
User (262 Beiträge)
Aiaiai, was für ein PR-Desaster für die Tiger Airways Muttergesellschaft Singapore Airlines.

Allerdings muss man fairheitshalber auch wirklich sagen, dass die Tiger Airways-Piloten ihre Airbus immer ganz schön auf den Boden klatschen bei der Landung. Die Wenigsten sind eben darauf geschult, wirklich mit Airbus zu fliegen. Andererseits muss ein guter Airbus auch eine ruppige Behandlung aushalten können und bisher ist ja auch noch nix passiert.
Beitrag vom 02.07.2011 - 10:26 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Wie werden die Piloten bei Tiger Airways denn ausgebildet?
Beitrag vom 02.07.2011 - 10:33 Uhr
Userflo2323
User (262 Beiträge)
TIger Airways hatte immer große Probleme, genug Personal für das schnelle Wachstum zu finden. Hinzu kommt, dass nur geringe Löhne bezahlt werden.

2010 führte das dazu, dass eine ganze Reihe an Piloten Tiger Airways auf einen Schlag verlassen hat, weshalb über einen Zeitraum von 1-2 Monaten fast jeder zweite Flug ausfiel. Wenn mangebucht hatte, war es Glückssache, ob das Flugzeug wirklich abhebt. Dann versucht man, die Lücken schnell zu schließen.

Hier wurden vor allem australische ex-Militärpiloten und Piloten aus anderen Bereichen als der zivilen Passagierluftfahrt eingestellt. Die können ja durchaus Flugerfahrung haben, nur haben sie zum Großteil eben noch nie einen Airbus geflogen. Daher rührt die ganze Problematik.

Ich bin selber oft mit Tiger Airways geflogen, da ich eine Weile in Singapore gelebt habe und da konnte man die Geschichten immer live mitverfolgen....
Beitrag vom 03.07.2011 - 10:32 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Nunja die Problematik der Personalfluktuation und der damit einhergehenden, schwankenden Standardisierung der Crews trifft viele lowcost-AIrlines dieser Tage, auch damit lernt man notgedrungen umzugehen. Es ist nichts ungewöhnliches auch Quereinsteiger in einen Airbus zu setzen, und soviel darf ich sagen: es ist absolut möglich auch einem Jetty der Luftwaffe, einem executive Charter-Piloten, einem Buschflieger oder auch Bannerschleppflieger das Airbusfliegen beizubringen.

Das Fliegen alleine ist nicht das Problem (das ist abseits der Einarbeitung in die Systemkenntnisse, was beim Airbus mehr als woanders ein Schlüssel ist, relativ schnell vermittelt), da ist der Airbus sogar ein sehr pflegeleichtes Gerät (zum Teil sogar zu pflegeleicht für denjenigen, der noch sehr auf manuelles Fliegen eingestellt ist). Komplexität hin oder her, es ist keine Hexerei - es dreht sich da oft einfach "nur" um die Denkweise, wie die Maschine gestrickt und zu bedienen ist. Begreift man es, hat man augenblicklich gewonnen.

Die Standardisierung tatsächlich konsequent umzusetzen muss von der jeweiligen Crew Trainingsabteilung gemeistert werden, es liegt meist weniger am fliegenden Personal,. Die Frage ist dann, ob man eine stringente Kultur aus operationellen Standards pflegt und erhält, oder halt nicht. Das wiederrum kann SEHR viel ausmachen für die daily operation und deren Qualität, die Du ja moniert hattest.
Beitrag vom 03.07.2011 - 14:17 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
Bin mit den Verhältnissen bei Tiger Airways nicht vertraut, wenn aber die CASA die Tochter einer der renommiertesten und sichersten Airline der Welt (Singapur AL) aus "Sicherheitsgründen" temporär von INNER-australischen Strecken vebannt, dann riecht das irgendwie nach Double-Standards. Verständlich, dass man dort von ausländischen Inlandairlines nicht gerade begeistert ist, der Schuß vor den Bug dürfte aber nicht nur faktische Gründe haben, zumal bei Tiger ja auch zahlreiche australische Piloten fliegen.
Beitrag vom 03.07.2011 - 14:50 Uhr
Usersunjet
User (199 Beiträge)
Nur mal so nebenbei, das grounding durch die CASA betrifft nur Tiger Airways Australia, nicht Tiger Singapore.
Beitrag vom 03.07.2011 - 15:32 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
das grounding durch die CASA betrifft nur Tiger Airways Australia, nicht Tiger Singapore.
Eben, genau das sollte zu denken geben.
Beitrag vom 03.07.2011 - 17:17 Uhr
Usersunjet
User (199 Beiträge)
Sie wurden Ende April schon von der CASA verwarnt und im Juni gab es auch schon wieder zwei MSA accidents. Der letzte am 30JUN11, kurz vor dem grounding. ( laut forbes.com ist das auch der Auslöser gewesen )

Es bleibt natürlich die Frage offen, in wie weit der Einfluß der CASA reicht, um auch die Mutter aus Singapur zu grounden, um dann Rückschlüsse auf eventuell unterschiedliche Standards zu schliessen.