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Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 09.02.2017 - 22:11 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Für AirBerlin kann Trump der Todesstoß sein. AB versucht die Kapazitäten auf Nordamerika-Strecken massiv auszubauen und auf dem Markt zu gesunden. Wenn die Nachfrage nun nicht nur nicht weiter wächst sondern sogar stark schrumpft, dann wird diese Strategie völlig in die Hose gehen. Nicht nur werden die neuen Kapazitäten nicht gebraucht, die AB anbietet. Auch bisherige US-Strecken werden schlechter laufen.

Das Ganze ist auch nicht nur eine Folge des "Muslim-Bans" sondern es gibt wesentlich mehr, was potentielle Reisende von US-Reisen abhält (Überlegungen bei der Einreise Passwörter und Social-Media-Profile abzufragen, permanent negative Nachrichten aus dem Land, ..)

Die US-Airlines, die noch frohlocken, dass sie unter Trump endlich den lange ersehnten Protektionismus bekommen, die werden sich auch noch wundern. Die Tourismus-Nachfrage für Trumps Amerika dürfte weiter zurück gehen. Wenn Trump weiter Handelsabkommen aufkündigt (wie schon TPP) und alle möglichen Länder mit Strafsteuern und Strafzöllen belegen will, dann wird es sehr viel weniger Außenhandel für die USA geben - zumal andere Länder das mit vergleichbaren Maßnahmen vergelten werden. Weniger Handel bedeutet zwingend weniger geschäftliche Flüge von und in die USA. Gerade die Nachfrage für Business und First wird leiden. All das wird die US-Airlines mehr kosten, als sie durch eine Sanktionierung der ME3 gewinnen können.

Sollte Trump die ME3 wirklich massiv sanktionieren, dann werden diese ein paar Boeing-Orders platzen lassen. Boeing ist der größte Exporteur der USA. Die arabischer Airlines plus Iran stellen mehr als die Hälfte aller Wide-Body-Orders bei Boeing.
Beitrag vom 09.02.2017 - 22:31 Uhr
Useraugustinus
User (28 Beiträge)
Ach, der Tourismus geht zurück wenn man Einreisebeschränkungen erteilt. Hätte uns das mal jemand vorher gesagt.

Die Einreise geht also zurück um die Leute, die nicht mehr dürfen, und die Leute, die nicht mehr wollen.

Aber für die 777-X wäre das schon ein Schlag, wenn die Airlines darauf reagieren:

Die -8 wurde ausschließlich von Ethihad, Emirates und Qatar bestellt. Bei der -9 entfallen immerhin 202 von 293 auf die drei.
Allerdings sind das firm orders, ohne Strafen kommen die da nicht raus.

Beitrag vom 09.02.2017 - 23:13 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@augustinus schrieb,
Allerdings sind das firm orders, ohne Strafen kommen die da nicht raus.
Das kannst du doch gar nicht wissen, da du keinerlei Einsicht in die Verträge zwischen Boeing und den ME3 hast.
Beitrag vom 10.02.2017 - 07:58 Uhr
Userkarstenbellin
User (42 Beiträge)


Sollte Trump die ME3 wirklich massiv sanktionieren, dann werden diese ein paar Boeing-Orders platzen lassen. Boeing ist der größte Exporteur der USA. Die arabischer Airlines plus Iran stellen mehr als die Hälfte aller Wide-Body-Orders bei Boeing.

Endlich mal eine positive Meldung aus Washington.
Endlich Hoffnung auf fairen Wettbewerb. Boeing kann sich jetzt sicher vermehrt auf Aufträge aus USA und anderen betroffenen Regionen einstellen.
AB ist Herrn Trump ja wohl sowas von egal, ist eh in arabischer Hand.
Beitrag vom 10.02.2017 - 09:09 Uhr
Userfbwlaie
User (4894 Beiträge)
Was kann man von Trump schon erwarten?
Er lässt Bürger seines Landes - das sind doch wohl Innhaber eines amerikanioschen Passes - mal so für 90 Tage nicht einreisen.
Iranische Flüchtlinge haben immer noch die iranische Staatsbürgewrschaft. So einfach wird man sein Sataatsbürgerschaft nicht los! Das weiss auch Trump!

Trump ist zuviel egal...


Beitrag vom 10.02.2017 - 12:21 Uhr
Useraugustinus
User (28 Beiträge)
Das kannst du doch gar nicht wissen, da du keinerlei Einsicht in die Verträge zwischen Boeing und den ME3 hast.

Nein, wissen kann ich es nicht. Die Verträge liegen mir nicht vor. Aber ich kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten.

Die Strafen werden wohl an den Programmfortschritt bzw. den Fertigungsfortschritt der individuellen Flugzeuge gekoppelt sein.
Beitrag vom 10.02.2017 - 16:03 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Nein, wissen kann ich es nicht. Die Verträge liegen mir nicht vor. Aber ich kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten.

Ich weiß es genau so wenig, würde aber mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten, dass Emirates und Co versuchen, solche Klauseln unterzubringen. Warum? Weil es da gar nicht nur um "Vergeltung" geht, sondern weil das existenzielle Risiken für Emirates und Co sind. Zu solchen Klauseln gehören natürlich immer 2 Parteien und letztlich haben solche Klauseln ein Preisschild.

Mal überschlägig: Emirates fliegt 11 Ziele in den USA an (Qatar sogar 15), teilweise mehrfach täglich. Das sind Streckenlängen von 11.000 bis 13.500 km. 1 Flugzeug reicht da nicht ansatzweise für einen Hin-und Rückflug innerhalb 24 Stunden. Gehen wir mal davon aus, das Emirates aktuell 25-30 Flugzeuge nur für die USA-Routen braucht.

Sollte Trump in seinem Wahnsinn die komplett blocken, sind die 25-30 Flugzeuge über. Aber das ist nicht alles. Die Mehrheit der US-Passagiere will nicht nach Dubai sondern steigt da nur um und fliegt weiter nach Indien, Ostafrika, ... Bei den Weiterflügen nach Osten und Süden fällt also auch noch mal ein Bedarf entsprechend 20-25 Flugzeugen weg. In der Summe 45-55 Flugzeuge.

Was bei den ganzen Unterstellungen hinsichtlich Subventionen gern übersehen wird: Die angeblich hoch subventionierte Emirates ist hoch verschuldet. Inklusive Leasingverpflichtungen ist Emirates mit 216% des Eigenkapitals verschuldet. Es gibt Analysten, die das langsam kritisch finden. Und das hinter Emirates stehende Emirat Dubai ist ebenfalls hoch verschuldet. Man hat ja gerade eine neue Gebühr am Flughafen DXB eingeführt, weil man den Bau von DWC sonst nicht finanziert bekommt. Lange Rede kurzer Sinn: Wenn Emirates in den USA massiv sanktioniert wird, dann haben die 45-55 Flugzeuge zu viel und können das schlicht nicht finanzieren, ihre Bestellungen abzunehmen.

Dieser Beitrag wurde am 10.02.2017 18:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.02.2017 - 20:49 Uhr
Userfbwlaie
User (4894 Beiträge)
Guido31,
Deine Rechnung gilt nicht nur für die ME3.
Viele andere 777- oder 787-Kunden werden sich fragen, ob sie nicht auch sanktioniert werden können. Boeing wird das sicherlich in die Diskussion einbringen.
Beitrag vom 11.02.2017 - 14:14 Uhr
UserLazi
IT Manager
User (85 Beiträge)
Ich hoffe ja irgendwie, dass es die Regierungen dieser Welt schaffen die USA links liegen zu lassen und damit den orangenen Demagogen im Weissen Haus schneller los werden als der USA buchstabieren kann.