Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / US-Justiz ermittelt gegen Boeing

Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 10.03.2024 - 12:53 Uhr
UserPropeller45
User (344 Beiträge)
Einen tiefen Einblick in das Boeing-Dilemma vermittelt ein aktueller Spiegel+ Artikel (Bezahlschranke). "Wie man einen Flugzeugriesen ruiniert" enthält erschütternde Insider-Infos für deren Aufzählung hier kein Platz ist. Wer Zugriff auf den Artikel hat, sollte ihn lesen.
Beitrag vom 10.03.2024 - 16:24 Uhr
Userphantatill
User (27 Beiträge)
Einen tiefen Einblick in das Boeing-Dilemma vermittelt ein aktueller Spiegel+ Artikel (Bezahlschranke). "Wie man einen Flugzeugriesen ruiniert" enthält erschütternde Insider-Infos für deren Aufzählung hier kein Platz ist. Wer Zugriff auf den Artikel hat, sollte ihn lesen.

Vielen Dank für den Hinweis. Nach der Lektüre bestätigt sich der Verdacht, dass insbesondere Herr Calhoun die personifizierte Wurzel der aktuellen und jüngeren Probleme ist:

Der Konzern hat über 50 Mrd. Dollar Schulden und dieser Kerl lässt sich wöchentlich auf Firmenkosten mit dem Privatjet nachhause fliegen.
Dafür lässt er die strategische Produktentwicklung schließen, während Airbus ganz konkret einen A320-Nachfolger bis 2035 entwickelt.
Statt in höchst demütiger Weise proaktiv mit den Behörden zu kooperieren, lässt er bis heute (!) die NTSB auf konkrete Dokumente warten.

Ich kriege es einfach nicht in meinen Kopf, wie dieser Typ eigentlich noch frei draußen rumlaufen kann!
Beitrag vom 10.03.2024 - 17:00 Uhr
Userfbwlaie
User (4892 Beiträge)
Wenn man Aufsichtsratschef und CEO ist, kann man sich so etwas leisten.
Sein Voränger mußte zunächts seinen Aufsichtsratposten abgeben, vor er dann auch seinen CEO-Posten verlor.
Solang die Aktionäre nicht laut schreien, muss nichts passieren.
Beitrag vom 10.03.2024 - 18:09 Uhr
UserJumpfly
User (438 Beiträge)
Vielleicht hätte die erste MAX sind in den USA mit US Bürgern in den Boden bohren müssen. Monatelanges Schuld zuschieben auf Piloten und Wartung bei Lionair wären nicht passiert und die Ausnahmeregelungen für die MAX hätte es nie gegeben. Die MAX wäre entweder nie mehr in die Luft gekommen oder wäre grundlegend verändert worden und nicht nur die Mindestanforderungen und keinen Schritt zu viel. Die CEOs von Boeing wären in Haft und Boeing könnte mit einem Neuanfang versuchen wieder Boden gut zu machen. So bleibt Boeing ein Schrecken ohne Ende und die Probleme ziehen sich ber Jahrzehnte ohne dass man ein Licht am Ende des Tunnels erkennen könnte in den Boeing wieder zu Airbus aufschließen könnte. Vor 5 Jahren war der Aktienkurs von Boeing 3x höher als der von Airbus. Hätte damals jemand behauptet, dass der Aktienkurs von Airbus 2024 den von Beoing überholen könnte hätte ich das nicht für möglich gehalten.
Beitrag vom 10.03.2024 - 21:18 Uhr
Userphantatill
User (27 Beiträge)
Wenn man Aufsichtsratschef und CEO ist, kann man sich so etwas leisten.
Sein Voränger mußte zunächts seinen Aufsichtsratposten abgeben, vor er dann auch seinen CEO-Posten verlor.
Solang die Aktionäre nicht laut schreien, muss nichts passieren.

Stimmt, da war ja was: das amerikanische Recht (was sich irgendwelche Clowns ausgedacht haben müssen), was sowas zulässt. Aber wo verurteilte Straftäter augenscheinlich Präsidenten werden können, muss einen das ja nicht wundern.
Beitrag vom 11.03.2024 - 06:44 Uhr
Userppler
User (22 Beiträge)
Der Spiegel Artikel wurde ja bereits erwähnt, ebenfalls sehr empfehlenswert ist die letzte Folge von John Oliver "Last Week Tonight" zu Boeing.  https://youtu.be/Q8oCilY4szc?si=kQ1mR6fuc-AdPZbd

Wie immer gut recherchiert und amüsant rübergebracht.
Beitrag vom 11.03.2024 - 07:18 Uhr
UserEricM
User (5500 Beiträge)
Wenn man Aufsichtsratschef und CEO ist, kann man sich so etwas leisten.
Sein Voränger mußte zunächts seinen Aufsichtsratposten abgeben, vor er dann auch seinen CEO-Posten verlor.
Solang die Aktionäre nicht laut schreien, muss nichts passieren.

Stimmt, da war ja was: das amerikanische Recht (was sich irgendwelche Clowns ausgedacht haben müssen), was sowas zulässt.

Clowns waren das definitiv nicht.
Das amerikanische Wirtschaftsrecht war schon immer bewusst so gestaltet, dass es sehr hohe Hürden enthält, bevor das Strafrecht ggü EInzelpersonen greift.
Man wollte ja erfolgreiche Firmen haben, die sich global durchsetzen.
Da darf man jetzt nicht ganz so zimperlich sein.

Generell muss eine Entscheidung bewusst und mit Vorsatz zu konkreten Personenschäden führen, bevor ein Entscheider dafür belangt werden kann.

Bewusst und fahrlässig reicht dafür nicht. Bewusst und potentiell auch nicht.

D.h. auch die Entscheidung, Geld zu sparen und dafür eine potentiell höhere Gefährdung von Passagieren in Kauf zu nehmen ist in diesem Sinne straffrei, da kein direkter Vorsatz bestand, mit MCAS Menschen zu töten.

Gefährdungen von Personen, die zu Verletzungen oder Tod durch Firmen oder deren Produkte führen, werden im amerikanischen Recht generell durch finanziellen "Schadensersatz" durch die verursachende Firma geregelt.

Dieser Beitrag wurde am 11.03.2024 08:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.03.2024 - 08:06 Uhr
UserEricM
User (5500 Beiträge)
Der Spiegel Artikel wurde ja bereits erwähnt, ebenfalls sehr empfehlenswert ist die letzte Folge von John Oliver "Last Week Tonight" zu Boeing.  https://youtu.be/Q8oCilY4szc?si=kQ1mR6fuc-AdPZbd

Wie immer gut recherchiert und amüsant rübergebracht.

Danke für den Link.
Interessant fand ich die gegen Ende dargestellte Möglichkeit, bestimmte Modelle wie die MAX bei einer Buchung auszuschließen.
Mal gespannt wer das hier in DE anbieten wird.
Also DAS wäre mir Geld wert.


Dieser Beitrag wurde am 11.03.2024 08:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.03.2024 - 22:55 Uhr
Usermuckster
User (402 Beiträge)
Der Boeing-Whistleblower John Barnett hat sich nach offiziellen Angaben am Samstag erschossen.

Last week, he gave a formal deposition in which he was questioned by Boeing's lawyers, before being cross-examined by his own counsel.
He had been due to undergo further questioning on Saturday. When he did not appear, enquiries were made at his hotel.
He was subsequently found dead in his truck in the hotel car park.

 https://www.bbc.com/news/business-68534703
Beitrag vom 12.03.2024 - 08:41 Uhr
Usertip
User (513 Beiträge)
Boeing fällt bei Sicherheitstets durch:

 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/boeing-max-sicherheit-produktionsprobleme-alaska-delta-test-100.html
Beitrag vom 12.03.2024 - 11:01 Uhr
Usercontrail55
User (4637 Beiträge)
Der Spiegel Artikel wurde ja bereits erwähnt, ebenfalls sehr empfehlenswert ist die letzte Folge von John Oliver "Last Week Tonight" zu Boeing.  https://youtu.be/Q8oCilY4szc?si=kQ1mR6fuc-AdPZbd

Wie immer gut recherchiert und amüsant rübergebracht.

Danke für den Link.
Interessant fand ich die gegen Ende dargestellte Möglichkeit, bestimmte Modelle wie die MAX bei einer Buchung auszuschließen.
Das ist nicht die Buchung, das ist ein Filter der Suchfunktion bei Kajak.de. Das wird nicht kommen, welche Airline sollte das machen? Die AGBs bzgl. operationelle Flexibilität müssten umgeschrieben werden und es wäre ein Eingeständnis, ein vermeintlich unsicheres Flugzeug in der Flotte zu haben.
Mal gespannt wer das hier in DE anbieten wird.
Also DAS wäre mir Geld wert.
Einfach bei einer Airline ohne MAX buchen und wenn es Ihnen das Geld Wert ist, einfach nicht einsteigen, wenn es dann doch eine MAX sein sollte. ;-)
Beitrag vom 12.03.2024 - 12:25 Uhr
UserEricM
User (5500 Beiträge)
Interessant fand ich die gegen Ende dargestellte Möglichkeit, bestimmte Modelle wie die MAX bei einer Buchung auszuschließen.
Das ist nicht die Buchung, das ist ein Filter der Suchfunktion bei Kajak.de. Das wird nicht kommen, welche Airline sollte das machen? Die AGBs bzgl. operationelle Flexibilität müssten umgeschrieben werden und es wäre ein Eingeständnis, ein vermeintlich unsicheres Flugzeug in der Flotte zu haben.

Wenn Sie "vermeintlich" aus diesem Satz streichen, bin ich bei Ihnen.

Einfach bei einer Airline ohne MAX buchen

Hab ich bisher völlig ohne Probleme durchgehalten.

und wenn es Ihnen das Geld Wert ist, einfach nicht einsteigen, wenn es dann doch eine MAX sein sollte. ;-)

Bin mir nicht sicher, ob ein Zwinkersmiley hier angebracht ist.
Auch die LH hat mich schon mit WetLease Partner oder Charterbetreiber mit verlottertem Gerät (zB seinerzeit XL Airways) fliegen lassen, die ich nie selbst gebucht hätte.
Wenn bei LH in Zukunft sogar die Gefahr einer MAX Beförderung im Raum steht, bin ich da raus.
Nicht dass die LH meine paar Flüge pro Jahrzehnt merken würde, aber vielleicht geht das ja noch Anderen so.

Dieser Beitrag wurde am 12.03.2024 12:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.03.2024 - 17:59 Uhr
Userphantatill
User (27 Beiträge)
Wenn man Aufsichtsratschef und CEO ist, kann man sich so etwas leisten.
Sein Voränger mußte zunächts seinen Aufsichtsratposten abgeben, vor er dann auch seinen CEO-Posten verlor.
Solang die Aktionäre nicht laut schreien, muss nichts passieren.

Stimmt, da war ja was: das amerikanische Recht (was sich irgendwelche Clowns ausgedacht haben müssen), was sowas zulässt.

Clowns waren das definitiv nicht.
Das amerikanische Wirtschaftsrecht war schon immer bewusst so gestaltet, dass es sehr hohe Hürden enthält, bevor das Strafrecht ggü EInzelpersonen greift.
Man wollte ja erfolgreiche Firmen haben, die sich global durchsetzen.
Da darf man jetzt nicht ganz so zimperlich sein.

Generell muss eine Entscheidung bewusst und mit Vorsatz zu konkreten Personenschäden führen, bevor ein Entscheider dafür belangt werden kann.

Bewusst und fahrlässig reicht dafür nicht. Bewusst und potentiell auch nicht.

D.h. auch die Entscheidung, Geld zu sparen und dafür eine potentiell höhere Gefährdung von Passagieren in Kauf zu nehmen ist in diesem Sinne straffrei, da kein direkter Vorsatz bestand, mit MCAS Menschen zu töten.

Gefährdungen von Personen, die zu Verletzungen oder Tod durch Firmen oder deren Produkte führen, werden im amerikanischen Recht generell durch finanziellen "Schadensersatz" durch die verursachende Firma geregelt.

Zugegebenermaßen bezog sich das Wording "Clowns" ein wenig auf die Whistleblower-Zitate zum Thema MCAS- und bezog sich weniger auf rein strafrechtliche Themen, sondern mehr auf Compliance-Themen.

So ist es doch in D (oder EU-weit) nicht möglich, dass Vorstandsvorsitzende (Ausführendes Management) in Personalunion auch Aufsichtsratsvorsitzende (Kontrollorgan) sein können.
Nur in Ausnahmen (Vertretung) und zeitlich höchstens auf 1 Jahr begrenzt, geht sowas in Deutschland.

Somit wird Schaden vom Unternehmen, z.B. durch Machtmissbrauch zur persönlichen Bereicherung, effektiv abgewendet.
Beitrag vom 12.03.2024 - 19:08 Uhr
UserPropeller45
User (344 Beiträge)
Zum plötzlichen Tod von John Barnett:

 https://www.spiegel.de/wirtschaft/boeing-whistleblower-ist-tot-a-53ad2443-e984-4ccb-9b17-5faa62aaff73