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Beitrag 1 - 14 von 14
Beitrag vom 10.04.2018 - 10:20 Uhr
UserMatze1904
User (48 Beiträge)
Angeblich gibt es Vollbeschäftigung im Rhein-Main-Gebiet.
Wieso bewerben sich die Leute nicht auf besser bezahlte Jobs ?
Die Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten an Schulen und Universitäten sind gegeben.
Klar ist es schwer mit 2k brutto in Frankfurt zu leben, aber
bedarf es nicht auch etwas Eigenverantwortung ? Dritte für die eigene Komfortzone in Geiselhaft nehmen ist wenig sozial.

Beitrag vom 10.04.2018 - 10:46 Uhr
Usersf260
User (829 Beiträge)
Immer dieses Argument: Wieso bewerben sich die Leute nicht auf besser bezahlte Jobs.... Ich kanns echt nicht mehr hören. Sie sind wohl auch so jemand, der mit sich alles machen lässt seitens seines Arbeitgebers. Nicht jeder der an der Sicherheitskontrolle arbeitet, ist dazu in der Lage an eine Universität zu gehen.
Die Kolleginnen und Kollegen kämpfen für eine STop des Lohndumpings am Frankfurter Flughafen und das ist auch gut so. ALs Geiselhaft für die eigene Komfortzone würde ich das nicht gerade bezeichnen. Aber so ist das halt hier im Forum, sobald nur einer streikt, sei es Piloten, FLugbegleiter oder das Bodenpersonal kommen wieder diejenigen hier angekrochen, die beruflich vermutlich im trockenen sitzen und meinen anderen den mahnenden Finger zeigen zu müssen. Und schon wird wieder argumentiert: Geht doch, wenn es euch nicht passt.
Beitrag vom 10.04.2018 - 10:47 Uhr
UserEin_Fliegereiint..
User (800 Beiträge)
Es ist jedem sein gutes Recht für seine Bedürfnisse einzustehen. Und das ist auch gut so.

Das Totschlagargument "Dritte für die eigene Komfortzone in Geiselhaft nehmen ist wenig sozial." gilt ohnehin immer nur dann, wenn es einen selbst nicht betrifft. Wenn man selber in der Situation ist, denkt man dann ganz schnell anders und fordert Verständnis von anderen. Gesunder Crowd-Egoismus der heutigen Neuzeit.

@sf260: Genau so ist es.

Wobei ich für diese Mitarbeiter mein vollstes Verständnis habe und gut finde, dass sie dafür einstehen, obwohl ich derzeit sehr trocken sitze und ich mir keinerlei Gedanken über meine finanzielle Situation machen muss.

Dieser Beitrag wurde am 10.04.2018 10:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.04.2018 - 10:56 Uhr
UserMatze1904
User (48 Beiträge)
@ sf260, Ein_Flieger..
Vielen Dank für eure sachliche, freundliche und kompetente Darstellung eurer Meinung,
was man in Foren immer seltener findet.
Beitrag vom 10.04.2018 - 14:03 Uhr
UserLHTKSQFlyer
User (21 Beiträge)
man muss auch mal ueber die Streikhaeufigkeit reden, was mich sehr aergert, ist, dass es im komplexen Flugbetrieb doch 30 Grueppchen gibt, die jede fuer sich den Verkehr lahmlegen, so gibt es diese Situation doch (fast) jaehrlich, dann ist es angemessen, von Geiselhaft zu reden
ausserdem Standort Deutschland: ich kenne genug Interkontinentalflieger die prinzipiell FRA und MUC als Umsteigeflughaefen vermeiden wegen des Streikrisikos, der Schaden, der hier angerichtet wird, ist groesser als "einige Leute muessen dann halt mal Zug fahren"
Beitrag vom 10.04.2018 - 14:09 Uhr
Usersf260
User (829 Beiträge)
Ja und genau das Gleiche gibt es im ÖPNV auch. Und da wird noch wesentlich öfter gestreikt.
Und deshalb soll man als Arbeitnehmer alles hinnehmen was einem Fraport, Lufthansa und Konsorten so hinwerfen? Ganz sicher nicht!
Von sich aus bewegen sich die Konzerne ja leider nicht, also bleint ja am Ende nur der Streik als letztes Mittel. Dass andere dann halt in Mitleidenschaft gezogen werden iost nunmal leider so. Weder eine VC, noch eine UFO oder wie sie sonst heissen streiken gerne.
Beitrag vom 10.04.2018 - 15:01 Uhr
UserJanO
User (46 Beiträge)
Mal Grundsätzlich: Der (Warn-)Streik ist ein legitimes Mittel der Arbeitnehmer. Das dieses genutzt wird ist ihr gutes Recht. Was allerdings aus Sicht der vom Streik betroffenen schwierig zu Verstehen ist: Die Tarifverhandlungen laufen noch, man will also nur mal Flagge zeigen. Wie gesagt, legal, aber nicht unbedingt verständlich.
Beitrag vom 10.04.2018 - 15:20 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1646 Beiträge)
Mal Grundsätzlich: Der (Warn-)Streik ist ein legitimes Mittel der Arbeitnehmer. Das dieses genutzt wird ist ihr gutes Recht. Was allerdings aus Sicht der vom Streik betroffenen schwierig zu Verstehen ist: Die Tarifverhandlungen laufen noch, man will also nur mal Flagge zeigen. Wie gesagt, legal, aber nicht unbedingt verständlich.

Genau das ist der Punkt. Natürlich kann, darf und soll man streiken, aber doch bitte verhältnismäßig. Nach der 2. Verhandlungsrunde, in einer noch laufenden Verhandlung, bereits so einen Schaden anzurichten und Hunderttausende Pendler und Reisende mit reinreißen, wo soll denn da bitte die Steigerung sein? Das nächste wäre dann direkt alles für ein paar Tage lahmlegen?

Und warum müssen unbedingt immer die Kitas bestreikt werden? Damit trifft man doch oft die, die es sowieso schon am schwersten haben.

Mich betrifft der Streik zwar heute oder auch morgen nicht, aber verstehen kann ich den Unmut schon.

Beitrag vom 10.04.2018 - 15:22 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1646 Beiträge)
Ja und genau das Gleiche gibt es im ÖPNV auch. Und da wird noch wesentlich öfter gestreikt.
Und deshalb soll man als Arbeitnehmer alles hinnehmen was einem Fraport, Lufthansa und Konsorten so hinwerfen? Ganz sicher nicht!
Von sich aus bewegen sich die Konzerne ja leider nicht, also bleint ja am Ende nur der Streik als letztes Mittel. Dass andere dann halt in Mitleidenschaft gezogen werden iost nunmal leider so. Weder eine VC, noch eine UFO oder wie sie sonst heissen streiken gerne.

Dass der ÖPNV häufiger streikt, als dass es Streiks beim Flugverkehr gibt, dass kann ich nicht so ganz glauben. Zumindest hier in Hamburg kann ich die Erfahrung bei weitem nicht bestätigen.

Und Sie sagen es: "am Ende bleibt nur der Streik". Genau, am Ende! Derzeit befindet man sich zwischen der 2. und 3. Verhandlung, das ist noch nicht das Ende. Da steht man noch eher am Anfang.
Beitrag vom 10.04.2018 - 17:52 Uhr
Usercontrail55
User (4637 Beiträge)
Das wäre die Frage. 2 x 2 Tage Verhandlungen und die AG haben immer noch kein Gegenangebot vorgelegt. Warum also sollte man sich wieder treffen und was soll verhandelt werden? Es gibt ja durchaus Hürden vor Streiks und wenn die alle genommen sind ist das gewählte Mittel.
Besonders vor dem Hintergrund der letzten TV Runden scheint der Lerneffekt der AG Seite vor der Macht der GW nur eine sehr kurze Halbwertzeit zu haben. Warum immer erst auf die Spitze treiben bevor man sich bewegt. Als Pendler nervt es, aber was hier im Lohnsektor passiert ist nur schwer zu ertragen. Viel Glück und Kraft von meiner Seite.
Beitrag vom 10.04.2018 - 19:12 Uhr
UserPilot Response
User (357 Beiträge)
Die Arbeiternehmerseite hinhalten bis gestreikt wird und man die Öffentlichkeit gegen ebendiese über die Medien aufbringt ist doch kalkulierte Taktik. Und das klappt in Deutschland immer wieder phantastisch.

It´s all part of the game...

Dieser Beitrag wurde am 10.04.2018 19:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.04.2018 - 19:13 Uhr
UserBürgerStreich
User (64 Beiträge)
Die Streikhäufigkeit nimmt zu. So viel stimmt wohl.
Jedoch liegt das ganz bestimmt nicht an einer gestiegenen Gier und Rücksichtlosigkeit der Arbeitnehmer, sonder vielmehr an der definitiv gestiegenen Kompromisslosigkeit der Arbeitgeber. Das mag nicht unbedingt für den öffentlichen Dienst gelten, aber bestimmt für die freie Wirtschaft. Je größer der Konzern, desto kompromissloser die Verhangsposition der Arbeitgeber. Und hier gibt es genügend Klatscher für diese Linie. "Sollen sie sich halt einen anderen Job suchen..." etc. Schöne neue Welt
Beitrag vom 10.04.2018 - 20:03 Uhr
UserSoarHigh
User (137 Beiträge)
Immer dieses Argument: Wieso bewerben sich die Leute nicht auf besser bezahlte Jobs.... Ich kanns echt nicht mehr hören. Sie sind wohl auch so jemand, der mit sich alles machen lässt seitens seines Arbeitgebers. Nicht jeder der an der Sicherheitskontrolle arbeitet, ist dazu in der Lage an eine Universität zu gehen.
Die Kolleginnen und Kollegen kämpfen für eine STop des Lohndumpings am Frankfurter Flughafen und das ist auch gut so. ALs Geiselhaft für die eigene Komfortzone würde ich das nicht gerade bezeichnen. Aber so ist das halt hier im Forum, sobald nur einer streikt, sei es Piloten, FLugbegleiter oder das Bodenpersonal kommen wieder diejenigen hier angekrochen, die beruflich vermutlich im trockenen sitzen und meinen anderen den mahnenden Finger zeigen zu müssen. Und schon wird wieder argumentiert: Geht doch, wenn es euch nicht passt.

Na ja, wir haben zwar ein Streikrecht in Deutschland, welches ja an für sich gut ist, aber es sollte immer eine gewisse Verhältnismässigkeit
gelten - zumal es hier erst einmal nur um Warnstreiks geht und nicht um einen Arbeitskampf nach vorerst erfolgloser Tarifverhandlung.
Und es ist aus meinen Augen ein schlechter Stil, von Anfang an unbeteiligte Unternehmen zu treffen - in diesem Falle die Airlines.
Man glaubt es kaum, nach etlichen Jahren ist bei LH Ruhe eingekehrt und schon wieder trifft es LH. Waren die Streiks eigenen
Belegschaft durchaus begründet, so ist dies nun Schädigung eines oder mehrerer unbeteiligter Unternehmen. Da sollte man zumindest mal
am Anfang etwas zurückhaltender sein, zumal es hier nicht im speziellen um Security oder Feuerwehr geht, sondern um
öffentlichen Dienst. Da besteht auch die Möglichkeit, so zu streiken, ohne zusätzlich unbeteiligte Unternehmen zu treffen und schon
gar nicht eine Zielgruppe, die völlig aussen vor ist, nämliche Gäste der BRD (Umsteiger, Touristen, etc.). Sollte man sich wirklich nicht in
einem angemessenen Zeitrahmen einigen, kann man das immer noch steigern. Man möge sich mal vorstellen, die Arbeitgeber
sperren dann aus - dann heisst es wieder, das geht nicht. Und bei Verdi muss ich aus verschiedenen Gründen eh immer grübeln....

Bottom-Line - total überzogen für den Stand der Verhandlungen, nicht verhältnismässig.



Dieser Beitrag wurde am 10.04.2018 20:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.04.2018 - 17:34 Uhr
UserPilot Response
User (357 Beiträge)
Und heute schon der "Durchbruch bei den Tarifverhandlungen".

Wie gesagt: Das gehört alles zum Spielchen mit dazu.