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Beitrag vom 08.05.2022 - 20:13 Uhr
Useren-zym
User (413 Beiträge)
Naja

Die Putin-Clique besteht nur aus Putin und seinen Marionetten und Günstlingen und nicht wie bei der Nazi-Clique aus Hitler und "alten Kameraden/ Kämpfern" und Marionetten sind sehr selten unentbehrlich selbst wenn sie vom Fach sind.

Denn jeder der schlau und/ oder fähig ist der ist gefährlich da ein potentieller Konkurrent und somit als Marionette ungeeignet.

Es bestünde rein theoretisch also durchaus die Möglichkeit sich dem Putin-Clan zu entledigen. Praktisch ist das aber natürlich sehr unwahrscheinlich aber wer weiß ... nur weil wir uns das nicht vorstellen können ...

Im Grunde müsste ein Nachfolger wenn er es einmal geschafft hat an die Macht zu kommen nur zwei Dinge tun um den Putin-Clan in die Defensive zu bringen: Geheimdienstchef austauschen (sovietischer Klassiker) und die Renten erhöhen.



Überhaupt funktioniert der Vergleich Putin-Stalin viel besser als Putin-Hitler auch wenn der Ukraine-Krieg natürlich stark an die Misserfolge der Wehrmacht im (u.a.) Osten erinnert.
Beitrag vom 08.05.2022 - 20:39 Uhr
Useren-zym
User (413 Beiträge)
Was natürlich nicht heißen soll dass Putin zu den "Profis" gehört, eher im Gegenteil:

der Mann war und ist ein absoluter Grünschnabel, seine Macht beruht nur auf Geld bzw. Korruption.

Putins System ist im Grunde schon heute äußerst fragil auch wenn typisch Russland nach außen hin natürlich alles toll und stark ausschaut.

Das Problem ist eher dass das was nach ihm kommt kaum besser sein wird.
Beitrag vom 08.05.2022 - 22:05 Uhr
UserJordanPensionär
Pensionär
User (2332 Beiträge)
Was natürlich nicht heißen soll dass Putin zu den "Profis" gehört, eher im Gegenteil:

der Mann war und ist ein absoluter Grünschnabel, seine Macht beruht nur auf Geld bzw. Korruption.

So, so, Putin ist also ein "Grünschnabel"?!

Also jemand der von einem Alkoholiker (Jelzin) einen völlig verarmten, am Boden liegenden Staat übernommenen hat und seit mehr als 25 Jahren fest im Sattel sitzt (also dieses Riesenreich unangefochten im Griff hat) würde ich nicht unbedingt als Gründchnabel bezeichnen.

Putins System ist im Grunde schon heute äußerst fragil auch wenn typisch Russland nach außen hin natürlich alles toll und stark ausschaut.

Wann waren Sie das letzte Mal in Russland? Waren Sie überhaupt schon einmal dort?
Auch wenn die Wahlergebnisse aus Propagandazwecken immer nach oben "korrigiert" werden: Putin besitzt einen überwältigenden Rückhalt in der Bevölkerung. Auch jetzt bei seinen verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine: die breite Masse steht hinter ihm - von der armen Rentnerin bis zum reichen Oligarchen. Und nicht zu vergessen: die russisch- orthodoxe Kirche!

Das Problem ist eher dass das was nach ihm kommt kaum besser sein wird.

Damit haben Sie allerdings recht.
Beitrag vom 09.05.2022 - 00:12 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Die Analyse von "Kommersant" setzt irrationale Produktionszahlen voraus, wenn man "die russische Flotte bis 2030 um 1.000 russische Maschinen auf(zu)stocken" will.

Die neueste, offizielle Planung - vom Ministerium via Tass veröffentlicht – besagte bekanntlich im April 22:
- Entwicklung von 27 russischen Systemen als Importsubstitution binnen 2 Jahren für die MS-21 und gleiches für den Superjet.
- Fertig stellen von 19 Superjets und 4 MS-21 aus vorhanden Importteilen; Plus 4 TU-214 + 3 IL-96.
- Hochfahren der Jahres-Produktion auf (maximal) 70 MS-21 +30 Superjet; +10 TU-214, 4 IL 96 = max. 114 Jets pro Jahr.
Ich wage zu vermuten, daß diese Vorausplanung des Ministerium weniger als 250 neue Russen-Jets in 2030 beinhaltet.

Die Analyse impliziert des weiteren, daß in 8 Jahren - in 2030 - weit mehr als 2/3 der im Ausland produzierten Flugzeuge fehlen werden = über 540 Maschinen. Das klingt schon optimistisch.

Fazit: Die Analyse im "Kommersant" brauchte die aberwitzigen Zahlen zur Beruhigung des krisengeplagten russischen Lesers.

Gruß Gustl

Völlig richtig. Wobei selbst diese amtlichen Zahlen des russischen Verkehrsministeriums optimistisch gerechnet sind. Um z.B. tatsächlich 70 MS-21 pro Jahr produzieren zu können müssten ja erst einmal sämtliche "westlichen" Teile ersetzt werden, nicht nur die Triebwerke. Bis wann das geschafft ist - ob es überhaupt geschafft werden kann, ist derzeit rein spekulativ. Es gibt Analysten, die die MS-21 rund heraus für ein seit dem 24. Februar 2022 gescheitertes Projekt erklären. Aber selbst wenn das nicht der Fall und die vollständige Substitution der Teile gelingen sollte - wann immer das auch der Fall sein mag, es wird ein Flugzeug mit deutlich schlechteren Leistungsdaten werden - ein Flugzeug, das für die russische Luftfahrt ein Notnagel in der Krisensituation sein kann, das aber mit dem, was noch auf der Dubai Airshow im November 2021 angekündigt und präsentiert wurde, nur noch bedingt etwas zu tun.

Aus diesen Beispielen ergibt sich: Amtliche russische Verlautbarungen sind keine seriösen Quellen! Sie sollten hierzulande journalistisch nicht ungeprüft übernommen und weiterverbreitet werden, da sie häufig mit der Realität soviel zu tun haben wie der Krieg in der Ukraine mit der "humanitären Spezialaktion" der amtlichen russischen Lesart.

Dieser Beitrag wurde am 09.05.2022 00:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.05.2022 - 15:00 Uhr
UserGustl
User (297 Beiträge)
Aus diesen Beispielen ergibt sich: Amtliche russische Verlautbarungen sind keine seriösen Quellen! Sie sollten hierzulande journalistisch nicht ungeprüft übernommen und weiterverbreitet werden, da sie häufig mit der Realität soviel zu tun haben wie der Krieg in der Ukraine mit der "humanitären Spezialaktion" der amtlichen russischen Lesart.

@Nicci72,
Genau deshalb habe ich die Zahlen aufgebröselt. Alles nichts als "Heiße Luft"!
Das gilt übrigens spiegelbildlich auch für alle anderen russischen Industrien mit Serienproduktion.
Eine Russifizierung von sanktionierten Waren wird extrem kostenintensiv und zeitaufwendig.

Der alternative Schmuggel solcher Güter ist für den Iran noch eingeschränkt organisierbar. Der russische Bedarf ist für eine effiziente Sanktionsumgehung einfach viel zu groß.
Gruß Gustl


Dieser Beitrag wurde am 09.05.2022 15:01 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.05.2022 - 15:17 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Aus diesen Beispielen ergibt sich: Amtliche russische Verlautbarungen sind keine seriösen Quellen! Sie sollten hierzulande journalistisch nicht ungeprüft übernommen und weiterverbreitet werden, da sie häufig mit der Realität soviel zu tun haben wie der Krieg in der Ukraine mit der "humanitären Spezialaktion" der amtlichen russischen Lesart.

@Nicci72,
Genau deshalb habe ich die Zahlen aufgebröselt. Alles nichts als "Heiße Luft"!
Das gilt übrigens spiegelbildlich auch für alle anderen russischen Industrien mit Serienproduktion.
Eine Russifizierung von sanktionierten Waren wird extrem kostenintensiv und zeitaufwendig.

Der alternative Schmuggel solcher Güter ist für den Iran noch eingeschränkt organisierbar. Der russische Bedarf ist für eine effiziente Sanktionsumgehung einfach viel zu groß.
Gruß Gustl

Wobei der Vergleich mit dem Iran auch insofern schief ist als der Iran "nur" von den USA sanktioniert wird, nicht von der EU. So fliegt z.B. Iran Air ganz offiziell und völlig legal deutsche Flughäfen an. Direkte Geschäfte mit dem Iran sind in der EU völlig legal und insofern EU-Unternehmen keine geschäftlichen Interessen in den USA haben auch durchaus üblich. So hat z.B. DAT seine MD-83 ganz offiziell und direkt an eine iranische Airline verkauft. Airbus und ATR liefern nur deshalb keine Maschinen an iranische Airlines weil sie geschäftliche Interessen in den USA haben. Über Länder wie Kyrgistan sind Ersatzteile legal zu beziehen. Die Sanktionen gegen Russland haben da ein ganz anderes Kaliber als die Sanktionen gegen den Iran.
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