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Beitrag 1 - 10 von 10
Beitrag vom 20.11.2008 - 18:22 Uhr
UserOldfly1
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User (1570 Beiträge)
Moin,

[b]Wilder Streik an Airbus-Standorten Varel und Nordenham[/b]
20.11.2008 13:48

HAMBURG (AFP)--In den Airbus-Verhandlungen über die Ausgliederung von drei deutschen Werken erhöht die Belegschaft den Druck. Am Donnerstag ließen die Beschäftigten an den niedersächsischen Standorten Varel und Nordenham ihre Arbeit ruhen, wie ein Airbus-Sprecher in Hamburg bestätigte. Ein wilder Streik legte nach Angaben aus Betriebsratskreisen auch das Werk der Airbus-Mutter EADS in Augsburg lahm.

Die drei Standorte mit insgesamt 6.000 Mitarbeitern sollen nach dem Willen des Managements zum Jahreswechsel in die neue Tochtergesellschaft Premium Aerotec ausgegliedert werden. Der Betriebsrat bewertete die Rahmenbedingungen jedoch am Donnerstag als untragbar.

weiter unten heißt es weiter....

Auch in Frankreich scheiterte vorerst der Versuch, für die Werke Saint-Nazaire-Ville und Méaulte einen Käufer zu finden. Ihre Ausgliederung in die neue EADS-Tochter Aerolia stößt bei der dortigen Belegschaft ebenfalls auf Kritik.
 >Quelle<

hoffentlich hat man sich nun mal bei den AIRBUS Mitarbeitern richtig organisiert damit man auch ohne den Betriebsrat schlagfertig ist und am Ende nicht nur das kleinere Übel präsentiert bekommt.

Und...
[quote]Auf der anderen Seite erwarte die Airbus-Geschäftsführung von der Belegschaft einen Beitrag von 30 Mio EUR - was eine jährliche Einbuße von 5.000 EUR je Mitarbeiter bedeute.[/quote]
das ist ja wohl eine Frechheit, das bekommen die Herren auf der nächsten HV aber noch zu hören.

Lasst euch nicht über den Tisch ziehen, kontrolliert auch den Betriebsrat, gründet eine "eigene" Verhandlungskommission die mit der Geschäftsleitung im Beisein des Betriebsrats verhandelt, und startet einen Konzern weiten Info austausch, damit alle gleich informiert sind.

Gruß

P.S. Ich stehe euch gerne mit weiteren Tipps zur Verfügung. (Bin selber ehemaliger Metaller.)
Beitrag vom 21.11.2008 - 04:10 Uhr
UserVMSJ
User (31 Beiträge)
Und schon wieder so viel unachtsame Polemik von Oldfly1....

Airbus und EADS sind Unternehmen. Sie muessen sich am Markt durchsetzen. Im Zuge der Globalisierung, also der globalen Arbeitsteilung, muessen Unternehmensstrukturen flexibler werden. Genau das ist der Grund fuer Ausgliederungen. Wer glaubt man koenne die Kuh EADS bis zum Abwinken melken, ohne auf den globalen Kontext zu achten verkennt die Lage, und droht genau wie die Dinosaurier unter zu gehen. Da hilft auch Polemik nicht, sondern klares, rationales Handeln. EADS Weg der Ausgliederung ist - wenn ein Verkauf nicht moeglich ist - der richtige Zwischenschritt. Der wilde Streik der Mitarbeiter ist bedauerlich, weil sie am Ast saegen, auf dem sie selbst sitzen.

Und also EADS-Aktionaer gehe ich davon aus, dass bei der naechsten HV der EADS-Kurs stark und klar bestaetigt wird - alles andere waere unsinnig.

VMS
Beitrag vom 21.11.2008 - 09:07 Uhr
Useroverview
User (27 Beiträge)
Freitag, 21.11.2008 04:10 Uhr
Da hilft auch Polemik nicht, sondern klares, rationales Handeln. EADS Weg der Ausgliederung ist - wenn ein Verkauf nicht moeglich ist - der richtige Zwischenschritt.

Ich weiß ja nicht auf welchem Planeten dieser EADS Aktionär lebt, aber die EADS die ich kenne
zeichnet sich nicht durch klares, rationales Handeln aus. Hier jagt doch eine Fehlentscheidung die Nächste. Solche Entscheidungen wie z.B. die Werksausgliederungen sind pure Hilflosigkeit weil es an richtig guten Ideen mangelt. Ich nenne dass blinden Aktionismus ohne die Folgen zu bedenken. Hier werden bewährte Strukturen zerschlagen und zusätzliche Schnittstellen künstlich erzeugt und so viel Geld verbrannt, dass man das mit keiner Gehaltskürzung jemals wieder einsparen wird. Und die ausgeliederten Mitarbeiter jetzt noch durch direkte Gehaltskürzungen, weitere Leistungsverdichtung und noch mehr Leiharbeitkräfte die für zukünftig für ganz kleines Geld arbeiten sollen zu bestrafen ist mehr als fragwürdig.
Zumal EADS die Taschen voll hat. 9 Milliarden liquide Mittel und die ausgegliederten MA sollen mit rund 5000%u20AC je Kopf und Jahr ein Sonderopfer zur Ergebnisverbesserung beitragen.
VMJS - schäm Dich
:evil: :evil: :evil:
Beitrag vom 21.11.2008 - 09:33 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Es gibt Notwendigkeiten des Betriebes und berechtigte Anliegen der Arbeitnehmer. Auf dem hier vorgelegtem Scheuklappeniveau lassen sich diese Dinge bestimmt nicht regeln.

Die GM-Mitarbeiter haben zu Zeiten (Über-)starker Gewerkschaften Leistungen durchgesetzt (Altersversorgung, Krankenversicherung usw) die heute kein Kunde mehr bezahlen will, da er das bei der Konkurrenz nicht zahlen muss. Da das Geld dafür nicht vom Himmel fällt wird GM vermutlich Pleite gehen, sofern der Staat nicht einspringt.

Die geplanten Schritte der Ausgliederung sind richtig. Über die übrigen Schritte zur Reorganisation sollte vernünftig verhandelt werden. Da zur Zeit der bedrohliche Dollarkurs wieder normal liegt sind die Voraussetzungen für einen vernünftigen Interessenausgleich ja eigentlich gar nicht schlecht. Reine Blockadehaltung hilft aber nicht weiter.

Das ein so weit verzweigtes Unternehmen dieser Größenordung auch große flüssige Mittel benötigt, zumal für die Entwicklung des A350 rd 10 Mrd. Euro benötigt werden, sagt nun aber rein gar nichts über die Notwendigkeiten von Massnahmen aus.
Beitrag vom 21.11.2008 - 09:36 Uhr
UserOldfly1
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User (1570 Beiträge)
Moin,

ich schreibe gerade eine Antwort für @VMSJ, Er kann gerne eine Antwort bekommen von mir, brauch sich dann aber nicht wundern wenn der Aktienkurs deshalb noch weiter sinken wird.

Kurz nur zwischendurch....

Das Zickentheater auf Entscheider Ebene sollte man den Managern exclusiv vom Gehalt abziehen, denn dieses ist "künstlich" herbeigeführt worden, sowas passiert nur wenn man sich nicht um seine Hausaufgaben bemüht und sonst nicht, das wird der Oberpfeife und dessen Blasebalg das Genick brechen in der nächsten HV dafür gebe ich Dir Brief und Siegel.

Wenn ich Mitarbeiter währe würde ich einen Aufstand anzetteln der den ganzen Laden lahm legen würde, und erst zu Ende währe wenn die Herren ihren Hut "ohne goldenen Händedruck", nehmen würden.

Die Herren managen an der Realität vorbei, da helfen auch keine  "temporäre Umstellungen der Bilanzierungsmethode zum generieren von einem positiven Umsatzeffektes"< mehr etwas.

Wirtschaftlich arbeiten geht anders, da entlässt man keine Mitarbeiter aus höheren Ebenen sondern schickt die abgehobenen zum arbeiten, zu den Mitarbeitern die den ganzen Schlamassel wieder ausbaden müssen, sodass die auch mal  >Schwielen< an den Händen kriegen, und wissen was für Auswirkungen das in der Produktion hat, dann brauch man übrigens auch keine Leiharbeiter mehr. :D

Gruß

P.S. Hoffentlich kracht es heute auf den Betriebsversammlungen mal ordentlich im Gebälk.

Edit:
[quote]Reine Blockadehaltung hilft aber nicht weiter.[/quote]
deshalb sagte ich ja, die Mitarbeiter sollten den Betrieb übernehmen, und weiter arbeiten, aber "ohne" Management" das man vor die Tür setzen sollte (So viel Mist wie die kann jeder ungelernte auch produzieren wie die.), es sei denn man holt die Endscheidungen der Mitarbeiter mit ins Boot, und gegen temporäre Fertigungsstandorte im Ausland sagt ja die Mehrheit auch nichts, aber was hier von der Geschäftsleitung gemacht wird ist schlich und einfach völliger Blödsinn.
Wobei man natürlich ganz genau wissen muss, "was passiert da eigentlich bei einer solchen Auslagerung", denn hier wird ja eigentlich die Grundlage des Geschäftskonzeptes verletzt, und man produzier nur wegen eines Abschlussergebnisses eine selbst Entkräftung der Grundlage warum man das Geschäft überhaupt macht.
Es würden auch ohne solche Geschenke viele Abschlüsse kommen, und man hätte genau soviel davon, denn man muss die Investitionen ja nicht tätigen in Fremde Märkte, oder ? :wink:
Beitrag vom 21.11.2008 - 14:51 Uhr
Useroverview
User (27 Beiträge)
Die spontane Arbeitsniederlegung in den (noch) Airbusstandorten Nordenham, Varel und dem EADS Standort Augsburg hat bei der Einigung mit der Premium Aerotec etwas nachgeholfen.
Wie man hört hat sich die Arbeitgeberseite bewegt und einige Zugeständnisse bzgl. der
Übernahme von Tarifverträgen und weiteren Vereinbarungen gemacht.
Es gibt einen erweiterten Kündigungsschutz und noch ein paar weitere Zusagen.
Das geforderte Einsparvolumen wurde ebenfalls etwas reduziert.
Nach wie vor gibt es immer noch einige unseriöse Forderungen gegenüber den "ausgelagerten Kollegen". Aber die Situation scheint sich ein wenig zu entspannen und die gesteuerten Marionetten der Premium Aerotec sehen die Grenzen der mit der Belegschaft machbaren Abzockerei. Ein kleiner Sieg für unsere Zukunft. Mal schauen wie es weitergeht...

Dabei fällt mir gerade auf, das AERO hier keinen Bericht zu diesem Arbeitskampf bereitstellt.
Immerhin haben hier rund 6000 Mitarbeiter in 3 Standorten der deutschen Flugzeugindustrie einen spontane Arbeitsniederlegung organisiert und AERO ingnoriert das. Sehr merkwürdig!

Beitrag vom 21.11.2008 - 16:48 Uhr
UserOldfly1
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User (1570 Beiträge)
Moin,

@Overview, vielen Dank für die Informationen....

[quote]und noch ein paar weitere Zusagen.[/quote]
lasst euch das Schwarz auf Weiß geben davor ist das nur Angst- Geschwätz, die Verträge müssen bei nicht Einhaltung dieser Abmachungen "ungültig" werden, nur so ist man heutzutage auf der Sicheren Seite.

Dann müssen alle Mitarbeiter die das betrifft ihre Zustimmung geben, davor darf es keine Vertragseinigung geben.

[quote]Dabei fällt mir gerade auf, das AERO hier keinen Bericht zu diesem Arbeitskampf bereitstellt.
Immerhin haben hier rund 6000 Mitarbeiter in 3 Standorten der deutschen Flugzeugindustrie einen spontane Arbeitsniederlegung organisiert und AERO ingnoriert das. Sehr merkwürdig![/quote]
Richtig erkannt, deshalb ist es ja auch so interessant hier zu schreiben..... :D

Die Herren bekommen es jetzt mit der Angst zu tun, weil einer der ihren hier alles was sie verheimlichen wollen aufdecken könnte was ma so an Misst produziert, und man kann gar nichts dagegen tun weil es nur zwischen den Zeilen steht. :wink:

Gruß

P.S. Die Reaktion der "gesteuerten Marionetten der Premium Aerotec" zeigt euch hoffentlich, was ihr für ein Werkzeug (wilder Streik), ihr hier in der Hand habt, nutzt es bevor es zu spät ist, Airbus darf "so" Scheibenweise nicht zerschlagen werden!
Beitrag vom 21.11.2008 - 17:02 Uhr
UserOldfly1
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User (1570 Beiträge)
Moin,

was ich noch vergessen habe ist.

Das in den Vertrag ein Klausel rein muss, das es Mitarbeitern ermöglicht nach einem Jahr der Probeweisen Ausgliederung wieder zum Mutterkonzern zurück zu kehren, ohne das denen ein Schaden daraus entsteht.

Viele arbeiten nur bei Airbus weil die bei diesem Konzern ihre Zukunft sahen, und müssen jetzt hinnehmen das die durch die Ausgliederung ihrer Chancen beraubt werden, das darf nicht hingenommen werden.

Das Gesicht muss EADS/Airbus in einem solchen Fall auch verlieren, und nicht nur die Premium Aerotec, nur das ist eigentlich der Hintergrund warum man sowas unprofessionelles machen will.

Gruß
Beitrag vom 22.11.2008 - 01:01 Uhr
UserOldfly1
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User (1570 Beiträge)
Moin,

[b]IG Metall - Beschäftigungsgarantie für drei Airbus-Werke[/b]
Freitag, 21. November 2008, 17:45 Uhr

 >Quelle<

Sorry, aber genau das ist eine Mogelpackung bei den "vollen" Auftragsbüchern, das hätte man auch ohne Ausgliederung haben können.

Und wenn die Grundstücke schon im Besitz von EADS waren hat auch hier die Entscheidung schon vor den Verhandlungen stattgefunden.

Die Mitarbeiter könnten von EADS an die Premium Aerotec auch ausgeliehen werden, wenn man es wollte, man will es aber nicht warum ?

Wenn der A350 keine Bestellzahlen bringt ist nach ein paar Jahren Schluss und die Mitarbeiter sind draußen, weil man nicht weit genug gedacht hat.

So geht das mit dem kleineren Übel.

Gruß

Edit: Es bleibt euch jetzt nur ein Weg, ihr müsst den wilden Streik am Montag fortsetzen und darin fordern das ihr alle die betroffen seit, über den Beschluss abstimmt.
Viele von euch kennen sich untereinander, da wird schnell eine Ketteninformation draus, und wenn erst die Presse davon Wind bekommt steht das im Sonntagsblatt drin.
Deshalb sagte ich ja, [b]ihr müsst den Betriebsrat auch kontrollieren[/b], und wenn der Betriebsrat auf euerer Seite ist dann lässt der auch sowas zu, ansonsten habt ihren einen mit dem VW Syndrom.
Es ist euer Arbeitsplatz der versemmelt wird, und ich sage euch schon heute, die Franzosen werden es euch vormachen wie man um seinen Arbeitsplatz kämpft. :wink:

Ich habe gerade von einem befreundeten Rechtsverdreher der bei einer bekannten Elektromarktkette arbeitet gehört, das jeder seine Arbeitsvertrags Änderung auch unterschreiben muss, und wenn viele von euch das nicht unterschreiben dann ist der Deal des Betriebsrats auch so geplatzt, euch darf deshalb nicht gekündigt werden, sondern der Konzern muss euch anderweitig einsetzen.

So long.... 8)
Beitrag vom 22.11.2008 - 13:23 Uhr
UserVMSJ
User (31 Beiträge)
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