Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / zu: Wirtschaft gegen absolutes Nacht...

Beitrag 1 - 15 von 15
Beitrag vom 03.09.2007 - 13:51 Uhr
UserGast
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Wo liegt das Problem die Fracht im Frankfurter Umland einzusammeln, versandfertig zu palletieren bzw. in Container zu setzen und vom Hahn aus fliegen zu lassen? Völliges Nachtflugverbot ist übertrieben, aber dies würde zumindest das Ganze entzerren.
Beitrag vom 03.09.2007 - 14:08 Uhr
UserGast
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Das Problem ist, dass es Luftfracht immer eilig hat und zuverlässig transportiert werden muss. Und es erst einzusammeln und dann nach Hahn zu fahren, dauert zu lange. Des Weiteren kommt es gerade im Herbst/Winter öfter zu Flugausfällen, weil das Wetter nicht mitspielt und Hahn bei Schneefall für LKW´s nicht zu erreichen ist. Außerdem hat LH Cargo da ein großes Problem, weil das Netz von Frachtern und Passagierfliegern zu stark verzahnt ist. Und das kann man nicht komplett voneinander trennen. Und es geht ja schließlich nur um die wirtschaftlich notwendigen Flüge, d.h. allen voran in die USA und nach Südafrika. Aber es gibt ja auch noch die Charter-Flieger, die es stark treffen würde. Und wie zu lesen ist, streicht Condor ja in LEJ schon 100 Stellen. Und wenn es dann noch ihre Heimatbasis FRA trifft, werden es noch mehr. Meine Meinung ist, dass ein absolutes Nachtflug nicht durchstzbar ist und auch nicht kommen wird. Ich denke, dass es für die Nachtflüge eine zahlenmäßige Begrenzung geben könnte. Außerdem könnte ich mir vorstellen dass die neue Nordwestbahn von 23-5Uhr, oder auch von 22-6 Uhr geschlossen bleibt. Für diesen Zeitraum ist sie nämlich nicht erforderlich. Damit müssten doch die meisten leben können, da auch die von der neuen Bahn betroffenen Anwohner nachts ihre Ruhe hätten. Und mit einer Reduzierung der Nachtflüge (Fedex zieht ja weg), hätten auch die anderen nachts mehr Ruhe.
Beitrag vom 03.09.2007 - 14:55 Uhr
UserGast
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Sicher wird ein vollständiges Nachtverbot in FRA nicht durchsetzbar sein. Gerade für die Cargofliegerei ist es nun mal notwendig, auch nachts zu fliegen. Allerdings wäre es schon wünschenswert, wenn Frachtflüge in Zukunft vermehrt über den Flughafen Hahn abgewickelt würden. Problematisch ist hier allerdings zum einen, dass die Kapazität an Parkpositionen für die Flieger am Hahn noch nicht ausreichend ist (was sich bei Realisierung des Ausbauplans ändern wird) um eine Entlastung für FRA herbeizuführen. Zudem befinden sich die Zufahrtsstraßen nach HHN noch im Ausbau, sodass die Beförderung der Fracht durch LKWs nach Hahn noch nicht optimal ist. Trotzdem ist ein Nachtflugverbot für Frankfurt nicht wünschenswert, da man Hahn nicht zum Frachtflughafen Frankfurts umfunktionieren kann, um Frankfurt nächtliche Cargoflüge zu ersparen. Zudem kann man mit steileren An-/Abflugverfahren und eine geschickte Routenführung Lärm um FRA herum vermeiden. Fraglich ist in der Diskussion aber: was hat ein Nachtflugverbot mit der 4.Bahn zu tun? Die Nordwestbahn wird hauptsächlich (ausschließlich?) tagsüber zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens benötigt. Die Aubaugegner nehmen meiner Meinung nach nur den Ausbau zum Anlass, Forderungen durchsetzen zu wollen, die sonst nicht auf Gehör treffen würden. Denn nachts wird sich durch die neue Bahn nichts ändern. Die (vermeintliche) Steigerung von Nachtflügen würde auch ohne den Ausbau stattfinden. Doch versucht man jetzt, das eine mit dem anderen zu verknüpfen, nur um ein Nachtflugverbot wieder in die Diskussion zu bringen. Ein guter Weg wäre, wenn FRA und HHN ihre Nachtflugaktivitäten miteinander koordinieren, sodass einerseits in Frankfurt weiterhin Nachtflüge durchgeführt und evtl. freie Kapazitäten in Hahn genutzt werden können, andererseits aber keine zu große Belastung für die Bevölkerung entstünde.
Beitrag vom 03.09.2007 - 15:09 Uhr
UserGast
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[quote:6717fa7f07=´Gast des Tages´]Das Problem ist, dass es Luftfracht immer eilig hat und zuverlässig transportiert werden muss. Und es erst einzusammeln und dann nach Hahn zu fahren, dauert zu lange. Des Weiteren kommt es gerade im Herbst/Winter öfter zu Flugausfällen, weil das Wetter nicht mitspielt und Hahn bei Schneefall für LKW´s nicht zu erreichen ist. [/quote:6717fa7f07] Es führen zwei alternative Routen über den Rhein und eine Autobahn bis ca. 40 km vor den Flughafen. Die restliche Strecke ist mittlerweile fast eine autobahnähnliche Strecke (zumindest für LKW). Wenn Schnnee und Eis wirklich ein Problem sein sollten, würde König Kurt wegen seinem Prestigeprojekt ab Mainz den komplettten Weg mit einer 1m dicken Salzkruste bedecken lassen. :-) Im Ernst: die RLP-Landesregierung gibt sich alle Mühe für eine effiziente und ausfallsichere Verbindung ins Rhein-Main-Gebiet. Ich denke nicht, dass zwei Stunden zwischen Start in Frankfurt und Einladen in den Flieger soviel Wettbewerbsfähigkeit ausmachen. Allein die Differenz der Flughafengebühren müsste den Transport schon bezahlen.
Beitrag vom 03.09.2007 - 19:29 Uhr
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Es ist unmöglich, dass es in Deutschland immer wieder zu solchen unnötigen Verzögerungen kommen muss, weil alles breit getreten wird und keiner den Mut hat, mal ein Machtwort zu sprechen. Gerade wenn man Frankfurts Wettbewerber im europäischen Ausland betrachtet, die die Nachtflüge zulassen, sollte man nicht ewig auf Entscheidungen warten, sondern handeln. Will man den Wettbewerb aufrecht erhalten, so darf man ihn nicht von Innen heraus behindern, in dem man sich unendlich hinziehende Zulassungsverfahren durchläuft. Leider herrscht in Deutschland diese nervige Mentalität, erst mal alles, was zur Förderung der Wirtschaft dienlich ist, zu kritisieren und hinauszuzögern. Und nachher ist das Gejammer groß, wenn der Verkehr großteils an FRA vorbeizieht, weil es gewisse Bürgerinitiativen und Parteien im Landtag nicht in ihre Hirne bekommen, was der Ausbau wirtschaftlich für die Region bedeutet. Aber ich bin zuversichtlich, dass es zu keinem Nachtflugverbot kommt, weil es immer noch genügend Leute gibt, die den Wirtschaftsstandort Rhein-Main fördern.
Beitrag vom 03.09.2007 - 22:30 Uhr
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Das Nachtflugverbot wird von der hessischen Landesregierung (in Person Roland Koch) und der Fraport selber gefordert und ist hochoffiziell beantragt. Die Worte von Roland Koch lauten: "Ohne Ausbau kein Nachtflugverbot - ohne Nachtflugverbot kein Ausbau." Und immerhin war er lange Zeit im Aufsichtsrat der Fraport. Er sollte also Wissen was er fordert. Warum die Anwohner dagegen sind ? Nun, ich will es mal so erklären : Eine Feuersirene erzeugt in 150m Abstand einen Larmpegel von ca. 85dbA. - ein schön lauter startender Frachtflieger über meinem Haus 88-89dbA. Und das zwischen 5 und 15 mal pro Nacht. Das bedarf keiner weiteren Erklärung.
Beitrag vom 03.09.2007 - 22:31 Uhr
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Seit wann wohnst Du in dem Haus?
Beitrag vom 03.09.2007 - 22:41 Uhr
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Bin hier groß geworden und vertrage Fluglärm wirklich gut. Aber irgendwann ist das Mass voll.
Beitrag vom 03.09.2007 - 23:17 Uhr
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Ich war im Februar in Dubai und Singapur. Dort ist Nachtflugverbot kein Thema-ja teilweise ist nachts mehr los als Tags (Dubai) Wir müssen uns daran gewöhnen, daß die Welt globalisiert ist. -sonst wandern hier die Jobs dahin, wo bessere Bedingungen herrschen-zumindest ein Minimum an Nachtflügen muß in F doch drin sein-wenn man das bei 3 Start/Landebahnen gut verteilt sollte das doch wirklich nicht zu laut werden....wenn man nur modernste Flieger zuläßt.
Beitrag vom 03.09.2007 - 23:26 Uhr
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Naja, vielleicht ist das ja die Lösung : "Flughafen Bangkok schickt Ärzte zu Anwohnern"  http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,503629,00.html Und: Die Jobs wandern dort hin wo es BILLIG ist ! Daran müssen wir uns gewöhnen.
Beitrag vom 04.09.2007 - 12:57 Uhr
UserGast
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Wichtig fände ich, die Nachtflüge in FRA nur für moderne Jets mit leisen Triebwerken zuzulassen. Ich kann schon verstehen, dass die Einwohner mit dem Mehr an Nachtverkehr Probleme haben. Nur darf es in FRA zu keinem Nachtflugverbot kommen, da es wirtschaftlich nicht tragbar ist. Als Zugeständnis an die Bewohner wäre eben ein solcher Schritt, dass nur die modernen Flieger abheben dürfen sinnvoll. Und ebenso angemessen wäre, wie ich schon vorher geschrieben habe, die Nachtflugaktivitäten (die Cargoflüge betreffend) mit dem Flughafen Hahn zu koordinieren, so dass ein Teil der notwendigen Flüge von HHN aus abgewickelt würden. RoKo und Fraport fordern zwar, ein Ausbau müsse mit dem Nachtflugverbot einhergehen, aber wie ernst ist denn eine solche These zu nehmen? Ich glaube nicht, dass Fraport freiwillig auf die Nachtflüge verzichten möchte und auch RoKo wird genau abwägen, wann er was zu sagen hat. Schließlich ist die Landtagswahl in Hessen auch nicht mehr lange hin.
Beitrag vom 04.09.2007 - 21:18 Uhr
UserSVEN BA.
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naja ich finde,dass die MD11s auch nicht gerade lau sind. ab und zu hört man mal eine aber das stört den schlaf auch nicht. deswegen bin ich gegen das nachtflugverbot. nimmt nur arbeitsplätze weg..
Beitrag vom 04.09.2007 - 23:51 Uhr
UserGast
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Gerade die Fracht Carrier müssen nicht auf die Lautstärke und den Komfort ihrer Flieger achten. Daher sind deren Flieger deutlich lauter (und meist auch älter) als die Passagiermaschinen die tagsüber starten. Die MD-11 ist da keine Ausnahme. Je nach Beladung und somit Steigleistung kommen da bis zu 90dbA zusammen. Und das ist wirklich laut ... Fraport und RoKo argumentieren dass 100.000 !!! neue Arbeitsplätze durch den Ausbau entstehen. Was sind denn da die paar 100 Arbeitsplätze die bei der Ticona wegfallen oder die 3000 durch das Nachtflugverbot ... Man muß ÜBER den Tellerrand schauen und nicht nur klein, klein denken ! OK, ich glaube den Mist den die Politiker verzapfen auch nicht, aber für viele Menschen hier bedeutet ein Ausbau (egal ob mit oder ohne Nachtflugverbot) schon heute einen Abschlag von 10-20% auf ihre Immobilien. Würde das die Fraport tragen wäre ich schon weg. Andere aber wollen ihren Wohnort nicht verlassen, was ich auch verstehen kann.
Beitrag vom 05.09.2007 - 00:28 Uhr
UserGast
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Nochmal Roland Koch zu zitieren: "Ohne Ausbau kein Nachtflugverbot, mit Ausbau Nachtflugverbot." Besser wäre es wohl für die Cargoairlines und den Charterfliegern, wenn es keinen Ausbau gäbe... Allerdings kann man jeden Anwohner verstehen, der in der nähe und besonders in einer vermeidlichen neuen Einflugschneise wohnt. Man braucht nachts ja auch nicht unbedingt die neue Bahn. Aber wie wichtig Frachtdrehkreuze auch während der Nacht sind wissen wir alle. Jeder von uns verlangt, dass ein Brief innerhalb von 24std. durch Deutschland zum Empfänger reist. Jeder will seine Pakete, die egal wo weltweit bestellt innerhalb von Tagen in Händen halten. Dazu kommen noch viele weitere Güter für unsere Wirtschaft, die entweder verschickt oder eingeführt werden. So viel dazu. Das Problem ist derzeit, dass so ziemlich alle Flughäfen an den Kapazitätsgrenzen arbeiten und ausbauen möchten. Das bringt natürlich sofort die Anwohner auf den Plan. So müssen Flughäfen Kompromisse für ihren Ausbau eingehen, wenn sie den Flugverkehr am Tage bewältigen wollen. So kam es, dass zum Bau des Berlin/Brandenburg Int. ein Nachtflugverbot auf den neuen Flughafen verhängt wurde. Leipzig folgte. Und nun steht Frankfurt zur Debatte. Sollte es in FRA dazu kommen, werden auch bei der nächsten Ausbaustufe in München die Anwohner auf ein Nachtflugverbot pochen. Von den großen Flughäfen blieben nur noch Köln/Bonn und Hannover ohne Nachtflugverbot. Viele ausländische Frachtfluggesellschaften würden dann wohl eher das Ausland vorziehen und ihre Logistikzentren dort aufbauen. Dann Knattern eben die LKWs von UPS, FeDex, TNT nachts durch unsere Städte. Ist auch nicht so schlecht, oder. Sonst bleibt ja noch der Hahn. Mal sehen was dort die Anwohner sagen, wenn 20-30 Maschinen in der Nacht vollbeladen starten. Dort gibt es auch Dörfer. Übrigens in Münster/Osnabrück sind die Anwohner auch schon auf den Plan getreten, durch die Rollbahnverlängerung.
Beitrag vom 05.09.2007 - 10:49 Uhr
UserGast
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Am BBI wurde ein Nachflugverbot ausgesprochen, weil für Fracht kein Bedarf nachgewiesen werden konnte, was in Leipzig konsequenterweise nur zu Nachtflugbeschränkungen führte. Fracht darf dort landen, da der schnelle Warenverkehr dem Wohl der Allgemeneit dient und der einzelne deshalb zurückstecken muss. Beiden gemeinsam ist das Verbot von Passagierflügen, was hauptsächlich Charter- und Billigflieger betrifft, da die für ihr Geschäftsmodell möglichst viele Umläufe benötigen. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Interessen der Anwohner höher angesiedelt als den Wunsch nach Flügen mit kleinen "Ab"-Preisen. Ich würde gerne mal Mäuschen spielen und die Wohnorte der Passagiere sehen, die nachts zwischen Drei und Fünf zum Urlaub am Mittelmeer, zu den Balearen oder auch nach Madeira in Frankfurt starten oder nach Mitternacht von dort zurück kommen. Die dürften wahrscheinlich fast alle aus der Region stammen. Der Flughafen wurde noch vor dem zweiten Weltkrieg an den jetzigen Standort verlegt, da man am alten Standort keine Ausbaumöglichkeiten hatte und das direkte Umfeld damals dort vergleichsweise dicht besiedelt war. Später wuchs nicht nur der Flughafen, auch die angrenzenden Gemeinden rückten dichter heran. Ede Koch hat ein [i:c1a3ad8efb]politisches[/i:c1a3ad8efb] Versprechen zum totalen Nachtflugverbot abgegeben, er will schließlich wiedergewählt werden. Problematisch ist jedoch die gerichstsfeste Begründung. Gerade mit Blick auf die Urteile zu BBI und Leipzig habe ich jedoch meine Zweifel, dass das gelingen wird. Meine Prognose: Am Ende wird es wohl auf strengere Nachflugbeschränkungen verbunden mit schärferen Schallschutzauflagen hinauslaufen. Die Bewegungen könnten stärker kontigentiert werden und die neue Landebahn könnte Sperrzeiten bekommen. Was sind die Alternativen: a) Beibehaltung des Status Quo Damit ist niemanden gedient. Weder ändert sich kurzfristig etwas für die Anwohner noch wird einer Verschlechterung der Konkurrenzfähigkeit entgegen gewirkt. Langfristig könnten so die einzelnen unmittelbar Betroffenen entlastet werden, doch führt eine mögliche Abwanderung von Fluggesellschaften zur einer Verschlechterung der der Situation für die Allgemeinheit. b) Flughafensystem mit Hahn oder Erbach: Ein wichtiger Standortfaktor ist das große Flugangebot ab Frankfurt. Um das jedoch wirtschaftlich anbieten zu können, benötigt man auch Umsteiger. Selbst ein Flug nach Hong Kong ist ohne die Zubringerflüge nicht möglich. Die Reise verkompliziert sich dabei und die Reisezeiten nehmen zu. Der Standort verleirt an Attraktivität. Auch klingt das nach St. Florian, es würde der Fluglärm nur weiter verteilt werden. c) Verlegung des gesamten Flughafens: Wo gibt es in der Region einen geeigneten Standort (z.B. 10x10 km freie Fläche, dünn besiedelt bei geeigneter Topo- und Geologie, am besten schon mit vorhandener, ausbaufähiger landseitiger Infrastruktur) und in welchem Zeitrahmen kann der realisiert werden? In München hat es von der Aufnahme der Standortsuche bis zur Eröffnung fast dreissig Jahre plus knapp zehn Jahre Rumgewurschtel im Vorfeld gedauert.