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Air India lauert auf A350-1000 von Qatar Airways

Qatar Airways Airbus A350-1000
Qatar Airways Airbus A350-1000, © Airbus

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LONDON - Qatar Airways will von neuen A350-1000 derzeit nichts wissen. Airbus sitzt auf sechs Flugzeugen. Seit Donnerstag hat Airbus zumindest Rechtssicherheit - der Hersteller darf fertige Flugzeuge nach Ablauf der vertraglichen Abnahmefristen an andere Airlines vergeben. Ein möglicher Nachrücker: Air India.

Airbus und Qatar Airways streiten um brüchige A350-Oberflächen. Ein Gericht in London bewilligte am Donnerstag ein beschleunigtes Verfahren. Die Hauptverhandlung könnte im Juni 2023 starten - sofern Airbus und Qatar Airways die Sache in der Zwischenzeit nicht doch noch untereinander regeln.

Danach sieht es zunächst nicht aus. "Das beschleunigte Verfahren wird zu einer raschen Lösung dieses beispiellosen Rechtsstreits führen", reagierte Qatar Airways auf die Entscheidung.

Airbus muss Qatar Airways jetzt eine interne Fehleranalyse zur Materialablösung offenlegen. "Damit werden wir endlich in die Lage versetzt, die Ursachen für die Schäden an unseren Flugzeugen festzustellen", erklärte die Airline. Mit einem anderen Antrag ist Qatar Airways vor Gericht allerdings gescheitert.

Richter David Waksman setzte die Abnahmeverpflichtungen aus laufenden A350-Verträgen nicht aus. Qatar Airways muss fertige A350-1000 weiter annehmen und bezahlen - andernfalls kann Airbus die Flugzeuge weiterverkaufen und nach Maßgabe der Verträge Qatar Airways für Verzugsschäden in Haftung nehmen.

Nach endgültig geplatzten Lieferversuchen hat Airbus seit Januar drei A350-1000 aus dem Los von Qatar Airways gestrichen.

Laut Airbus-Insidern sind drei weitere A350-1000 gerade in der Nachfrist. Sofern Qatar Airways die Flugzeuge trotz der am Donnerstag ergangenen Entscheidung ausschlägt, könnten andere Airlines zum Zug kommen. Der erbitterte Rechtsstreit mit Airbus hat Qatar Airways bereits 50 A321neo gekostet.

Greift Air India zu?

Laut Kreisen ist Lufthansa an A350-1000 von Qatar Airways und A350-900 von Aeroflot dran, die wegen Russland-Sanktionen als Abnehmerin ausfällt. Dabei soll es sich allerdings um spätere Positionen handeln, bei denen Lufthansa noch Einfluss auf die Kabinenintegration hat.

Sechs fertige beziehungsweise nahezu komplette A350-900 von Aeroflot hat Airbus gerade bei Turkish Airlines platziert. Für die sofort verfügbaren A350-1000 von Qatar Airways hat der Hersteller laut Kreisen mit Air India ebenfalls einen Interessenten an der Hand.

Der neue Eigner Tata will die Langstreckenflotte von Air India nach Medienberichten mit bis zu 30 Flugzeugen modernisieren.
© aero.de | Abb.: Airbus | 27.05.2022 08:52

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Beitrag vom 27.05.2022 - 11:02 Uhr
Ich bin positiv beeindruckt, mit welcher Konsequenz Airbus diese Angelegenheit regelt.
Andere Airlines scheinen die Meinung des aufgebrachten CEOs aus dem Golf nicht zu teilen…


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