Zulassung
Älter als 7 Tage

Boeing braucht für 737 MAX 10 mehr Zeit

Boeing 737 MAX 10
Boeing 737 MAX 10, © Boeing

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SEATTLE - Boeing sieht keine Chance mehr, die Zulassung der 737 MAX 10 noch 2022 abzuschließen. Airlines können frühestens im Sommer 2023 mit dem Flugzeug rechnen.

Boeing benötigt für die Zulassung der 737 MAX 10 mehr Zeit. Der Hersteller hat US-Senator Roger Wickler (Rep.) nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" über einen aktualisierten Zeitplan ins Bild gesetzt, der eine Zertifizierung im Sommer 2023 vorsieht.

Wickler ist Vorsitzender in einem Ausschuss, der sich mit einer heiklen Frage befasst - bei einer Zulassung nach dem 31. Dezember 2022 braucht Boeing eine Ausnahmegenehmigung, um die 737 MAX 10 mit den aktuellen Systemen zuzulassen. Eigentlich ist für alle ab 2023 neu zugelassenen Airliner eine zentrale Warnarchitektur vorgeschrieben.

Die Nachrüstung würde den Zeitplan komplett auf den Kopf stellen - und Airlines eine Integration der 737 MAX 10 in bestehende 737-MAX-Flotten erschweren. Wickler hatte sich für eine Ausnahmeregelung ausgesprochen - auch, um Boeing nicht unter vermeidbaren regulatorischen Zeitdruck zu setzen.

Die 737 MAX 10 ist für Boeing kommerziell von hoher Bedeutung. Zu den größten Kunden zählen United Airlines, Delta, Lion Air, VietJet, IAG und Tui.

Boeing arbeitet parallel an der Zulassung des Einstiegsmodells 737 MAX 7, die der Hersteller inzwischen ebenfalls nicht mehr vor 2023 erwartet.
© aero.de | 04.10.2022 07:48

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Beitrag vom 06.10.2022 - 10:51 Uhr
Ich würde mal aus der eher Airbus-positiven Sicht der meisten Forumsteilnehmer hier etwas Zurückhaltung mit dem B737MAX-Bashing üben.

Ja, die A320-Familie ist deutlich moderner als die B737, aber auch die A320 ist eine Entwicklung aus den 1980er Jahren und damit bald 40 Jahre alt. Es fällt gerade nur weniger auf, da man die große neue Triebwerksgeneration anders als bei der B737 ohne Probleme unterbringen kann. Das macht aus der A320-Familie aber kein modernes Flugzeug, nur ist es eben nicht ganz so veraltet wie die B737.

Was natürlich nichts daran ändert, dass die B737 mittlerweile am Besten nicht mehr weiterproduziert werden sollte. Das weiß mit Sicherheit auch Boeing, aber eine Alternative haben sie nicht. Wenn Boeing sich eines Tages doch noch dazu entschließen sollte, einen Nachfolger für die B737 zu entwickeln, dann muss sich auch Airbus mit seinem dann ziemlich veralteten Produkt etwas überlegen.

Ich gebe Ihnen völlig recht.
Aber ich möchte noch eine andere Sichtweise auf diesen Sachstand einbringen:

Alle die zigtausende Flieger die jetzt in den Auftragsbüchern bei A & B stehen und höchstwahrscheinlich produziert und ausgeliefert werden, entsprechen NICHT dem, aus Klimaschutzgründen dringend notwendigen, technischen Stand.

Klar die neuen Triebwerks-generationen haben geringere Verbrauchszahlen, aber allein durch die schiere Maße der Vergrößerung der weltweiten Anzahl an Fliegern die dann im Einsatz sind, wird sich die Klimabilanz der Luftfahrt noch weiter verschlechtern.

Das ist das wirkliche Problem.


Ich bin der letzte, dem es um ein „Boeing bashing“ geht, habe ich doch selbst einige Tausend Stunden im Boeing Flieger gesessen!
Nur in diesem Fall geht es um ein Sicherheitsdetail, was schon seit über 35 Jahren „State of the Art“ ist, selbst die 757 hatte schon von Anfang an das EICAS, und auch die P8, ein Marineaufklärungsflieger, welches auf der 737 basiert und in 2013 eingeführt wurde, hat schon ein EICAS!
Und jetzt schafft Boeing es nicht, die MAX damit auszustatten und versucht, immer neue Fristen für die Zulassung ohne zu erreichen?
Hier geht es um einen großen Sicherheitszuwachs, der bei Boeing offensichtlich dem Kostensparen geopfert werden soll.
Sorry, das geht gar nicht, und das werden sicher auch die United, Southwest und andere Piloten so sehen.
Beitrag vom 06.10.2022 - 10:11 Uhr
Ich würde mal aus der eher Airbus-positiven Sicht der meisten Forumsteilnehmer hier etwas Zurückhaltung mit dem B737MAX-Bashing üben.

Ja, die A320-Familie ist deutlich moderner als die B737, aber auch die A320 ist eine Entwicklung aus den 1980er Jahren und damit bald 40 Jahre alt. Es fällt gerade nur weniger auf, da man die große neue Triebwerksgeneration anders als bei der B737 ohne Probleme unterbringen kann. Das macht aus der A320-Familie aber kein modernes Flugzeug, nur ist es eben nicht ganz so veraltet wie die B737.

Was natürlich nichts daran ändert, dass die B737 mittlerweile am Besten nicht mehr weiterproduziert werden sollte. Das weiß mit Sicherheit auch Boeing, aber eine Alternative haben sie nicht. Wenn Boeing sich eines Tages doch noch dazu entschließen sollte, einen Nachfolger für die B737 zu entwickeln, dann muss sich auch Airbus mit seinem dann ziemlich veralteten Produkt etwas überlegen.

Ich gebe Ihnen völlig recht.
Aber ich möchte noch eine andere Sichtweise auf diesen Sachstand einbringen:

Alle die zigtausende Flieger die jetzt in den Auftragsbüchern bei A & B stehen und höchstwahrscheinlich produziert und ausgeliefert werden, entsprechen NICHT dem, aus Klimaschutzgründen dringend notwendigen, technischen Stand.

Klar die neuen Triebwerks-generationen haben geringere Verbrauchszahlen, aber allein durch die schiere Maße der Vergrößerung der weltweiten Anzahl an Fliegern die dann im Einsatz sind, wird sich die Klimabilanz der Luftfahrt noch weiter verschlechtern.

Das ist das wirkliche Problem.
Beitrag vom 06.10.2022 - 09:52 Uhr
Ich würde mal aus der eher Airbus-positiven Sicht der meisten Forumsteilnehmer hier etwas Zurückhaltung mit dem B737MAX-Bashing üben.

Ja, die A320-Familie ist deutlich moderner als die B737, aber auch die A320 ist eine Entwicklung aus den 1980er Jahren und damit bald 40 Jahre alt. Es fällt gerade nur weniger auf, da man die große neue Triebwerksgeneration anders als bei der B737 ohne Probleme unterbringen kann. Das macht aus der A320-Familie aber kein modernes Flugzeug, nur ist es eben nicht ganz so veraltet wie die B737.

Was natürlich nichts daran ändert, dass die B737 mittlerweile am Besten nicht mehr weiterproduziert werden sollte. Das weiß mit Sicherheit auch Boeing, aber eine Alternative haben sie nicht. Wenn Boeing sich eines Tages doch noch dazu entschließen sollte, einen Nachfolger für die B737 zu entwickeln, dann muss sich auch Airbus mit seinem dann ziemlich veralteten Produkt etwas überlegen.


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