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Ukraine nimmt frühere Antonow-Manager fest

Antonow will An-225 wieder aufbauen
Antonow will An-225 wieder aufbauen, © Antonow

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KIEW - In der ersten russischen Angriffswelle gegen Kiew gehen bei Antonow viele Frachter in Flammen auf - auch die ikonenhafte An-225 wird im Februar 2022 völlig zerstört. Ein Jahr später hat der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU mutmaßliche Drahtzieher verhaftet. Es handelt sich um Insider.

Tianjin - Bischkek - Billund: Anfang Februar 2022 führte der letzte Umlauf das einst größte Frachtlflugzeug nach China, Kirgisien und Dänemark.

Nach der Rückkehr an die Heimatbasis Hostomel parkte die An-225 in ihrem Shelter - und stand für die russischen Angreifer damit quasi auf dem Präsentierteller. Das Flugzeug wurde am 24. Februar 2022 in der ersten Angriffswelle auf Kiew von russischen Raketen zerstört. Dabei war man bei Antonow eigentlich vorgewarnt.

Die NATO Beschaffungsagentur, ein regelmäßiger Charterkunde, soll der Airline am 26. Januar 2022 dringend nahegelegt haben, "sämtliche Flugzeuge" aus der Ukraine ins polnische Rzeszof oder nach Leipzig zu verlegen. Tatsächlich wurde es in den Stunden vor der Zerstörung in Hostomel hektisch.

"Am Vorabend des Krieges arbeiteten Mitarbeiter von ATP SE Antonov im Notfallmodus", schrieben Anotonow-Mitarbeiter die Ereignisse wenig später nieder. "In der Nacht des 23. Februar wurde das sechste Triebwerk an die An-225 montiert, so dass die Mirja am Morgen des 24. (Februar) nach Leipzig hätte fliegen können."

Die An-124-Flotte sollten einen Tag später nach Schkeuditz überführt werden - doch dazu kam es nicht.

Die Anweisung zum kurzfristigen Abbruch der Flottenevakuierung erging laut SBU intern - und von ganz oben. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat den früheren Antonow-Direktor und den Sicherheitschef verhaftet, der Vizedirektor ist zur Fahndung ausgeschrieben.

Militärische Sicherung von Hostomel blockiert

Die oberste Anotonow-Riege habe "mit dem Feind gemeinsame Sache gemacht", teilte der SBU in einer knappen Erklärung mit - und nicht nur die rechtzeitige Verlegung der An-225 verhindert. Bereits seit Januar habe das damalige Antonow-Management eine militärische Sicherung des Flugplatzes Hostomel unterbunden.

Den Verhafteten droht eine 15jährige Freiheitsstrafe.
© aero.de | Abb.: Antonow | 17.03.2023 14:36

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Beitrag vom 18.03.2023 - 08:10 Uhr
In Osteuropa sind sie da nicht so zimperlich wie wir.

Wie die Polen nach der Wende ihre Kommunisten-Kaste erledigt haben ... Hut ab.

Sie haben aber schon mitbekommen das nach "der Wende" auch in Polen zeitweise die Kommunisten Wahlen gewonnen haben und die Regierung gestellt haben!?

Während bei uns seit 1990 die PDS, Die Linke, oder gar die DKP oder MLPD noch nie in der Regierung, geschweige denn hat diese angeführt!?

Also was genau meinen Sie?

Von denen können wir noch was lernen.
>
Nochmal: Was genau?

Wie man gültige Abkommen (Reparationsforderungen) in die Tonne kloppt? Wie man die EU ausnimmt und auf rechtsstaatliche Prinzipien 'pfeift'? Wie man die Bundesregierung zum Popphans macht, mit Vorwürfen überschüttet und dann den 'Schw...' einkneift (Panzerlieferungen)?
Weiteres können Sie googeln- ich bin der festen Überzeugung, dort können wir gar nichts sinn- und wertvolles lernen.

Noch ist es ja nicht zu spät.
>
Wofür?

Wie wir inzwischen wissen kann man (völlig zu Recht) noch mit über 90 Jahren für unschöne historische Ereignisse rechtlich belangt werden.
>
Wen betrifft das jetzt konkret in diesem Kontext?

Wenn das mal kein Eigentor war ...

Was meinen Sie damit? Eigentor für wen bzw. weshalb bzw. warum?

Und hat Ihr Beitrag mit dem Inhalt des Artikels zu tun.

Ausser das sich mir der Eindruck aufdrängt, daß Sie auf rechtsstaatliche Prinzipien 'pfeifen'.
Diese geschilderten Ereignisse (und zeitlichen Abläufe) bedeuten m.E, daß die Ukraine offensichtlich davon noch sehr weit entfernt ist.
Beitrag vom 17.03.2023 - 23:53 Uhr
In Osteuropa sind sie da nicht so zimperlich wie wir.

Wie die Polen nach der Wende ihre Kommunisten-Kaste erledigt haben ... Hut ab.

Von denen können wir noch was lernen.

Noch ist es ja nicht zu spät.

Wie wir inzwischen wissen kann man (völlig zu Recht) noch mit über 90 Jahren für unschöne historische Ereignisse rechtlich belangt werden.

Wenn das mal kein Eigentor war ...
Beitrag vom 17.03.2023 - 19:01 Uhr
Nun, auch wenn der Verdacht naheliegt, es wäre schon ein weiterer Tiefschlag.

Schade dass es kaum Bilder der UR-82009 und der AN-22 gibt.
Die wenigen Bilder lassen hoffen dass die AN-124 UR-82009 zu retten ist und wieder fliegt, die andere Ikone AN-22 wird, befürchte ich, auch nie weider zu hören zu sein :(


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