Milliardenprojekt
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Northrop Grumman baut neuen Bomber für US Air Force

B-2 Spirit Bomber
B-2 Spirit Bomber, © Northrop Grumman
WASHINGTON - Northrop Grumman hat sich einen der weltweit größten Rüstungsdeals gesichert. Der Waffenhersteller soll für die US-Luftwaffe den ersten neuen Bomber seit dem Kalten Krieg entwickeln. Bei dem milliardenschweren Großauftrag setzte sich das US-Unternehmen gegen ein Bündnis von Boeing und Lockheed Martin durch.

Dies teilte die Luftwaffe am Dienstag (Ortszeit) in Washington mit. Sollten alle 100 vorgesehenen Maschinen gebaut werden, summiert sich der Auftragswert den Angaben zufolge auf 80 Milliarden US-Dollar (72 Mrd Euro).

Die Aktien von Northrop Grumman gingen im nachbörslichen New Yorker Handel in den Steigflug und gewannen mehr als sechs Prozent an Wert. Für die Papiere von Boeing und Lockheed ging es um 1,6 und 1,8 Prozent nach unten.

Der neue Langstreckenbomber soll Mitte des kommenden Jahrzehnts fertig sein und dann bei der US-Luftwaffe zum Einsatz kommen. Dort löst er die 37 Jahre alte Vorgängerin B-1 und die B-52 aus der Ära von US-Präsident Dwight D. Eisenhower ab. Die neue Maschine soll unentdeckt weit ins Feindgebiet vordringen können und dort versteckte oder bewegliche Ziele angreifen können. Wie der neue Bomber aussehen soll, wurde nicht bekannt.

Northrop Grumman ist der kleinste der drei Rüstungskonzerne, die sich an der Ausschreibung beteiligt hatten. "Das war eine Situation wie David gegen Goliath", sagte Rüstungsexperte Richard Aboulafia vom Beratungsunternehmen Teal Group. Luftwaffen-Staatssekretärin Deborah Lee James sieht in der Offerte von Northrop Grumman "den besten Wert für unsere Nation".

Dem Verteidigungsexperten Loren Thompson vom Lexington Institute zufolge handelt es sich bei dem Bomber-Deal um den größten Militärflugzeug-Auftrag, der in diesem Jahrzehnt weltweit vergeben wird.

Boeing und Lockheed hatten zuvor ihre Rivalitäten begraben und ein gemeinsames Angebot für den Bomber-Auftrag abgegeben. Nach der Niederlage gegen Northrop Grumman zeigten sich die beiden Partner enttäuscht. Sie ließen aber offen, ob sie gegen die Entscheidung des Pentagon vorgehen. Zuerst wollen sie klären, wie das Verteidigungsministerium sein Votum für den Konkurrenten begründet.
© dpa-AFX | 28.10.2015 08:41


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