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Norwegian zieht Boeing 737 aus Argentinien ab

Norwegian Boeing 737-800
Norwegian Boeing 737-800, © Norwegian

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BUENOS AIRES - Seit Januar hält Norwegian ein argentinisches AOC, schon etwas länger hat die Airline die Freigabe für 153 Routen in und von Argentinien. Wann Norwegian mit den Inlandsrouten startet, ist jedoch nach wie vor unklar. Im Mai hat sie ein stationiertes Flugzeug vorerst wieder abgezogen. 

Geht es nach der Pilotengewerkschaft APLA, müsste Norwegian Air Argentina das AOC sofort wieder entzogen werden.

Nachdem die Airline ihr einziges Flugzeug aus dem Land geflogen hat - eine Boeing 737-800 mit dem Konterfei des argentinischen Musikers Astor Piazzola - verfügt sie der Argumentation der Gewerkschaft nach nicht über das Gerät zum Aufbau des Flugbetriebs in Argentinien. Und das widerspricht laut APLA argentinischem Gesetz.

Argentinische Pilotengewerkschaften begegnen der Marktöffnung für Billigairlines mit gehöriger Skepsis. Bevor die Regierung Mauricio Macris das als "Revolution der Lüfte" betitelte Projekt 2016 ausgerufen hat, hielt die staatliche Aerolíneas Argentinas das Monopol am Himmel über dem südamerikanischen Land.

Nach der Marktöffnung hielt die Regierung zum Schutz der staatlichen Airline eine Schranke für Neueinsteiger zunächst geschlossen: niemand durfte billigere Tickets anbieten als die Dame des Hauses. Dieses Verbot ist Anfang Juli 2018 gefallen. Norwegian Air gehörte zu den ersten Gratulanten.

Start mit Verspätung

Und die Boeing 737-800? "Tatsächlich haben wir das Flugzeug nach Europa gebracht, damit es dort während der Sommersaison seinen Einsatz findet", teilt ein Norwegian Air Argentina-Sprecher auf aero.de-Anfrage mit. "Das Flugzeug ist eine Leihgabe von Norwegian Air Argentina an das Stammhaus, weil dort Flugzeuge gebraucht werden."

Für September und Oktober 2018 erwartet Norwegian Air Argentina (NAA) demnach die Lieferung neuer Flugzeuge. Starten will die Airline eigenen Angaben zufolge innerhalb Argentiniens im Schlussquartal 2018 - einige Monate später, als NAA-Chef Ole Merhus Ende 2017 angekündigt hatte.

"Ich hoffe, dass wir im zweiten Trimester 2018 starten können", ließ sich der Manager im November 2017 vom Portal "infobae" zitieren. Verschiedene Medien spekulieren darüber, dass die Verspätung an Lieferverzögerungen bei den Triebwerkherstellern, bei Boeing selbst oder gar an knappen Kassen bei Norwegian liegen könnten.

In Europa umkreisen Übernahmeinteressenten die Airline, die derzeit auf wackeligen Beinen steht und dennoch - unter anderem wegen ihrer Startrechte in Argentinien - so begehrenswert ist.

In der Zwischenzeit touren Norwegian-Chef Bjorn Kjos und der NAA-Chef durch das Land und kündigen Investitionen an. Zuletzt im Juni in Córdoba, wo NAA einen ihrer drei Standorte aufbauen möchte. 

Investitionen in die argentinische Infrastruktur

Bei einem Pressetermin mit dem dortigen Provinzgouverneur Juan Schiaretti kündigte die Airline an, 200 Millionen US-Dollar in den Aufbau der Basis und die Schaffung von hundert Arbeitsplätzen zu stecken. 

Die neuen Angestellten sollen aus Córdoba stammen, für die Infrastrukur der Basis will die Airline ein Netz aus lokalen Zulieferern aufbauen. Im Gegenzug erhält sie - wie jeder andere Airline-Neustart in Argentinien - Steuervergünstigungen.

Die Bedingungen sind Teil "Revolution der Lüfte" - sie soll Torusimus, Luftfahrt und Wirtschaft des Landes einen kräftigen Aufschwung verleihen. Norwegian Air Argentina will dabei ganz vorne mitspielen. Auch für Buenos Aires und - laut Stellenausschreibung mögliche andere Standorte - ist sie auf der Suche nach Piloten. 

Daran, dass Norwegian Air in Argentinien an den Start geht, lässt die Airline keinen Zweifel. Die Frage ist nur, wann.
© aero.de | Abb.: Norwegian Air Shuttle | 17.07.2018 08:12

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Beitrag vom 17.07.2018 - 19:02 Uhr
Nicht ganz korrekt ist die Behauptung, Arolineas Argentina hätte ein Monopol innerhalb Argentiniens.
Seit 2005 fliegt auch LAN bzw Latam Argentina auf eine Vielzahl von Strecken innerhalb des Landes.


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