Rolle mit Ambulanzjet kostet Piloten den Job

FARO - Gegen Ende eines Bereitstellungsflugs hat der Kapitän eines Learjet 31A ein "in der Verkehrsluftfahrt nicht vorgesehenes Manöver" durchgeführt. Die Rolle mit dem Ambulanzjet blieb lange unentdeckt, kostete beide Piloten später aber den Job. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) schließt die Fallakte.

Ein Überführungsflug von London Biggin Hill nach Faro am 28. Dezember 2018 hat die Piloten Monate später böse eingeholt.

"Der verantwortliche Luftfahrzeugführer, sowie der Copilot wurden nach Bekanntwerden des Ereignisses umgehend vom Luftfahrtunternehmen von den fliegerischen Tätigkeiten entbunden und das Arbeitsverhältnis aufgelöst", teilte die BFU in ihrem Abschlussbericht mit. Was war passiert?

Steilkurven und Rolle

Auf FL115 "wurden zuerst zwei Steilkurven mit jeweils etwa 140 Grad Querneigung nach links und rechts geflogen", rekonstruiert die BFU den Vorfall. Anschließend flog der Kapitän eine Rolle mit dem Jet. Der Copilot gab später zu Protokoll, mit diesem Manöver "nicht einverstanden" gewesen zu sein und das auch kommuniziert zu haben.

Der Vorfall wurde zunächst nicht berichtet. Erst bei einem routinemäßigen Auslesen der FDR-Daten im Mai 2019 stießen Techniker auf die auffälligen Rollwinkeldaten. Das Luftfahrtunternehmen schaltete die BFU Anfang Juni 2019 ein. Der Learjet 31A wurde einer Sonderwartung unterzogen, bei der aber keine Schäden am Flugzeug festgestellt wurden.