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Beitrag vom 27.03.2015 - 15:14 Uhr
UserQueen-of-the-Skies
CPT
User (85 Beiträge)

Dieses Procedure ist überhaupt nicht sinnvoll! Egal was ein Mr. O´Leary von sich gibt.

Soll etwa ein in der Bordhierarchie untergeordneter und fliegerischer Laie, nämliche ein Flugbegleiter, die Piloten daran hindern, Eingriffe in die Steuerung vorzunehmen?

Medienhysterie und Aktionismus pur!

Beitrag vom 27.03.2015 - 15:34 Uhr
UserAirTommy
User (804 Beiträge)
Ich halte das aus zwei Gründen für sehr sinnvoll:

1. Eine zweite Person im Cockpit schafft soziale Kontrolle.

2. Es geht nicht darum, dass diese zweite Person im Zweifel direkt eingreift. Sie soll die Tür entriegeln, wenn ihr etwas komisch vorkommt. Dafür kann man an einen Notfallknopf im Cockpit denken.

Kein Aktionismus, sondern überfällig.
Beitrag vom 27.03.2015 - 16:13 Uhr
UserOldCrow
User (201 Beiträge)
2. Es geht nicht darum, dass diese zweite Person im Zweifel direkt eingreift. Sie soll die Tür entriegeln, wenn ihr etwas komisch vorkommt. Dafür kann man an einen Notfallknopf im Cockpit denken.

Kein Aktionismus, sondern überfällig.

Was glauben Sie was dieser zweiten Person alles komisch vorkommen kann?
Was glauben Sie was man von dieser zweiten Person im Laufe der Zeit alles für Fragen gestellt bekommt?
Flugbegleiter sind meist fliegerische Laien. Oft mit kurzfristigen Zeitverträgen.
Und diese Personen sollen beurteilen ob der verbleibende Pilot Blödsinn macht?

Dann bitte auch eine zweite Person neben jeden Zugführer, Busfahrer, Kernkraftwerksbediener, Waffenträger (Soldat + Polizei) etc.
Und für all jene gleich periodisch wiederkehrende psychologische Checks mit dazu!
Jawoll.

Deutschland wandelt sich z.Zt. von einem Volk aus 80 Mio. Bundestrainern zu einem Volk aus 80 Mio. Flugexperten.

Mir stehen die Haare zu Berge wenn ich sehe, was alles zu diesem Thema gesagt und geschrieben wird.

Manchmal hätte ich gerne psychologische Checks für Journalisten und Medienleute.
Beitrag vom 27.03.2015 - 16:24 Uhr
UserKurt Mildenberger
User (13 Beiträge)
Q ReqHighspeed
Ich kann Ihnen nur zustimmen. Was hier an kruden Theorien über Giftgase im Cockpit, geplatzte Cockpitscheiben, Verschwörungstheorien zur französischen Staatsanwaltschaft und aktuell zur Schweigepflicht von Ärzten abgesondert wurde, ist erbärmlich. Ich kann den Autoren nur empfehlen, nach so viel Sch... jetzt mal die Tastatur mit feuchten Tüchern abzuwischen und das Gehirn einzuschalten, wenn es wieder in den Fingern juckt.


Dieser Beitrag wurde am 27.03.2015 16:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.03.2015 - 16:24 Uhr
Userbøeing757767
User (72 Beiträge)
Sie haben da meine volle Zustimmung. Aber Sie sehen ja wie Ihre übergeordneten Stellen (intern und extern) reagieren. Sie müssen handeln, und das ist die einzige schnell greifbare Möglichkeit. Viel mehr wird es auch zukünftig wohl nicht geben. Ob es nüchtern betrachtet jemandem das Leben retten wird: Ich glaube nicht daran.

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2015 16:25 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.03.2015 - 17:01 Uhr
UserAirTommy
User (804 Beiträge)
Diese relexartigen Abwehrreaktionen machen mich ehrlich baff. Der Pilotenstand kann sich doch nicht davon freisprechen, dass es auch in ihm Mitglieder mit psychischen Leiden gibt - wie in jeder größeren Belegschaft.

Nehmen wir den Jetblue Capt, der vor drei Jahren wie irre durch die Kabine gedampft ist und von Passagieren überwältigt werden musste, bevor er in diesem Zustand ins Cockpit zurückkehrte. Später übrigens wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen, nachzulesen hier:  http://edition.cnn.com/2012/07/03/travel/jetblue-pilot-verdict/

Solche Leute dürfen einfach erst gar keine Gelegenheit haben ALLEINE im Cockpit zu sein. Und da man Geisteskranke leider nicht immer so deutlich erkennt, wie im Fall des Jetblue-Kapitäns braucht es eben eine eindeutige Procedure.

Es ist müßig darüber zu spekulieren, was gewesen wäre wenn... Aber die Menschen von 9525 hätten eventuell noch die eine kleine Chance gehabt, hätte sich der F/O nicht alleine im Cockpit verriegeln können!

Dass die Medien hier verrückt spielen steht auf einem ganz anderen Blatt. Bild und Spon übertreffen sich stündlich gegenseitig mit neuen Pietätlosigkeiten. Da scheint es einen Machtkampf zu geben, wer am Ende die meisten Rügen vom Presserat für die Galerie einheimst. Gerade aktuell auf Bild im großer Blinkschrift: "LIVE: Zwischen 400 und 600 Leichenteile geborgen." Da bleibt einem die Spucke weg.

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2015 17:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.03.2015 - 17:15 Uhr
Userbøeing757767
User (72 Beiträge)
Dann dreht er eben nicht 1000, sondern zehn- oder zwölftausend Fuß pro Minute ein mit denen es nach unten geht oder fliegt einen manuellen Sturzflug. Die Schutzkreise werden vorab durch entsprechendes Wegschalten von bestimmten Rechnern lahmgelegt. Vielleicht hilft ihm das zarte Mädchen noch dabei, unbewusst.
Beitrag vom 27.03.2015 - 17:19 Uhr
Userc0t0d0s0
User (366 Beiträge)
@ReqHighspeed: Ich glaube diese zweite Person soll genau eine Sache machen: Wenn der im Cockpit verbleibende Pilot trotz Aufforderung die Tür nicht öffnet, obwohl kein Grund dazu besteht, diese zu öffnen. Ich habe gerade echte Zweifel, das man dafür neben einer Kurzeinweisung in diesen Schalter irgendwelche fliegerische Kenntnisse braucht. Der Herr oder die Dame muss ne Tür öffnen, mehr nicht und ansonsten den Mund halten, um den Piloten nicht in einer Phase abzulenken, in der sie oder er alles alleine machen muss.Die Zweipersonenregel ist sicherlich nicht der letzte Schluss ... aber vielleicht ein Ansatz ... vielleicht noch das vernünftigste unter der Vielzahl der Vorschläge.

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2015 17:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.03.2015 - 17:37 Uhr
Userbøeing757767
User (72 Beiträge)
Ich glaube diese zweite Person soll genau eine Sache machen: Wenn der im Cockpit verbleibende Pilot trotz Aufforderung die Tür nicht öffnet, obwohl kein Grund dazu besteht, diese zu öffnen.
Und wenn der im Cockpit verbleibende Pilot den Sturzflug einleitet, während der Kollege noch auf dem Örtchen sitzt (oder steht?) dann passiert genau das was ich bereits geschrieben hatte, und die Tür bleibt zu. Genau wie am Dienstag. Hat also nichts gebracht, das Ganze.
Ich versuche hier nicht, Schlechtwetter zu reden, sondern es als möglicher Passagier zu sehen, und da mache ich mir schon ein paar Gedanken dazu.

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2015 17:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.03.2015 - 17:41 Uhr
Userder_handwerker
User (8 Beiträge)
Die zweite Person im Cockpit wird im Falle eines Falles entscheiden können, ob der willentliche Ausschluss des sich ausserhalb des Cockpits befindenden Piloten oder First Officer durch den sich im Cockpit befindenden Verantwortlichen gerechtfertigt ist oder nicht.

Dementsprechend wird diese Person versuchen, den Zutritt zum Cockpit zu ermöglichen oder es unterlassen. Ob es im Falle einer Auseinandersetzung erfolgreich ist und wie die körperlichen Kräfteverhältnisse verteilt sind, spielt erstmal keine Rolle.
Es geht einzig alleine darum, dass hier eine Möglichkeit geschaffen wird, die genutzt werden kann.

Mehr oder weniger wird von dieser Person nicht verlangt. Es sind hier weder fliegerische Kenntnisse erforderlich noch erfolgt eine Beaufsichtigung oder Kontrolle einer hierarchisch höher gestellten Person.
Beitrag vom 27.03.2015 - 17:50 Uhr
Userbøeing757767
User (72 Beiträge)
Schon klar. Besser eine 5 prozentige Chance zu haben als gar keine. Und es ist eine schwierige Gratwanderung, den Passagieren einerseits Hoffnung auf Besserung zu machen ohne sie andererseits über die Tatsachen hinwegzutäuschen.
Bin mal gespannt, ob die zerrissene Krankschreibung etwas zu der Motivlage beitragen kann. Wäre ja immerhin denkbar, dass die Ausmusterung des Copiloten gedroht hat.
Mit dem hochgelobten Verantwortungsbewusstsein von Piloten ist das dennoch keinesfalls vereinbar.
Beitrag vom 27.03.2015 - 17:57 Uhr
UserTrojaner
User (235 Beiträge)
Ich kann da AirTommy nur beipflichten, der viel größere Effekt ist in dem Fall ja eh der Psychologische. Die Skrupel so etwas auch noch in Anwesenheit eines anderen zu tun sind vielfach höher. Deshalb erachte ich dies als durchaus sinnvoll.
Ansonsten hätte er ja auch nicht warten müssen bis er überhaupt alleine ist.
Aber das es hier wohl wie es scheint gerade aud Pilotenkreisen kein Verständniss gibt finde ich schon erstaunlich.
Beitrag vom 27.03.2015 - 18:22 Uhr
Userbøeing757767
User (72 Beiträge)
Ansonsten hätte er ja auch nicht warten müssen bis er überhaupt alleine ist.
Musste er ja auch nicht. Aber die Situation hat es halt hergegeben, dass unmittelbar nach Erreichen der Reiseflughöhe der CPT das Cockpit verlassen hat. Möglicherweise hätte der Copilot den Flieger auch in den Berg geflogen, wenn der Kapitän auf seinem Platz gesessen hätte. Was brauche ich denn wirklich, um für das notwendige Überraschungsmoment zu sorgen? Da reicht zur Not ein Becher heißer Kaffee in die Augen.
Beitrag vom 27.03.2015 - 18:38 Uhr
UserJohnMacG
User (77 Beiträge)
Ganz ehrlich, ohne den Berufsstand zu diskreditieren, aber Flugbegleiter müssen 9 Wochen Ausbildung machen und sollen dann Aufpasser im Cockpit spielen? Das öffnet doch dann wirklich Leuten mit komischen Gedanken Tür und Tor, ohne großen Aufwand in eine 1-zu-1-Situation ins Cockpit eines Passagierflugzeugs zu kommen.... Da hole ich mir ein höheres Risiko ins Cockpit als dass ich es ausschließe. Klar sollte man sich Gedanken über Konsequenzen machen, aber bitte kein Aktionismus.
Beitrag vom 27.03.2015 - 18:57 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)
Flugbegleiter kommen so oder so ins Cockpit, egal ob sie Aufpasser spielen müssen oder nicht. Im übrigen dauert die Ausbildung bei einigen Airlines sogar nur 4 Wochen....
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