US-Beamten zufolge gebe es Hinweise auf eine Verbindung zur Terrororganisation Al Kaida, wie der US-Fernsehsender CNN am Freitag berichtete.
Behörden vermuten einen Testlauf für einen echten Anschlag. Nach dem Fund wurden Dutzende Frachtflugzeuge der Gesellschaften UPS, DHL und FedEx untersucht. In Philadelphia wurden zwei Cargomaschinen, in Newark bei New York eine weitere auf abgelegene Parkpositionen gezogen, um die Fracht zu durchsuchen. Ein UPS-Lastwagen wurde ebenfalls gestoppt und nach verdächtiger Fracht durchsucht.
Paket in britischem Flughafen war explosionsfähig
Update 30.10., 19.02 Uhr: Das in Großbritannien entdeckte Luftfracht-Paket aus dem Jemen war nach Angaben der britischen Innenministerin Theresa May voll explosionsfähig und hätte an Bord des Flugzeuges in die Luft gehen können. "Das Ziel könnte das Flugzeug selber gewesen sein, und wäre es zur Explosion gekommen, hätte das Flugzeug abstürzen können", sagte May am Samstag nach einem Treffen eines nationalen Sicherheitskomitees in London. Den Untersuchungsergebnissen zufolge könne man davon ausgehen, dass die mutmaßlichen Attentäter nicht gewusst haben, wo genau der Sprengsatz hochgehen würde.
Das in England gefundene Paket sollte an eine Synagoge in Chicago geschickt werden. Auch das zweite Paket in Dubai sollte an eine Adresse in den USA gehen. Beide stammten vom selben Absender im Jemen. Nach britischen Geheimdienstberichten handelt es sich um einen Mann mit Verbindungen zum Umfeld der Terrororganisation von Osama bin Laden. Das arabische Land war in den vergangenen Monaten verstärkt ins Visier internationaler Terrorfahnder gerückt.
In der Sendung war eine Druckerpatrone, aus der Drähte und ein Schaltkreis hingen, zudem wurde von einem weißen Pulver berichtet. In ersten Berichten hatte es geheißen, in dem Plastikbehälter sei Sprengstoff gefunden worden. Tests der Polizei bestätigten das nicht. Dennoch sollten die Pakete noch einmal eingehend untersucht werden.
Emirates-777 nach New York eskortiert
Begleitet von Jagdflugzeugen ist eine Passagiermaschine mit Fracht aus dem Jemen sicher auf dem New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen gelandet. Die Boeing 777 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten setzte am Freitag kurz nach der erwarteten Ankunftszeit auf und rollte auf eine freigehaltene Position. Sofort nach der Landung umringten Polizeifahrzeuge die Maschine. Schwere F-15-Jäger der amerikanischen Luftwaffe hatten den Jet bis nach New York begleitet. Die Behörden hatten die Eskorte für das Passagierflugzeug angeordnet, weil Fracht aus dem Jemen an Bord war.
Testlauf von Al Kaida?
"Ganz offensichtlich wollten Terroristen die Aufmerksamkeit unserer Behörden testen", sagte ein Sicherheitsfachmann auf dem Nachrichtensender FOX. Auf CNN sagte ein Kongressabgeordneter, dass sich die Sicherheitsbehörden sehr auf Passagierflugzeuge konzentriert hätten. "Das war ja auch gut so. Aber wir dürfen die Frachter nicht vergessen, wenn über sie Bomben zu uns gebracht werden können."
Nach Angaben der deutschen UPS-Niederlassung in Neuss ist der Flugverkehr in Deutschland nicht beeinträchtigt. Derzeit lägen ihr keine Informationen über Störungen vor, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Die europäische Drehscheibe für den Luftfrachtdienst von UPS ist der Flughafen Köln/Bonn. Auf dem Frankfurter Flughafen wurden laut Behörden die Sicherheitsvorkehrungen nicht verstärkt. "Alle Gepäckstücke, die aus dem Ausland nach Frankfurt kommen, werden standardmäßig durchleuchtet", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
© dpa | Abb.: UPS | 29.10.2010 18:08
Kommentare (5) Zur Startseite
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Gruß aus EDHI
bald sind Wahlen in den USA! :-)
gut möglich. Aber nach dem Feuer dürfte der Nachweis schwerfallen.
Komisch, wenn irgend etwas anliegt, sind gleich Herr US-Präsident oder seine Wadenbeißer (Berater) im Fernsehen. Der Innenminister oder Mrs. homeland security treten kaum in Erscheinung. Die Terroristen wird es sicherlich erfreuen. Es wird ein bißchen Sprengstoff in die US geschickt und schon quakt der Präsident der größten Weltmacht!
Dieser Beitrag wurde am 31.10.2010 10:38 Uhr bearbeitet.