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Ryanair steigert Überschuss auf 560 Millionen Euro

Ryanair Boeing 737NG
Ryanair Boeing 737NG, © Ingo Lang, edition airside

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DUBLIN - Europas größter LCC Ryanair sieht nach einem Rekordgewinn schwierigeren Zeiten entgegen. Teurer Treibstoff und die Euro-Schuldenkrise belasten das Geschäft, wie Ryanair-Chef Michael O'Leary am Montag bei der Vorlage der Jahresbilanz sagte. Auch höhere Ticketpreise könnten diese Entwicklung nur teilweise auffangen. Daher rechnet das Management im laufenden Geschäftsjahr 2012/2013 mit deutlich weniger Gewinn als zuletzt.

Die Aktie des irischen Unternehmens reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. Bis zum späten Vormittag verlor die Aktie an der Londoner Börse 4,94 Prozent auf 3,85 Euro, nachdem sie bereits Ende vergangener Woche kräftig an Wert eingebüßt hatte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr schnitt Ryanair zwar besser ab als erwartet, für das laufende Jahr hatten sich Analysten jedoch weitaus mehr versprochen.

Im Geschäftsjahr 2011/2012 bis Ende März sprang der Überschuss um die Hälfte auf 560 Millionen Euro. Auch wenn man einen Sondererlös aus dem Ticketverkauf herausrechnet, legte der Gewinn stärker zu als von Analysten erwartet. Die Passagiere mussten für die Flüge deutlich tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor: Während die Zahl der Fluggäste um fünf Prozent auf 75,8 Millionen kletterte, schoss der Umsatz um 19 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro in die Höhe. Der Sondereffekt ist darin noch nicht enthalten.

Im saisontypisch schwachen Winterhalbjahr hielt die Gesellschaft die Verluste dadurch in Grenzen, dass sie bis zu 80 ihrer 275 Maschinen am Boden ließ und das Flugangebot kräftig eindampfte. Diese Strategie will O'Leary auch im kommenden Winter beibehalten. Dennoch dürfte der um Sondereffekte bereinigte Überschuss im Geschäftsjahr 2012/2013 auf 400 bis 440 Millionen Euro sinken. Im abgelaufenen Jahr hatte er 503 Millionen Euro betragen.

O`Leary erwartet weitere Airlinepleiten

"Die hohen Ölpreise zwingen unsere Wettbewerber weiter dazu, ihre Ticketpreise und Treibstoffzuschläge anzuheben", sagte O'Leary. Er erwartet, dass nach der Pleite der Fluggesellschaften Malev und Spanair weitere Konkurrenten aufgeben müssen. Bei Ryanair wuchs die Treibstoffrechnung im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr rechnet das Management mit weiter steigenden Kosten für Kerosin.

Trotz der trüberen Aussichten sollen die Aktionäre zum zweiten Mal in der Unternehmensgeschichte eine Dividende erhalten. Wie bereits im Jahr 2010 will die Gesellschaft je Anteilsschein 34 Cent ausschütten. Das wären insgesamt 483 Millionen Euro. Die Aktionäre müssen dem Vorhaben allerdings noch zustimmen.
© dpa-AFX | Abb.: Allgäu Airport Memmingen | 21.05.2012 09:08


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