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Air Berlin verfehlt Ergebnisziele

Air Berlin am Flughafen Düsseldorf
Air Berlin am Flughafen Düsseldorf, © Andreas Wiese, Flughafen Düsseldorf

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BERLIN - Die wichtige Sommersaison hat Air Berlin nicht den erhofften Aufwind gebracht. "Auch wenn das dritte Quartal ordentlich gelaufen ist, konnten wir unsere Ergebnisziele nicht erreichen", räumte Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer bei der Vorlage der Quartalszahlen am Mittwochabend ein. Nach dem harten Konkurrenzkampf im Sommer werde auch das Winterhalbjahr schwierig. Trotz des eingeleiteten Sparkurses rückt ein operativer Gewinn für 2013 damit außer Sichtweite.

Air Berlin werde die Markterwartungen "nur durch Einmaleffekte und sonstige betriebliche Erträge annähernd erreichen können", sagte Prock-Schauer. Analysten gehen von roten Zahlen aus.

Im dritten Quartal flog Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft einen Umsatz von 1,35 Milliarden Euro ein. Das sind 3,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, nachdem das Unternehmen die Flotte verkleinert und verlustbringende Strecken gestrichen hatte. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um 14 Prozent auf 116 Millionen Euro. Der Überschuss ging um vier Prozent auf 101 Millionen Euro zurück.

Die Sommersaison ist für Fluggesellschaften die wichtigste Zeit im Jahr. Dann fliegen sie gewöhnlich ihre Gewinne ein, während das Winterhalbjahr meist rote Zahlen bringt. Doch auch nach dem Sommer ist Air Berlin ohne Eigenkapital unterwegs: Es lag Ende September bei minus sechs Millionen Euro. Die Gesellschaft betont daher, dass sie immer noch genügend Geld zur Verfügung hat, um ihr Geschäft zu bestreiten: Am Ende des Quartals lagen flüssige Mittel in Höhe von 312 Millionen Euro bereit, fast anderthalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Allerdings stiegen auch die Schulden um gut 40 Millionen auf 812 Millionen Euro.

Air Berlin hat bereits das zweite Sanierungsprogramm aufgelegt, um nach mehreren Verlustjahren wieder in die Gewinnzone zu kommen. Mit rund 900 Arbeitsplätzen soll rund jeder zehnte Job wegfallen. Ende September gab es bei dem Unternehmen bereits 562 Vollzeitstellen weniger als ein Jahr zuvor. Außerdem wurde die Zahl der Standorte an Flughäfen von 15 auf 10 zusammengestrichen.

Wie schon 2012 will der Vorstand das Jahresergebnis nun mit Sondererlösen aufbessern. Genauere Angaben machte das Unternehmen zunächst nicht. Im vergangenen Jahr hatte Air Berlin sein Vielfliegerprogramm an den arabischen Partner Etihad Airways verkauft und dadurch überraschend einen Jahresgewinn erzielt. Zwischenzeitlich sollte der Verkauf von Flugzeugen zusätzliches Geld in die Kasse spülen. Den kompletten Quartalsbericht will das Unternehmen wie geplant am Donnerstag (14. November) veröffentlichen.
© dpa-AFX | Abb.: Air Berlin | 13.11.2013 20:54


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