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Swiss einigt sich mit ihren Airbus-Piloten

ZÜRICH - Nach monatelangem Tauziehen hat sich die Lufthansa-Tochter Swiss mit ihren Airbus-Piloten auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Piloten werden erst mit 60 in Pension gehen, erhalten dafür einen verbesserten Kündigungsschutz und werden bei der Einführung neuer Flotten nicht übergangen.

Swiss und die Pilotengewerkschaft Aeropers hatten zuvor heftig über die künftige Rolle der Airbus-Piloten innerhalb der Airline gestritten.

Swiss Bombardier CS100
Swiss Bombardier CS100, © Bombardier

Das Management um CEO Harry Hohmeister drohte damit, die neuen Teilflotte Bombardier CS100 und Boeing 777-300ER ausschließlich von den Avro-Piloten der Swiss European, der anderen Pilotengruppe bei Swiss, fliegen zu lassen. Mit deren Vertretung IPG verständigte sich Swiss bereits im Juni auf ein neues Tarifwerk.

Nun sollen Piloten beider Korps für die neuen Flugzeuge fortgebildet werden. Aeropers machte Swiss nach eigenen Angaben dafür auch Zugeständnisse bei der Produktivität - offenbar haben die Piloten etwas längere Arbeitszeiten geschluckt. Details würden "in den nächsten Wochen" verhandelt, erklärte Aeropers.

"Die Einigung kommt spät, aber gerade noch rechtzeitig vor dem Beginn der erforderlichen Ausbildungsschritte für die Einflottung der beiden neuen Flugzeugmuster Bombardier CSeries und Boeing 777-300ER", sagte Swiss Vorstandschef Harry Hohmeister.

Der neue Tarifvertrag würde im Falle einer Annahme am 01. April 2015 in Kraft treten. Erste CS100 und 777 sollen ab 2016 bei Swiss fliegen.

Bei Lufthansa selbst bleiben die Fronten zwischen Piloten und Konzern hingegen weiter verhärtet. Lufthansa lehnte es am Freitag ab, alle derzeit strittigen Fragen mit den Piloten im Wege einer Gesamtschlichtung zu klären. Über Weihnachten wollen die Piloten nicht streiken. Für die Zeit nach dem Fest gilt diese Zusage allerdings nicht.
© aero.de | Abb.: Boeing | 22.12.2014 16:17

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Beitrag vom 26.12.2014 - 21:56 Uhr
Die Gewerkschaft will ich sehen, die wenn quasi alle Tarifthemen strittig sind, einer Schlichtung lediglich eines einzigen Teilpunktes zustimmt. LH hat ja nicht nur das Wings Thema rausgenommen, sondern auch alle anderen Themen bis auf die Übergangsversorgung (mit der Option vielleicht irgendwann mal über diese zu reden). Durch eine Schlichtung der Übergangsversorgung wäre nur einer von vielen Problempunkten erledigt.

Die Übergangsversorgung wurde einseitig von Arbeitgeberseite gekündigt und deren Nachwirkung bestritten, auch für Bestandspersonal. Bis ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen ist, gilt nach bestehendem Recht dieser aber für Bestandspersonal nach. Somit handelt es sich um eine ziemliche Provokation, dies zu bestreiten und nicht anerkennen zu wollen und spricht für einen schlechten Umgang mit dem Tarifpartner.

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2014 21:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.12.2014 - 15:14 Uhr
DLH wollte eine Schlichtung, keine Gesamtschlichtung so wie es die VC wollte! VC wollte auch das Wings und Jump Konzept mit in der Schlichtung haben, das will DLH aber nicht, da dies Themen sind bei der eine Gewerkschaft nichts zu melden hat!

Die Rente mit 65 beim Cockpit haben sich 3 LH Piloten erstritten, die länger fliegen wollten als das Alter das DLH damals im Vertrag stehen hatte (meine es waren 60 Jahre), von wegen Altersdiskriminierung usw. Es muss aber keiner bis 65 fliegen, die Übergangsversorgung gab / gibt es ja trotzdem.
Beitrag vom 26.12.2014 - 13:44 Uhr
@ Pandu:

Ja läuft gut, die Redekukltur der Schweizer.

Deshalb wurde die original schw. Swiss Airlines ja auch in die Pleite geführt, weil die alten Säcke dort mit der übertriebenen Gehalts- und Pensionsforderung so "schweizerisch" einsichtig waren und am Ende dann die LH lieber gleich einen Neuanfang gemacht hat inkl. Kündigungen und heftigen Pensionsverlusten bei den alten Swiss Air Piloten.

Und die LH musste jetzt nun quasi auch "nur" die Stammbelegschaft erpressen, dass die neuen Flieger bei Swiss European geflogen werden, statt im Stammkonzern ( quasi analog a la A340 fliegt dann bei Cityline statt LH Passage ), um einen gelobten Kompromiss zu erzwingen.

Da wäre ich auch total stolz drauf, auf die schweizer Kompromissbereitschaft und die gepflegte Redekultur. :-D

Von abgedrehten und mega peinlichen Volksentscheiden, die z.Teil auch durch gehen und hier off topic sind, möchte ich lieber nicht reden. Ein bisschen hoch das schweizer Ross meinen Sie nicht ?

Ironie aus + Überspitzung aus.

Aber einer Sache stimme ich zu: Bei Austrian ist LH auf die "Schna....tze" gefallen. Bei Swiss gibt es nun eine Einigung.
Nur in FRA will man stur sein.
Was sagt uns das Herr Spohr ?
Und, dass man nun die von LH selbst angeregte (Gesamt) schlichtung abgelehnt hat, macht doch deutlich, dass man bei LH auf Zeit und Ziel spielt und nicht auf eine Einigung hin.
Auch wenn ich das Vorgehen der VC nicht 100 % gutheiße, aber die Nummer hat sich die GF selbst eingebrockt.

Ach ja, und die armen schweizer Piloten dürfen nun erst mit 60 in Pension ? Lach ich, mein Vertrag mit LH sagt schon seit 15 Jahren arbeiten bis 65 aus.
Deshalb mal vorsicht mit den markigen Pressesprüchen "Rente / Übergang ab 55 " Immer schauen wer was streut.

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2014 13:50 Uhr bearbeitet.


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