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Stuttgart 21 lastet auf Gewinn vom Flughafen Stuttgart

Flughafen Stuttgart
Flughafen Stuttgart - Manfred Rommel, © Flughafen Stuttgart

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STUTTGART - Das Bauprojekt Stuttgart 21 dürfte das Ergebnis des Stuttgarter Flughafens in diesem Jahr belasten. Der Airport allein rechne mit mehr als 30 Millionen Euro Gewinn, sagte Geschäftsführer Georg Fundel am Mittwoch in Stuttgart.

Weil Belastungen von 40 Millionen Euro aus dem Budget für Stuttgart 21 anfallen, dürften in der Bilanz am Ende jedoch rote Zahlen stehen. Der Flughafen unterstützt das Projekt mit insgesamt 359 Millionen Euro. In den kommenden Jahren seien insgesamt noch Zahlungen von 187 Millionen Euro offen, sagte Fundel. Wann diese abgerufen würden, stehe nicht fest.

Grundsätzlich habe der Flughafen aber ein großes Interesse an dem Bahnprojekt. Dank des geplanten Fernbahnhofs am Flughafen rechne man mit bis zu einer Million mehr Passagieren.

Operativ lief es für den Flughafen im vergangenen Jahr nicht schlecht. Bis Jahresende rechnet Fundel mit 10,5 Millionen Passagieren - ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von acht Prozent. Ein Grund für die gute Passagierentwicklung sind auch die Billig-Airlines Easyjet und Ryanair , die erst seit dem Frühjahr den Südwest-Airport anfliegen. Sollte der Winter mild bleiben, könne das Wachstum sogar noch stärker ausfallen, meinte Fundel.

Der Umsatz dürfte allerdings etwa auf Vorjahresniveau liegen. Er rechne mit gut 230 Millionen Euro, sagte Fundel. Im Vorjahr hatte der Flughafen 236 Millionen Euro Umsatz gemacht. Im Sommer war der Airport-Chef für 2015 noch von Erlösen von 250 Millionen Euro ausgegangen.

Im kommenden Jahr dürfte das Plus der Erlöse dann wieder etwas stärker ausfallen. Bei den Passagieren rechnet Fundel mit drei Prozent Wachstum. Der Umsatz dürfte dank der dann anstehenden Mietzahlungen der Wirtschaftsberatung Ernst & Young allerdings noch stärker zahlen. Ernst & Young verlegt dann seine Deutschlandzentrale von Stuttgart-Weilimdorf an den Flughafen.

Ein Risiko seien die Verhandlungen um die gemeinsam angebotenen Flüge von Air Berlin und Etihad. Die beiden bieten die einzige Verbindung von Stuttgart aus in die Golfregion an. Ihr droht aber das Aus, weil sie nicht von einem internationalen Abkommen gedeckt ist. Über den Flug allein seien in den vergangenen zwölf Monaten 70 000 Passagiere gekommen. "Das Signal ist verheerend", sagte Fundel.

Hoffnung macht sich Fundel dagegen auf die neue von der Lufthansa gegründete Billig-Airline Eurowings. Sollte Stuttgart ein Standort für Eurowings-Langstreckenflüge werden, könnte das von Oktober 2016 an gut 500 000 zusätzliche Passagiere jährlich bringen.

Bislang ist der Flughafen nach den Worten von Fundel auf 17 bis 18 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt. In den Terminals können allerdings nur bis zu zwölf Millionen abgefertigt werden. Dieses Limit könnte angesichts des geplanten Wachstums bald erreicht werden.

Der Flughafen plant deshalb in den kommenden drei bis fünf Jahren einen Ausbau. Gepäck- und Sicherheitskontrollen müssten erweitert werden. Es sei aber auch denkbar, dass der Terminal vier umgebaut und ergänzt würde. Wie hoch die Kosten für den Umbau ausfallen werden, wollte Fundel noch nicht abschätzen. Der letzte Terminal habe aber etwa 150 Millionen Euro gekostet.
© dpa-AFX | 09.12.2015 18:29


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