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Airbus will A380-Sitzzahl erhöhen

HAMBURG - Airbus plant, dem Flaggschiff A380 durch bessere Raumausnutzung zu noch mehr Passagierumsatz zu verhelfen. Statt eines großen Wurfes sind dazu viele Detailverbesserungen vorgesehen.

Auf der Luftfahrtmesse Aircraft Interiors Expo in Hamburg zeigte Airbus die neuesten Produktentwicklungsstudien für die A380, die jüngst auch schon Investoren präsentiert worden waren. In Sachen A380 plant der Hersteller vor allem Änderungen bei der Inneneinrichtung des hinteren Hauptdecks:

Die bisher zwischen dem vorletzten Türpaar installierte Küche soll in einen neuen Bereich an der hinteren Treppe zum Oberdeck verlagert werden. Hier will Airbus die Küchenzeile maßgeschneidert um die in der Rundung des Druckschotts laufende Treppe einpassen.

Der frei werdende Raum zwischen dem vorletzten Türpaar ließe sich für bis zu 23 zusätzliche Sitze der Economy Class nutzen, wenn man, wie neuerdings vorgeschlagen, elf statt bisher zehn Sitzen in jeder Reihe installiert.

Airbus A380 Cabin
So passen laut Airbus mehr Sitze in die A380, © Airbus

Neu ist auch das Entfallen der seitlichen Schränke im Oberdeck. Durch den Ausbau dieser unterhalb der Fenster eingebauten, zusätzlichen Handgepäckfächer ließen sich Sitze der Business Class bei diagonaler Anordnung näher an der Außenwand platzieren, so dass man sie zur Flugrichtung etwas schräger gestellt und verdichtet einbauen könnte. Dadurch könnten im Oberdeck bis zu zehn zusätzliche Schlafsessel installiert werden. Alleine dies mache einen Jahres-Mehrumsatz pro Flugzeug von sechs Millionen Dollar aus, so Airbus.

Vier Klassen, 544 Sitze

Für die neue Premium Economy Class schlägt Airbus im vorderen Hauptdeck die Anordnung 3+3+3 vor. Somit wären hier immer noch vergrößerte 63 Sitze der Klasse Economy-Plus gegenüber 81 Sitzen in reiner Economy-Anordnung einbaubar. Im Frachtdeck, direkt vor dem Flügel, will Airbus künftig den Schlafraum der Flugbegleiter zentral unterbringen, um in den beiden Kabinendecks keinen Raum für Passagiersitze zu verlieren.

Gegenüber dem heutigen Standard-Kabinenlayout mit 525 Sitzen bei Dreiklassenbestuhlung erreiche die A380 durch die Maßnahmen zur Kabinenoptimierung sieben Millionen Dollar Mehrumsatz und bei der Nutzung der verdichteten Bestuhlung nochmals 16 Millonen Dollar Mehrumsatz pro Jahr und Flugzeug. Somit komme das vorgeschlagene Layout mit vier Klassen und 544 Sitzen auf 23 Millionen Dollar Mehrumsatz gegenüber der heutigen Ausführung.

Die neue Ausführung könnte laut Airbus ab Ende 2017 oder Anfang 2018 geliefert werden. Der Hersteller sieht die A380-800 mit 544 Sitzen (bei Elfer-Sitzreihen und 18 Zoll Sitzbreite) kostenseitig gegenüber der Boeing 777-9 mit 391 Sitzen (bei Neuner-Sitzreihen und 18 Zoll Sitzbreite) 23 Prozent im Kostenvorteil.

Auch eine enger bestuhlte 777-9 mit 411 Sitzen (bei Zehner-Sitzreihen und nur noch 17 Zoll Sitzbreite) liege bei den Kosten pro Sitz immer noch 15 Prozent höher, so die neuesten Airbus-Werbeprospekte.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 06.04.2016 15:45

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Beitrag vom 10.04.2016 - 21:28 Uhr
Das Angebot kann sich nur an bereits bestehende A380-Kunden richten, die den A380 profitabel einsetzen können. Aber einen größeren Kundenkreis wird man damit sicherlich nicht gewinnen, da das Einsatzspektrum des A380 gerade auch außerhalb der goßen Trunk-Routes dadurch nicht erweitert wird.
Beitrag vom 06.04.2016 - 21:02 Uhr
Leider kann man auf den Bildern der Präse nicht viel erkennen und bei AIB auf der Webside finde ich auch kein besseres Material von der Präse.

Aber der Eindruck (auf den kleinen Bildern) vom Raumgefühl aus der Sicht als Pax, würde ich das doch eher als ungemütlich und weniger einladend betrachten.
Auch aus der Sicht als Kabinenpersonal, hätte ich da auch so meine Bauchschmerzen.

Mal sehen wie die Kundschaft von AIB darauf so reagiert ...


Dieser Beitrag wurde am 06.04.2016 21:03 Uhr bearbeitet.


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