Golfstaaten, Türkei, Südostasien
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EU will Abkommen für mehr Wettbewerb aushandeln

Qatar Airways Airbus A380
Qatar Airways Airbus A380, © Airbus

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LUXEMBURG - Die EU-Kommission soll in den kommenden Jahren fairere Wettbewerbsbedingungen im internationalen Luftverkehr aushandeln. Die EU-Verkehrsminister gaben der Behörde am Dienstag in Luxemburg grünes Licht für Gespräche mit Golfstaaten, der Türkei und dem südostasiatischen Staatenverbund ASEAN.

Vor allem Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde zuletzt vorgeworfen, den internationalen Wettbewerb mit Subventionen für Airlines zu verzerren.

In den kommenden drei Jahren soll die EU-Kommission im Namen der Mitgliedsstaaten nun mit Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten verhandeln. Mit der Türkei sowie Staaten wie Thailand, Malaysia oder Singapur will Brüssel in den kommenden vier Jahren Gespräche über Abkommen führen.

Die EU schätzt, dass bei erfolgreichen Verhandlungen mit der Türkei bis zu 48 000 neue Arbeitsplätze entstehen und Flugtickets bis zu 50 Prozent günstiger werden. Ein Abkommen mit den Golfstaaten könnte in den ersten Jahren bis zu 8,4 Milliarden Euro wirtschaftlichen Nutzens bringen.

"Eine Abschottung des Marktes wird nicht helfen, die Golfairlines haben einen geostrategischen Vorteil", sagte die Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Brigitte Zypries. Sie verstehe die Sorgen der Lufthansa, "aber es ist eine schwierige Debatte".

Zypries regte indirekt an, dass sich Lufthansa einen Partner am Golf suchen sollte. "Die Engländer haben vorgemacht, wie so eine Kooperatin aussehen kann", sagte die Staatssekretärin mit Blick auf die Allianz von IAG und Qatar Airways.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bezeichnete den Schritt als "zwingend notwendig". Für Deutschland sei wichtig gewesen, dass die EU-Kommission ein zeitlich begrenztes Verhandlungsmandat erhalte, da in dieser Zeit die Handlungsmöglichkeiten der Nationalstaaten eingeschränkt seien.

Die Kommission hatte ein unbegrenztes Mandat gefordert. Die zeitliche Begrenzung schwäche die Verhandlungsposition der EU, monierte EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc.

Bulc erhofft sich von möglichen Abkommen zudem mehr Geschäftsmöglichkeiten für den Luftfahrtsektor in der EU. Neue Strecken sollten erschlossen und Fluggästen günstigere Preise angeboten werden.

Nach zwei Jahren Verhandlungen ist ein schriftlicher Zwischenbericht durch die EU-Kommission vorgesehen. So könnten nach Angaben Dobrindts die EU-Mitgliedsstaaten Einfluss auf die "Verhandlungsdynamik" der Behörde nehmen.

Er sehe "mehr Protektionismus als Liberalisierung" und "zu viele Beschränklungen" im globalen Luftverkehr, äußerte sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Samstag beim Jahrestreffen der Star Alliance in Zürich.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 07.06.2016 21:45

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Beitrag vom 09.06.2016 - 19:15 Uhr
@ EricM - Re. Grafik der Gegenüberstellung von Prognose und Realität. Schön gemacht aber was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?.

Zum einen natürlich generell die Diskrepanz zwischen PFV-Prognose und Realität (gelbes Dreieck).
Bei der Dokumentation, aus der die Grafik stammt ging es um das prognostizierte Wachstum der Flugbewegungen, für das die neue Bahn gebraucht wurde und dass eben nicht mal die Richtung der Entwicklung (Abnahme statt Zunahme) geschweige denn die "Order of Magnitude" der Veränderung stimmte.
Primär aber (rotes Dreieck) ging es darum, wie der gleiche Fehler bei der Prognose, die 2014 zur Untermauerung des T3 dienen sollte schon wieder gemacht wurde. Diese neue Prognose, die es im Sommer nicht mal schafft, die erwarteten Flugbewegungen bis Ende des aktuellen Jahres zu prognostizieren (wieder: nicht mal die Richtung der Veränderung war korrekt), macht Aussagen über einen Zeitraum von 25 Jahren... Und mit der Begründung werden dann Milliarden investiert...

Der mir vorliegende Generalausbauplan von Fraport datiert aus 2000.

Die in der Grafik verwendeten Zahlen stellen die Werte der Intraplan-Prognose aus dem PFV dar (2007). Also aus einem Zeitraum in dem schon klar war, dass das starke Wachstum 2002-2005 gar nicht angehalten hatte.

Der Vollständigkeit halber müssten Sie jetzt aber noch die Entwicklung der Passagierzahlen und der Frachtzahlen bringen.

Die reinen Frachtflüge sind in den Flugbewegungszahlen anthalten.
Passagierzahlen waren für die Fragestellung nicht relevant, die Frachtzahlen (Tonnage) auch nicht.

Dieser Beitrag wurde am 09.06.2016 19:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.06.2016 - 16:42 Uhr
@ EricM - Re. Grafik der Gegenüberstellung von Prognose und Realität. Schön gemacht aber was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?.

Der mir vorliegende Generalausbauplan von Fraport datiert aus 2000. Die ersten Bestellungen der LH für den A380 stammen vom 06.12. 2001. 9/11 war 2011, 2. Irak-Krig 2002/2003 die SARS-Krise 2003 und die Finanzkrise begann 2008. Alles Ereignisse die nach der Prognose der zukünftigen Verkehrsentwicklung lagen. Die von Rürup et al gemachten Aussagen basieren auf Zahlen der Verkehrsentwicklung von 1999 und davor.

Der Vollständigkeit halber müssten Sie jetzt aber noch die Entwicklung der Passagierzahlen und der Frachtzahlen bringen.
Beitrag vom 09.06.2016 - 15:21 Uhr
@ EricM niemand hat einen Crystal Ball und niemand kann die Zukunft voraussehen. Der Sinn von Prognosen liegt nicht darin akkurat einzutreffen sondern unter Berücksichtigung bekannter Wirkungszusammenhänge eine "Order of Magnitude" zu erzielen. Im Gegenbeispiel BER war man bei den Prognosen der Passagierzahlen zu konservativ, weshalb der neue Flughafen zu klein dimensioniert ist. In Frankfurt wie auch auf allen anderen großen Hubs, kennen Passagierzahlen und Flugbewegungen nur eine Richtung, nämlich nach oben. Da beist die Maus keinen Faden ab. Was wir jetzt bei den Flugbewegungen erleben ist zum Großteil das Ergebnis sinkender Durchschnittserlöse und von Slotrestriktionen ab Flughäfen und im Luftraum, die es für die Airlines erfordern größeres Gerät einzusetzen.

Was nun die Polemik angeht, stimmt es, dass man manchmal Dinge überspitzt ausdrücken muß um den Kern der Sache zu treffen. Ich halte es jedoch lieber mit der Sachlichkeit.


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