Rote Zahlen im zweiten Quartal
Älter als 7 Tage

Weiter massive Verluste bei Air Berlin

airberlin Airbus A319
airberlin Airbus A319 operated by Niki, © Ingo Lang

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BERLIN - Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin bleibt vorerst in den roten Zahlen. Für das zweite Quartal wies das Unternehmen laut am Dienstagabend veröffentlichter Eckdaten unter dem Strich einen Verlust von 89,1 Millionen Euro aus - vor einem Jahr betrug das Minus noch 37,5 Millionen Euro.

Im ersten Jahresviertel 2016 hatte die angeschlagene Airline ihre Lage zuletzt aber etwas stabilisieren können: Das Startquartal schloss Air Berlin mit einem Netto-Fehlbetrag von 182 Millionen Euro ab, eine Verbesserung um 13 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn 2015.

In der Branche ist die Wintersaison in der Regel schwächer als die Sommer-Hauptreisezeit. Vorstandschef Stefan Pichler hatte "deutliche Ergebnisverbesserungen" erst für die zweite Jahreshälfte 2016 in Aussicht gestellt. "Im Wesentlichen entwickelt sich unser Geschäft in die richtige Richtung", meinte er im Frühjahr.

Doch von April bis Juni verbrannte Air Berlin weiter Geld im Flugbetrieb. Der operative Quartalsverlust (EBIT) vervierfachte sich gegenüber dem Vorjahr auf 62,7 Millionen Euro. Air Berlin weist ein negatives Eigenkapital von 987 Millionen Euro aus.

Fast eine Milliarde Euro Schulden

Die Nettoverschuldung der Airline kletterte auf 927 Millionen Euro - obwohl Air Berlin zwischenzeitlich auch das letzte eigene Flugzeug verkaufte und zurück leaste.

2015 hatte Air Berlin, auch wegen ungünstiger Preissicherungsgeschäfte an den Treibstoffmärkten, einen Rekordverlust verbuchen müssen. Der Umsatz im zweiten Quartal 2016 ging um rund 100 Millionen auf knapp 971 Millionen Euro zurück.

Dem Luftverkehr machen derzeit auch Terrorangst und politische Unsicherheit zu schaffen, zum Jahresbeginn sorgte außerdem noch der Rechtsstreit um Air Berlins umstrittene Gemeinschaftsflüge mit der arabischen Partnerin Etihad Airways für Turbulenzen. Seine komplette Halbjahresbilanz will das Unternehmen am Mittwoch vorstellen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 09.08.2016 18:42

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Beitrag vom 19.08.2016 - 01:58 Uhr
 http://www.n-tv.de/wirtschaft/Warum-Lufthansa-Air-Berlin-nicht-retten-wird-article18438341.html


Der Artikel klingt ja insgesamt nach groben Unfug.

"Rechnerisch wäre die gesamte Airline mit 144 Flugzeugen an der Börse zurzeit zum Preis eines einzigen Airbus-Fliegers zu haben."

Der erste Absatz liesst sich so, als waeren die Flieger noch Eigentum der AB - das die Flieger aber geleast sind und nicht Eigentum der AB, verschweigt er mal lieber.

Auch die Schlussfolgerung bzgl. LH ist natuerlich grundfalsch.
Die Sache tangiert die LH Kernmarke nur dahingehend, das die Strecken an EW gehen, nicht an einen wirklichen Wettbewerber.

Und EW hat eben nicht zahlreiche Crews im Ueberfluss, und auch nicht genug flieger.
Kriegt man AB Crews und Flugzeuge, ist man auf einen Schlag signifikant und kann sofort Skalenvorteile erloesen.

Daher macht es viel Sinn,die Strecken zu uebernehmen, auch wenn EW sicher die eine oder andere einstellt.

AB ist seit geraumer Zeit auf dem Kurs, eine Golf Filiale zu werden, und was bringen die dezentralen Strecken bisher?
Beitrag vom 18.08.2016 - 19:09 Uhr
 http://www.n-tv.de/wirtschaft/Warum-Lufthansa-Air-Berlin-nicht-retten-wird-article18438341.html
Beitrag vom 12.08.2016 - 08:25 Uhr
An AB wird gut Geld verdient.
In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass Etihad die Darlehen an AB mit 9% verzinst. Ausgehend davon, dass man derzeit in der Bank das Geld nachgeworfen bekommt, ist das nicht unbedingt ein Freundschaftspreis.

Das ist völlig normal, es gibt keine Sicherheiten mehr, ist ja nix mehr da. Das dürfen Sie nicht mit Ihren Hypothekenzinsen vergleichen. Zum Vergleich, LH beschafft sich Geld um die 6%. Das sind pro 100 Mio 3 Mio Zinsen Unterschied. Die muss man erst mal verdienen.

So geht das weiter, AB produziert einfach zu teuer. Ohne Treibstoff hat LH die Kosten in diesem Jahr bereits um 4% gesenkt, AB ohne Treinstoff leicht gestiegen. Mit neuen Coc und Cab Verträgen geht das noch weiter runter, aber be AB ist alles schon unten und man verzichtet ja schon auf Geld.

Das passt alles nicht zusammen und muss irgendwann böse enden. Von einer besseren 2. Jahreshälft redet schon keiner mehr.

Von Bekannten, die für AB arbeiten, höre ich immer wieder Gerüchte, dass vor allem die alte Clique, die bis 2012 am Ruder war, noch bis heute ordentlich mitverdient. Wie gesagt, es sind nur Gerüchte, deswegen schreibe ich sie bewusst nicht hier hinein, aber wenn in dieser Firma immer und immer wieder derartige Gerüchte aufkommen, dann ist möglicherweise wirklich etwas daran wahr. Muss nicht sein, aber kann...

Ja, ja, ja, immer die anderen. Selbst wenn sie da 10 Mio rausholen, bei 60Mio/Quartal Verlust ist das Peanuts.

Was mich wirklich stutzig macht ist: Jeder einzelne Sanierungsversuch in den letzten Jahren hat AB noch tiefer in die ... geritten. Da muss doch zumindest eine einzige Maßnahme dabei gewesen sein, die irgendwie spürbar fruchtet.
Ich verstehe es nicht.

Falsches Produkt zum falschen Preis im falschen Markt. Vielleicht reicht es ja mit einer ordentlichen Schrumpfung als EY Premiumzubringer in Europa. Ich mag AB, fliege sie gerne, aber das kann nicht lange gutgehen.

In weniger als 10 Jahren von einer hoffnungsvollen, sympathischen Airline mit eigener Flotte hin zu dem, was AB heute ist- ein Trauerfall...

Am teuren Personal kann es jedenfalls nicht liegen. Sonst wären z.B. Condor und Easyjet schon seit Jahren Sanierungsfälle, die bezahlen zumindest dem fliegenden Personal deutlich mehr als AB.

Denen gehören zumindest die Flieger. Sicherheiten und niedrigere Zinsen, spezialisiert auf einen bestimmten Markt, OPS optimiert usw.


Sehr guter Artikel im Handesblatt "Letzter Aufruf" mit sehr viel Hintergrundinformationen. Ist hinter Paywall, aber kostenloses Probeabo. Lohnt sich.

Dieser Beitrag wurde am 12.08.2016 08:26 Uhr bearbeitet.


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