Tarifverhandlungen
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Pilotenvereinigung Cockpit fordert Ryanair heraus

Ryanair Boeing 737-800
Ryanair Boeing 737-800, © Ryanair

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FRANKFURT - Beim irischen Billigflieger Ryanair formiert sich weiterer Widerstand gegen die Arbeitsbedingungen. Mit Unterstützung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit haben in Deutschland stationierte Piloten das Unternehmen zu Tarifverhandlungen aufgefordert.

Zu diesem Zweck sei eine Tarifkommission mit einem professionellen Verhandlungsführer gegründet worden, berichtete die Gewerkschaft in Frankfurt. Es liege auf der Hand, dass Ryanair an seinen Basen nationale Gewerkschaftsverträge aushandeln müsse.

"Ryanair hatte immer eine hohe Fluktuationsrate - wie aus ihren Jahresberichten ersichtlich ist -, aber wir sehen derzeit eine demografische Veränderung bei den Ryanair Piloten", erklärte Jim Phillips, Vorstand für Internationales in der VC.

Piloten wollen länger bleiben

"Viele betrachten Ryanair inzwischen als eine Karriere und nicht als einen Zwischenstopp, um ein paar Flugstunden zu sammeln. Die Piloten wollen Familien haben, Häuser kaufen und sie möchten dort leben, wo sie stationiert sind. Familienleben braucht die Stabilität der nationalen Tarifverträge."

Ryanair-Chef Michael O'Leary hat in der Vergangenheit jegliche Verhandlungen mit Gewerkschaften abgelehnt und stattdessen mit lokalen Pilotenvertretungen gesprochen.

Er will am Erreichen der Gewinnziele festhalten. Pilotenforderungen nach Verbesserungen der Arbeitsbedingungen sind da ein lästiger Störfaktor.

Dennoch hat sich den vergangenen Monaten Widerstand gegen die nach irischem Recht organisierten Arbeitsbedingungen geregt, die unter anderem einen hohen Anteil von Leiharbeitern im Cockpit vorsehen.

Ryanair im Fokus der Gewerkschaften

O'Leary hat die VC in der Vergangenheit stets als "Gewerkschaft der Lufthansa" abgelehnt. Auch die deutsche Kabinengewerkschaft Ufo will mit Ryanair über einen nationalen Tarifvertrag für die in Deutschland stationierten Flugbegleiter verhandeln.

Die VC ist nicht die erste Gewerkschaft, die Ryanair auf die Pelle rückt. Auch die Flugbegleitergewerkschaft UFO fordert das Unternehmen auf, sich für Verhandlungen zu öffnen. Die Pilotengewerkschaft von American Airlines hat den Ryanair-Piloten bereits ihre Unterstützung angeboten.
© dpa-AFX | Abb.: Ryanair | 17.11.2017 09:55

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Beitrag vom 17.11.2017 - 21:18 Uhr
Die VC ist für mich ein Lufthansa Klub dem es einzig und vor allem darum geht, die Gehälter der Lufthansa Piloten möglichst weit oben zu halten und jetzt ganz schnell einen Flöchentarifvertrag zu vermeiden, bei dem vor allem die Lufthansa Piloten am meisten verlieren würden. Durch diese Aktion wird Ryanair weiter geschwächt und ausgebremst. Lufthansa gewinnt Zeit mit der neuen Situation fertig zu werden. Das man gerade jetzt seitens der VC so aktiv wird ist hierbei natürlich genau kalkuliert.
Wie groß wird die Liebe zur VC aber sein wenn Ryanair und Eurowings einmal Aufbegehrt oder irgendwie den Konzern Lufthansa Piloten schadet?

Wieso sollte denn die VC einen Tarifvertrag anstreben, nachdem ein Großteil der Mitglieder weniger Geld verdienen würde?
Ja, die Pilotengehälter sind hoch. Ja, bei Lufthansa sind sie höher als bei anderen Airlines. Ja, die Piloten haben hier manchmal den Hang arrogant rüberkommen, aber: Es ist das gute Recht der Piloten und der VC das Gehalt zu verteidigen und genauso wie Sie das Recht haben für Ihren Job mehr Gehalt zu verlangen, haben es die Piloten auch.
Auch die VC wird wissen, dass man keinen Flächentarifvertrag auf Lufthansa Niveau hinbekommen wird. Warum sollten sie den also anstreben, wenn man sich auch einfach darauf konzentrieren kann, dass die, die derzeit unter nicht so guten Arbeitsbedingungen wie bei der Lufthansa arbeiten, eine Verbesserung zu erzielen?
Beitrag vom 17.11.2017 - 20:58 Uhr
Die VC ist für mich ein Lufthansa Klub dem es einzig und vor allem darum geht, die Gehälter der Lufthansa Piloten möglichst weit oben zu halten und jetzt ganz schnell einen Flöchentarifvertrag zu vermeiden, bei dem vor allem die Lufthansa Piloten am meisten verlieren würden. Durch diese Aktion wird Ryanair weiter geschwächt und ausgebremst. Lufthansa gewinnt Zeit mit der neuen Situation fertig zu werden. Das man gerade jetzt seitens der VC so aktiv wird ist hierbei natürlich genau kalkuliert.
Wie groß wird die Liebe zur VC aber sein wenn Ryanair und Eurowings einmal Aufbegehrt oder irgendwie den Konzern Lufthansa Piloten schadet?
Beitrag vom 17.11.2017 - 12:15 Uhr
Zu spät, die Idee hatten schon andere. Da hätten Sie früher aufstehen müssen, 11:49 ist da eher spät ;-) Ist aber sehr zäh und ob es was wird ist eher unwahrscheinlich.
Einer der Gründe für die Sparten ist ja die Interessenlage, ohne hier schon wieder über Geld zu reden. Die Piloten streben Karriere an, die Flugbegleiter eher Flexibilität mit hohem Teilzeitpotenzial und der Boden etwas Solides, Geregeltes. Schon "das Bodenpersonal" wird schwierig zu bündeln. Der Spread zwischen niedrig und sehr hoch qualifiziert ist ziemlich groß und somit auch die Interessenlage. Daher formieren sich ja in diesem Bereich auch schon Sparten GW.
Aber die Idee ist gut, dranbleiben :-) Ich geniesse Ihre unaufgeregte Argumentation.


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