Community / / Flughafen Frankfurt Streik durch GdF

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Beitrag vom 17.02.2012 - 08:32 Uhr
UserMD 11
User (1040 Beiträge)
Klar das Verdi das kritisiert. Als zahnloser Tiger kann man sowas natürlich nicht auf die Beine stellen und man würde Apron selbstverständlich gerne selber vertreten.
In diesem Falle würde Verdi sicher ganz anders argumentieren.

Diese Gewerkschaft ist und bleibt ein Witzkonstrukt.
Beitrag vom 17.02.2012 - 08:52 Uhr
UserTakeoFFM77
User (214 Beiträge)
Ich würde trotzdem zu gerne mal wissen, mit welchen auch nur halbwegs plausiblen Begründungen derartige Lohnsteigerungen, wie sie gefordert werden, gerechtfertigt werden seitens der Gewerkschaft bzw. der Lotsen. Auf den ersten Blick ist es einfach nur aberwitzig, solche Forderungen zu stellen, wenn man bei anderen Tarifabschlüssen immer nur Zahlen zwischen 2% und 5% liest. Und da ist es ziemlich egal, ob es sich hier um 30%, 50% oder 70% handelt... Kann mich da jemand aufschlauen?
Beitrag vom 17.02.2012 - 10:03 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Wäre ich am verdursten würde ich für eine Flasche Wasser auch 1000 Euro zahlen. Merke, wer ungeniert seine Forderungen bis zur nahezu hemmungslosen Erpressung vertritt auch über jede moralische Schmerzgrenze hinaus ist kein zahnloser Tiger und hoch angesehen. Über den Wolken soll die Freiheit ja grenzenlos sein und der Blick ungehindert. Aber vor Scheuklappen für die Verhältnismäßigkeit in den Köpfen scheint das nicht zu schützen.

Mir fällt dazu der statistische Durchschnittsrentner ein der so etwa 1100 Euro netto bekommt. In den letzten 5 Jahren hat es entweder keine oder nur minimale Erhöhungen gegeben. Insgesamt sind in den 5 Jahren die Renten um 4,6% gestiegen. In diesem Kontext (Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland) sind die geforderten Erhöhungen zwischen 25 bis 70% in einem Jahr eine absolute Frechheit einer kleinen unmoralischen Gruppe. Ich wünschte mit allmählich auch eine Reagan der vor ca. 25 Jahren die gesamten Fluglotsen nach unverschämten Forderungen in die Wüste geschickt hat.



Dieser Beitrag wurde am 17.02.2012 10:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.02.2012 - 11:59 Uhr
UserFoolOnFire
User (43 Beiträge)
@MD11
Danke für deinen Rückhalt. Ich nehme an das du Pilot bist und es freut mich sehr, dass einige von euch Verständniss für unsere Maßnahme haben.
Und es ist schön zu lesen, dass mit unserem Job zufrieden bist. Es gibt Kollegen von dir die das anders sehen.

@TakeoffFFM77
Zum einen sind die 70% von der Fraport verbreitet und nicht korrekt. Außerdem kursieren in jedem Bericht andere Zahlen, da muss einem doch dämmern das da getrickst wird.
Wir fordern nichts anderes als die gleichen Arbeitsbedinungen wie unsere Kollegen in München und zukünftig in Berlin. Und das mit gutem Recht wie wir finden, denn immerhin ist FRA deutschlands größter Flughafen mit einigen baulichen Einschränkungen die die Rollführung sehr komplex gestalten und unsere Arbeit erheblich erschweren.

Die 70% kommen dann zustande, wenn man einrechnet, dass wir von unserer 40h-Woche weg wollen und auch etwas mehr Urlaub fordern. (Ich habe dieses Jahr 22 Tage Tarifuralub, dazu kommen noch 6 zusätzliche Tage durch die Nachtdienste wenn man welche ableistet).
Außerdem möchten wir eine bessere Regelung der Altersteilzeit haben. Im Moment sind die Regelungen nicht zufriedenstellend und wir haben einige Mitarbeiter die über 60 sind und bis 65 arbeiten sollen.
Dadurch muss die Fraport neues Personal einstellen und schulen. Diese Kosten stellt sie so dar, als ob diese auf unserem Konto landen würden.

Wer übrigens sagt, dass wir ja nur 2D arbeiten und deswegen nicht so hohem Stress ausgesetzt sind und weniger Verantwortung zu tragen haben sollte mal einen Tag bei uns zuhören oder zuschauen wenn er die Möglichkeit hat. In einer Stunde mit durchschnittlichem Verkehrsaufkommen haben wir auf einer unserer Frequenzen 435 Funksprüche gezählt. Das ergibt alle 8-9 Sekunden einen abgesetzten Funkspruch den wir verarbeiten müssen.

Eine Belastungsstudie der GDF hat festgestellt, dass unsere Belastung der gleicht, die Fluglotsen in einem Turm eines mittleren deutschen Airports haben.

Was die Ver.di angeht ist doch ganz klar das sie uns scharf kritisiert. Wir haben uns von der Ver.di gelöst weil sie unsere Interessen nicht angemessen vertreten hat. Und jetzt hat sie die Befürchtung, dass sich weitere Abteilungen anderen Gewerkschaften anschließen weil sie, wie bereits erwähnt wurde, zahnlos wirkt. 2-5 % Lohnsteigerungen sind viel zu niedrig wenn das Unternehmen Rekordgewinne erzielt und der Vorstand sich gleichzeitig Gehaltserhöhungen von bis zu 25% und Aktionpakete genehmigt.
Die Ver.di steht der Fraport viel zu nahe, dass ist bekannt, und so kommen einfach solche - für die Arbeitnehmer schlechten - Tarifabschlüsse zustande.

Das jetzt gestreikt wird ist die Konsequenz daraus, dass die Fraport den von ihr selbst angerufenen und bezahlten Schlichter, Ole von Beust, ignoriert und den Schlichterspruch ablehnt. Und Ole von Beust hat als ehemaliger Oberbürgermeister von Hamburg sehr wohl Erfahrung mit Tarifstrukturen im öffentlichen Dienst.


Dieser Beitrag wurde am 17.02.2012 12:20 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.02.2012 - 12:36 Uhr
Userdelgado81
User (20 Beiträge)
Dass man versucht, sich an das Gehaltsniveau von Kollegen mit gleich gearteter Arbeit anzupassen, kann ich nachvollziehen, das ist legitim.
Wobei ich nicht beurteilen kann wie die entsprechenden Angestellten in München und Berlin an dieses offenbar recht hohe Gehaltsniveau gekommen sind. Da fehlt mir das Wissen. Ich hoffe jedoch, dass es nicht mit der gleichen Methodik erreicht wurde, wie es aktuell in Frankfurt versucht wird.
Dass man dazu noch versucht, die 40h Woche zu reduzieren, mehr Urlaub zu erhalten und als Sahnehäubchen ein früheres Renteneintrittsalter zu erreichen, erschließt sich mir überhaupt nicht.
Was bitte ist an 40 Stunden Arbeit pro Woche und 28 Urlaubstagen so unzumutbar??? Und selbst wenn die 28 Urlaubstage erst durch einige Nachtschichten erreicht werden, solche Schichten müssen mittlerweile viele Berufsgruppen auf sich nehmen.
In Summe fehlt mir da das Verständnis. Sicher sollte es eine Erhöhung geben, wenn es dem Unternehmen gut geht, aber was hier insgesamt gefordert wird, klingt für mich dreist.
Beitrag vom 17.02.2012 - 12:54 Uhr
Userbuslover
Pensionär
User (200 Beiträge)
Im Moment sind die Regelungen nicht zufriedenstellend und wir haben einige Mitarbeiter die über 60 sind und bis 65 arbeiten sollen.


Wenn das die Piloten lesen ...
Beitrag vom 17.02.2012 - 13:17 Uhr
UserFoolOnFire
User (43 Beiträge)
@delgado81
Die Kollegen in München haben ihren Tarifvertrag ganz normal mit der Flughafen München GmbH ausgehandelt. Diese hat sich sogar extra einen Tarifexperten geholt der für sie die Verhandlungen geführt hat.

Ich habe nicht geschrieben das unsere Arbeitsbedinungen "unzumutbar" sind, wir halten sie schlicht unserer Belastung gegenüber für nicht angemessen. Wir wollen die gleichen Pausenregelungen wie in München.
Unsere Arbeit und Verantwortung kommt der der Fluglotsen recht nahe und das möchten wir honoriert haben

Wenn ich in einem Büro gemütlich vor mich hin arbeiten würde hätte ich für das Gehalt sicherlich wenig gegen eine 40h Woche einzuwenden. Aber wenn man am bei uns am Funk sitzt steht man ununterbrochen unter Strom. Man kann nicht mal eben mit der Kollegin ein Pläusschen halten. Man ist fast ständig am reden und muss pausenlos hochkonzentriert sein.

Und ich habe nicht von Rente, sondern von Altersteilzeit geschrieben. Ab einem gewissen Alter wird es zunehmend schwieriger das hohe Verkehrsaufkommen zügig und vorallem SICHER abzuarbeiten. Und Sicherheit ist natürlich das wichtigste Kriterium unserer Arbeit.
Im Übrigen ist es in anderen Abteilungen unseres Unternehmens einfacher in Altersteilzeit zu gehen. Auch da haben wir uns von der Ver.di vernachlässigt gefühlt.

@buslover
Deinen Kommentar kann ich leider nicht einordnen. Meinst du weil einige Lufthansa-Piloten dafür kämpfen bis 65 arbeiten zu dürfen?
Beitrag vom 17.02.2012 - 13:23 Uhr
Userfreightdawg
busfahrer
User (241 Beiträge)
@FoolOnFire: Mein Respekt mit welcher Geduld und Sachlichkeit du es hier schaffst, der äusserst emotional aufgepeitschten Masse tarifliche Zusammenhänge nahezubringen, (die sich eigentlich gar nichts angehen).
Chapeau!
Beitrag vom 17.02.2012 - 13:36 Uhr
UserTakeoFFM77
User (214 Beiträge)
Dass man versucht, sich an das Gehaltsniveau von Kollegen mit gleich gearteter Arbeit anzupassen, kann ich nachvollziehen, das ist legitim.

Natürlich ist das legitim. Aber doch NUR DANN, wenn ich in die Firma dieser Kollegen wechsle. Ich verdiene in meiner Firma auch weniger als ein Freund, der in einer anderen Firma der gleichen Branche einen sehr einen sehr ähnlichen Job macht.

Willst Du das gleiche Gehalt? Dann bewerbe Dich bitteschön beim Flughafen München. Immerhin hast Du die Tarifstruktur in FRA mit der Unterschrift unter Deinen Arbeitsvertrag ja auch irgendwann mal für akzeptabel gehalten.

Sorry, aber diese Argumentation ist völlig daneben und bestätigt mich nur in meiner Auffassung über die unglaubliche Frechheit, mit der eine Randgruppe hier Erpressung betreibt. Und das nicht nur auf Kosten der eigenen Firma, sondern weitweit darüber hinaus.
Beitrag vom 17.02.2012 - 14:07 Uhr
Userairborn
User (240 Beiträge)
@Fool Onfire
Ich kann im gewissen Maße durchaus Verständnis für Deine Argumentation aufbringen, halte aber auch die von @delgado81 geäußerten Erwiderungen weitgehend für gerechtfertigt.
Aber:
Keiner in der Bevölkerung wird und kann für eine sofortige Umsetzung aller eurer Forderungen Verständnis aufbringen. So etwas muss man längerfristig und in Etappen erreichen.

Die Sympathien bei der Bevölkerung habt ihr euch durch das rigorose Vorgehen mit den Streiks verdorben.
Ein kurzfristiger Streik wäre ev. noch o.k. gewesen. Aber diesen auszudehnen, diesen womöglich auch noch in der kommenden Woche fortzuführen? Damit habt ihr meines Erachtens maßlos den Bogen überspannt.

Habt ihr überhaupt bedacht, was ihr mit eurer Truppe von rund 200 Personen an Schaden anrichtet? Oder ist das euch ganz egal?
Aber geht es Euch nicht nur um Eure Forderungen? Verfolgt eure Gewerkschaft nicht nur das Ziel die Arbeitsbedingungen, das Lohnniveau zu verbessern?
Ein Schelm der böses denkt, wenn er vermutet, dass es eurer Gewerkschaft in erster Linie darum geht mit dem rigorosen Vorgehen Werbung für weitere Mitglieder zu machen.

All eure Argumente sind sicher verständlich, aber nie und nimmer rechtfertigen diese ausgedehnte Streiks und den immensen Schaden, den ihr mit dieser Vorgehensweise anrichtet.
Nachtrag: Um vorzubeugen:
Der Verfasser dieses Beitrages ist weder mit der Luftfahrt noch dem Fraports verbandelt. Die hier vertretenen Ansichten entsprechen seiner freien Meinung


Dieser Beitrag wurde am 17.02.2012 14:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.02.2012 - 14:09 Uhr
UserRheinland
User (32 Beiträge)
Mal ne Frage abseits von jeder Geldforderung.
Beim AEROPORT de PARIS gibt es Groundconroler ,aber den rest wie Einwinken macht die Abfertigungsgesellschaft.Geht das bei uns nicht.
Beitrag vom 17.02.2012 - 14:15 Uhr
UserBullshark
User (107 Beiträge)
@ all:
Mal ne Frage an alle, die die Forderungen für unangemessen halten:
Was arbeitest Du wo und für welches Gehalt? Tarif oder AT? Nur so um auch Vergleiche ziehen zu können.

Bewerb Dich in MUC - was ist den das für eine .... kluge Forderung? Damit sind ja wirklich alle Gewerkschaften überflüssig! Hurra! Ich bin der Meinung ich verdiene zu wenig als bewerb ich mich wo anders!

Ja, auch mir kommen die Forderungen hoch vor - wenn ich die Zahlen so in den Nachrichten sehe. Aber wenn der Schlichterspruch schon so aussieht scheint an den Forderungen was dran zu sein....

@Fool
Die GdF eine etwas bessere Öffentlichsarbeit brauchen - zB auch über Infos auf der Web-Seite!
Beitrag vom 17.02.2012 - 14:33 Uhr
UserTakeoFFM77
User (214 Beiträge)
Bewerb Dich in MUC - was ist den das für eine .... kluge Forderung? Damit sind ja wirklich alle Gewerkschaften überflüssig! Hurra! Ich bin der Meinung ich verdiene zu wenig als bewerb ich mich wo anders!

Entschuldige bitte... aber wenn die GdF in MUC ganz andere Basistarife durchsetzen kann als in FRA, wieso sollte das dann ein Problem der Fraport sein. Das ist ja wohl ein internes Problem der GdF und nichts anderes. Und dieses interne Problem SO zu lösen kann ja wohl nicht im Sinne der Erfinder des Streikrechts gewesen sein.
Beitrag vom 17.02.2012 - 14:36 Uhr
UserFoolOnFire
User (43 Beiträge)
@TakeoFFM77
Was machen denn die großen Gewerkschaften wie die Ver.di, IG Metall, IG Bau, GDL, IG BCE? Sie arbeiten überbetrieblich.
Das heißt, dass eine von der Ver.di ausgehandelte Lohnerhöhung über sagen wir 2,5% nicht nur den Mitabreitern der Fraport, sondern allen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst an deutschen Flughäfen zugute kommt. Gegebenfalls sogar allen Beschäfitegten im Öffentlichen Dienst, deutschlandweit, z.B. Krankenhausmitarbeitern oder Mitarbeitern der Müllabfuhr.
Das selbe gilt bei der IG BCE. Verhandeln die 4% Lohnplus für die Mitarbeiter, dann bekommen alle Chemielaboranten, bei Bayer, BASF, Hexal, Boehringer Ingelheim usw. diesen Aufschlag.
Wenn du Glück hast, bezahlt dein Arbeitgeber übertariflich und du bekommst ein paar Euro mehr.

Die GDF (Gewerkschaft der Flugsicherung) macht das nicht anders. Sie verhandelt also für Flugsicherungsangestellte die Gehälter. Die von allen großen internationalen deutschen Flughäfen, sowie einiger Regionalflughäfen, Apron München, Berlin und nun auch Frankfurt.
Vor 4 Jahren haben wir uns der GDF angeschlossen und das Arbeitsgericht hat auf eine Klage der Fraport hin festgestellt, dass dies auch rechtens ist, also das unsere art der Arbeit durchaus in die Sparte der Flugsicherung fällt.
Mit der diesjährigen (bzw. eigenltich letztjährigen) Verhandlung möchten wir dementsprechend auch in das Tarifgefüge der GDF aufgenommen werden. Ein ganz normaler Vorgang eigenltich. Im Moment haben wir einen Tarifvertrag der Ver.di, in Zukunft wird es einer der GDF sein. So entstehen eben auch die teilweise recht großen Gehaltssprünge.

@airborne
Das die Mehrheit der Bevölkerung nicht hinter uns steht kann ich durchaus verstehen. Ich habe auch nicht applaudiert als ich beim Streik der GDL in der Kälte auf meinen Zug warten musste. Auch wenn ich durch unseren Streik jetzt mehr Verständnis für Arbeitskampfmaßnahmen habe.
Ich möchte auch nicht für Unterstützung werben sondern lediglich informieren weil leider viele falschen Behauptungen herumgeistern.

Was die Etappen angeht, ist es genau das was wir ja auch gemacht haben, bzw vorgeschlagen haben. Vor 4 Jahren haben wir uns, um einen Arbeitskampf zu vermeiden nocheinmal auf einen Tarifvertag der Ver.di eingelassen. Das war schon die erste Etappe. Jetzt kommt die zweite Etappe und wir haben dem Kompromiss, die Gehälter in einem erneut 4 Jahre gültigen Tarifvertrag schrittweise anzuheben zugestimmt.
Da die Fraport auch diesen Kompromiss des Schlichters abgelehnt hat und die Frist zum einlenken nicht eingehalten hat bleibt leider nur noch der Streik.
Wir sind uns sehr wohl bewusst was dieser Streik kostet und was dort alles dran hängt. Aber es ist nach der Schlichtung die letzte Möglichkeit die Fraport zum Einlenken zu bewegen. Die dauer des Streiks ist sicherlich streitbar, allerdings muss man bedenken, dass zur Zeit fast nur kurzstrecken betroffen sind und ein Teil des Flugbetriebs stattfindet. Und der Streik wird so lange immer wieder aufgenommen bis eine Lösung gefunden wurde.

Der Streik ist ein legitimes Mittel um Forderungen durchzusetzen. Wenn wir nicht streiken würden hätten wir gegen unseren Arbeitgeber nichts in der Hand und er würde weiter den Daumen auf uns halten.

@Rheinland
Die Beaufsichtigung der Flugzeuge beim Einrollen in die Parkposition ist eine Auflage des HMWVL (Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung)

Dieser Beitrag wurde am 17.02.2012 14:53 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.02.2012 - 15:08 Uhr
UserMD 11
User (1040 Beiträge)
@MD11
Danke für deinen Rückhalt. Ich nehme an das du Pilot bist und es freut mich sehr, dass einige von euch Verständniss für unsere Maßnahme haben.
Und es ist schön zu lesen, dass mit unserem Job zufrieden bist. Es gibt Kollegen von dir die das anders sehen.

@TakeoffFFM77
Zum einen sind die 70% von der Fraport verbreitet und nicht korrekt. Außerdem kursieren in jedem Bericht andere Zahlen, da muss einem doch dämmern das da getrickst wird.
Wir fordern nichts anderes als die gleichen Arbeitsbedinungen wie unsere Kollegen in München und zukünftig in Berlin. Und das mit gutem Recht wie wir finden, denn immerhin ist FRA deutschlands größter Flughafen mit einigen baulichen Einschränkungen die die Rollführung sehr komplex gestalten und unsere Arbeit erheblich erschweren.

Die 70% kommen dann zustande, wenn man einrechnet, dass wir von unserer 40h-Woche weg wollen und auch etwas mehr Urlaub fordern. (Ich habe dieses Jahr 22 Tage Tarifuralub, dazu kommen noch 6 zusätzliche Tage durch die Nachtdienste wenn man welche ableistet).
Außerdem möchten wir eine bessere Regelung der Altersteilzeit haben. Im Moment sind die Regelungen nicht zufriedenstellend und wir haben einige Mitarbeiter die über 60 sind und bis 65 arbeiten sollen.
Dadurch muss die Fraport neues Personal einstellen und schulen. Diese Kosten stellt sie so dar, als ob diese auf unserem Konto landen würden.

Wer übrigens sagt, dass wir ja nur 2D arbeiten und deswegen nicht so hohem Stress ausgesetzt sind und weniger Verantwortung zu tragen haben sollte mal einen Tag bei uns zuhören oder zuschauen wenn er die Möglichkeit hat. In einer Stunde mit durchschnittlichem Verkehrsaufkommen haben wir auf einer unserer Frequenzen 435 Funksprüche gezählt. Das ergibt alle 8-9 Sekunden einen abgesetzten Funkspruch den wir verarbeiten müssen.

Eine Belastungsstudie der GDF hat festgestellt, dass unsere Belastung der gleicht, die Fluglotsen in einem Turm eines mittleren deutschen Airports haben.

Was die Ver.di angeht ist doch ganz klar das sie uns scharf kritisiert. Wir haben uns von der Ver.di gelöst weil sie unsere Interessen nicht angemessen vertreten hat. Und jetzt hat sie die Befürchtung, dass sich weitere Abteilungen anderen Gewerkschaften anschließen weil sie, wie bereits erwähnt wurde, zahnlos wirkt. 2-5 % Lohnsteigerungen sind viel zu niedrig wenn das Unternehmen Rekordgewinne erzielt und der Vorstand sich gleichzeitig Gehaltserhöhungen von bis zu 25% und Aktionpakete genehmigt.
Die Ver.di steht der Fraport viel zu nahe, dass ist bekannt, und so kommen einfach solche - für die Arbeitnehmer schlechten - Tarifabschlüsse zustande.

Das jetzt gestreikt wird ist die Konsequenz daraus, dass die Fraport den von ihr selbst angerufenen und bezahlten Schlichter, Ole von Beust, ignoriert und den Schlichterspruch ablehnt. Und Ole von Beust hat als ehemaliger Oberbürgermeister von Hamburg sehr wohl Erfahrung mit Tarifstrukturen im öffentlichen Dienst.


Sehr richtig, dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

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